Beiträge von Rayleigh

    (...)

    Die Währung eines Finanzinstruments ist ziemlich egal, sofern die Konversion der Währung auch nur einigermaßen gewährleistet bleibt - und das sehe ich bei allem Trump nicht in Gefahr. Ein ETF ist so viel wert wie die Papiere, die in ihm drinstecken. Es ist in meinen Augen Unsinn, einen ETF "hedgen" zu wollen. Auch US-Firmen, die in Welt-ETFs reichlich drinstecken, machen Geschäfte in der ganzen Welt. Wenn iPhones in China oder Indien zusammengeschraubt werden, sind die Löhne der Arbeiter in Renminbi zu bezahlen oder in Rupien. Sackt der Dollar in der von Trump erwünschten Weise, steigen allein dadurch die Dollar-Werte der US-Aktien (unabhängig von der Wertentwicklung), so daß der Wert nach außen hin gleich bleibt.

    Eine langsame Entfremdung vom Dollar sehe ich allerdings wohl (und halte das für eine gesunde Entwicklung). Für mein eigenes Anlageverhalten ergeben sich daraus aber keine Konsequenzen.

    Das klingt einleuchtend!

    Tomarcy ... je nachdem, wie weit man die Ansparphase schon "durchgehalten" hat, schmerzt eine Abwertung ja umso mehr, da Neukäufe nicht mehr stark in den Aufbau des Ansparvolumens laufen.

    Ich denke aber auch, dass es nicht zu einem Währungscrash kommt und keine starke Abwertung kommt.

    Was passiert eigentlich wirklich mit der Währung, wenn der US$ die Stellung als Leitwährung verliert? Gibt es hierzu historische Vergleiche?

    danke für die Kommentare.

    Die Annahme bei der Aussage, das "Wechselrisiko besteht auf lange Sicht nicht" geht ja davon aus, dass sich die Wechselkurse in einem schmalen Korridor hin- und herbewegen.

    Mit der Annahme, dass der US Dollar langfristig stark abwertet, sollte sich schon ein Effekt sehen lassen.

    Annahme (alle Anteile werden in US$ gehandelt):

    Investition 10.000 € zu einem Wechselkurs 1:1 --> Kauf von Anteilen im Wert von 10.000$.

    Entwertet jetzt der Kurs auf nur noch den Dollarwert von 0,50 €, dann steht das Euro-Depot doch viel besser da. Ohne Renditebetrachtung würde bei einem Verkauf von einem Vergleichs-Euro-ETF die Ausgangssumme erreicht werden (10.000 €). Beim $-ETF würde bei einem Verkauf doch nur noch 5.000 € übrig bleiben?

    Bei dem Beispiel sind starke Annahmen getroffen worden, die sich in der Realität nicht so stark auswirken sollten:

    - zwar die meisten, aber nicht alle Aktien werden in US$ gehandelt

    - die Entwertung zum € wird wohl aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtung nicht davonlaufen

    Nichtsdestotrotz ist nicht garantiert, dass der Dollar seine "starke" Position behält.

    Als prognosefreier Anleger halte ich natürlich dollarbasierte ETFs. Meinen US-Anteil habe ich in den letzten Wochen durch Beimischung per Zukäufe ex USA auf ca. 35% reduziert.

    Das nachlassende Vertrauen der Großanleger in die Schuldentragfähigkeit der USA treibt mich allerdings etwas um. Die politisch gewollte Dollarschwäche ist vorerst eingepreist, aber sollten Trumps Steuersenkungen den Senat passieren, befürchte ich eine drastische Dollarschwäche. In einem anderen Faden wurde hypothetisch ein Kurs von 1,30 genannt. Damit wären Vermögen im Euroraum schnell erheblich weniger wert. Kommt der Liz Truss Moment für die USA?

    Die Frage der Währungsschwankungen habe ich mir auch schon gestellt und überlegt, ob man das Risiko aus der Langzeitbetrachtung herausnehmen kann, indem man auf einen MSCI World setzt, der in Euro berechnet wird, siehe ISIN DE000ETFL508. (Fond- und Handelwährung in EUR)

    Die TER ist wohl deshalb auch etwas höher mit 0,3 %.

    Wie seht ihr das? Kann man damit einer schleichenden Dollarentwertung (ggf. einhergehend mit einer sinkenden Bedeutung als Leitwährung) entgegentreten?