Administration von Aktienvermögen in den USA

  • Hallo liebe Finanztip-Community!


    Dies hier ist mein erster Beitrag und ich habe sogleich eine nicht so triviale Frage. Durch meine berufliche Tätigkeit (und die meiner Frau) habe wir Aktien im Bestand, welche bei verschiedenen Brokern und "Transfer Agents" in den USA liegen. Sie liegen derzeit bei Computershare und Morgan Stanley, zusätzlich gibt es zwei Konten bei Interactive Brokers. Um Verkäufe vernünftig abwickeln zu können, haben wir zwei Wise-Konten, die sozusagen als US-amerikanische Girokonten fungieren.


    Eine Übertragung von Aktien auf ein europäisches Depot ist keine Option, da der Gesetzgeber den Banken keine Übertragung der Einstandskurse der Aktien erlaubt und ein hoher fiktiver Gewinnanteil unterstellt wird. Wir sind in Deutschland steuerpflichtig; das heißt wir hinterlegen als Steuerausländer das W8-BEN-Formular bei den Instituten und haben keinen Steuerabzug auf realisierte Aktiengewinne/Dividendenzahlungen mit Ausnahme der Quellensteuer. Die Steuerabrechnung in der KAP gestaltet sich erstaunlich unproblematisch (mache das schon mehrere Jahre).


    Insgesamt liegen Aktien im Wert einer niedrigen 6-stellige Summe dort verteilt herum und es fließt jährlich eine mittlere 5-stellige Summe zu.


    Gibt es eine Möglichkeit ein deutsches und amerikanisches Depot bei einem Anbieter gleichzeitig und zu vernünftigen Konditionen zu verwalten, mit jeweiligen Verrechnungskonten im EUR/USD-Währungsraum um diesem Wildwuchs zu begegnen? Es sieht nämlich so aus, als wenn ich so eine Lösung längerfristig benötige. Ansonsten bin ich auch für Tips dankbar, Gebühren zu sparen auch bei USD/EUR-Wechselkursen. Teilweise hatte ich da schon einen Umweg über Revolut durch.


    Idealerweise würde ich zu so einem Broker meine europäischen und amerikanischen Aktien übertragen um zu konsolidieren. Derzeit habe ich ein Depot bei der DKB.

    • Hilfreichste Antwort
    [W]ir [haben] Aktien im Bestand, welche bei verschiedenen Brokern und "Transfer Agents" in den USA liegen. Sie liegen derzeit bei Computershare und Morgan Stanley, zusätzlich gibt es zwei Konten bei Interactive Brokers. Um Verkäufe vernünftig abwickeln zu können, haben wir zwei Wise-Konten, die sozusagen als US-amerikanische Girokonten fungieren.

    Eine Übertragung von Aktien auf ein europäisches Depot ist keine Option, da der Gesetzgeber den Banken keine Übertragung der Einstandskurse der Aktien erlaubt und ein hoher fiktiver Gewinnanteil unterstellt wird.

    Nämlich 30% des Verkaufspreises. Und auf diesen "hohen Gewinn" fallen dann "hohe Steuern" an, nämlich 25% Quellensteuer + Soli+ggf. Kirchensteuer.


    Bei coolem Nachrechnen könntest Du auf den Gedanken kommen, daß Du dabei kein schlechtes Geschäft machst, sofern der Kurs des Papieres mehr als 30% Gewinnanteil enthält (was sich bei langjährigem Halten schnell hat).

    Wir sind in Deutschland steuerpflichtig; das heißt wir hinterlegen als Steuerausländer das W8-BEN-Formular bei den Instituten und haben keinen Steuerabzug auf realisierte Aktiengewinne/Dividendenzahlungen mit Ausnahme der Quellensteuer. Die Steuerabrechnung in der KAP gestaltet sich erstaunlich unproblematisch (mache das schon mehrere Jahre).

