Beiträge von tobiasweiss

    Das ist hier ein Wespennest. Viele hier haben in einen Reistervertrag von fairr investiert, der auch damit warb, 100% in ETF zu bleiben. Im Februar wurde dieses Werbeversprechen gebrochen, und die ausführende Sutor-Bank schichtete in Anleihen um, damit die gesetzliche Garantierücklage eingehalten werden konnte.

    Im fairrbav befürchte ich einen ähnlichen Mechanismus: Im Produktblatt steht, dass nicht 100% in die frei wählbaren ETF fließt, sondern ein Teil in den Garantiestock der myLife Lebensversicherung. Wie hoch der Teil jeweils sei, sei dynamisch und abhängig von der Marktsituation.

    Die Direktversicherung kann sich mehr lohnen, wenn der Steuervorteil größer wird. Das hängt davon ab, welchen Spitzensteuersatz man aktuell zahlt, welchen man in der Rente zahlen wird, und ob die Steuergesetze bis dahin noch so sein werden wie jetzt. Dabei bedenken, dass die Eigenbeiträge zur Direktversicherung zwar steuerfrei sind (gut), dafür aber auch nicht als Grundlage für die Rentenversicherung gezählt werden (schlecht, sofern man nicht oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient). D.h. durch die Direktversicherung fällt evtl. im Alter die gesetzliche Rente niedriger aus.

    Eine pauschale Antwort, ob sich das Produkt lohnt, kann es daher nicht geben. Das hängt von der restlichen Vermögenssituation ab. Der emotionale Sicherheitsbedürfnis spielt auch eine Rolle.

    Hallo Martina, willkommen hier im Forum!

    Ebase gehört nicht zu den günstigsten, bietet aber im Vergleich zu vielen anderen auch die Möglichkeit eines VL-Kontos und die Erstattung von Kickbacks bei aktiven Fonds.


    Welches Depot für Dich das richtige ist, hängt oft davon ab, wie Du es nutzen willst, und was Dir wichtig ist. Die Finanztip-Empfehlungen hast Du ja offenbar schon gelesen. Wie oft willst Du denn welche Beträge handeln? Willst Du Sparpläne oder auch Direktaufträge? Nur kaufen, oder auch immer mal wieder verkaufen?

    Kurz vor der Rente kann sich eine freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung lohnen. Ein gekaufter Rentenpunkt hat dann eine staatlich garantiere Rendite von 5,3%.

    Ansonsten bin ich auch ein Freund von ETF bei jedem Lebensalter, wenn eine Grundabsicherung schon da ist. Auch wenn die Börse mal um 50% einbrechen kann und danach 10 Jahre zur Erholung braucht, sind andere Szenarien wahrscheinlicher. Hängt aber von der Risikoneigung und sonstigen Situation ab.

    Ich sehe bei ETF auch keine Obergrenze bei Privatanlegern. Als Beispiel: Die Debeka hatte in ihrem internen Fonds "Debeka Global Shares" Ende 2018 gut 150 Mio. EUR in 4 ETF von iShares. Schmerzfrei.

    Schwerig wird's erst, wenn das Geld, das man in den ETF steckt, dessen Fondsvermögen deutlich vergrößert und er in einen sehr engen Markt investiert. Nebenwerte-ETF wurden tlw. schon geschlossen, weil sie zu groß wurden und daher frisches Geld nicht mehr vernünftig anlegen konnten, ohne den Zielmarkt zu überhitzen.

    Danke für den Link, auf so ein Papier hatte ich gehofft. Allerdings finde ich auf S. 89 keine Begrenzung auf eine positive Vorabpauschale. Da steht nur:

    "Wenn Wertverluste des Fondsanteils eintreten oder die Ausschüttungen die Wertsteigerung übertreffen, ist keine negative Vorabpauschale anzusetzen."

    Aber dieser Satz trifft in meinem Beispiel ja nicht zu (Wertsteigerung übertrifft Ausschüttung).

    Laut der Tabelle landet man wieder bei: "Vorabpauschale i.H.d. Basisertrags gemindert um Betrag der Ausschüttung(en)". Kann also negativ werden.

    Ich bleibe dabei: Beim Schreiben des Gesetzes ging man davon aus, dass Zinssatz und Vorabpauschale positiv sind. Aber es wurden keine Vorkehrungen getroffen, die negative Werte verhindern. Korrigier mich gern, wenn ich was übersehe.

