Beiträge von Speedy85

    Hallo in die Runde,

    ich habe folgende Situation:

    Ich (40 Jahre) bin seit 3 Monaten auf Lebenszeit verbeamtet (Lehrer) und damit besser abgesichert als ich es vorher als Angestellter war. Vorherige Zeiten aus dem Angestelltenverhältnis können angerechnet werden, sodass ich bereits mindestens 5 Jahre ruhegehaltsfähige Zeiten angesammelt habe, um die Mindestversorgung von 35 % des letzten Bruttogehaltes im Falle einer Dienstunfähigkeit zu bekommen.

    Eine BU habe ich aufgrund von Vorerkrankungen nie zu sinnvollen/bezahlbaren Konditionen erhalten.

    Ich wohne zur Miete, bin verheiratet, 2 Kinder, ETF-Sparplan läuft, hat aktuell bereits 120k angehäuft und wird weiter ausgebaut.

    Generell bin ich eher ein Versicherungsmuffel, nach dem Motto „nur das versichern, was wirklich existenziell bedrohlich wäre“.

    Nun die Überlegungen/Frage:

    1. Aus der Zeit als Angestellter habe ich aber noch eine Unfallversicherung, auch weil ich sportlich ziemlich aktiv bin (wenn auch kein Risikosport). Meine Überlegung ist nun, diese Unfallversicherung zu kündigen, da aufgrund der Verbeamtung eine mögliche Dienstunfähigkeit (zumindest teilweise, wie oben geschrieben) abgesichert ist und ich mit dem ETF-Polster den Worst Case zumindest abfedern könnte.
    2. Da ich als Beamter schon ziemlich gut abgesichert bin, habe ich mir noch die Frage gestellt, welche Versicherung(en) ich überhaupt benötige bzw. ob ich durch die Verbeamtung in der Hinsicht aktiv werden sollte? Ich weiß, dass das auch Geschmackssache ist, aber wirklich nötig sind doch eigentlich nur die Krankenversicherung, die private Haftpflicht/Diensthaftpflicht sowie eine Kfz-Versicherung, oder übersehe ich da etwas?

    Habe schon etwas Recherche hinter mir, aber manchmal übersieht man ja Dinge. Daher wäre ich dankbar über eine kurze Einschätzung, dass meine Gedankengänge zumindest keine groben Denkfehler enthalten.

    Ich habe beim Debeka-Vertreter einen Probe-Antrag gestellt, welcher abgelehnt wurde und ich wurde anschließend bei einem anderen Versicherer über die Öffnungsaktion aufgenommen.

    Allerdings habe ich mir dieses vom Debeka-Vertreter im Vorfeld mehrfach versichern lassen, weil ich mir auch unsicher war. Ich hatte dann aber die Zusage, dass die Daten hinterher gelöscht werden. Außerdem war der Debeka-Vertreter der Bekannte eines Bekannten, sodass mir das auch noch etwas mehr subjektive Sicherheit gegeben hat.

    Ich kann mich allerdings nicht mehr daran erinnern, ob ich an der Stelle Dinge wie IBAN usw. angeben musste, meiner Meinung nach nicht. Daher ist die Frage, ob das, was du ausfüllen sollst, wirklich ein Probeantrag ist.

    Hallo Speedy85, mich würde interessieren, ob die das Gespräch zur Findung der richtigen PVK geholfen hat.

    Ich muss mich langsam auch nach einer PVK umschauen und weiß einfach nicht wo und wie ich anfangen soll. Vllt kannst du etwas empfehlen?

    Ja, das Gespräch war für mich definitiv hilfreich.

    Aktuell geht die Tendenz stark zur PKV, anders als mein Bauchgefühl mir zu Beginn der ganzen Recherche gesagt hat. Das liegt daran, dass die 70%-Beihilfe für Beamte (bei 2 Kindern unter 25 Jahren sowie später im Ruhestand) dann doch einen enormen Unterschied macht. Wären es nur 50 % Beihilfe würde die Rechnung vielleicht schon anders aussehen.

    Was kann ich empfehlen?

    Von Anfang an einen unabhängigen Makler oder Honorarberater finden, der auf PKV spezialisiert ist. Bei mir habe ich den bei der unabhängigen Finanzberatung Schlemann gefunden und bin mit (dem bisherigen Verlauf) der Beratung sehr zufrieden. Aber vermutlich sind die anderen von Finanztip empfohlenen Quellen ebenso gut.

