Hallo @Michael_1,
gern geschehen!
Zurück zu meinem Fazit. Das war so gemeint, dass es aus meiner Sicht nicht so klar ist, dass man definitiv in die GKV muss. Es müssen erst alle Fakten auf den Tisch und dann kann man sich ein Bild verschaffen. Deshalb ist da noch ein Weg zu gehen bis zu einer guten Entscheidung. Teilweise gehören zu diesen Fakten auch Dinge, die man nicht öffentlich in einem Forum diskutiert, aber erheblich sind für eine Einschätzung. Dazu gehören z.B. Risikozuschläge, die man von der KV erhalten hat für risikoreiche Hobby oder für Vorerkrankungen.
Ersteinmal zum Vergleich GKV - Standardtarif/Basistarif ohne Betrachtung des Beitrages:
Hier ist die GKV deutlich vorzuziehen. Die Leistungen auf gesetzlichem Niveau in der Privaten wie im Basistarif, aber trotzdem die Rechnung vorstrecken mit ungewissem Ausgang und dann regelmäßig kürzen lassen, weil der Arzt "falsch" (z.B. weil z.T. privatärztlich, was es ja eigentlich immer noch ist) liquidiert hat. Man darf auch nicht vergessen, dass das aus Sicht der PKV erstmal Zwangstarife sind, die man am liebsten links liegen lässt.
Die Höhe der aktuellen Alterungsrückstellungen:
Die müssen Dir jedes Jahr mitgeteilt werden - ähnlich wie die Standmitteilungen zu Lebens- und Rentenversicherung.
Versicherte Tarife:
A118 ---> 1.100 Euro SB (ist aber nur auf den ambulanten Bereich bezogen) --> ggf. kann in den A80/100 Tarif gewechselt werden, dort 20% SB aber max 330 Euro pro Jahr
K20, K30 oder K20+K/S? --> stat. Tarif (kein Selbstbehalt)
Z100/80 oder Z80/60 ---> auch 0 Euro Selbstbehalt und insbesondere bei der ersten Variante gibt es gehörige Einsparungen gegenüber der Gesetzlichen spätestens sobald mal der Zahnersatz dran ist (gerade in fortschreitendem Alter knallt's da gewaltig und da bin ich lieber Privat-Patient oder GKV + sehr Zusatzversicherung)
PVN
welches KT? --> geht ja bei Selbständigen gerne mal vor der 6. Krankheitswoche los
Beachten, dass im Alter:
- der gesetzliche Zuschlag wegfällt, 10% auf den KV-Beitrag und
- der Krankentagegeldtarif ebenfalls wegfällt und ggf.
- hast Du schon heute einen Tarif zur späteren Beitragssenkung versichert, der später ebenfalls wegfällt und die Beiträge im Alter senkt (heißt bei Deiner Versicherung PBE)
Wichtig:
- Wie hoch wäre der Beitrag zur gesetzlichen Versicherung?
- Wer an der Beitragsbemessungsgrenze verdient, zahlt in GKV inzwischen deutlich über 700 Euro inklusive Pflege.
- Gesamtbetrachtung: Ist-Zustand (inkl. Alterungsrückstellungen), Phase bis zur Rente, Rentenphase
Hier mal die Beitragsentwicklung in der GKV (nur der KV-Beitrag; Pflegeppflichtversicherung wurde erst zum 01.01.1995 eingeführt):
2016 GKV Entwicklung_.pdf
Zu Deiner Krankenversicherung:
Mit Alte Oldenburger hast Du eine KV erwischt, die sehr nachhaltig arbeitet. Ständig neue Tarife oder Spitz-auf-Knopf-Kalkulationen sucht man hier vergebens. Eine gute Wahl!
Dafür aber hat diese Versicherung im Verhältnis zu vielen anderen schon heute Beiträge, die andere Versicherungen eigentlichen nehmen müssten, damit man wirklich mit dem Geld auskommt. Folge aus meiner Überzeugung ist, dass Alte Oldenburger Versicherte zu den 20% am besten Versicherten gehören, im Alter vermutlich zu den 10% besten.
Schöne Grüße,
Michael
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Michael Schreiber
Versicherungsmakler und
Finanzanlagenfachmann
in Freiburg im Breisgau