    Das Kaufen in mehreren Tranchen hat trotzdem seinen Sinn, wenn man das Risiko eines ungünstigen Kaufkurses reduzieren will. Statistisch ist der Einmalkauf besser, weil Aktien langfristig immer gestiegen sind. Die Statistik hilft dem einzelnen Anleger aber nichts, wenn er seine ganzen Ersparnisse auf einmal kurz vor einem Crash investiert.

    Ich nutze es auch regelmäßig. Einzig die Replikationsmethode von Fonds würde ich mir zusätzlich in der Übersicht wünschen. Dafür muss man immer die KID öffnen. Das schadet aber eh nicht, und manche Replikationsmethode lässt sich nicht einfach in eine Schublade stecken.

    Wenn Du Dich entscheidest umzuschichten, ist nicht mehr wichtig, ob sich die alten Werte erholen. Dann interessiert nur, ob die neuen Werte künftig besser laufen als die alten. Wenn Du glaubst, dass sie das in allen Marktphasen tun, dann musst Du sofort umschichten.

    Anders sieht es aus, wenn Du von einem eher trägen Fonds in einen dynamischeren umschichten willst. Falls es demnächst nach unten geht, würde der träge vermutlich weniger Verlust machen als der dynamische, also müsste man noch warten. Falls es demnächst aufwärts geht, müsste man sofort tauschen. Hier müsste man also auf Markttiming spekulieren, was ja selten gelingt.

    Ich hoffe, diese Überlegung hilft, auch wenn sie konkreten Rat umschifft :)

    Mein Vertrag ist bei 40% Aktienquote mit 20 Jahren Restlaufzeit. Mein Geld wurde erst nach dem März-Desaster übertragen, daher bin ich nicht im Minus.

    Die letzten Transaktionen bestätigen aber weiterhin unsere Befürchtungen: Buy high, sell low. Hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht, die Liste zu exportieren und statistisch auszuwerten?

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass der Algorithmus angepasst wird, wenn genügend Erfahrungswerte vorliegen. Die Diskussion könnten wir ja unterstützen. Ich mag einfach nicht glauben, dass das Absicht ist, um viele zur Kündigung zu bewegen.

    Im Grunde ist das Investieren auf Pump. In diesem Fall ist es "zufällig" unabhängig voneinander entstanden, aber das Ergebnis ist dasselbe: Man spekuliert darauf, dass die ETF mehr Rendite bringen als der Kredit kostet. So wie sich manche für eine Immobilie verschulden und das Ganze mit Wertsteigerung und ggf. Mieteinannahmen "rechtfertigen".

    Solange die ETF ihre Rendite bringen, ist es reizvoll. Du solltest aber auch das Szenario einkalkulieren, dass sie in einem Crash mal 50% verlieren können und dann über 10 Jahre brauchen, um ihren alten Wert wieder zu erreichen. Wenn Du bei dieser Vorstellung nicht ins Schwitzen kommst, dann gut.

    Wenn Du bei 6% Marktrendite nach 1 Jahr verkaufst, hast Du beim neuen ETF mit 0,50% Kosten vor Steuer 5,50% Rendite. Davon gehen 18,5% an Steuern weg, bleiben 4,48% Nettorendite. Beim Altfonds mit 1,65% Kosten hast Du vor Steuer 4,35% Rendite, also weniger trotz Steuerfreiheit.

    Bei 8% Marktrendite überwiegt der Steuervorteil anfangs den Kostennachteil. Aber nur, wenn man auch verkauft. Wenn man den Gewinn weiterlaufen lässt, kommt der Steuerstundungseffekt rein: Der nicht verkaufte ETF gewinnt immer mehr Zinseszinsen und hat in diesem Beispiel nach 8 Jahren dann so viel Vorsprung, dass er auch nach Steuern gewinnt.

    Mir ging es wie Dir: Ich wollte den Steuervorteil nicht verschenken. Aber es lohnt sich nur, wenn man schnell genug den Freibetrag erreicht. Die Altfonds in der Familie zu verschenken, kann da sogar kontraproduktiv sein :)

    Wichtig ist halt die tatsächliche Rendite. Die TER allein sagt nichts über die Performance aus. Darum ist da viel Glaskugel drin.