Abschluss PKV > Leistungen ÜBER GOÄ sinnvoll?

Liebe Community,
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  • Hallo liebes Forum,

    nach langem Mitlesen habe ich nun auch einmal eine Frage. :)


    Ich stehe vor dem Abschluss einer PKV als Angestellter. Nun gibt es eine zubuchbares Optionsmodul, welches Abrechnungen über der GOÄ bei ambulanten und stationären Behandlungen erlaubt. Außerdem ist ein 1-Bett-Zimmer im Krankenhaus enthalten.


    Ist das wirklich sinnvoll und wie viele Behandlungen werden wirklich über der GOÄ abgerechnet? Dass es meine Entscheidung ist, ist mir bewusst. Mir fehlen hier allerdings verlässliche Daten als Entscheidungsgrundlage.


    Gegenargument kommt aus der Verwandtschaft (ehem. Versicherungsvertreter): Er sagt: 1. Ist man auch innerhalb der GOÄ (max 3,5x Satz) Privatpatient und hat entsprechend Zugang zu Privatkliniken, 2. Ein besseres Zimmer kann man sich dann auf Wunsch auch dann noch dazu buchen.


    Klingt plausibel, zumal z.B. bei Knie-OPs keine Unterschiede zwischen Privat- und GKV-Patienten gemacht werden dürfen.


    Vielen Dank euch vorab!!! :)

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wirklich Spezialisten berechnen deutlich über 3,5fachen Satz. Ich erinnere mich an meinen äußerst seltenen Sehnenabriss im Fuß. Ich war erst der siebte weltweit dokumentierte Fall. Der einzige Operateur in Europa, der das schon mal machte, war ein Arzt in München.

    Seine Rechnung war mit dem Faktor 7 ausgerüstet. Ich war froh, dass meine PKV damals keine Begrenzung auf die GOÄ hatte.

    Wenn schon, denn schon.

  • Hier eine Frage, da hier ja ein explizite Erfahrung vorliegt, wurden alle Positionen mit dem 7fach Berechnet oder tatsächlich "nur" die Leistung des Arztes / Spezialisten alleine. Wieviel hat also daher der 7 fache Satz im Verhältnis zu den anderen Leistungen / dem Gesamtbetrag hier ausgemacht?


    Im übrigen möchte ich anmerken, dass meines Wissens nach - sofern die neue GOÄ bewilligt wird, dann wohl keine Steigerungssätze mehr geben soll. Aber ich könnte mir vorstellen dass es ggf. die Honorarvereinbarung noch gibt und die bisherigen > GOÄ Klauseln vermutlich uminterpretiert werden müssen.

  • Hier eine Frage, da hier ja ein explizite Erfahrung vorliegt, wurden alle Positionen mit dem 7fach Berechnet oder tatsächlich "nur" die Leistung des Arztes / Spezialisten alleine. Wieviel hat also daher der 7 fache Satz im Verhältnis zu den anderen Leistungen / dem Gesamtbetrag hier ausgemacht?


    Im übrigen möchte ich anmerken, dass meines Wissens nach - sofern die neue GOÄ bewilligt wird, dann wohl keine Steigerungssätze mehr geben soll. Aber ich könnte mir vorstellen dass es ggf. die Honorarvereinbarung noch gibt und die bisherigen > GOÄ Klauseln vermutlich uminterpretiert werden müssen.

    Das weiß ich nicht mehr, ist schon 20 Jahre her, aber soweit ich mich erinnere, bezog es sich nur auf die ärztliche Leistung, war aber dennoch ein massiver Betrag.

  • Ich glaube, hier liegt eine leichte Unschärfe beim Begriff GOÄ vor. "Über der GOÄ" gibt es nicht. Wenn du als Privatpatient behandelt wirst, werden die einzelnen Tätigkeiten des Arztes mit der entsprechenden Ziffer aus der GOÄ auf der Rechnung ausgewiesen. Jeder Ziffer ist ein Wert in Euro zugeordnet. Dieser wird standardmäßig mit dem Faktor 2,3 beaufschlagt. Dieser Faktor kann auch höher ausfallen, wenn die Durchführung erschwert war, meist bis 3,5. Das dürfte bei 99% der Arztrechnungen so sein. Allerdings gibt es auch Ärzte, meist mit dem Vornamen "Professor", die schon aufgrund dieser Eigenschaft standardmäßig 3,5 nehmen. Ich habe auch schon auf einer meiner Rechnungen den Faktor 5,0 gesehen.


    Daher vermute ich, dass das angebotene Optionsmodul auch die Kostenübernahme von Rechnungen, auf denen der Faktor 2,3 oder 3,5 überschreitet, beinhaltet. Wenn du irgendwann mal eine Rechnung von Prof. Dr. mult. bekommst mit einem höheren Faktor, wirst du wohl ohne das Modul die Differenz aus eigener Tasche bezahlen müssen.


    Ein besseres Zimmer im Krankenhaus dazubuchen, kann ziemlich ins Geld gehen. Für meine Mutter habe ich vor einigen Monaten in einem stinknormalen städtischen Krankenhaus 350 EUR pro Tag dafür bezahlen müssen. Generell halte ich die Einzelzimmeroption für sehr sinnvoll. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass selbst ein Zweibettzimmer anstrengend sein kann, insbesondere, wenn es dir nach einem operativen Eingriff nicht besonders gut geht.