    Ebenso sollte man sich nicht zu schade sein, eventuelle Kosten einer unabhängigen Honorarberatung zu bezahlen. Am Anfang war ich auch dazu geneigt, mit die 500-700 € zu sparen, da die Verbraucherzentrale beispielsweise ja ebenso Beratungen für 60 € anbietet. Den Termin mit der Verbraucherzentrale hatte ich dann aber abgesagt. Dort gibt es sicher auch fähige Leute, aber bei jemandem, bei dem ich weiß, dass er solche Beratungen mit jahrelanger Erfahrung macht, habe ich mich dann doch besser aufgehoben gefühlt. Und die Kosten der Beratung sollten dann zweitrangig sein. Immerhin stehen bei der Entscheidung für/gegen PKV ganz andere Summen auf dem Spiel.

    Parallel dazu sollte man frühzeitig anfangen, sich selbst gut zu informieren, was anstrengend und zeitintensiv ist, aber halt nötig. Zum einen muss man am Ende eh selbst entscheiden, zum anderen fühle ich mich auch wohler, wenn ich verstehe, wovon der Berater spricht und ich ihm nicht "blind" vertrauen muss, sondern entsprechende Rückfragen stellen kann usw.

    Kleines Update:

    Der bisher kontaktierte Makler hat sich noch nicht gemeldet, obwohl so vereinbart...

    Möglicherweise ist sein Interesse an mir doch nicht so groß, weil ich vermutlich nur über die Öffnungsaktion in der PKV versicherbar wäre und er daran nicht verdienen würde?!

    Der Debeka-Vertreter wollte den Probeantrag zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht stellen, sondern damit noch warten bis der Verbeamtungstermin feststeht (vermutlich 1.4.). Er hat lediglich einen Vorschlag für einen Tarif (inkl. Kosten) hinterlassen, der aber nicht verbindlich ist, weil der eben die Gesundheitsprüfung noch nicht berücksichtigt. Auch etwas unbefriedigend für mich, weil ich ja gern konkrete Angebote hätte zum Vergleichen...

    Daher habe ich mich in der Zwischenzeit auf den Seiten der unabhängigen Finanzberatung von Dr. Schlemann umgeschaut, die ich sehr informativ finde (!). Außerdem habe ich mich dazu entschlossen, deren Finanzberatung in dieser Sache in Anspruch zu nehmen. Aufgrund meiner Gesundheitshistorie wird es eine Honorarberatung werden, was aber aufgrund der Wichtigkeit der Entscheidung GKV/PKV für mich völlig in Ordnung ist.

    Übermorgen ist der Termin. Ich bin gespannt und ich erhoffe mir anschließend eine (gute) Entscheidungsgrundlage zu haben.

    (Aufgrund des Entschlusses zur Honorarberatung habe ich die ursprünglich angedachte Beratung bei der Verbraucherzentrale zunächst erstmal abgesagt.)

    Fortsetzung folgt.

    Die Meinungen werden vorprogrammiert auseinandergehen, das steht doch jetzt schon fest. Der Debeka Mensch empfiehlt die Debeka - er kann ja nichts Anderes. Der Versicherungsmakler wird, sofern er ein gutes Vergleichsprogramm nutzt und damit umgehen kann, einen anderen Anbieter empfehlen. Die Verbraucherzentrale kennt sich wenig aus, egal was rauskommt.

    Und dann?

    Ich erhoffe mir (vielleicht habe ich da aber auch eine falsche Hoffnung?), dass Makler und Debeka-Vertreter auch einen Vergleich zur GKV ziehen und möglicherweise feststellen, dass die GKV die bessere Alternative wäre?!

    Sollten alle voneinander abweichen, müsste ich selbst schauen, warum das eine anscheinend besser ist als das andere. Falls ich dazu nicht in der Lage bin, bräuchte ich weitere Hilfe, vermutlich einen unabhängigen Versicherungsberater, wonach ich schon gefragt habe, weil ich mir eben unsicher bin.

    Danke an alle für die Antworten!

    Dr. Schlemann / Achim Weiss : Wenn ich mich auf die eine Person vollumfänglich verlassen könnte, dann würde mir eine Meinung auch völlig ausreichen. Aber wie soll ich als Laie einschätzen, ob der Berater gut und vertrauenswürdig ist? Wie finde ich den guten und vertrauenswürdigen Berater?

