Kick-Backs bei FODB / Neobroker

  • Hallo zusammen,


    mein ehemaliger Berater hat für mich für ca. 10.000 ein Depot bei der FODB aus aktiv gemanagten Fonds zusammengestellt.

    Ein Teil davon sind russische Fondsanteile (JPMorgan Russia, Fidelity EMEA), die vom Handel ausgeschlossen und auf künstlich null gesetzt sind. Darüber hinaus gibt es noch einen Berenberg European Small Caps, einen Lupus Alpha German Smaller Champions und einen Loys Aktien Europa.

    Es gibt Verlustverrrechnungstöpfe von ca. 750€ und mein jährlicher Sparerpauschbetrag von 1.000€ ist hinterlegt.


    Ich habe dem Berater die Zusammenarbeit gekündigt und eine Beratersperre bei der FODB hinterlegt.


    Wie kann ich denn jetzt bitte sinnvoll verfahren? Ich würde zu einem Neobroker wechseln, will aber die Verlustverrechnungstöpfe ausschöpfen und die Kick-Backs einvernehmen. Bei Scalable habe ich aber gelesen, dass bei Depotübertrag die Verlustverrechnungstöpfe nicht vollständig mitgenommen werden können - oder täusche ich mich da.


    Wie kann ich mir denn die Kick-Backs sichern, bis die Wertentwicklung hochgenug ist, um durch Verkauf die Verlustverrechnungstöpfe auszuschöpfen?


    Hättet ihr einen Ratschlag für mich, wie ich hier am besten verfahre?

    Vielen Dank für eure Unterstützung!

    Beste Grüße


    ne47luc

  • Nochmal:

    Man hat Dir verschiedene Fonds verkauft (Wert insgesamt um die 10.000 €), die in einem Depot der Fondsdepotbank liegen.


    Aus früheren Verkäufen hast Du im Verlusttopf 750 €.


    Mit "Deinem" Fondsverkäufer willst Du keine weiteren Geschäfte machen, sondern lieber zu einem anderen Broker (Neo-Broker?) wechseln. Bisher hat man Dir einen Teil der Fondsvergütung zurückgegeben (Dich also quasi mit dem eigenen Geld bestochen), dieses Geld möchtest Du auch weiterhin haben.


    Richtig?


    Wir hier sind die Finanzselbermacher. Die meisten Leute hier stehen zwar auf Aktienfonds, aber halt auf sog. ETFs, also Fonds, die einem nicht der Fondsverkäufer vermittelt, sondern die an der Börse gehandelt werden. Das spart einem schon einmal den "Ausgabeaufschlag" (das ist ein schöneres Wort für "Verkaufsprovision"). Weiterhin sind diese Fonds an sich billiger, das heißt: die Verwaltungsspesen, die die Fondsgesellschaft aus dem Fondsvermögen nimmt, sind geringer. Statt so um die 1,5% pro Jahr wie bei Deinen Fonds sind das nur vielleicht 0,2%.


    Wenn Du einen Fonds hältst, bekommt auch der Fondsverkäufer regelmäßig Geld vom Fonds. Letztlich bezahlst Du dieses Geld. Natürlich ist es für Dich besser, wenn der Fonds einen Teil dieser Rückzahlung an Dich weiterleitet (statt sie selbst zu behalten), noch besser für Dich ist es allerdings, wenn Du dieses Geld gleich nicht bezahlst.


    Aus diesem Grund ist es eine Idee, einen von den Gebühren her teuren Fonds (wie etwa Deine) gegen ETFs auszutauschen, die den gleichen Bereich abdecken. Von denen kriegst Du zwar keinen Kick-Back, stellst Dich aber trotzdem besser.


    "Ich schenke Dir 5 Euro, wenn Du mir vorher 20 Euro gibst!" Angekommen?


    Es könnte für Dich eine gute Idee sein, ein Depot bei einem Discount- oder Neobroker aufzumachen und dann Deine Fonds einschließlich Verlusttopf dorthin zu übertragen. Wenn Du die Fonds umsetzen willst, ist es vermutlich ist es von den Spesen her günstiger, die Fonds erst zu übertragen und dann zu verkaufen. Du könntest bei Deiner Bank erfragen, was eine Rückgabe bzw. ein Verkauf Deiner Fonds kostet.


    Was mit Deinem russischen Fonds ist, ahne ich nicht. Vermutlich kannst Du den nicht mehr übertragen. Verkaufen kannst Du ihn auch nicht. Im schlimmsten Fall ist der verloren.