Versicherungswechsel zu Barmenia sinnvoll

  • Hallo liebe Community,

    ich (43 Jahre alt, männlich) bin verbeamtet und bei der Debeka versichert. Ein bekannter Versicherungsmakler hatte mir aber nun dazu geraten, die Versicherung zu wechseln und versuchen bei der Barmenia eine Krankenversicherung zu erhalten, da die sehr viel besser in den Leistungen sei.


    Nun bin ich unsicher, bis zu welchem Alter ein Wechsel überhaupt sinnvoll wäre, da ich ja bei der Debeka bereits Rückstellungen gebildet habe oder ob das über 40 ohnehin eher abwegig ist. Gleichzeitig mache ich mir aber nun auch große Sorgen, ob ich mit der Debeka überhaupt gut versichert bin oder ob nicht da ein "böses Erwachen" kommt, wenn ich älter werde.

    Danke und beste Grüße

    Karsten

  • Auch wenn die Debeka nicht die leistungsstärksten Tarife auf dem Markt hat, ist die Versicherung dort nicht grottenschlecht. Hat aber einiges an Einschränkungen. Wenn man damit leben kann, okay. Aber das sollte man vor einem Abschluss alles durchgekaut haben. Jetzt ist es m.M.n. (fast) zu spät - ich gehe davon aus, dass du schon länger (mind. 8-10Jahre?) dort versichert bist ?


    Glück für dich, du bist verbeamtet und bekommst Beihilfe. Damit wäre ein Verlust der Rückstellungen lange nicht so schmerzhaft wie für den Otto-Normal-PKV-Versicherten, der alles aus eigener Tasche zahlt.


    Das mit Abstand größte Fragezeichen steht hinter der Frage, ob du vom Gesundheitszustand her überhaupt noch wechseln kannst ?


    Wenn du eine fachliche Meinung haben willst, hier im Forum ist @Dr.Schlemann recht aktiv unterwegs. Seine Website ist auch eine gute Anlaufstelle.

  • Ich (43 Jahre alt, männlich) bin verbeamtet und bei der Debeka versichert. Ein bekannter Versicherungsmakler hatte mir aber nun dazu geraten, die Versicherung zu wechseln und versuchen bei der Barmenia eine Krankenversicherung zu erhalten, da die sehr viel besser in den Leistungen sei.

    Kaltakquise? Frag ihn doch mal, ob der Kassenwechsel für Dich auch dann noch gut ist, wenn Du die neue Versicherung über einen seiner Kollegen abschließt! Wieviel verschiedene Versicherungsfirmen hat Dein Freund denn im Angebot?

    Nun bin ich unsicher, bis zu welchem Alter ein Wechsel überhaupt sinnvoll wäre, da ich ja bei der Debeka bereits Rückstellungen gebildet habe oder ob das über 40 ohnehin eher abwegig ist. Gleichzeitig mache ich mir aber nun auch große Sorgen, ob ich mit der Debeka überhaupt gut versichert bin oder ob nicht da ein "böses Erwachen" kommt, wenn ich älter werde.

    Die leidige Zukunftsfurcht! Gleich mußt Du beim Lesen ganz stark sein: Auf lange Sicht sind wir alle tot!


    Die Entscheidung, vor der Du Dich siehst, hätte eigentlich vor 15 Jahren schon getroffen werden müssen (oder gar vor noch längerer Zeit): Bei der Wahl einer privaten Krankenversicherungsgesellschaft hat man streng genommen nur einen einzigen Schuß - ganz am Anfang, zu einem Zeitpunkt, an demman selbst überhaupt keine Ahnung vom Geld hat.


    In erster Näherung kann man wohl sagen, daß jede normale private Krankenversicherung ein immerhin ordentliches Angebot hat. Ganz fürchterlich können die Leistungen (besser Nicht-Leistungen) Deiner aktuellen Krankenversicherung nicht sein. Wenn Du wirklich ein Verlangen danach verspürst, die Gesellschaft noch zu wechseln (das wird letztlich mit jedem Lebensjahr teurer und schwieriger), dann geh zu einem großen Versicherungsmakler (Makler! nicht Firmenvertreter!) und laß Dich dort beraten. Mit Anfang 40 kann man das schon noch machen. Leichter und finanziell günstiger ist es übrigens, wenn Du innerhalb der Gesellschaft den Tarif wechselst. Auch diese Option ist überlegenswert. Vergiß aber nicht, daß eine Versicherung mit besseren Leistungen vermutlich teurer ist, denn irgendwo muß das Geld für die besseren Leistungen ja herkommen. Bedenke auch, daß Du als Beamter aktuell 50% der Leistungen vom Staat erstattet bekommst, die die Beihilfe für angemessen hält. Deine Versicherung deckt also nur 50% der Kosten ab. Solltest Du eine Leistung haben wollen, die die Beihilfe zahlt, die Versicherung aber nichts, bleiben an Dir nur 50% der Kosten hängen. Günstiger wird das für Dich im Ruhestand. Da könnten die Leistungen der Beihilfe auf 70% steigen, so daß Du nur 30% per Versicherung oder eigenem Geldbeutel abdecken mußt. Häufiger allerdings ist der Fall, daß die Versicherung zahlt und die Beihilfe nicht, weswegen manche Versicherungen sog. "Beihilfeergänzungstarife" anbieten, die dann Leistungen erstatten, die die Beihilfe nicht zahlt.


    Es erscheint nicht undenkbar, daß Dein Bekannter nicht Dein Wohl, sondern primär das eigene im Auge hat. Informiere Dich, so daß Du danach entscheiden kannst, ob der Wechsel Deiner Versicherung für Dich ein sinnvoller Weg ist.