Hallo,
Ich interessiere mich für eine längerfristige Anlage in einen österreichischen Fonds.
Dazu habe ich diese hilfreichen Artikel gelesen:
https://www.finanztip.de/index…stmentsteuerreformgesetz/
https://investmentsparen.net/s…lensteuer-in-oesterreich/
Aufgrund meines Wohnsitzes in Deutschland ergeben sich für mich vorab folgende Überlegungen bzgl. des DBA zwischen Deutschland und Österreich (Quellensteuer: 27,5%).
1. Die Anrechnung und Abwicklung der 15% Quellensteuer geschieht automatisch zwischen meiner deutschen Bank einerseits und dem deutschen bzw. österreichischem Finanzamt andererseits – dadurch würde sich meine KapESt-Last in Deutschland von 25% auf 10% reduzieren, richtig?
2. Wie ist eure Erfahrung aus der Praxis, wie zeitnah erfolgt darüber hinaus der Ausgleich des Differenzbetrags bzw.Abzugsteuer (12,5%) durch das österreichische Finanzamt, nachdem ich dies über die entsprechenden Formulare*beantragen würde. Entstünden mir dafür aufgrund der Bearbeitung durch das österreichische Finanzamt weitereVerwaltungskosten/-gebühren? Muss ich dieses Formular jährlich einreichen oder nur beim Verkauf des Fonds?
3. Verstehe ich das richtig, dass es – zumindest rein steuerlich – keinen Unterschied für mich macht, ob ich diesenFonds (Herkunftsland: Österreich) kaufe oder einen anderen aus Deutschland (gleiche Steuerlast)? Thema: Quellensteuer/Abgeltungssteuer
4. Dazu habe ich eine vereinfachte Rechnung aufgestellt, s. unten. Ist diese grundsätzlich korrekt?
Vielen Dank für eure Unterstützung
Ingo
P.S. Ich hatte hier etwas mit der Formatierung zu kämpfen
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* Formulare
„ZS-RD1-PDF“ https://formulare.bmf.gv.at/se…uern/pdfs/9999/ZS-RD1.pdf
„ZS-RD1A-PDF“ https://formulare.bmf.gv.at/se…ern/pdfs/9999/ZS-RD1A.pdf
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Ausländische thesaurierende Fonds (Österreich)
ERSTE WWF Stock Environment EUR R01 (T) (EUR)
Fonds | WKN 694115 | ISIN AT0000705678
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[Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/W6OBNlh.png]Grobe Kalkulation
Fiktives/vereinfachtes Beispiel (ohne Fonds- und Bankkosten etc.)
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Quellensteuer Österreich: 27,5%
Anrechnung in Deutschland: 15,0% (automatisch Verrechnung durch DBA)
Differenzbetrag: 12,5% (manuell Rückforderung Formular)
Anlage: 10 Jahre
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Wertsteigerung
Wert der Fondsanteile zum 01.01.2020: 100.000 € (Kauf)
Wert der Fondsanteile zum 01.01.2030: 200.000 € (Verkauf)
= 100.000 € (Gewinn vor Steuern und Kosten)
Wertsteigerung pro Jahr: 5.000 €
Basisertrag = 100.000 € x 0,87* % x 0,7 = 609 € *Basiszins (variiert normalerweise jährlich
Basisertrag (609 €) < Wertzuwachs (5.000 €)
= zu versteuernde Vorabpauschale -> Basisertrag (609 €)
26,375% * (70% * 609 €)
= 112,44 € (Abgeltungssteuer) x 10 Jahre
= 1.124,40 € (gesamte Abgeltungssteuer, pauschal)
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Gewinnbesteuerung nach 10 Jahren
Quellensteuer/Abzugsteuer
Tatsächlich zu zahlende Quellensteuer:
100.000 x 27.5%
= 27.500 €
Anrechenbare Quellensteuer (-> restliche deutsche Abgeltungssteuer: 10%):
100.000 x 15%
= 15.000 €
Steuerlast insgesamt 37.5%
Differenzbetrags/Abzugsteuer anfordern (12.5%):
27.500 € - 15.000 €
= 12.500 €
Nach Rückforderung komme ich dann auf eine Steuerlast von 25% KapESt + Soli
(wie auch bei einem deutschen Fonds)
25.000,00 €
- 1.124,40 € (gesamte Abgeltungssteuer, pauschal)
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= 23.875,60 € gesamte Steuerlast