Hohe Erbschaft auf Girokonto - wie anlegen? Völlig unerfahren ...

  • @all:

    Vielen vielen lieben Dank an alle hier. Das sind ja gestern ne Menge sehr hilfreiche Antworten geschrieben worden. Ich lese mir das und auch die empfohlenen Büchern mal in Ruhe durch.

    Danke auch an monstermania für den klasse Hinweis hinsichtlich "erhöhtem Schutzumfang bei der Einlagensicherung" - wusste ich noch nicht!


    Sicher habe ich geahnt was auf mich zukommt und es gibt hinreichend Gründe dafür, warum ich - statt mir Finanzwissen anzueignen - zunächst die Prioritäten auf Pflege, Hausverwaltung und rechtssicheren Umgang mit einer sehr emotional belastenden Erbengemeinschaft gelegt habe. Es ist wie so oft bei Erbrechtsfällen: Komplex, emotional und von außen nur schwer verstehbar und: manchmal gibt es auch noch andere Baustellen im Leben ;)

    Kennt jemand die "Lazy Investors" und kann eine Wertung abgeben? Ich habe so das Gefühl, dass sich deren Tipps überwiegend an die Generation meiner Kinder (32 Jahre plus) bzgl. Altersvorsorge und Sparpläne ETFs richten und ich mich eher hier im Forum und in den hier empfohlenen Büchern einlesen werde.


    Danke für den Tipp mit dem Wüstenrot Tagesgeldkonto. Schau ich mir gerne an!



  • Kennt jemand die "Lazy Investors" und kann eine Wertung abgeben? Ich habe so das Gefühl, dass sich deren Tipps überwiegend an die Generation meiner Kinder (32 Jahre plus) bzgl. Altersvorsorge und Sparpläne ETFs richten und ich mich eher hier im Forum und in den hier empfohlenen Büchern einlesen werde.

    Kenne ich, schaue ich ab und zu Videos von. Eher zu Unterhaltungszwecken nebenbei. Ich beschäftige mich einfach hobbymäßig viel mit dem ganzen Thema und schaue mir auch Quellen an, bei denen ich vielleicht nicht immer 100% zustimme. Die beiden sind vom Grundtenor her völlig in Ordnung. Mir ist es ein bisschen zu viel „raus aus dem Hamsterrad“, passives Einkommen und Frugalismus und die wollen offensichtlich ihre Kurse verkaufen. Aber Buy and hold, langfristig passiv investieren und so weiter, dafür werben sie auch. Da ich zur besagten Generation deiner Kinder (32 plus) gehöre, kann ich dir nicht sagen ob das was für dich ist. Sie gehören aber nicht zu den „negativen“ Flinfluencern aus meiner Sicht.


    Würde dir aber eher zu Finanztip-Videos raten. Das geht für alle Generationen und finde ich auch inhaltlich besser. Finanzfluss gefällt mir auch in der Regel, tendenziell vielleicht eher für eine etwas jüngere Generation als Zielgruppe.

  • Hallo zusammen,

    da dürften Sie bei Finanztip besser aufgehoben sein.

    Hier wird nichts verkauft.

    Sie können sich systematisch durcharbeiten oder in der Finanztip App Ihr Thema finden.

    Der Newsletter hält einem auf dem laufenden.

    Hilfreich ist es auch im Internet das Wort „finanztip“ einzugeben und ein gewünschten Suchbegriff folgen zu lassen.

    LG

  • Sicher habe ich geahnt was auf mich zukommt und es gibt hinreichend Gründe dafür, warum ich - statt mir Finanzwissen anzueignen - zunächst die Prioritäten auf Pflege, Hausverwaltung und rechtssicheren Umgang mit einer sehr emotional belastenden Erbengemeinschaft gelegt habe. Es ist wie so oft bei Erbrechtsfällen: Komplex, emotional und von außen nur schwer verstehbar und: manchmal gibt es auch noch andere Baustellen im Leben ;)

    Wie Du Dein Leben führst, ist allein Deine Sache. Darüber zu urteilen, steht keinem zu. Allerdings stehst Du selbst auch für Deine Entscheidungen gerade.


    In diesem Forum wird ziemlich viel von Zukunft gesprochen, also von dem, was in 10, 20 oder 50 Jahren ist. Etliche Foristen hier wissen das schon ganz genau und können auf den Cent ausrechnen, was sie in 50 Jahren mal für Rente bekommen werden.


    Ich sehe für mich diese Sicherheit nicht. Und dennoch beschäftige ich mich mit der Frage: Was ist mit mir in (beispielsweise) zehn Jahren?


