Alles anzeigenIch möchte hier nicht über zwei Ecken irgendwas raushauen, aber eines muss ich loswerden. Ich war jetzt mal kurz auf der Seite der ING. Wenn ich mir jetzt aus Sicht eines eher weniger informierten Kunden das SmartInvest ansehe, dann kommen bei mir sofort so viele Fragen auf:
1.) Sie wählen die Fonds? Wie ist denn dann die Aufteilung nach Regionen etc.? Nach welchen Kriterien?
2.) Wenn die immer die günstigsten Fonds nehmen, schichten die dann auch zwischendurch in einen anderen um? Fallen dann Steuern an? Wie oft passiert das?
3.) "Professionell verwaltet", was heißt das. Fließen da Marktmeinungen ein oder nicht? Können die machen, was sie wollen? Wer haftet?
4.) Sind das dann meine Fonds? Kann ich die später auch mal übertragen? Oder bin ich die nächsten Jahrzente an die gebunden oder komme nur mit erheblichen Steuern da wieder raus?
5.) Werden die noch die nächsten 30 oder 40 Jahre existieren? Was, wenn nicht?
Eine zentrale Antwort erhalte ich aber nicht: Was ist der Vorteil??? Sie schreiben, es sei genauso einfach (also auch genauso schwer) wie einen ETF Sparplan anzulegen. Also wo ist jetzt der Vorteil? Was genau ist der Kundennutzen?
Dann gibts da die unterschiedlichsten Portfolios zur Auswahl. Welt mit Gold, ohne Gold, mit ESG oder ohne, Allwetter oder Zins und Dividende, Zielportfolio... Wie entscheide ich das als Laie ohne Vorkenntnisse? Brauche ich nicht gerade dafür eine Vermögensverwaltung, die mir das abnimmt auf Basis meiner Bedürfnisse?
Vor diesem Hintergrund verstehe ich nicht, wieso das überhaupt jemand macht? Macht man sich da echt die Mühe die ganzen Bedingungen durchzuackern??? Wieso nicht einfach einen ETF oder mehrere? Das ist doch viel einfacher...
Ich habe jetzt ein bischen weiter geschaut: Ja, die passen je nach Marktgeschehen an, so ganz klar ist mir aber nicht, was das bedeutet, es wird auch nicht eindeutig beschrieben. Sie schreiben aber "Zur Portfoliosteuerung setzt Scalable Capital führende Technologie und neueste Erkenntnisse der Kapitalmarktforschung und der Finanzökonometrie ein." Was immer das heißt. Rebalancing machen die auf jeden Fall, aber sonst noch was? Fallen dann Steuern an? Schreiben die nicht. Aber zumindest kann man das in ein Direkt Depot umwandeln. Heißt aber wahrscheinlich auch, dass es meine Wertpapiere sind und ich bei jeder Umschichtung Steuern entrichten muss.
Also als Laie wäre ich da aufgeschmissen und auch als vorinformierter Kunde tue ich mich schwer zu begreifen, was die da machen. So nach dem Motto "gib uns einfach Dein Geld und zahle Gebühren, Du wirst ja sehen, was Du davon hast."
Nochmal: Wieso macht man das? Erst recht als unbedarfter Laie? Hoffnung? Die liefern nichts, was mich als Laie auch nur überlegen ließe das abzuschließen. Wenn ich MEIN Geld jemandem gebe, der dafür auch noch Gebühren verlangt, will ich doch wissen, was da genau passiert...
Also ich brauche Vorkenntnisse, muss genau wissen, was ich will. Dann kann ich es auch selbst machen. Darüber hinaus muss ein Managementrisko tragen, dass ich nicht einschätzen kann. Und dafür soll ich auch noch zahlen?
Ich verstehe manchmal die Menschen nicht...
Konkrete Ratschläge sind im persönlichen Umfeld schwierig. Aber Fragen sollten erlaubt sein und die richtigen Fragen können dann schon zum Nachdenken anregen. Buchempfehlungen sind auch nicht falsch. Und auch der Ratschlag, sich egal, was man macht ein Basiswissen anzueigenen, da es ja das eigene Geld ist und man die volle Verantwortung trägt, sollte in der Familie und im Freundeskreis durchaus erlaubt sein.
Es ist traurig. Da wird jetzt von Dax Aktien (seit 2008!!! Wieviel Geld wurde da liegen gelassen und welche Risiken ist man eingegangen???) in eine digitale Vermögensverwaltung umgeschichtet die einen erheblichen Teil der Rendite nimmt, aber nicht erklärt, was sie macht? Nehmen wir an Aktien bringen langfristig 5% real, nehmen wir weiterhin an, dass die keine 100% Aktien empfehlen und umsetzen werden (was richtig sein kann), dann endet das mit einer Realrendite von 3 bis 4%, davon nehmen die sich 0,65% also knapp 20%! Bleiben am Ende sagen wir 2,5-3% für den Anleger. Dazu noch das Managementrisiko. Un dann erstmal mit 1/3, der Rest bleibt im Feuer oder wird liquidiert und inflationsgefährdet geparkt? Das ist so traurig. Es gibt Menschen, die haben fast nichts und andere gehen so mit ihren fiananziellen Resourcen um...
Erbschaft: Totes Depot transformieren
- Tomarcy
- Erledigt
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Und was genau würdest Du dann mit dem Verkaufserlös machen?
Alles sofort verkaufen (da gibt es aus meiner Sicht nichts zu „entflechten“), dann 100 tsd. in Geldmarkt ETF, 220 tsd. in all-world ETF oder in den MSCI World, in den ohnehin schon investiert wird.
Ob das für Sicherheitsanleger ein geeigneter Vorschlag ist?
Ich möchte es bezweifeln.