Ich bin schon lange ein Fan von Volker Looman, habe früher jede seiner Kolumnen in der FAZ am Wochenende gelesen. Seine Taschenrechnerspielereien waren manchmal eintönig, aber unterhaltsam und lehrreich waren seine Artikel fast immer für mich.
Dann ging Volker Looman zur Bild, sein Schreibstil schien von einem Lektor an die Kundschaft angepasst zu werden, das konnte nicht lange gut gehen, ich habe nur einmal einen seiner Artikel gelesen in dieser Zeit.
Nun ist Volker Looman zurück und schreibt für die FAZ Plus, ein Tagespass kostet 1,99 Euro, da sollte man doch etwas erwarten können. Die Artikel sind frischer als zu früheren FAZ Zeiten, unterhaltsamer, Taschenrechnerspielereien gibt es noch immer, wenn auch nicht so verkopft wie früher. Genial fand ich seine Rechnung vom 13.02.17, wo er ein Angebot einer Bank auseinander nahm, bei dem die Hälfte der Anlage für 6 Monate zu Festgeld wird, die andere Hälfte in einen klassischen Aktienfonds investiert wird. Sein Fazit war niederschmetternd, der benötigte Zinssatz der Aktienanlage zweistellig in Prozent, um auf das scheinbar so schlechte Angebot von 0,01 Prozent Tagesgeld zu kommen, so gewaltig wogen Ausgabeaufschlag und Fondskosten im ersten Jahr.
Was das Angebot von FAZ Plus angeht, ich glaube nicht, dass das in dieser Form Erfolg haben wird. Man kann für 1,99 einen Tag die Artikel der letzten 4 Wochen abrufen. Wenn man nur mal eben einen Looman vom letzten Montag will, den man in 5 Minuten gelesen hat, ist das viel Geld. Auch dass einzelne Archivartikel 2 Euro kosten, während eine komplette Printausgabe mit hunderten Artikeln 2,70 Euro kostet, macht die Sache nicht attraktiver.
Grundsätzlich zahle ich gerne für hochwertigen Journalismus, das Angebot von Spiegel Plus (39ct pro Artikel, nach 5 Euro Verbrauch wird gezahlt) kommt mir da aber wesentlich mehr entgegen und wird von mir sicher in Zukunft weiter regelmäßig genutzt werden, FAZ Plus nicht.