Beiträge von Zitronenelch

    Auf die drei MSCIs World, Europa und Emerging Markets zu setzen, ist ja prinzipiell nicht verkehrt. Wie gut oder schlecht diese schwankungsarmen Varianten sind, weiß ich allerdings nicht. Und dann noch ein ETF auf europäische Anleihen, das war ja zu erwarten.

    Ich verstehe nur nicht, warum die ihre Strategie so schnell schon wieder ändern und der Ein-ETF-Strategie den Rücken kehren – wenn die das tatsächlich so angekündigt hatten. Aber gut, wenn die "Experten" dort sich verkalkulieren, muss Sutor halt am Ende bei eurem Rentenbeginn draufzahlen...

    Kommt darauf an. Der Rat, nicht zu viele Sparpläne zu eröffnen, stammt ja noch aus einer Zeit, als jeder Kauf und jeder Verkauf Gebühren gekostet hat. Dann waren bei vielen Positionen natürlich mehr Gebühren fällig. Wenn man aber beispielsweise seine Sparpläne kostenlos ausführt und bei Anbietern wie Trade Republic nur einen Euro pro Verkauf zahlt, gilt dieser Rat nicht mehr. Dann ist der Verkauf aller Positionen günstiger als der Verkauf einer einzigen Position bei Banken wie comdirect. Wer sich also wohler fühlt, wenn er sein Depot mit Small Cap und Co. aufwertet und dafür einen passenden Anbieter nutzt, soll das meiner Meinung nach tun. Ich finde es wichtig, dass man von der eigenen Strategie überzeugt ist und sie einen nachts ruhig schlafen lässt.

    Was ich allerdings nicht verstehe: @Stegoe wenn du EM und Europa dazunimmst, dann vermutlich, weil dir USA in World zu stark vertreten sind? Dann aber trotzdem den nasdaq? Persönlich würde ich eine Mischung aus World, Europa und EM plus evtl. Asien und/oder Small Cap logischer finden – wenn man gerne streuen will.

    Noch dazu reden wir hier über Zeiträume von nem Jahr. Da ist das Risiko für Verluste ziemlich hoch und entspricht eher nicht dem FT Grundsatz by and hold.

    Stimmt, da hast du Recht. Aber vielleicht gibt es ja einen VL-Sparplan oder etwas ähnliches, was weniger Risiko hat und wo du dieses Prinzip ebenfalls anwenden kannst? Damit kenne ich mich nicht aus, aber eventuell hat ja hier jemand eine Idee...

    Was du auch machen könntest: Die VWL in einen ETF laufen lassen und das gesammelte Geld immer dann, wenn das Minimum von 1.000 Euro erreicht ist, aus dem Depot entnehmen und zur Sondertilgung bei deiner Bank einsetzen.

    Eigentlich sollte ein VL-Vertrag für einen Aktienfodssparplan sieben Jahre bestehen. Aber wenn du keine staatliche Förderung erhältst, weil du mehr als 20.000 Euro im Jahr verdienst, kannst du vorher prämienschädlich kündigen und die VWL dann in einen neuen Vertrag einfließen lassen.

    Das wäre allerdings ein unbequemer Umweg, über den du die VWL deines Arbeitgebers zur Sondertilgung einsetzt.

    Möglicherweise ist das jetzt auch der Sutor Bank aufgefallen, denn jetzt werden meine Aktien-Fondsanteile wieder alle verkauft und die ohnehin schon großen Verluste noch weiter vergrößert, ich finde so viel planlosen Aktionismus schon bemerkenswert.

    Hallo @Iglufant, dieser planlos wirkende Aktionismus ist gewollt. Die Sutorbank nutzt nun die CPPI-Methode: Bei jedem Vertrag wird geschaut, ob aktuell die Beitragsgarantie sichergestellt ist - je nachdem, ob die Kurse gerade unten oder oben sind. Ein Algorythmus sorgt für ein ständiges Hin und Her bzw. für einen ständigen Ankauf und Verkauf von Anleihen und Aktien.

    Das dürfte vermutlich zur Folge haben, dass bis kurz vor dem Eintritt in die Rente immer wieder Aktienanteile bei gefallenen Kursen verkauft und bei gestiegenen Kursen gekauft werden. Also das Gegenteil von dem, was man eigentlich will.

    Kennt ihr das schon?

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    Meiner Meinung nach ein sehr gutes, kritisches Video, das auch die Problematik mit dem ständigen Hin- und Her zwischen Anleihen-ETF und Aktien-ETF erklärt, das die Sutorbank ab jetzt betreiben wird.

    Ich habe dieses Jahr noch Januar - März in meinen fairrriester eingezahlt und dann beitragsfrei gestellt.
    Jetzt wollte ich diese drei Monatsbeiträge zurückfordern, da ich für diese bisher ja weder eine Zulage noch steuerliche Vorteile bekommen habe. Sutor schreibt mir aber dass das nicht möglich ist.
    Stimmt das so? Oder habt ihr Tipps wie ich das machen kann?

