Montag 20.3.20223 um 19 Uhr
Von McProfit speziell an den Börsenfreund "Pantoffelheld" u.a.
Gerade habe ich kurz in die aktuellen Beiträge im Forum reingeschaut mit der festen Absicht zur UNTERHALTUNG und nicht, um schon wieder selbst zu schreiben.
Wenn der Börsenfreund "Pantoffelheld" aber eine ETF Anlage mit den Worten beschreibt:
"Nicht zum Reich werden geeignet" - dann juckt es mich in den Fingern zu antworten.
Forumsfreund "ICH-BINS-Koryphae" ist mir ja mit seiner Antwort schon zuvor gekommen:
Üblicherweise wird man in der Tat mit einer ETF Anlage "nicht reich".
Wenn wir aber schon dabei sind solch banale Weisheiten hier in diesem Forum zu Besten zu geben, dann sollte zumindest Einer hier diese Weisheit etwas gründlicher hinterfragen.
Ich will es mal versuchen und hoffe ich langweile Euch nicht zu sehr.
1.) Zumindest den Forumsfreunden hier bei Finanztip ist vermutlich längst bekannt, dass höhere Renditenchancen immer mit höherem Risiko erkauft werden müssen. Das brauchen wir nicht mehr zu diskutieren.
2.) Daher muss jeder Anleger sich selbst fragen, wieviel Risiko er bereit ist auf sich zu nehmen um damit eine höhere Rendite zu erlangen.
3.) Für eine höhere Rendite braucht man gar nicht in abentreuerliche Anlagen ausweichen.
Man braucht dazu kein Bitkoins, keine Optionen, keine Puts und Ca**s, keine Pennystocks und auch keine Hedgefonds...
Höhere Rendite bekommt man auch mit ganz klassichen börsennotierten Aktien, die man sogar jeden Tag kaufen oder verkaufen kann.
4.) Dazu genügt es schon bei der Auswahl der Aktien lediglich eine paar Stellschrauben zu verändern. Dazu gehört z.B.. der Verzicht auf eine breite Branchenmischung.
Wer z.B. den Schwerpunkt seiner Aktienauswahl nur auf Technologie, oder nur auf Pharma, oder nur auf Rohstoffe, oder nur auf bestimmte Länder legt, hat automatisch eine höhere Rendite, wenn dann tatsächlich die von ihm bevorzugte Branche auch tatsächlich überdurchschnittlich steigt.
Bestes Beispiel der letzten 10 Jahre sind Technololgieaktien, seit 2 Jahren sind es vorwiegend Rohstoffaktien und ganz aktuell sind es Aktien von Rüstungsunternehmen.
Eine solche Strategie wird meist von solchen Anlegern verfolgt die in der Regel mit überschaubaren Summen an der Börse aktiv sind, die Börse also eher als Zusatzeinnahme betrachten und daher auch ein größeres Risiko eingehen können.
5.) Bei echten Anlegern, so wie z.B. auch bei mir, die den größten Teil ihres Vermögens in Aktien angelegt haben, gilt jedoch klar:
Auf die gute Mischung von Ländern, Branchen und Unternehmen achten.
Ich selbst als Ü75-Anleger, bin schon vor mehr als 25 Jahren beruflich aus dem operativen Geschäft ausgestiegen und habe mich auch von Immobilienanlagen getrennt und das gesamte Vermögen nach und nach überwiegend in Aktien angelegt.
Je größer die Beträge jedoch sind, desto vorsichtiger wird man als Anleger automatisch.
Meine Absicht war von Anfang an eine Dividendenstrategie mit der ich finnaziell unbhängig werde und zwar egal wie die Aktienkurse gerade notieren.
Ich habe nämlich festgestellt, dass die meisten internationalen Multis seit Jahrzehnten nicht nur jedes Jahr Dividende zahlen, sondern jedes Jahr sogar eine höhere.
Dies sorgt ganz schleichend im Laufe der Jahrzehnte für unglaubliche Renditen.
Ich habe das Beispiel McDonalds schon mal erwähnt.
Meine ersten McDonalds kosteten 10 Dollar und zahlen 40 Cent Dividende, = 4% im Jahr.
Heute rund 25 Jahre später bekomme ich für dieselbe Aktie bereits 4 Dollar Dividende pro Aktie,
das entspricht 40% p.a. bezogen auf meinen Einkaufskurs.
Das wollte ich nur mal als ein Beispiel von vielen, dagegenstellen, als ich dem lieben Börsenfreund "Pantoffelheld" seinen Kommentar gelesen habe.
Kompliment jetzt aber an jeden hier, der diesen langen Text von mir gelesen hat!
Goethe hat mal seiner Geliebten geschrieben:
"Entschuldigte meinen langen Brief, ich hatte keine Zeit mich kürzer zu fassen"
Dem kann ich mich nur anschließen.
Alles Gute wünscht McProft aus Stuttgart.