    Die Amis sind diesbezüglich fair: die amerikanische Quellensteuer auf Dividenden wird mit Vorlage des genannten Formulars von 30% auf 15% reduziert, die dann auf die deutsche Steuer anrechenbar wird, wodurch amerikanische Dividenden sogar eine Winzigkeit niedriger besteuert werden als deutsche. Bei meinen aktuellen deutschen Depotbanken brauche ich das Formular noch nicht einmal, das glauben die Amis so. Das ist in Ordnung so.


    Ok, Du hast keine deutsche Quellensteuer, Du mußt die Anlage KAP mit einreichen. Aber ja, ist kein Hexenwerk.


    Wären Deine Papiere bei einer deutschen Depotbank (auch bei US-Lagerstelle, übrigens!), würdest Du Dir diesen kleinen Aufwand auch noch sparen.

    Gibt es eine Möglichkeit, ein deutsches und amerikanisches Depot bei einem Anbieter gleichzeitig und zu vernünftigen Konditionen zu verwalten, mit jeweiligen Verrechnungskonten im EUR/USD-Währungsraum um diesem Wildwuchs zu begegnen?

    Neulich mal hat mir Scalable Capital ohne Berechnung Papiere zu Clearstream geholt, die vorher in USA gelagert waren. Ich hatte diese über einen deutschen Broker/eine deutsche Depotbank an der NYSE gekauft. Du könntest erwägen, das auch zu tun. Auch die deutsche Depotbank hätte keinen Einstandskurs, Du behältst das Papier, somit fiele spontan keine Steuer an, und irgendwann später zahlst Du von 30% des Verkaufserlöses Abgeltungsteuer. Das wäre für fast all meine (langjährig gehaltenen) Papiere ein Schnäppchen.

    Idealerweise würde ich zu so einem Broker meine europäischen und amerikanischen Aktien übertragen, um zu konsolidieren. Derzeit habe ich ein Depot bei der DKB.

    Regelmäßig berechnen deutsche Depotbanken (Discount-Broker) Geld für einen Depotübertrag von einer ausländischen Lagerstelle. Frag mal bei der DKB, was die dafür will. Ich habe meine oben geschilderte Erfahrung mit Scalable Capital gemacht, SC ist nicht jedermanns Sache, aber halt nochmal deutlich billiger als die DKB.

  • Bei coolem Nachrechnen könntest Du auf den Gedanken kommen, daß Du dabei kein schlechtes Geschäft machst, sofern der Kurs des Papieres mehr als 30% Gewinnanteil enthält (was sich bei langjährigem Halten schnell hat).

    Dem Gedanken bin ich nachgegangen. Die Rechtslage ist so:

    Angenommen, Du hast ein Papier verkauft, dessen Kaufkurs der deutschen Bank nicht vorliegt (etwa weil Du es von einem ausländischen Broker zu einer deutschen Depotbank hast übertragen lassen), dann berechnet die deutsche Bank die Abgeltungssteuer von 30% des Verkaufspreises ("Ersatzbemessungsgrundlage").


    Sollte im Verkaufserlös aber mehr Gewinn stecken als diese 30%, dann ist der Steuerzahler verpflichtet, diesen Mehrgewinn zu deklarieren und nachzuversteuern.


    Bei Haufe habe ich folgenden Passus gefunden:


    Sind der Bank die Anschaffungswerte nicht bekannt oder darf sie die übermittelten Anschaffungsdaten aufgrund der in § 43a Abs. 2 Satz 3 ff. EStG aufgeführten Einschränkungen nicht zugrunde legen, wird die Kapitalertragsteuer auf Grundlage der Ersatzbemessungsgrundlage berechnet, also 30 % der Einnahmen aus der Veräußerung/Einlösung. Einen zu hohen Steuerabzug kann der Anleger im Wege der Einkommensteuer-Veranlagung zurückfordern (Veranlagung nach § 32d Abs. 4 EStG). Ist der tatsächliche Gewinn höher als die Ersatzbemessungsgrundlage, besteht eine Veranlagungspflicht nach § 32d Abs. 3 EStG, wobei die Finanzverwaltung hierzu eine Bagatellgrenze von 500 EUR eingeführt hat.


