Beiträge von ManuelKiessling

    Mal so ein Gedanke, ist ausdrücklich nicht als Trolling gemeint: Warum ist das eigentlich so unumstößlich eindeutig klar, dass mehr Wohnraum geschaffen werden muss?

    Ganz ehrlich, wenn ich (mittlerweile gefühlt im Wochentakt) mal wieder den Textbaustein "eigentlich müssten jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden" im Radio höre, denke ich mir jedes Mal: hoffentlich wird das weiterhin scheitern.

    Habt ihr euch mal die Alterspyramide angeschaut?

    Wer soll da denn in 20 bis 30 Jahren drin wohnen?

    Dass es jetzt einigen Schmerz nehmen würde, keine Frage — aber Wohnungen sind keine iPhones. Wenn die einmal da sind, dann sind die für Jahrzehnte da. Und bilden spätestens mit dem Abschmelzen der Boomer-Kohorten ein auf Halde gebautes, versteinertes Kapital, das dann rückblickend betrachtet vermutlich besser anderweitig eingesetzt worden wäre.

    Ganz abseits der Zahlen: Wenn Du die Versicherung kündigst und den Rückkaufswert selbst anlegst, gewinnst Du vor allem Flexibilität! Wer weiß, was Dich die nächsten 14 Jahre bis 2038 noch erwartet? Vielleicht bekommst Du eine unschöne Krankheitsdiagnose (ich wünsche es Dir natürlich nicht, aber man weiß ja nie) und willst das Geld oder einen Teil davon lieber einfach ausgeben, für Therapien, behindertengerechte Umbauten usw... verwenden? Vielleicht ändern sich sonstige Lebensumstände oder -aussichten?

    Das ist durchaus ein Aspekt, aber ich glaube, gar kein so sehr entscheidender; denn ein Rückkauf der Versicherung ist ja ebenfalls jederzeit möglich.

    Vermutlich dauert es zwar ein paar Tage bis man das Geld auf dem Konto hat — da ist ein ETF Verkauf zwar sicherlich schneller, aber für echte Notfälle mit ganz kurzfristigem Liquiditätsbedarf gibt es andere Geldtöpfe.

    Liebe Foristinnen und Foristen,

    nun stehe auch ich vor der klassischsten aller Fragen, so alt wie die Menschheit selbst: Soll ich meine fondsgebundene Rentenversicherung fortführen, oder den bis dato erreichten Rückkaufwert nehmen und selber anlegen?

    Zu den Eckdaten:

    Es handelt sich um eine seit Oktober 2000 laufende fondsgebundene Rentenversicherung ("Wertpapier-Plus-Rente") der Zurich im Tarif B621.

    Die Aufschubzeit beträgt 38 Jahre, d.h. die Rentenzahlungen beginnen im Oktober 2038, ich werde dann 60 Jahre alt sein.

    Der Vertrag garantiert eine Monatsrente i.H.v. 31,56 Euro je 10.000 Euro Vertragsguthaben.

    Die Beiträge sind mit 5% pro Jahr dynamisiert — ich habe im Jahr 2.000 mit ca. 50,- Euro monatlichem Beitrag angefangen, und liege aktuell bei rund 167 Euro Monatsbeitrag.

    Insgesamt habe ich so über die Jahre ca. 29.000 Euro an Beiträgen bezahlt.

    Dem gegenüber steht ein aktueller Rückkaufwert von rund 50.000 Euro, was natürlich erst mal ganz erfreulich ist.

    Die Hochrechnung der Zurich behauptet, dass bei unveränderter Fortführung und einer Fonds-Wertentwicklung von 4% (6%) p.a. im Jahr 2038 ein Vertragswert von rund 110.000 (141.000) Euro vorliegen wird, und somit eine monatliche Rente von 345 (443) Euro ausbezahlt werden kann.

    Weitere Annahmen: Da der Vertrag vor 2005 geschlossen wurde, müssten nach meinem Verständnis sämtliche Auszahlungen (sei es Rückkaufwert jetzt oder später, oder Rentenzahlungen später) komplett steuerfrei sein. Neben diesem Datum sind nach meinem Verständnis noch die Attribute "vereinbarte Mindestlaufzeit 12 Jahre" und "vereinbarte Beitragszahlung von mindestens 5 Jahre" relevant — da der Vertrag bereits deutlich länger läuft und ich immer brav die Beiträge bezahlt habe, erlaube ich mir von dieser völligen Steuerfreiheit auszugehen.

    PS: Der Widerrufsjoker ist bei diesem Vertrag nicht möglich, dies habe ich bereits vor Gericht klären lassen.


    Nun zur eigentlichen Gretchenfrage.

    Wie so viele andere auch, habe ich in den vergangenen Jahren immer stärker den Weg eingeschlagen, finanzielle Themen in die eigene Hand zu nehmen. Der zentrale Baustein meiner Altersvorsorge ist daher mittlerweile ein Aktiendepot mit wenigen sehr breit gestreuten, kostengünstigen, thesaurierenden ETFs, die ich noch mindestens 15 Jahre halten kann und werde.

    Da erscheint die Möglichkeit einer weiteren "lump sum" Besparung dieser ETFs natürlich erst einmal sehr verlockend.

