Ich arbeite seit knapp zehn Jahren als Arzt, bin aktuell Jahre.
Ich arbeite also noch knapp 25 Jahre.
Äh - ja.
Prognosen werden umso unsicherer, je weiter sie in die Zukunft gehen. Die Demographie ist absehbar, aber genaue Zahlen gibt es auf diese Zeit noch nicht. Infolgedessen ist die Bemühung vergebens, die Rentenlücke auf den letzten Cent zu errechnen.
Von dem Standpunkt aus würde es sich ja lohnen noch Rentenpunkte zu erwerben bei der GRV um die Höhe des Zuschusses für Krankenversicherung zu erhöhen?
Es ist aus Deiner Sicht nützlich, Ersparnisse fürs Alter anzulegen, weil Du erst spät in den Beruf gekommen bist. Die fehlenden Jahre wirst Du im Ruhestand deutlich merken.
Sparen ist aber ein weites Feld. Ich persönlich bin hoch in Aktien engagiert und bin auch überzeugt davon, daß das richtig ist. Das sehen andere Leute aber anders, und es gibt ja auch verschiedene Anlage-Instrumente, die man gegenüber abwägen sollte.
Sicherheitssparer stehen sehr auf festverzinsliche Papiere. Davon halte ich nichts, ich glaube nicht, daß man gegen die Inflation ansparen kann. Die meisten offiziellen Alterssparinstrumente (Riester, Rürup) bauen auf festverzinslichen Papieren, haben daher letztlich eine unterirdische Rendite. Wenn das Dein Bereich ist, könnten freiwillige Beiträge zur GRV eine gute Idee sein.
Auch Dein Versorgungswerk baut vermutlich zu hohem Prozentsatz auf festverzinsliche Papiere und hat daher Probleme mit seiner Rendite. Man hört von mehreren Seiten, daß Versorgungswerksrenten über Jahre oder gar Jahrzehnte nicht steigen. In meinen Augen signalisiert das eine prekäre Finanzlage. Mit Deinen Rentenbeiträgen als Angestellter kannst Du dem Versorgungswerk nicht ausweichen. Ich würde allerdings nicht zusätzlich freiwillige Beiträge in ein Versorgungswerk einzahlen. Für zusätzliche Beiträge scheint mir die GRV die bessere Wahl.
Freiwillige Beiträge kannst Du in der aktiven Zeit von der Steuer absetzen, aber Du zahlst sie aus verbeitragtem Geld. Der Rentenbeitrag stört hier nicht groß, denn er erhöht ja später mal Deine Rente. Der Krankenversicherungsbeitrag aber ist verloren, wenn Du so willst.
In der Leistungsphase versteuerst und verbeitragst Du die Rentenzahlungen. Wenn Du die Einzahlungen aus verbeitragtem Geld geleistet hat, verbeitragst Du diese Beträge doppelt. Eben drum hat die Bundesregierung nach langem Zaudern den oben genannten Freibetrag für Betriebsrenten eingeführt. Ob dieser auch für Versorgungswerksrenten gilt, habe ich nicht herausbekommen.
Zahlst Du freiwillig in die GRV ein, verbeitragst Du diese Gelder garantiert doppelt, denn für GRV-Renten gibt es den obigen Freibetrag nicht. Rechenexempel. Kann sein, daß es sich trotzdem lohnt. Rentenpunkte zu kaufen.
ETF Sparplan läuft bereits. Aktuell überlege ich nur, ob es nicht nicht lohnt Rentenpunkte der der GRV zu erwerben. Bei den Versorgungswerken gibt es ja über Jahre hinweg kaum Rentensteigerungen.
Eben.
Glaube ganz blicke ich es noch nicht. Aber angenommen ich würde nach dem Beispiel 2000€ Rente erhalten vom Versorgungswerk, würde ich dafür 414€ abgeben müssen? Egal ob und wieviel ich an Rente von der gesetzlichen RV erhalte?
So wäre es nach aktueller Rechtslage.