    Vermutlich bezieht sich die Bagatellgrenze auf den Gewinn und nicht auf die fällige Steuer. Dennoch frage ich mich, wie diesbezüglich die Praxis aussieht. Es erscheint wenig wahrscheinlich, daß bei einer eventuellen Betriebsprüfung all jene Verkäufe selektiv herausgezogen werden, bei denen die Besteuerung mittels Ersatzbemessungsgrundlage erfolgte.

  • Hallo Achim, vielen Dank für Deine Antwort! Du hast mir einige gute Denkanstöße gegeben.

    Nämlich 30% des Verkaufspreises. Und auf diesen "hohen Gewinn" fallen dann "hohe Steuern" an, nämlich 25% Quellensteuer + Soli+ggf. Kirchensteuer.


    Bei coolem Nachrechnen könntest Du auf den Gedanken kommen, daß Du dabei kein schlechtes Geschäft machst, sofern der Kurs des Papieres mehr als 30% Gewinnanteil enthält (was sich bei langjährigem Halten schnell hat).

    30 % Gewinnanteil entsprechen einem Kursanstieg von knapp 50 %. Ist es aber wirklich so, dass es damit (Kapitalertragsteuer + Soli) abgegolten ist? Ich hatte eher die Annahme, das wäre die Schätzung des Finanzamts mit weiteren Nachweispflichten. Aber ich habe den Prozess noch nicht durch und habe in der Vergangenheit lieber verkauft und transferiert.

    Die Amis sind diesbezüglich fair: die amerikanische Quellensteuer auf Dividenden wird mit Vorlage des genannten Formulars von 30% auf 15% reduziert, die dann auf die deutsche Steuer anrechenbar wird, wodurch amerikanische Dividenden sogar eine Winzigkeit niedriger besteuert werden als deutsche. Bei meinen aktuellen deutschen Depotbanken brauche ich das Formular noch nicht einmal, das glauben die Amis so. Das ist in Ordnung so.


    Ok, Du hast keine deutsche Quellensteuer, Du mußt die Anlage KAP mit einreichen. Aber ja, ist kein Hexenwerk.

    Die KAP muss ich ohnehin einreichen seit ich 18 bin. Letztlich problemlos durch die Doppelbesteuerungsregelung zwischen Deutschland und USA. US-Quellensteuer (Withholding Tax) wie Du sagst voll anrechenbar. Jetzt bin ich 36 und habe eher das V&V-Formular als steuerlichen Gegner.

    Wären Deine Papiere bei einer deutschen Depotbank (auch bei US-Lagerstelle, übrigens!), würdest Du Dir diesen kleinen Aufwand auch noch sparen.

    Neulich mal hat mir Scalable Capital ohne Berechnung Papiere zu Clearstream geholt, die vorher in USA gelagert waren. Ich hatte diese über einen deutschen Broker/eine deutsche Depotbank an der NYSE gekauft. Du könntest erwägen, das auch zu tun. Auch die deutsche Depotbank hätte keinen Einstandskurs, Du behältst das Papier, somit fiele spontan keine Steuer an, und irgendwann später zahlst Du von 30% des Verkaufserlöses Abgeltungsteuer. Das wäre für fast all meine (langjährig gehaltenen) Papiere ein Schnäppchen.

    Ich werde mir Scalable Capital mal anschauen. Von meinen Arbeitskollegen habe ich von Uebertragungen zu Clearstream gehört, welche sich teils über mehrere Monate hingezogen haben ohne Zugriff auf die Papiere über die gesamte Zeit. Schuld war in diesen Fällen vor allem die amerikanische Bank (Morgan Stanley), welche nach wochenlangen Querelen eine "Medallion Signature Guarantee" haben wollte, welche man von Deutschland aus unmöglich organisieren kann. Der arme Kollege hat es dann beim nächsten USA-Besuch erledigt.


