Und damit bin ich draussen. Anhand der latenten Aggressivität weiß ich schon, wo die Reise hingeht. Dafür ist mir die Zeit zu schade. Bezieht sich #467
Beiträge von Anleger2023
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Man dann kann ganz einfach entgegnen:
1. In der GKV gibt es keinen Anreiz zur Überbehandlung, oder wie?
Weniger, schon mal was von Limitierungen und Regreß gehört?
2. Wenn ich nicht mehr in der Lage bin Rechnungen zu bearbeiten, dann sind wir in der Pflege, oder? Und wenn die GKV auf einmal nicht alles zahlt (was natürlich nie vorkommt *Ironie*), dann habe ich das Problem ja nicht? Schonmal einen "GKV-Angehörigen" gepflegt? Ich sage nur: "viel Spaß mit den Rechnungen" von den ganzen Drittanbietern, der Kommunikation mit dem sozialen Dienst, der Organisation von Kurzzeitpflege, usw. Wenn du keine Angehörigen im Alter hast, die sich für dich Einsetzen bist in unserem System am A.... vollkommen egal ob GKV oder PKV.
Warum soll man gleich pflegebedürftig sein, nur weil man leichte kognitive Schwierigkeit hat?
Du willst mir allen Ernstes erzählen als GKV Versicherter habe ich weniger Abrechnungsaufwand als PKV Versicherter?
3. Weiterhin nennst du weder deinen Tarif noch den des Rheumapatienten.
20 Jahre bisherige Laufzeit sagt mir irgendwo, dass du einen Tarif ohne Rückstellungen hast, der damals offenkundig sehr günstig war. Daher will ich wohl hoffen, dass dein Tarif ansteigt, damit ich dir nicht überproportional weiter die OPs finanziere. Glaubst du wirklich, die PKV hätte noch Bestand, wenn bei allen Mitgliedern die Beiträge so gestiegen wären, wie bei dir?
Conti GS1Plus. Schon damals nicht billig. Was soll der nette Ton?
4. Achja, und wenn vom Beitrag her nichts zurücklegen kann, ich auch in Zukunft kein Kapital aufbauen kann, ja - dann ergibt die PKV doch tatsächlich keinen Sinn. Aber weiß ich nicht schon bei Unterschrift, dass das zu Problemen im Alter führen wird?
Habe ich von finanziellen Problemen geredet?
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Ich glaube, ihr hängt euch an "dem sehr viel geben" auf. Das ist natürlich überspitzt gemeint. Hätte ich aber die Wahl, würde ich sofort wechseln und mir das durchaus auch ein paar Tausender kosten lassen.
Ja, das mit den unterschiedlichen Welten ist vielleicht ein Grund.
Mein Umfeld insbesondere der Familie besteht zum sehr großen Teil aus Ärzten und ich bin selber in diesem Bereich vorgebildet, obwohl ich einen anderen Beruf ausübe.
Ich möchte mich nicht in eine Diskussion pro/contra PKV verlieren, da diese müßig ist. Deswegen äußere ich auch nur meine Erfahrungen nach 20 Jahren PKV und die Lehren, die man daraus zieht möchte oder nicht, das ist jedem selber überlassen. Deswegen nur kurz zwei Punkte:
Ein Problem, welches med. Laien nicht erkennen können, ist die Fehlbehandlung (auch "Überbehandlung" genannt, welches das Problem aber nicht korrekt beschreibt) aufgrund der Fehlanreize, die das PKV System hervorruft. Es geht hierbei nicht um die üblichen Arztbesuche wegen eines grippalen Infektes. Und ja, es gehen auch Ärzte zu Ärzten und werden fehlbehandelt und diese Fehlbehandlung ist leider ubiquitär, natürlich in unterschiedlichem Maße.
Ein weiteres Problem ist die Abrechnung. Wenn man sich auskennt, erkennt man, dass die Mehrzahl der Ärzte zumindest im Graubereich abrechnen. Viele auch deutlich außerhalb dieses Bereiches. Ich lasse mich halt nicht gerne ausnehmen (höflich ausgedrückt), auch wenn es vor allem zu Lasten der PKV geht. Wobei dies nur zum Teil stimmt, da häufig die PKV zu Recht nur ein Teil der Rechnung bezahlt. Auf diese Streitigkeiten kann ich verzichten; man ist aber leider der Schuldner gegenüber dem Arzt und nicht die PKV und muß abwägen zwischen Zerstörung des Arzt/Patienten Verhältnisses und Rechterlangung. Daneben die häufige Streiterei mit der PKV bzgl. der Auslegung des nicht eindeutigen Wortlautes der einzelnen Leistungsbeschreibungen des Versicherungvertrages.
Schlimmer wird es im Alter.
Es gibt Fälle im Bekanntenkreis, mit der die Ehefrau Stunden in der Woche mit eigenen Abrechnungen und sogar mit Abrechnungen des Ehemannes beschäftigt ist, weil der Ehemann nicht mehr dazu in der Lage ist. Dafür ist mir meine Zeit zu schade, wer bezahlt mir diese Zeit? Das sind Kosten, die für einen Vergleich GKV/PKV in den Beitrag der PKV inkludiert werden müssen. Das spielt alles für junge und gesunde Leute keine Rolle, aber wir werden alle älter und kränker. Es gibt einen Rheumapatienten im Bekanntenkreis, der hat Rechnungen über 50000€ im Jahr und Abrechnungsprobleme.
