„Notgroschen“ im Geldanlagecenter vom Check24

  • Hallo zusammen,


    aufgrund des Bonus, den man bei der C24 Bank bekommen hat, wenn man mindestens 1000€ bei einer vorgeschlagenen Bank (bei mir Vereinigte Volksbank Raiffeisenbanken) als Tagesgeld anlegt, hab ich das wie vermutlich der ein oder andere auch gemacht mit dem Minimalbetrag. Das hat auch gut funktioniert und insgesamt (über Neujahr) eine Woche gedauert. Da ich woanders bessere Zinsen bekomme, hab ich den Rest meiner Rücklagen und des Notgroschens, den ich aktuell getrennt betrachte, woanders als Tagesgeld. Die Rücklagen an die ich etwas schneller muss hab ich bei meinen Girokonto-Banken, den Notgroschen und sonstige Liquiditätsrücklagen jetzt bei Trade Republic, solange die es mitmachen, ohne dass ich trade.


    Mir ist nun neben Geldmarkt-ETFs, die ich aber eher als langfristigeren risikoarmen Teil meines Portfolios sehe, da es hier potenziell etwas länger dauern könnte an das Geld zu kommen, die Idee gekommen, dass man für den Notgroschen oder zumindest einen Teil seiner Rücklagen oder Liquiditätsreserven auch das Check24-Anlagecenter nutzen könnte. Es ist tatsächlich recht einfach zu nutzen. Man ist eingeschränkt in der Auswahl der Tagesgeldkonten, natürlich, und damit auch beim angebotenen Zins. Aktuell maximal 3,4% P.a., was aber noch in einer konkurrenzfähigen Höhe ist. Den Vorteil sehe ich vor allem darin, dass man hier Zinshopping deutlich effizienter gestalten kann, da es alles über ein Portal läuft. Tagesgeldkonten kann man hier mit zwei Klicks abschließen, ohne zusätzliche Identifikation o.ä. Nachteil könnte aus meiner Sicht sein, dass man hier eventuell aufgrund eines Vermittlers zum einen natürlich eher nicht den allerbesten Zins bekommt, was für einen Notgroschen aber nicht ganz so wichtig wäre, es geht mir mehr um einen dauerhaft guten Zins. Und die Dauer der Abhebung (auf das Referenzkonto) ist etwas, was ich noch nicht abschätzen kann. Auch hier könnte der Vermittler ein zusätzlicher Problemfaktor sein. Man kann nicht direkt im Online-Banking der jeweiligen Bank direkt überweisen, sondern muss es eben über Check24 machen - was ja wie gesagt auch komfortabel sein kann.


    Ich frage mich, ob und unter welchen Umständen das für bestimmte Fälle eine sinnvolle Möglichkeit sein könnte zu nutzen. Bei mir persönlich ginge es um den Notgroschen, oder zumindest einen Teil davon, an den ich nur im recht unwahrscheinlichen Fall dran müsste - in der Regel sollte der laufende Bezug des Gehalts und die Rücklagen, die ich für kurz- und mittelfristige Dinge wie Urlaube hab ausreichen. Gibt es Erfahrungen und Meinungen zu dem Thema?


    Mir geht es jetzt explizit nicht um allgemeine Bedenken bezüglich Check24 (Datenschutz usw.), auch wenn natürlich Jedem Foristen frei steht diese zu äußern, sondern nur um die Möglichkeit hier Geld zu parken und ggf. komfortabler Tagesgeldkonten zu wechseln.

  • Wieviel (Mehr-)Ertrag (in €) erwartest Du Dir von der Maßnahme?