    Meine Frau und ich haben vor, irgendwann in den kommenden Jahren im Kanton Zürich für unseren Arbeitgeber zu arbeiten und steuerpflichtig zu werden. Als Wohnort Kanton Zug (z.B. Baar) wäre steuerlich ideal und wir könnten aufgelaufene Kursgewinne steuerfrei zu realisieren, sofern das Reineinkommen hochgehalten werden kann. Der größte Teil davon liegt nicht überraschend in einem thesaurierenden S&P 500-ETF.

    Regelmäßig berechnen deutsche Depotbanken (Discount-Broker) Geld für einen Depotübertrag von einer ausländischen Lagerstelle. Frag mal bei der DKB, was die dafür will. Ich habe meine oben geschilderte Erfahrung mit Scalable Capital gemacht, SC ist nicht jedermanns Sache, aber halt nochmal deutlich billiger als die DKB.

    DKB habe ich vor allem wegen der Verwaltung der Wertpapiersparpläne meiner Kinder gewählt, aber mittlerweile habe ich einige Dinge zu bemängeln. Vor allem die Erreichbarkeit ist schlechter (Telefon, Kontaktformular sehr versteckt), Umsätze können nicht vernünftig exportiert werden, ETF-Sparpläne haben sie auf 5000 EUR/Ausführung gekappt. Dafür duzen sie mich und haben gendersensible Sprache. Nun ja. Die Kreditkarte ist allerdings weiterhin exzellent.


    Ich denke wirklich, dass ich mal einen Versuch mit Scalable Capital unternehme. Eine gemeinsame Verwaltung mit US-amerikanischen Einlagen (haben hiesige Banken keine Partnerbanken da drüben oder bin ich die einzige Privatperson, die so etwas haben möchte?) bietet anscheinend keiner. Somit werde ich mir einen bequemen Anbieter drüben suchen und konsolidieren.

  • Ja, es hätte mich sonst auf gewundert. Ansonsten könnte man ja zweimal transferieren um Steuer zu sparen. Nein und wegen 500 EUR lohnt es sich nicht wirklich.

  • Nämlich 30% des Verkaufspreises. Und auf diesen "hohen Gewinn" fallen dann "hohe Steuern" an, nämlich 25% Quellensteuer + Soli + ggf. Kirchensteuer.

    30 % Gewinnanteil entsprechen einem Kursanstieg von knapp 50 %.

    ... und die hast Du als langfristiger Anleger schon nach wenigen Jahren. Ich spieße derlei Pauschalaussagen Steuern sind immer hoch, Gehälter immer niedrig (unabhängig von ihrer tatsächlichen Wohnfläche), Eigenheime sind immer Häuschen.


    Tenor meiner Aussage: Wenn Du wirklich nach etlichen Jahren ausländische Anlagen nach Deutschland holen willst, bringt Dich die Steuer nicht um. Sie ist eher nicht höher als die Steuer, die Du hättest bezahlen müssen, wenn Du die ganze Zeit in Deutschland geblieben wärest.

    Ist es aber wirklich so, dass damit (Kapitalertragsteuer + Soli) abgegolten ist? Ich hatte eher die Annahme, das [sei] die Schätzung des Finanzamts mit weiteren Nachweispflichten.

    Offensichtlich ist das so, wie Du vermutest. Wie das im Detail gehandhabt wird, ahne ich als Nichtbetroffener aber nicht.

    Ich werde mir Scalable Capital mal anschauen. Von meinen Arbeitskollegen habe ich von Uebertragungen zu Clearstream gehört, welche sich teils über mehrere Monate hingezogen haben ohne Zugriff auf die Papiere über die gesamte Zeit. Schuld war in diesen Fällen vor allem die amerikanische Bank (Morgan Stanley), welche nach wochenlangen Querelen eine "Medallion Signature Guarantee" haben wollte, welche man von Deutschland aus unmöglich organisieren kann. Der arme Kollege hat es dann beim nächsten USA-Besuch erledigt.

    Ich habe (zutreffend) geschrieben, daß Scalable Capital mir kostenfrei ein Papier zu Clearstream übertragen hatte, das vorher in den USA lag. Das hat auch nicht länger gedauert als von Clearstream zu Clearstream (Streng genommen ist es ohnhin lächerlich, wie lang Depotüberträge von Clearstream zu Clearstrem dauern, wenn man weiß, was technisch dahintersteht).