    Du hast in jüngerer Vergangenheit mit vermutlich Deiner Mutter in Deinem Elternhaus gewohnt, entweder in der gleichen Wohnung oder in einer separaten Wohnung, das spielt hier keine Rolle. Oben schreibst Du von Pflege; möglicherweise hast Du Deine Mutter in ihren letzten Jahren gepflegt. Das ist eine Aufgabe, die ein Kind fordern und überfordern kann, dessen Leben aber auch einen Sinn gibt und es so ausfüllt, daß es alle anderen Dinge - beispielsweise das eigene Leben - zurückstellt. Letzteres ist eher ungünstig, weil sich die Welt weiterdreht und nicht danach fragt, ob es zumutbar gewesen wäre, sich auch um das eigene Leben zu kümmern oder nicht.


    Man hätte es ahnen können, daß die Mutter irgendwann einmal stirbt, man hätte es ahnen können, daß es den Geschwistern sehr ums Erbe geht, und man hätte es ahnen können, daß es bei den bekannten lokalen Immobilienpreisen unrealistisch ist zu hoffen, man könnte die Geschwister auszahlen. Mal ganz davon abgesehen, daß es für eine Einzelperson nicht notwendigerweise ein Segen ist, allein in einem Einfamilienhaus zu wohnen, selbst wenn es das Elternhaus ist, zu dem man eine emotionale Bindung hat.


    Du hast diese Gedanken möglicherweise beiseitegeschoben, und das fällt Dir jetzt auf die Füße.

    Kennt jemand die "Lazy Investors" und kann eine Wertung abgeben? Ich habe so das Gefühl, dass sich deren Tipps überwiegend an die Generation meiner Kinder (32 Jahre plus) bzgl. Altersvorsorge und Sparpläne ETFs richten und ich mich eher hier im Forum und in den hier empfohlenen Büchern einlesen werde.

    Ich hatte einige Zeit lang deren Newsletter abonniert und habe mir deren Videos angeschaut. Die beiden sind junge Leute, die sich in die große Horde von Finfluencern einreihen. Sie vertreten die Linie FIRE, also financially independent retire early. Sie vertreten eine Reihe von vernünftigen Ansichten für jüngere Leute.


    Du bist in einer anderen Lage. Dir ist einerseits Dein bisheriges Leben weggebrochen, was primär eine emotionale Frage ist, auf der anderen Seite ist Dir plötzlich eine Erbschaft vom Himmel gefallen, so daß Du jetzt unvorbereitet in die Situation gestellt bist, dieses Geld so sinnvoll anzulegen, daß es Dich den Rest Deiner Tage trägt. Bei Dir geht es also nicht um Vermögensaufbau, sondern um Vermögenserhalt bzw. strukturierten Vermögensverbrauch.


    Du verrätst sehr wenig von Dir, was Dein gutes Recht ist, was andererseits aber jeden sinnvollen Rat ausschließt. Man sagt, die meisten Leute könnten Beträge nur bis etwa dem Doppelten eines Jahreseinkommens überblicken. Alles darüber sei einfach nur viel. Ich könnte mir vorstellen, daß Du jetzt in dieser Situation bist.


    Auf der anderen Seite addieren sich mäßig erscheinende Monatsbeträge zu ganz erheblichen Summen, wenn man sie über einen nennenswerten Teil eines Menschenlebens - etwa den Ruhestand - kalkuliert. Ich überschlage beispielsweise den Wert einer Rente (ab 65!) mit dem Faktor 250. Möchte man nur 20 Jahre jeden Monat nur 1000 € aus der Schuhschachtel unter dem Bett herausziehen, so müssen dort zu Beginn der Maßnahme 250 T€ drinstecken. Rechnet man mit 2000 € "Monatsrente", so braucht man dafür eine halbe Million. Das sind Zahlen, die sich viele Menschen (siehe oben) nicht vorstellen können, mit denen sie dann überfordert sich, wenn ihnen solche Beträge beispielsweise durch eine Erbschaft zuwachsen.


    Du brauchst einen Plan für die Finanzierung Deines weiteren Lebens.


    Jetzt habest Du noch 10 Jahre Berufstätigkeit vor Dir, wirst also irgendwas bei Mitte 50 sein, also wirst Du Deinen Plan zweiteilen in einen Teil mit Berufstätigkeit und einen im Ruhestand. Sofern Deine Finanzierung im Moment gesichert ist (ggf. auch dadurch, daß Du aus dem Erbe wenig gezielt entnimmst), ist Geldanlage nicht so eilbedürftig, daß jetzt Hektik ausbrechen müßte. Du kannst Dir jetzt allemal einige Wochen oder Monate Zeit nehmen. Dann aber sollte Dein Plan stehen.


    Mach Dich ans Werk!