    Kippe ich in https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php die folgenden Werte:

    Anfangskapital: 50.000 Euro (Startwert ETFs dank Rückkaufwert)

    Sparrate: 167 Euro monatlich (analog zu Monatsbeitrag Versicherung)

    Dynamik Sparrate: 5% jährlich (analog zu Dynamik Versicherung)

    Zinssatz: 5% (was halt üblicherweise an Rendite bei ETFs mit Laufzeit > 10 Jahren angenommen wird)

    Ansparzeit: 15 Jahre (analog zu Restlaufzeit Vertrag)


    dann komme ich auf ein Endkapital i.H.v. 165.000 Euro, schlage also selbst die 6% Hochrechnung der Zurich um rund 24.000 Euro.

    Die monatliche Rente i.H.v 443 Euro kann ich mir damit dann selber 31 Jahre, also bis zum Alter von 91 Jahren, auszahlen.

    Aber halt, ETF-Gewinne muss ich ja versteuern. Ich habe der Einfachheit halber mal die 50.000 und die 165.000 in https://www.justetf.com/de/etf-steuerrechner.html gekippt, und komme dabei auf Steuern i.H.v. 21.231 Euro.

    Verbleibt ein Kapital von rund 143.000 Euro, also mehr oder weniger das was im 6% Szenario der Zurich am Ende rauskommt.

    Würde immer noch für 27 Jahre Rente (bis zum Alter von 87 Jahren) reichen.

    Es stellen sich die üblichen Fragen: Übersehe ich was? Mache ich Rechen- oder Logikfehler? Vergleiche ich Äpfel mit Birnen?

    Und natürlich: Was würdet ihr tun, was würdet ihr mir raten?

    Ich habe das so gemacht, Ende 2021 mit großer fünfstelliger Einmalanlage (time in the market beats timing the market und so…). Mit der Folge, dass ich zwei Jahre später immer noch im Minus war. Statistisch ist eine Einmalanlage besser, im Einzelfall kann sie auch mal schlechter sein.

    Aber das ist doch super! Sofern du in einen thesaurierenden ETF investiert hast, müsstest du dich schwarz ärgern, wenn der in den letzten 2 Jahren im Plus gewesen wäre — denn dann hätte er deutlich weniger "von sich selbst" nachkaufen können als jetzt, wo er billig war!

    Der beste Kursverlauf eines thesaurierenden ETF für die Altersvorsorge ist 19 Jahre dick im Minus, und im letzten Monat des letzten 20. Jahres Sprung in's dicke Plus.

    bei der BKM (Bausparkasse Mainz) gibt es schon 4,1% für 10 Jahre Festgeld / Sparbrief.

    Ist aber meines Erachtens nach nicht mit Zinseszinseffekt, oder? Sprich die 4,1% werden dir jährlich ausgezahlt, aber nicht thesaurierend in dasselbe Produkt wieder angelegt.

    Ich finde es übrigens echt anstrengend, das bei den jeweiligen Angeboten schnell und verbindlich herauszufinden, das ist oft nur aus dem Kleingedruckten zu erkennen und gerne auch mal unscharf formuliert. Oder ich bin zu doof.

    Hallo zusammen,

    ich plane, weitere Sondertilgungen für mein Immobiliendarlehen auszusetzen und stattdessen die Beträge in Festgeld anzulegen.

    Wenn die 10-Jahres-Frist für das Darlehen dann abgelaufen ist, möchte ich dieses mithilfe des in Festgeld angesparten Kapitals dann kündigen.

    Damit ich jetzt keinen Planungsfehler mache, habe ich eine dumme Frage: das mir laut https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__489.html zustehende Recht einer Kündigung "nach Ablauf von zehn Jahren nach dem vollständigen Empfang unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten" - das kann ich nach den zehn Jahren dann jederzeit ausüben, oder nur zu einem bestimmten Zeitpunkt nach genau 10 Jahren?

    Ich bin mir zu 99,9% sicher, dass der erste Fall zutrifft, möchte mich aber dennoch rückversichern.

    Vielen Dank!

    Nachtrag: Meine Frau erhält nicht nur die eigentliche Zulage i.H.v. 175 Euro, sondern dank unserer Kinder auch noch Zuschüsse i.H.v. 1x 300 Euro und 1x 185 Euro, bei wie gesagt nur 60 Euro jährlicher Einzahlung. Für sie lohnt der Vertrag also enorm, für mich jedoch weniger und ich würde das von mir hier bisher eingesetzte Kapital gerne anderweitig verwenden - aber nur, wenn ihre üppige Förderung dadurch nicht gefährdet ist.

    Hallo Forum,

    ich habe nun ein rundes Dutzend gut gemachter Riester-Erklär-Beiträge durchgearbeitet, aber keiner hat meine Fragestellung sicher beantworten können.

    Bisher sind wir in einem vermutlich sehr "klassischen" Szenario: Ich als Arbeitnehmer bin unmittelbar Begünstiger in unserem Riester-Vertrag, und zahle jährlich brav meine 2.100 Euro ein, um die volle Zulage von jährlich 175 Euro zu erhalten.

    Als Hausfrau ist meine Frau mittelbar Begünstigte, d.h. sie zahlt nur den Sockelbetrag von 60 Euro im Jahr, und erhält somit ebenfalls die volle Zulage von jährlich 175 Euro. Soweit so gut.

    Was würde nun geschehen, wenn ich keinerlei weitere Einzahlungen vornehme, den Vertrag also im Grunde ruhen lasse? Klar ist, dass ich dann keinerlei Zulage mehr erhalte.

    Aber wäre dies auch schädlich für die Zulagen meiner Frau, oder könnte sie im bisherigen 60 + 175 Modell verbleiben?

    Vielen Dank für eure Einschätzungen.