da ich im Alter von „Oma“ bin, erlaube ich mir die Bemerkung, dass ich das Vorgehen von Oma nicht fair finde. Sie möchte im Haus wohnen bleiben, aber trotzdem einen Teil des Wertes für sich (Verzehr, Verschenken) verwenden können, d.h. die Kuh schlachten aber weiter Milch trinken können.
Und für Kosten wie Grundsteuer, Sanierungen etc... wäre dann ja künftig auch der Threadstarter als Eigentümer verantwortlich.
Wie gut oder schlecht sich ein Haus in so einer Region verkaufen lässt, kann ich nicht beurteilen. Aber selbst wenn man das Thema "strukturschwache Region" außen vor lässt, wäre mir das zu riskant. Die Oma ist erst 75. Sie sagt zwar, ihr wird das langsam zuviel im Haus, aber Nägel mit Köpfen (= Umzug in eine barrierefreie Wohnung, altengerechtes Wohnen o.ä.) will sie dann doch nicht machen. Aus vielen Erfahrungen in meinem Umfeld kann ich sagen, dass es nicht unbedingt einfacher wird mit dieser Entscheidung, je älter jemand wird. Egal, ob es objektiv betrachtet im Haus eigentlich nicht mehr geht und die Angehörigen sich zunehmend Sorgen machen.
Du sprichst hier von drei oder fünf Jahren. Es kann aber gut sein, dass ihr am Ende noch 15 oder 20 Jahre warten müsst, bis das Haus frei wird. Wer weiß, was bis dahin ist? Ob ihr das Haus dann überhaupt noch wollt / braucht? Und wenn ihr in der Zwischenzeit irgendwann in ein paar Jahren doch aus eurer Wohnung raus wollt oder müsst und vielleicht gerne eine eigene Immobilie kaufen wollt, in die ihr auch tatsächlich einziehen könnt, bekommt ihr vermutlich nicht noch einen Kredit (denn ihr zahlt ja schon die Immobilie der Oma ab). Und mit Wohnrecht im Grundbuch dürfte es auch schwierig werden, einen Käufer für das Haus der Oma zu finden (mal ganz zu schweigen von den familiären Verwerfungen, wenn ihr das tut...).