    Leider sind Sie darauf nicht eingegangen. Stattdessen stellen Sie Nachfragen, auf die ich (als Laie) natürlich auch keine sichere Antwort weiß, sondern nur Vermutungen anstelle. Wenn ich alles von selbst wüsste, hätte ich den Thread nicht gestartet.

    Hm, und wie beurteilen Sie als Laie dann, welche der Beratungen nicht qualitätsarm war und welche der verschiedenen Meinungen zutrifft? Wie handhaben Sie das denn bei Arztbesuchen?

    Wenn mehrere Meinungen unabhängig voneinander in dieselbe Richtung gehen, wird vermutlich etwas Wahres dran sein. Sollten die Meinungen alle gegensätzlich sein, müsste man sich natürlich nochmal damit auseinander setzen und schauen, an welchen Stellen und warum die Meinungen abweichen.

    Der Arztbesuch ist für mich nur bedingt vergleichbar.

    Bisher hatte ich (zum Glück) noch keine so schwerwiegende Krankheit, bei der Entscheidungen auf Lebenszeit hin eine Rolle spielen. (Dort würde ich mir wohl auch eine Zweitmeinung einholen.)

    Bei den kleineren Krankheiten/Verletzungen ist die Tragweite meiner Meinung nach nicht so groß. Außerdem betrifft es meinen eigenen Körper, den ich selbst auch ein wenig kenne und bei dem ich in meinem Leben hier und da auch schon die ein oder andere Entscheidung treffen musste, sodass ich mir da zumindest etwas mehr Eigenkompetenz zutraue als bei der Entscheidungsfindung PKV/GKV, welche für mich völliges Neuland ist.

    Danke an alle für die Antworten!

    FinanztipUser : Ich werde Mitte Januar die Unterlagen für die Verbeamtung bei der Personalstelle eingereicht haben und vermute, dass die Verbeamtung selbst irgendwann im März (frühstens vielleicht auch schon Mitte/Ende Februar) anstehen wird.

    In Berlin gibt es die pauschale Beihilfe, die 50 % der Kosten übernimmt, wenn man freiwillig in der GKV ist.

    Dr. Schlemann / Achim Weiss : Wenn ich mich auf die eine Person vollumfänglich verlassen könnte, dann würde mir eine Meinung auch völlig ausreichen. Aber wie soll ich als Laie einschätzen, ob der Berater gut und vertrauenswürdig ist? Wie finde ich den guten und vertrauenswürdigen Berater?

    Der konsultierte Makler hat auf mich einen vertrauenswürdigen Eindruck gemacht (und er sagte mir, dass er auch die Debeka mit einbeziehen würde), aber am Ende wird er dennoch (verständlicherweise) auch seine Interessen vertreten wollen. Und die Qualität der Beratung könnte höchstens ein Fachmann einschätzen, aber der bin ich als Laie ja gerade nicht. Der konsultierte Makler berät zu vielen Versicherungen, darunter auch zu PKVs, allerdings ist er meines Wissens nach nicht auf PKV spezialisiert.

    Die Idee war, sich lieber mehrere Meinungen einzuholen, als den ungünstigen Fall zu erwischen, dass die einzige eingeholte Meinung vielleicht gerade keine Qualität hat... (Die Wahrscheinlichkeit für mehrere qualitätsarme Beratungen halte ich für eher gering.)

    Danke für die Links Achim Weiss ! Werde ich mir in Ruhe zur Gemüte führen.

    Als 70%-Lehrer bin ich unterhalb der Versicherungspflichtgrenze, sodass die Kinder weiterhin bei meiner Frau in der GKV bleiben könnten, ja.

    Hallo allerseits,

    ich werde voraussichtlich in den nächsten Monaten in Berlin verbeamtet. Dabei stellt sich für mich auch die Frage, ob ein Wechsel in eine PKV hinsichtlich Preis/Leistung sinnvoll ist oder ein Verbleib in der GKV besser ist.


    Meine Eckdaten:

    • 39 Jahre
    • Lehrer in Teilzeit (70 %)
    • verheiratet (Frau ist angestellte Lehrerin, ebenso in Teilzeit)
    • 2 Kinder (9 Jahre und 7 Jahre, beide aktuell bei meiner Frau in der GKV mitversichert)
    • nicht „kerngesund“ (Das ist ja immer Ansichtssache, aber ich vermute, dass ich bei meinen Gesundheitsangaben in der PKV nur mit der Öffnungsklausel mit 30 % Risiko-Aufschlag genommen werden würde.)

