Eigentumswohnung verkaufen und alles in ETF investieren?

  • Die Prüfung - neben der objektiven Risikotragfähigkeit - der (emotional) subjektiven Risikotagfähigkeit (Risikotoleranz, Stress-Stabilität) halte ich für einen ganz wesentlichen aber häufig unterschätzten Aspekt. Siehe hier

    Wenn Du 100.000 Euro an der Börse anlegst und es kommt zu einem echten Kursrückgang von bis zu 50% innerhalb weniger Jahre dann habe ich erlebt, dass viele Anleger in Panik verkauft haben und gesagt haben: Nie wieder Aktien.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Habe ich selbst live in meinem Umfeld einige Male erlebt; beispielsweise beginnend im Frühjahr 2000 (Platzen der Dotcom-Blase). Im weiteren Verlauf kamen dann noch die Terroranschläge in den USA dazu (11. September 2001) und die Baisse zog sich bis in das Jahr 2003. In dem Zeitraum haben damals sukzessive zig Leute irgendwann "innerlich aufgegeben" und ihre Aktien/Fonds verkauft (zu traurigen Kursen ...). Viele meinten danach "Nie wieder Aktien" ... mehr als bedauerlich sprich fast tragisch, war aber so.


    Daher hatte ich versucht, dem Fragenden dies hier zu veranschaulichen:

    Wenn Du den Verkaufserlös in Aktien schiebst samt (D)einer monatlichen Sparraten kann im Jahr 2045 beispielsweise auch mal der "Gegenwert eines Luxussportwagens vom Hof fahren" - wenn es (temporär) an den Börsen crasht. Das sollte man sich a) klar machen und b) dann (auch als dann 55 Jähriger) aushalten (aussitzen) können.

    Dazu kommt: Ein theoretisch durchgespielter Maximum Drawdown in Prozenten - wird nicht selten anders wahrgenommen als reale Zahlen in fünf-, sechs- oder siebenstelligen Eurobeträgen. Das gilt erst recht, wenn man dann nicht mehr 20 oder 30 sondern 50 oder 55 Jahre alt ist und es sich inzwischen auch (eine Sachgesetzlichkeit) um größere Beträge handelt. Im Prinzip oftmals kein "objektives" Problem - aber nicht selten ein subjektives. Womit man wieder bei siehe oben Abs. 1 wäre ...