Dies unter meiner erfahrenen Prämisse, dass ich selber und auch in meinem Ärzteumfeld (da kennt man genug Patientenfälle vom Abendtisch) kaum Fälle kenne, bei der der GKV Patient schlechter behandelt worden ist als der PKV Patient.
Insofern lebe ich vielleicht wirklich in einer anderen Welt.
P.S.
Der Beitrag zur PKV ist übrigen 8% p.a. (über 20 Jahre) gestiegen in meinem Tarif.
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Von sich selber zu behaupten, man habe bei dem Thema GKV/PKV "nahezu" keine Expertise, diese aber seinem Gegenüber zu unterstellen, obwohl du mich nicht kennst, finde ich befremdlich, vor allem da du mir unterstellt, ich würde nicht in der Lage sein, einfache Zusammenhänge zu begreifen oder in mein Kalkül zu ziehen.
Noch befremdlicher finde ich jedoch, dass du meine unterstellte Unwissenheit oder Unfähigkeit daran festmachst, dass man doch nur die (anfänglichen) Ersparnisse als PKV Versicherter privat investieren müsse und dann alle Argumente gegen die PKV erschlagen hätte. Ich habe doch in meinem Post deutlich gemacht, dass es mir primär nicht um das Finanzielle geht.
Und ich stimme mit dir nicht überein, dass die PKV die beste medizinische Versorgung bietet, die günstigste Beitragsentwicklung in der Vergangenheit hatte (und komme mir bitte nicht mit der Eigenberechnung des PKV Verbandes) und in der Zukunft haben wird.
Zu deinem Sparplan, da sind schon andere vor dir auf die Idee gekommen.
Das Problem ist nur, dass viele erstaunlich früh keine Ersparnis gegenüber der PKV haben und die Ersparnisse nicht reichen, die BAPs auszugleichen. Daneben können die Wenigsten der Versuchung entgehen, die Ersparnisse für Hauskauf etc. doch zu verwenden.
So meine eigene Erfahrung und die von vielen aus meinen PKV Versicherten Bekanntenkreis.
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Dabei ist der Weg in die GKV zurück doch so einfach und es gibt so viele verschiedene Wege dafür.
Ein Partner muss eben Teilzeit oder ein Sabbatical machen. Sobald ein Partner in der GKV ist, kann der andere unbezahlten Sonderurlaub machen.
Sind die ganzen Bekannten alle auf den Kopf gefallen oder scheitert es doch am Geld? GKV und SPV kosten nach den ganzen Reformen bald locker 1200 Euro im Monat.
Einfach oder praktikabel würde ich nicht sagen wollen.
Vielleicht kann man sich das nicht vorstellen, aber es gibt Leute, die arbeiten wollen.
Daneben die finanzielle Seite.
Warum soll man brutto auf Umsätze von 500k€ p.a. (oder auch die Hälfte, wenn Teilzeit) verzichten wollen, nur um in die GKV zu kommen? Ich habe gesagt, man würde vieles machen, aber halt nicht alles, es muß eine rationale Entscheidung bleiben. Deswegen sind die Bekannten ja auch fast alle noch in der PKV. Daraus e contrario abzuleiten, dass es am Geld scheitern sollte, kann ich nicht nachvollziehen.
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Aha, und mit welcher "Argumentation" wolltest du das aufzeigen? Mal abgesehen davon wäre es nun interessant zu erfahren, warum die PKV kein Paradies ist, wenn Geld keine Rolle spielt.
Warum soll ich Argumente bringen, wenn hier der mittelbar Werbetreibende pauschal vorschlägt, in die PKV zu wechseln wegen potentiell steigender Beiträge der GKV?
Es sind die Erfahrungen meines Bekanntenkreises und meiner Wenigkeit nach 20 Jahren PKV.
Daneben besteht der (nähere) Familien- und Bekanntenkreis zu geschätzten 70% aus Ärzten, eine gewisse Systemexpertise ist also vorhanden.
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Die Intention meines Beitrages war es aufzuzeigen, dass die PKV auch kein Paradies ist; gerade wenn auch PKV Mitglieder zurückwechseln wollen, obwohl sie dies finanziell nicht müssten.
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Dafür arbeite ich zu gerne und Frau ist auch in der PKV
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Ich selber und alle meine Bekannten, die in der PKV sind (und das sind fast alle), würden sehr viel geben, um aus der PKV wieder in die GKV wechseln zu dürfen.
Und da ist keiner dabei, der zu wenig Geld hat.
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Danke für deinen hilfreichen Beitrag, Achim!
Ich habe für mich entschieden, die Entgeltumwandlung erstmal weiterzuführen, daneben aber auch noch ein weiteres Standbein aufzubauen.