    Mein Plan:

    • Ich habe bereits bei einem Versicherungsmakler eine anonymisierte Risikovoranfrage gestellt und warte noch auf das Ergebnis.
    • Demnächst treffe ich mich außerdem mit einem Debeka-Vertreter, der mit mir einen Probeantrag ausfüllen möchte (Falls dieser Probeantrag nicht durchgeht, werden die Daten hinterher wieder gelöscht, sagte mir der Vertreter.)
    • Mit den Ergebnissen/Angeboten des Versicherungsmaklers und des Debeka-Vertreters möchte ich mich dann von der Verbraucherzentrale (60 € für 1h) beraten lassen, welche Entscheidung sinnvoll ist.

    Mein Bauchgefühl:

    Mit den Rahmenbedingungen (fast 40, nicht kerngesund, nur Teilzeit) vermute ich, dass es am Ende auf einen Verbleib in der GKV hinauslaufen wird. Aber das ist nur eine Tendenz nach einiger Recherche, noch ganz ohne Zahlen.

    Meine Frage:

    Da die Wahl GKV/PKV eine schwerwiegende Entscheidung ist, möchte ich mir sicher sein, richtig vorzugehen und am Ende die „beste“ Entscheidung zu treffen. Daher überlege ich, ob ich zusätzlich entweder noch einen zweiten Versicherungsmakler kontaktiere oder eventuell sogar einen unabhängigen Honorar-Versicherungsberater (für ca. 600 €). Denkt ihr, dass das sinnvoll ist oder ist die Kombination von 1 Versicherungsmakler + Verbraucherzentrale ausreichend?


    Über Anregungen würde ich mich sehr freuen.

    Vielen Dank im Voraus!

    Hallo!

    Beantworte dir selbst folgende Frage:

    Würdest du diese Aktien heute immer noch kaufen? Die Vergangenheit sollte bei der Beantwortung der Frage keine Rolle spielen, sondern einzig und allein die Aussicht auf "Erfolg" für die Zukunft.

    FallsJdie Antwort Ja ist, behalte die Aktien.

    Falls die Antwort Nein ist, verkaufe sie.

    Edith: Weitere Gedankenanregung: Du sagst, du hast die Aktien verkauft, die gut gelaufen sind. Die schlecht gelaufenen hast du dagegen noch. Das kann im Einzelfall vielleicht sinnvoll sein, aber wenn das eine generelle Strategie wäre, würde das ja dauerhaft dazu führen, dass du irgendwann nur noch Loser-Aktien im Depot hast, die die Rendite versauen.

    Da ich in Finanzfragen bei weitem noch kein alter Hase bin, sondern weiterhin dazu lerne, habe ich mich offensichtlich nicht präzise genug ausgedrückt. Ich probiere das hiermit nachzuholen:

    Ich erwarte für 2024 etwa 300 € an Aktien-Dividenden. Ich könnte den Freistellungsauftrag jedoch bei dem Broker, bei dem ich die 300 € an Aktien-Dividenden erwarte, auf 0 setzen und würde den Freistellungsauftrag bei anderen Instituten mit Tagesgeld, Festgeld und ETF (Ausschüttungen und evtl. ETF rollen am Ende des Jahres) komplett nutzen können.

    Welcher Umgang mit dem Freistellungsauftrag ist für den Broker unter diesen Voraussetzungen am sinnvollsten, sodass ich den Quellsteuertopf am Jahresende nicht verfallen lassen muss, sondern dieser "bestmöglich" auf Kapitalertragssteuer angerechnet werden kann? (Ich hoffe, mein Gedankengang ergibt Sinn.)

    Edit: Jetzt schon mal ein großes Dankeschön für die teilweise sehr detaillierten Antworten!

    Ich beziehe mich mit meiner Frage auf einen Beitrag von Achim Weiss in einem anderen Thread. Da der Beitrag aber nur am Rande mit dem dortigen Thema zu tun hat, habe ich einen neuen Thread eröffnet.

    Achim Weiss schrieb:

    „Ich erlebe das Leben auf dem Quellensteuertopf jedes Jahr: Die ersten Dividenden kommen aus USA, zwar in Deutschland unversteuert, weil sie auf den Freistellungsauftrag angerechnet werden, aber halt in den USA mit 15% quellenversteuert. Der Quellensteuertopf wächst, auf ihm sammeln sich die in USA gezahlten, in Deutschland aber noch nicht angerechneten Quellensteuern.