    Ganz generell würde ich Scalable Capital eher nicht als Musterbeispiel für Kundenservice bezeichnen.

    Meine Frau und ich haben vor, irgendwann in den kommenden Jahren im Kanton Zürich für unseren Arbeitgeber zu arbeiten und steuerpflichtig zu werden. Als Wohnort Kanton Zug (z.B. Baar) wäre steuerlich ideal und wir könnten aufgelaufene Kursgewinne steuerfrei zu realisieren, sofern das Reineinkommen hochgehalten werden kann. Der größte Teil davon liegt nicht überraschend in einem thesaurierenden S&P 500-ETF.

    Es treibt Dich ja keiner. Wenn eine solche Möglichkeit in der nahen Zukunft möglich ist, würde ich eher auf die Schweizer Lösung bauen.

    DKB habe ich vor allem wegen der Verwaltung der Wertpapiersparpläne meiner Kinder gewählt, aber mittlerweile habe ich einige Dinge zu bemängeln. Vor allem die Erreichbarkeit ist schlechter (Telefon, Kontaktformular sehr versteckt), Umsätze können nicht vernünftig exportiert werden, ETF-Sparpläne haben sie auf 5000 EUR/Ausführung gekappt. Dafür duzen sie mich und haben gendersensible Sprache. Nun ja. Die Kreditkarte ist allerdings weiterhin exzellent.

    Amerika, Du hast es besser! Dort siezen sich alle Leute (außer in der Kirche, da wird man geduzt). :)

    Ich denke wirklich, dass ich mal einen Versuch mit Scalable Capital unternehme. Eine gemeinsame Verwaltung mit US-amerikanischen Einlagen (haben hiesige Banken keine Partnerbanken da drüben oder bin ich die einzige Privatperson, die so etwas haben möchte?) bietet anscheinend keiner. Somit werde ich mir einen bequemen Anbieter drüben suchen und konsolidieren.

    Internationale Dinge bekommen die Geschäftsbanken sicherlich besser hin als Discount- oder gar Neo-Broker für uns Kleinanleger. Aber sie kosten halt ihren Preis.


    If you pay peanuts, you get monkeys. :)


    Ich habe mittlerweile einen ganzen Strauß Konten und Depots und kann von keinem Anbieter sagen, daß ich vollauf mit ihm zufrieden wäre. Aber dafür sind sie halt spesengünstig, und Standardgeschäftsvorfälle bekommen sie auch hin. Wir Deutschen leben (was Bankspesen anlangt) im Schlaraffenland. Selbst banale Girokonten kosten in praktisch jedem Ausland ein aus unserer Sicht Heidengeld.


    An Deiner Stelle würde ich die Sache angehen, wenn sie wirklich anliegt, und sie nicht jetzt auf Vorrat klären. Wenn es dann wirklich konkret wird, sind die Bedingungen dann wieder anders.

  • Du hast sicherlich recht. Und es ist auch nicht so, dass ich alles umsonst bekommen möchte; bei der DKB generiere ich jedes Jahr etwa 250-300 EUR an Provisionen und Gebühren und finde das nicht unangemessen in Anbetracht der Volumina. Aber warum sind die Suchfunktionen innerhalb meiner Umsätze so viel schlechter als auf meiner Hobbywebseite (und ich mache das noch nicht mal professionell)? Die PDF-Generierung von ein paar Umsätzen so grausam schlecht? Warum tauchen für ein gebührenfreies Depot ein Umsatz -0.14 EUR "Depotgebühren" auf ohne zugehörige Abrechnung?


    Welche Features ein guter Broker bieten hatte ich einmal bei BlueMax (Online-Ableger der deutschen Bank) gesehen. Steuersimulationen, Wertpapier- und Depotanalysen mit starken Konfigurationswerkzeugen, Zugang zu einer Vielzahl an Börsen, Möglichkeit Aktienbestände an Leerverkäufer zu verleihen etc. Aber als ich das Depot 2020 aufgelöst habe, dann konnte ich die Aktien mit Bruchstücken nicht online verkaufen, sondern musste dafür anrufen. Für diese Dienstleistung (Verkauf knapp 20k EUR) haben sie dann eine niedrige dreistellige Summe genommen.


