Arzt händigt Kopie der Patientenakte nicht aus / ePa

  • Hallo zusammen! Meine Kinder haben nach der U-Untrersuchung eine Überweisung zum Augenarzt bekommen (kein Verdacht, nur Routine - ich habe explizit nachgefragt).


    Nach(!) der Augenuntersuchung bei der Augenärztin, sagte sie, die Kinder seien eigentlich zu jung für die Untersuchung: Diagnose nicht möglich > Termin für Sehschule (an der Praxis angegliedert).


    Für eine Zusatzversicherung brauche ich nun etwas schriftliches von der Untersuchung. Aus welchem Grund auch immer, hat die Ärztin mich immer wieder abgewimmelt und wurde zunehmend unfreundlicher (ich habe sie auch nicht Mails bombadiert; ich habe 2 Mails geschrieben, eine davon war eine Erinnerung) aber sie wollte mir nichts ausstellen. Nach einem Telefonat mit der Ärztin, bei der sie sagte, die Versicherung könne mit dem Ergebnis nichts anfangen, habe ich mit mehr Nachdruck geschrieben (auch, dass ich das Schreiben gerne abholen kann).


    Insgesamt ging es jetzt 1 Monat "hin und her". Nun erhielt ich einen gezwungen freundlichen Anruf einer MA der Praxis, dass sie mir das fertig machen - für >> 15€ pro Kind<<. Das kommt mir recht teuer vor.

    Sie sagte, die Ärztin müsse sich ja hinsetzen und einen Befund schreiben. Ich brauche aber nur die Patientenakte, die ja kostenlos sein müsste.


    Aufgrund des Verhaltens der Ärztin gehe ich davon aus, dass ich weiterhin um die Ausstellung der Patienakte werde "kämpfen" müssen.


    Ich weiß ja, dass Ärzte viel Arbeit haben, aber bei allen anderen Praxen wurden die Kopien am gleichen Tag erstellt oder mir schnell zugeschickt.


    Sie verursacht nicht nur für mich, sondern auch für sich und die Praxis sehr viel mehr Arbeit (Emails, Telefonate, Aufregung) - es wäre viel einfacher, die Kopie der Patientenakte zu erstellen.


    Ich habe dazu 2 Fragen:


    1.) Was könnten Gründe sein, weshalb ein Arzt so ausweichend ist?


    2.) Müsste jede moderne Arztpraxis die Patientenakte in die ePa-App hochladen können?


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • thesunmachine

    Hat den Titel des Themas von „Arzt händigt Kopie der Patientenakte nicht aus“ zu „Arzt händigt Kopie der Patientenakte nicht aus / ePa“ geändert.
  • Ähnlicher Ausgang bei meiner BU und der Nachfrage nach den ganzen Akten. Das einzige was mir die AOK ausstellen konnte war ein Ausdruck über die Arbeitsunfähigkeiten und deren Diagnosen. Die weiteren wären wohl nur beim Arzt etc. zu holen. Habe dann bei der AOK angerufen & man sagte mir es hätte was mit Datenschutz zu tun? Obwohl es sich um mich selbst ging. Für mich auch großes Unverständnis.

  • Ja, das ist sehr ärgerlich, vor allem wenn es um eine BU geht. Bei mir geht es "nur" um eine Krankenhauszusatzversicherung.


    Die ePa meiner Krankenkasse geht nur bis April. Die läßt sich scheinbar nicht manuell "updaten". Eine Aktualisierung kann bis zu 9 Monaten dauern.

  • Man hat als Patient das Recht, seine Patientenakte einzusehen (§630g BGB). Nachneuester EU-Rechtsprechung muß die erste Kopie der Akte für den Patienten kostenfrei sein.


    Hast Du Dich denn mal an die zuständige Ärztekammer gewandt?

  • Meinen Sie, es wurde möglicherweise "versehentlich" etwas extra abgerechnet?

    Vermutlich hast Du wenig Ahnung, wie die Abrechnung in einer Kassenarztpraxis funktioniert.


    Wenn ein Patient des erste Mal im Quartal in die Kassenarztpraxis kommt und seine Karte steckt, dann macht es einmal "Ping", und der Arzt bekommt etwas kleines Zweistelliges auf sein Konto (vielleicht 33 €?), und damit sind dann sämtliche Leistungen für diesen Kassenpatienten für das kommende Quartal bezahlt, egal ob das sein einziger Besuch im Quartal war oder er noch zehnmal wiederkommt.


    Zusatzversicherungen schicken schonmal zehnseitige Formulare und wollen die ausgefüllt haben - unentgeltlich natürlich. Man kann schon nachvollziehen, daß sich ein Arzt um diese unbezahlte Zusatzarbeit gern drücken möchte. Hilft aber nichts, diese Versicherungen sind üblicherweise hartnäckig.


    Es ist übrigens gut vorstellbar, daß Du den Aktenauszug (wenn Du ihn bekommst) vor lauter Abk. nicht verstehst. Die Aussage der Ärztin, daß Deine Kinder für irgendeine Maßnahme zu jung sind, dürfte sie nicht in die Akte geschrieben haben.

  • Schau mal hier: https://www.online-pkv.de/downloads/

    Und hier: https://www.online-pkv.de/pkv-…-krankenakte-ihre-rechte/


    Da findet man gute Vorlagen zur schriftlichen Anforderung der Patientenakte, die Ärzte MÜSSEN dem nachkommen - ansonsten kann's böse für die werden. Ein paar Gegenargumente für Ärzte, die sich dennoch mit haltlosen Begründungen quer stellen wollen, werden auch genannt.

    Danach muss man ansonsten sehr wahrscheinlich über einen Anwalt gehen..

  • § 630g BGB wurde ja bereits genannt und auch die EU Rechtsprechung, eine Kopie zu erstellen ist kein erheblicher Aufwand. Es ist auch nicht erforderlich, dass die Ärzt*in einen Befund schreibt. Das einzige was der Arzt machen darf sind


    Für eine erste Einsichtnahme kann man bei der GKV, üblicherweise digital über das Kundenportal, die elektronische Patientenquittiung ansehen. Hier ist am besten die "detaillierte Ansicht" zu verwenden. Dann sieht man zumindest was wann alles abgerechnet worden ist.


    Das ist zum einen eine nützliche Hilfe, damit man relativ alle Arztbesuche überblicken kann und zum anderen lässt es einen ersten Rückschluss auf die vermerkten Diagnosen zu. Das beste ist natürlich entweder ein Auszug aller gestellten Diagnosen durch den Arzt oder einen Auszug der Patientenakte.


    Das Verhalten der Praxis ist "nicht die Regel" und durchaus als sehr unüblich anzusehen.

  • Update: Ich habe die Patientenberatung und die Ärztekammer angeschrieben und direkt eine Rückmeldung erhalten. Die Ärztekammer schrieb, dass ich mich gegenüber der Ärztin auf das Schreiben beziehen kann. Das habe ich getan: 1 Tag später war die Patientenakte unterwegs.


    Die Praxis hat aber trotz mehrfacher Nachfrage die ePa noch nicht übertragen.


    Seltsam ist aber, dass die Ärztin mir mündlich mehrmals versichert hatte, dass keine Diagnose vorliegt. Aber gemäß Akte wurde sehr wohl eine Diagnose gemacht. Das macht mich schon etwas stutzig.


    Ich werde jetzt eine zweite Meinung (neue Untersuchung) einholen.