    Nun ich würde sagen das hängt davon ab wie die Banken bei denen ich bereits ein Konto hab die Zinsen weitergeben. Beispiel DKB, die eventuell die Zinsen nun deutlich senken werden zum Februar. Comdirect hat daraus ja nie einen Hehl gemacht was der Bestandskundenzins ist. Man kann Zinshopping an sich als nicht lohnenswert sehen - da neige ich dir sogar zuzustimmen, insofern mag meine Frage nach euren Meinungen etwas theoretisch sein. Ich finde die Idee aber spannend WENN man Hopping betreiben will, aber nicht den Aufwand betreiben alle 3-6 Monate manuell das Konto zu wechseln, sondern über eine Plattform. Hätte ja sein können, dass es dazu Meinungen und vielleicht sogar Erfahrungen gibt. Wenn nicht ist’s auch nicht schlimm :)


    Ich persönlich ziehe grundsätzlich glaub ich die Geldmarkt-ETF Variante vor, überlege aber ein bisschen, wieviel von meinem Notgroschen (wie auch immer man ihn nennen mag!) eventuell doch besser bei einer Bank aufgehoben sind, bei der man eventuell etwas schneller ran kann als an einen ETF, den man erstmal verkaufen muss. Und wenn man dann Hopping betreiben will und sei es fürs gute Gefühl, als Hobby, dann hätte man hier vielleicht noch eine Möglichkeit.


    Edit: und um deine Frage konkreter zu beantworten sage ich nun einfach mal 100€ pro Jahr bei aktuellen Zinsumfeld (das sich ändern wird). Obs das wert ist, muss ja Jeder selbst wissen.

  • Das heißt: Du hast keine konkrete Vorstellung. Prächtige Entscheidungsgrundlage.

    Selbstverständlich hab ich das, ich habe sie dir genannt. 1% von 10.000€ (typischer Notgroschen) sind 100€. Unterschied eines gut verzinsten TG-Kontos ohne Hopping bei ca. 2,5% P.a. (Z.B. C24 Bank) vs ca. 3,5% P.a. (3,4% sind im Check24 Anlagecenter mit einer deutschen Bank momentan möglich), die momentan mit so einer Strategie möglich wäre. Du hast nach einer konkreten Zahl gefragt. Ich greife keine Zahlen aus der Luft. Wie sich der Zins langfristig entwickelt weiß niemand von uns - mit einem Geldmarkt-ETF und beim „direkten“ Hopping wäre man natürlich näher am Leitzins, aber das macht dann nicht mehr ganz so viel aus.


    Mir geht es aber um eure grundsätzliche Meinung zum Check24 Anlagecenter bzw. hiermit Hopping zu betreiben, unabhängig von meiner persönlichen Entscheidung. Das wollte ich gern diskutieren.

  • Mir fehlt zwar Expertise, aber meine Meinung dazu teile ich gerne. Da ich auch kürzlich zur C24 gewechselt bin, habe ich ebenfalls mit diesen Gedanken gespielt. Allerdings mit meinen gesamten Notgroschen. Wenngleich ich, zumindest vorher, einen seperaten Vergleich tätigen wollte. Wenn sich Laufzeit/Zins nur dezent unterscheiden, würde ich die "gemütlichere" Variante mit Check24 wählen.

    Mal unabhängig von der Diskussion, um sich drüber keine Gedanken mehr machen zu müssen, wäre ja dann die Alternative des geldmarktfonds interessant.

  • Nachdem ich eher den Eindruck bekommen habe, dass das Check24 Geldanlagecenter nicht besonders schnell arbeitet und Geldmarkt-ETFs noch mehr zu schätzen weiß, würde ich das Ganze inzwischen so beurteilen, dass ich meinen absoluten Notgroschen oder auf "Puffer" auf einem Tagesgeldkonto, am besten nah am Girokonto (beispielsweise C24 wenn man da ist) liegen hat - und alles andere an Rücklagen und den risikoarmen Teil der langfristigeren Anlage dann in einen Geldmarkt-ETF. Gerade aus Gründen der Steuerstundung finde ich das auch nicht uninteressant, wenn man mit den sofort gezahlten Zinsen ansonsten den Sparerpauschbetrag innerhalb eines Jahres überschreiten würde - was bei mir dieses Jahr der Fall sein wird.


    Heißt aber nicht, dass ich gar nichts vom Check24 Geldanlagecenter halte. Funktioniert sicherlich auch ordentlich je nach Situation. Muss Jeder selbst wissen.