    Die steuerlichen Vorteile bekommst du erst, wenn du deine Steuererklärung für dieses Jahr eingereicht und dort die Riesterbeiträge geltend gemacht hast.

    Ob die Zulagen schon beantragt und gezahlt wurden, weiß ich nicht, da ich Anfang April eine Sonderkündigung ausgesprochen habe. Da können dir andere hier weiterhelfen. Sonst einfach bei Fairr nachfragen, was da los ist.

    Monatsbeiträge kann man leider nicht zurückfordern - sonst hätte ich meine Monatsbeiträge aus den vergangenen Jahren zurückgefordert und stünde besser da als jetzt, weil ich durch den Verkauf zum Tiefststand ca. 5.000 Euro verloren habe.Die Summe muss ich abschreiben unter "Mein Geld leider komplett unfähigen Menschen anvertraut" und daraus lernen.

    Die Alternative ist die Einzahlung (also freiwillig mehr, als das was vom Lohn abgeht) in die gesetzliche Rentenkasse, die in manchen Konstellationen mehr bringen kann als Riester.

    Danke für die Info. Riester ist ja aufgrund der staatlichen Zulagen und der Steuervorteile interessant, ansonsten bringt natürlich ein ETF-Sparplan auf Dauer deutlich mehr.

    Ich vermute mal, für zusätzliche Einzahlungen in die gesetzliche Rente gibt es weder Steuervorteile noch Zulagen, und die Rendite ist auch geringer als die eines ETFs? Sagt der Artikel zufällig etwas dazu?

    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rie…ungen-1.4951235

    Hat jemand von euch da ein Abo und kann berichten. Soll um Alternativen gehen.....

    Nein, ein Abo habe ich leider auch nicht. Bin aber neugierig, was diese "Alternative" sein soll. Vielleicht selbst in ETF zu investieren?

    Der dazugehörige SZ-Artikel https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gel…stert-1.4951237 (beide sind vom 29. Juni, 16:49 Uhr) beschreibt, was bei Fairr schiefgelaufen ist. Hier wird aber auch nur das empfohlen, was wir bereits wissen:
    "Wer kein Vertrauen mehr zu dem Anbieter hat, kann seinen Vertrag beitragsfrei stellen - also kein neues Geld mehr einzahlen." Und: "Wenn das eigene Portfolio trotz des Kurssturzes heute höher steht als die eingezahlten Beiträge, können Anleger mit dem Geld auch zu einem anderen Riester-Anbieter umziehen."

    Also wenn ich mir das Video anschaue mit diesen wilden Käufen, Verkäufen und Stornos von Käufen, wirkt das auf mich, als würden die Leute bei Sutor im Nebel stochern und nicht wirklich wissen, was sie tun. Ich habe den Eindruck, dass die noch verbliebenen Fairriester-Kunden als Versuchskaninchen dienen.

    Dort weiterhin Geld zu investieren halte ich persönlich für grob fahrlässig. Da ist es auf jeden Fall besser, den Vertrag ruhend zu stellen und zu hoffen, dass die Bank zum Rentenbeginn liquide genug ist, um die von ihr verursachten Verluste auszugleichen.

    Das, was man bisher monatlich bei Fairr eingezahlt hat, kann man ja entweder in ein anderes Riesterprodukt oder privat in einen ETF einzahlen. Meiner Meinung nach ist das alles besser, als für die Sutor-"Experten" als Übungsobjekt zu dienen und bei denen weiter zu investieren!

    Fairrriester kurz zusammengefasst:

    1. Mit ETFs macht man heutzutage Rendite, darum habt ihr bei uns einen Aktienanteil von 100 Prozent, wenn die Zeit bis zum Renteneintritt lange genug ist. Andere schichten bei Kursschwankungen um, wir nicht. Versprochen! Ihr bleibt investiert, denn nur mit Hold-and-Buy macht man Gewinn.

    2. Uuuups, da gab es Kursschwankungen. Wir haben alle eure Anteile zum Tiefstpreis verkauft. Naja, mal sehen. Wir wissen jetzt auch nicht und melden uns erst mal wochenlang nicht.

    3. Okay, nachdem die Kurse wieder hochgegangen sind und ihr den Aufschwung leider nicht mitgenommen hat, legen wir das Geld vom Cash-Konto bald wieder an. Mindestens drei Prozent eures (nun leider verringerten) Vermögens investieren wir in einen ETF. Versprochen!

    Das Modell schein in Summe nicht schlecht.

    Also Finanztip empfiehlt das neue Modell ausdrücklich nicht für Neukunden und nennt Bestandskunden Alternativen, wie den Wechsel zu DWS über einen Vermittler. Wer trotzdem weitermachen will, wird von Finanztip darauf hingewiesen, dass das Produkt schlechter performen wird als ein privater ETF.

    Zusätzlich schreibt Finanztip, Anleger "akzeptieren, dass Sie das neue Anlagemodell nicht im Detail nachvollziehen können (im Gegensatz zum bisherigen Lebenszyklusmodell) und sind sich darüber bewusst, dass die Sutor Bank, die kein Rating besitzt, im Zweifel für Ihre Beitragsgarantie einstehen müsste."