    Ich denke, gute Broker müssen nicht teuer sein, da die allermeisten Sachen gut automatisiert werden können. Bei einer insgesamt fairen Gebührenstruktur wäre ich dabei.

  • Du hast sicherlich recht. Und es ist auch nicht so, dass ich alles umsonst bekommen möchte; bei der DKB generiere ich jedes Jahr etwa 250-300 EUR an Provisionen und Gebühren und finde das nicht unangemessen in Anbetracht der Volumina.

    Ich habe keine Ahnung, welche Volumina Du bewegst.


    Ich zahle das für all meine Depots zusammen nicht, ganz im Gegenteil, ich bin mittels Prämien dieses Jahr sogar im Plus. :)

    Aber warum sind die Suchfunktionen innerhalb meiner Umsätze so viel schlechter als auf meiner Hobbywebseite (und ich mache das noch nicht mal professionell)? Die PDF-Generierung von ein paar Umsätzen so grausam schlecht? Warum tauchen für ein gebührenfreies Depot ein Umsatz -0.14 EUR "Depotgebühren" auf ohne zugehörige Abrechnung?

    Ich habe Dir diesbezüglich keine Antwort, will weder für einen bestimmten Broker werben, noch auf ihn schimpfen. Generell brauche ich all diese Auswertungen, Projektionen oder Steuervorhersagen nicht, bzw. wenn ich sie brauche, mache ich sie mir selber. Für mich sollte das Kaufen, Verkaufen und Liegenlassen von Papieren möglichst reibungslos und zeitnah funktionieren, damit wäre ich zufrieden.

    Welche Features ein guter Broker bieten hatte ich einmal bei MaxBlue (Online-Ableger der deutschen Bank) gesehen. Steuersimulationen, Wertpapier- und Depotanalysen mit starken Konfigurationswerkzeugen, Zugang zu einer Vielzahl an Börsen, Möglichkeit Aktienbestände an Leerverkäufer zu verleihen etc.

    Die Auswertungen brauche ich nicht. Zugang zu einer Vielzahl von Börsen immer weniger, weil ich immer weniger Einzelaktien kaufe, und die Aktie der Wasserversorgung von Sydney oder so schon gleich garnicht. Leerverkauf (oder der Verkauf von Optionen) wäre ein zusätzliches Hobby, vielleicht mache ich das irgendwann einmal interessehalber. Sollte ich mich darauf einlassen, werde ich mir die nötige technische Ausstattung und die passende Bank dazu schon zulegen.

    Aber als ich das Depot 2020 aufgelöst habe, dann konnte ich die Aktien mit Bruchstücken nicht online verkaufen, sondern musste dafür anrufen. Für diese Dienstleistung (Verkauf knapp 20k EUR) haben sie dann eine niedrige dreistellige Summe genommen.

    Von der Größenordnung sind das 1 bis 2%. Finde ich noch ok.


    Ich halte diese Bruchteilekauferei für Unsinn. Offiziell geht das überhaupt nicht, an den Börsen kann man nur ganze Stücke handeln. Bietet eine Bank das trotzdem an, muß sie das irgendwie intern lösen. Es ist natürlich unverständlich, daß eine Online-Bank, die diese (interne) Funktion überhaupt anbietet, den Verkauf von Bruchstücken nicht online möglich macht. Manches im Geschäftsleben kann man als Otto Normalkunde halt nicht verstehen.


    An Maxblue habe ich eine gute Erinnerung. :) Die haben mir vor einigen Jahren für einen Depotübertrag immerhin 500 € Prämie gezahlt. Ich mußte dazu nur ein Papier, das ich ohnehin schon jahrelang im Depot hatte, auf ein neues Maxblue-Depot schieben und dort ein weiteres Jahr liegen lassen. Das habe ich gemacht und - schwupps! - haben sie mir mehr Geld überwiesen, als ich je bei denen Gebühren werde zahlen müssen.