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Vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Zu einigen Fragen:
Es werden circa 75 Rentenpunkte werden, da Berufseinstieg durch Promotion erst später erfolgte.
Das sind Stand heute dann €2700 brutto gesetzliche Rente monatlich.
Die Entgeltumwandlung würde mit 67 Jahren €5000 brutto monatlich (mit Hinterbliebenenrente) betragen.
Daneben noch die Betriebsrente von €1200 brutto monatlich und Riesterkleinkram.
Bedenken muß man jedoch, dass die Entgeltumwandlung und Betriebsrente noch abgezinst werden müssen, um sie mit der Kaufkraft von heute vergleichen zu können. Die gesetzliche Rente dürfte wohl entsprechend zumindest leidlich angepasst werden.
Ich sehe daher schon noch Bedarf für die Altersvorsorge, sehe aber auch die Alternative die Entgeltumwandlung als Kapitalinvest zu nutzen und später die Kapitalauszahlung zu wählen. Leider hat man keinen Anspruch auf Teilrente.
Ich denke, wie auch manche schon angemerkt haben, wird es darauf ankommen, ob man selber langfristig die 5% p.a. schlagen kann, wie hoch die Beitragsbemessungsgrenze für die GKV sein wird und ob die Abgeltungssteuer (stattdessen Anwendung des persönlichen Lohnsteuersatzes) abgeschafft wird. Daneben ist das Geld aber auch langfristig gebunden.
Bezüglich Schwankungen bei Aktieninvest: Ich war lange in ETFs investiert und hatte keine Schwierigkeiten mit den Schwankungen (war aber auch jünger). Momentan sitze ich auf einen Haufen Bargeld; die ETFs sind für den damaligen Hauskauf verwendet worden. Ich ziere mich momentan ein wenig in Aktien zu investieren; nicht wegen der Schwankungen, sondern wegen der Höchststände und weil ich glaube, dass erstmal die goldenen Zeiten für Aktien vorbei sind (langfristige Schrumpfung der globalen Geldmenge), aber das ist meine persönliche Kristallkugel und ich lag schon mehrmals falsch mit meiner Einschätzung.
Schwierig.
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Ja, dauerhaft.
Das ganze läuft direkt über den AG ohne Versicherung. Der AG ist der Rentengeber, sprich der AG übernimmt die Rentenzusagen in seine Bilanz als Verbindlichkeit.
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"Das mit Spitzensteuersatz im Alter kann man konkret ausrechnen, dann muss man sich nicht auf Vermutungen stützen."
Jetzt würde das Einkommen im Alter höher liegen. Aber weiß man, ab welchem Einkommen der Spitzensteuersatz in 20 Jahren zu zahlen ist und die Höhe des Steuersatzes? Es wird eventuell auch davon abhängen, wieviel deferred compensation ich noch zukünftig tätigen werde.
"Der Verrentungsfaktor in Prozent erschließt sich mir nicht ganz."
zB 100k€ angespart wären 7500€ jährliche Rente (7.5%)
Die Steuerersparnis, die effektiv nur eine Steuerstundung ist, sollte man idealerweise zur Vorsorge (in welcher Form auch immer) nutzen.
"Am Ende sollte man genau durchkalkulieren."
Ja, das Problem sind die (unsicheren) Annahmen bzw. die Kristallkugel der zukünftigen Entwicklungen.
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Hallo an alle!
Ich würde gerne eure Einschätzung zu einer Finanzentscheidung hören.
Meine Firma bietet zur freiwilligen Altersvorsorge Gehaltsumwandlung in Form der Direktzusage an.
Die Konditionen sind:
a) 5% Rendite p.a.
b) Rente mit Verrentungsfaktor 7.5%
c) Vermögen ist insolvenzgesichert.
d) Wahlmöglichkeit vollständige Kapitalauszahlung oder Rente
Wie deferred compensation funktioniert, ist mir bewußt. Man zahlt jetzt keine Abgaben, muß später aber Lohnsteuer und (volle) Krankenkassenenbeiträge zahlen. Würde man im Kapitalmarkt investieren, wäre nur Abgeltungssteuer zu zahlen (bin GKV versichert). Ich gehe davon aus, dass ich als Rentner auch weiterhin den Spitzensteuersatz zahlen muß.
Ich bin mittleren Alters, zahle den Spitzensteuersatz, werde fast den Höchstbetrag an gesetzlicher Rente bekommen und habe einen hohen fünfstelligen Betrag per deferred compensation angespart, um eine zweite (sichere) Altersvorsorgekomponente neben der gesetzlichen Rente zu haben.
Nun stelle ich mir die Frage, ob der Zeitpunkt gekommen ist, deferred compensation nicht mehr zu nutzen, da der höhere Abgabe-und Steueranteil die Rendite doch signifikant schmälert. Allerdings muß man dies gegenrechnen mit langfristigen 5% Rendite p.a.
Wie seht ihr die Konditionen von sicheren 5% Rendite p.a. (langfristig) ? Wäre dies für euch attraktiv genug, um weiterhin signifikant Gehalt umzuwandeln oder wäre für euch der Kapitalmarkt interessanter?
Vielen Dank für eure Einschätzung!