    Ich finde, das ist eine sehr klare Aussage von Finanztip. Auch wenn ich @salty zustimme: Es wird leider nicht die Option beschrieben, zu kündigen und das verbleibende Geld nach Rückzahlung von Zulagen und Steuererstattungen selbst in ETF zu investieren.

    Ich würde nicht von "Sutor-Geschädigten" sprechen.

    Quell des Übels ist die der Gesetzgeber , der Garantien bei Riester und BAV vorgeschrieben hat.

    Der Gesetzgeber hat mir aber nicht versprochen, dass mein Geld gemäß einer Buy-and-Hold-Strategie investiert bleibt und dann sein Wort gebrochen. Der Gesetzgeber hat mir kein festes Ablaufmanagement verkauft, das strikt nach Jahren bis zur Rente vorgeht und dann beim kleinsten Crash (der schon seit Jahren von Experten angekündigt wurde) dem zuwider gehandelt.

    Fairr/Sutor hätten wissen müssen, was das Gesetz vorsieht und entsprechend ehrlich das Produkt beschreiben müssen. Die Konkurrenz wie zum Beispiel DWS und wie sie heißen, haben das getan. Sie haben von Anfang an erklärt, dass sie bei Marktschwankungen umschichten. Weil Fairr/Sutor versprochen hat, dieses nicht zu tun, habe ich dort investiert.

    Ob Fairr/Sutor jetzt einfach die Kompetenz gefehlt hat, die Folgen der Gesetzeslage zu erkennen, oder ob das Produkt vorsätzlich falsch beworben wurde, damit sie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber DWS und Co. haben, mag ich nicht beurteilen. Ist mir aber letztendlich auch egal.

    Zumal in meinem Vertrag, der wirklich bindend ist für beide Seiten, Sinngemäß steht (will nicht alles kopieren) das die Sutor von ihrer Anlagestrategie und Grundsätzen jederzeit abweichen kann sofern dies als Sinnvoll oder Notwendig erscheint.

    Das steht in meinem Vertrag auch, ist aber, mit Verlaub gesagt, großer Quatsch. Das würde ja bedeuten, dass sie jederzeit alles machen können, weil irgendwer das für eine gute Idee hält. Es gibt Klauseln in Verträgen, die unwirksam sind. Ob diese dazu gehört, weil sie zum Beispiel nicht transparent ist, gegen Treu und Glauben verstößt, missbräuchlich ist oder überraschenden Charakter hat, müsste von einem Richter entschieden werden. Es ist aber interessant, wie viele Klauseln in Verträgen vor Gerichten nicht standhalten.


    Ja eben, es stand in der Broschüre. Aber ist die Bindend?

    Das ist im Grunde fast nichts anderes als ein Werbeversprechen, auch die sind nicht immer Bindend. Oder glauben jetzt alle das was einem in der Werbung oder Broschüren so verkauft wird?

    Doch, tatsächlich sind Werbeversprechen in Broschüren bindend. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat entschieden, dass sich Anbieter (in diesem Fall ein Handwerker) eben nicht alleine auf die Vertragsinhalte berufen dürfen. Auch Werbeaussagen können bei der Vertragsauslegung relevant sein, wenn sie für den Kunden von „erheblicher Bedeutung sind“. Dann werde die Werbung nämlich Teil einer „stillschweigenden Beschaffenheitsvereinbarung“. Siehe I-22 U 154/14

    Ich kann die DKB empfehlen, wenn du dort Aktivkunde bist. Neukunden sind es ein Jahr lang, danach bist du es automatisch ab einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro. Das Konto ist kostenlos, Visa- und EC-Karte ebenfalls, und als Aktivkunde kannst du weltweit kostenlos Bargeld an jedem Automaten mit der Visa-Karte abheben. Da es eine Direktbank ohne Filialen ist, kannst du alles online oder per App abwickeln, was natürlich vom Ausland aus mit entsprechender Internetverbindung bequem ist und einwandfrei funktioniert.

    Hallo @Spacefly, wenn du noch keine "klassische" Rentenversicherung als sicheren Baustein hast, ist es vermutlich eine gute Idee, einerseits auf solch ein Produkt zu setzen und andererseits selbst in ETFs zu investieren. Damit deckst du alle drei Schichten ab: Basisvorsorge durch die gesetzliche Rente, geförderte Zusatzvorsorge durch dieses Riesterprodukt und ergänzende Zusatzvorsorge durch privates Wertpapiersparen. Viel Erfolg!

    Hallo @valdifra, du hast bei Fairr nachgefragt, ob Sutor wie in dem Blog beschrieben in Anleihen anlegen und später nur geringe Beträge in ETF investieren wird. Fairr hat auf deine sehr konkrete Frage überhaupt nicht genantwortet, sondern nur geschrieben, dass Sutor irgendwann wieder das Geld anlegt. Ob in Anleihen oder ETF, darauf ist Fairr mit keiner Silbe eingegangen. Da also Fairr deine Frage nicht beantwortet hat, verstehe ich nicht, wieso du das als positiv empfindest.