    Ich denke, gute Broker müssen nicht teuer sein, da die allermeisten Sachen gut automatisiert werden können. Bei einer insgesamt fairen Gebührenstruktur wäre ich dabei.

    Ich habe einen Gutteil meines Depots aktuell bei Scalable Capital. Von den Funktionen her ist deren Webseite auf ein absolutes Minimum beschränkt, nur ein einziger Handelsplatz (Gettex-Börse München), minimale Handelsspesen, keine Depotkosten. Auch die haben für den Depotübertrag eine Prämie bezahlt, die sie mit mir in meiner ganzen Lebenszeit am Gebühren nicht werden hereinholen können. Steter Ärger ist, daß a) alle Dividenden drei Tage später gebucht werden als bei anderen Banken und b) die Dividendenabrechnung nochmal drei Tage später kommt. Das ist zwar kein finanzielles Problem, aber es nervt. Und dann diese elende Handyorientierung! Alles soll man mit den dicken Wurstfingern über die App machen. Der Zugang über den PC mit wenigstens einer akzeptablen Bildschirmgröße wird maximal unbequem gestaltet.


    So entscheidend besser sind Alternativen aber auch nicht. Ich mache schon ziemlich lang Online-Banking, mit Sicherheit länger als die meisten hier. Der Vorhalt, ich könne mich wohl nicht mehr umstellen, geht also ins Leere. Die Bedienschnittstellen sind nicht besser geworden mit den Jahren. Der letztlich ultimativ durchdachten Bedienschnittstelle meiner allerersten Online-Bank trauere ich immer noch hinterher. :)

  • Bei der DKB fallen unter die Spesen zwei Kreditkarten (60 EUR) und ein Haufen Wertpapiersparpläne sowie Transaktionen von Einzelaktien (meist 2,5k- bis 4k EUR-Pakete). Im Schnitt wie gesagt völlig in Ordnung.


    Die Maxblue-Bruchstückkonstellation war wie so oft bedingt durch den Kauf von Mitarbeiteraktien. Für normales Banking ist mir vor allem eine gute Dokumentenpflege wichtig auch durch meine gewerbliche Nebentätigkeit. Typischer Anwendungsfall ist Umsätze filtern und zusammenfassen und als PDF für die steuerliche Nachweispflicht ablegen.


    Aber wie es so ist, eine eierlegende Wollmilchsau ist einfach schwierig zu find ;).

  • Die Maxblue-Bruchstückkonstellation war wie so oft bedingt durch den Kauf von Mitarbeiteraktien.

    Hilf mir mal bitte aufs Pferd: Eigentlich kann pro Wert doch nur ein einziges Bruchstück entstehen. Wenn ich 37,3 Aktien Microsoft habe und bekomme dann 15,2 dazu, dann ergänzen sich alle Aktien zusammen doch auf 52,5, ich habe hinterher dann also immer noch nur 1 Bruchstück, obwohl bei jeder der beiden Tranchen je ein Bruchstück dabei war (also insgesamt 2 Bruchstücke). Oder habe ich das falsch verstanden?

    Für normales Banking ist mir vor allem eine gute Dokumentenpflege wichtig auch durch meine gewerbliche Nebentätigkeit. Typischer Anwendungsfall ist Umsätze filtern und zusammenfassen und als PDF für die steuerliche Nachweispflicht ablegen.

    Du wirst das schon richtig machen. Für gewerbliche Dinge hatte ich ein separates Konto und hätte dem Finanzamt bei Bedarf halt die Kontoauszüge vorgelegt. Ansonsten mache ich meine Auswertungen gern selber, und .pdfs von einzelnen Buchungen liefert einem eigentlich jede Bank.


    Aber jeder Jeck ist natürlich anders, zum Glück!

    Es wäre ja wohl übel, wenn sich alle Männer in die gleiche eine Frau verlieben würden.