    Sobald der Freistellungsauftrag voll ist, werden die dann angerechnet. Die 10% deutsche Kapitalertragsteuer, die ich auf amerikanische Dividenden zahlen muß (und natürlich der unvermeidliche SolZ) werden aus den Quellensteuertopf geholt, bis er leer ist. Erst dann werden mir die übrigen 10% Steuer von der Auszahlung abgezogen.“


    Ich stelle mir nun die Frage, wie ich den Quellensteuertopf in einem Kalenderjahr bestmöglich nutzen kann, weil dieser ja am Jahresende verfällt. Zur Vereinfachung nehmen wir amerikanische Aktien, d.h. 15 % Quellensteuer. Außerdem sei die Annahme, dass der Verlusttopf noch gefüllt ist, sodass ich durch einen Verkauf von Aktien mit Gewinn nicht an den Quellensteuertopf „rankomme“. Dementsprechend müsste ich den im Laufe des Jahres sich füllenden Quellsteuertopf durch Dividenden wieder leeren.

    Um aber nicht schon während der „Füllphase“ deutsche Kapitalertragssteuer zu zahlen, richte ich zunächst einen Freistellungsauftrag bei dieser Bank ein (ich bin bei mehreren Banken/Brokern), welcher aber nur so hoch sein sollte, dass er zu ca. der Hälfte des Jahres (exakter wäre: zur Hälfte der in dem Jahr erwarteten Dividenden) verbraucht ist, sodass dann in der zweiten Jahreshälfte die „Entnahmephase“ aus dem Quellensteuertopf stattfindet, d.h. die 10 % deutsche Kapitalertragssteuer dann aus dem Quellensteuertopf entnommen werden, sodass dieser in etwa zum Jahresende wieder leer ist.

    Ist dieses Vorgehen so korrekt/sinnvoll oder sind da irgendwo Denkfehler?

    Danke und viele Grüße

    Hallo in die Runde,

    ich habe mich schon etwas eingelesen, bin mir aber noch unsicher, daher erhoffe ich mir auf diesem Wege fundierte Antworten:

    Mein Quellensteuertopf für dieses Kalenderjahr ist nun auf 13 € angewachsen. Da dieser aber am Ende des Jahres verfällt, möchte ich diesen gerne demnächst noch „anzapfen“, sodass weitere Aktiendividenden damit verrechnet werden (der Verlusttopf Sonstige ist schon beinahe auf 0 €). Um dies zu ermöglichen, muss jedoch der verbleibende Freistellungsauftrag bei diesem Broker (justTrade) zunächst aufgebraucht sein, weil ja sonst erst der Freistellungsauftrag „angezapft“ wird. (Ich habe mehrere Banken/Broker und hätte die Möglichkeit den Freistellungsauftrag bei diesen anderen Banken/Brokern zum Ende des Jahres hin zu verbrauchen.)

    Erste Frage: Ist der bisherige Gedankengang soweit korrekt? (Ich weiß, die 13 € sind keine große Summe, aber mir geht es auch um das Verständnis der Vorgänge.)

    Vor der Reduzierung des Freistellungsauftrages bei justTrade bin ich nun auf noch eine Frage gestoßen: Wenn ich den FSA reduzieren möchte, erhalte ich folgende Einblendung:

    FSA anpassen.bmp

    Bei der letzten Dividendenzahlung hatte ich aber folgende Mitteilung bekommen:

    Mitteilung letzte Dividendenzahlung.bmp

    D.h. ich gehe davon aus, dass ich mal 200 € Freistellungsauftrag eingereicht habe (ich weiß, ich hätte mir die erteilten FSA bei den verschiedenen Brokern notieren sollen, habe ich aber nicht, weil ich dachte, dass ich das online einsehen könnte…) und davon aktuell noch 124,15 € übrig sind.

    Zweite Frage: Wenn ich den Freistellungsauftrag nun entsprechend reduzieren möchte, sodass der Quellensteuertopf „angezapft“ wird, passe ich den FSA dann jetzt auf 0 € an? Aber ich habe ja im Laufe des Kalenderjahres schon FSA „verbraucht“, vermutlich 200 – 124,15 = 75,85 €. Eine Anpassung auf 0 € ab 1.1.2023 wäre ja dann nicht korrekt, d.h. müsste ich den FSA dann jetzt auf 75,85 € anpassen?

    Über fachkundige Kommentare wäre ich dankbar.

    (Und ja, man könnte das Ganze vermutlich auch "einfacher" mithilfe der Steuererklärung im Nachhinein verrechnen, aber ich freue mich, wenn ich diese nicht machen muss, sondern mithilfe des FSA bzw. von Verlusttöpfen so wenig wie möglich Steuern zahle, gleichzeitig aber Freibeträge möglichst gut ausschöpfen kann.)

    Vielleicht habe ich auch nur zu viel Respekt vor der Anlage KAP der Steuererklärung. Aber da ich mir das Ausfüllen der Steuererklärung seit Jahren (teilweise mühsam) selbst beibringe und ich bei den Finanzen die Steuererklärung für jeweils mehrere Banken/Depots von meiner Frau und mir selbst machen müsste (da spielen dann sicher auch noch Verlustverrechnungstöpfe mit rein), versuche ich die Anlage KAP möglichst zu vermeiden und alles mit dem Freistellungsauftrag zu regeln.

    Zumal da

    Das ist ja auch nicht verkehrt.

    Nur hat das gar nichts mit dem FreistellungsAuftrag zu tun.

    Dafür sind ausschließlich deine Erträge verantwortlich. Darum verstehe ich den Zirkus mit der Reduzierung des FSA auch nicht.

    Okay, mein Denkfehler.

    Ich kann den FSA also auch so belassen, entscheidend sind die Erträge.

    Mein Gedankengang war folgender (um das ganze ein wenig aufzudröseln): Da ich bisher nie die Steuererklärung KAP ausgefüllt habe, wollte ich mir das auch zukünftig ersparen (was ich aufgrund der schwedischen Bank in diesem Jahr aber nicht kann, wie ich gelernt habe). Ich hatte bisher immer den Sparerpauschbetrag bei den deutschen Banken entsprechend verteilt, sodass im Laufe des Jahres keine Steuerzahlung angefallen ist. So wollte ich das auch für dieses Jahr machen.

    Und nun kommt wohl der entscheidende Fehler: Es reicht aus die Erträge der ausländischen Bank "gedanklich" von den 2000 € abzuziehen, um den Sparerpauschbetrag bestmöglich auszunutzen. Eine Reduzierung des FSA bei den deutschen Instituten ist dafür nicht nötig.

    Danke für die Mithilfe. Sollte ich immer noch einen groben Denkfehler haben, dann gerne Bescheid geben :)

    Wie genau erreichst Du damit eine bestmögliche Ausnutzung des Sparerpauschbetrages? Das musst Du mir bitte mal erklären.

    Der Sparerpauschbetrag verhindert, dass du für Erträge die du über das Jahr erzielst vorab Steuern zahlst. Je höhe der Sparerpauschbetrag ist, umso besser weil du dadurch für in Deutschland erzielte Erträge keine Steuern vorab bezahlst (und somit einen Zinsgewinn hast, wenn der auch sehr klein ist).

    Der in Deutschland nicht genutzte (!! hier geht es nicht um den verteilten Pauschbetrag !!) Sparerpauschbetrag steht Dir dann bei der Endabrechnung in der Steuererklärung zur Reduzierung deiner Steuerlast für die ausländischen Erträge zur Verfügung.

    Danke für die Rückmeldung. Das von dir geschriebene habe ich soweit verstanden (denke ich zumindest).

    Ich meinte mit der "bestmöglichen" Ausnutzung des Sparerpauschbetrags insgesamt, dass ich in jedem Kalenderjahr sehr nahe (exakt ist mMn aufgrund zu vieler Variablen kaum möglich) an die 2000 € (verheirateter Fall) komme, d.h. nicht deutlich darunter, denn dann hätte ich ja einen ungenutzten Teil, den ich nicht in die Folgejahre mitnehmen kann, aber auch nicht deutlich darüber, denn dann würde ich ja jetzt schon vorab Steuern zahlen, die sich langfristig negativ bemerkbar machen (ich möchte also bewusst den Steuernstundungseffekt nutzen).

    Dass man ab einem gewissen Vermögen nicht darum kommt, schon aktuell Steuern zahlen zu müssen, ist mir klar (z.B. wenn die jährlichen Dividendenerträge eine entsprechende Höhe haben), aber noch bin ich an dem Punkt nicht angelangt. Daher halte ich es aktuell für sinnvoll, den Sparerpauschbetrag eben "bestmöglich" auszunutzen.

    War das verständlich?