Beiträge von Frallemand

    BSHKunde Vielen Dank, Ihr Beitrag ist bis jetzt der hilfreichste und die Analyse in den allermeisten Punkten zutreffend:

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    Ich verstehe das Anliegen / die "Frage" von Frallemand so, dass Frallemand einerseits sehr an einem Immobilienerwerb interessiert ist, derzeit aber noch nicht das erforderliche Eigenkapital zur Hand hat. Er / Sie möchte sich mit seinem / ihrem Geldanlageverhalten weder die Möglichkeit eines Immobilienerwerbs in den nächsten Jahren "verbauen" noch wegen der Opportunitätskosten (Abschlusskosten Bausparvertrag, geringe Kapitalverzinsung) des Ansparens von jederzeit verfügbarem Eigenkapital für einen lediglich eventuellen Immobilienerwerb (da könnte ja auch noch das Kennenlernen eines künftigen Partners "störend" dazwischenkommen) in die eine noch in die andere Richtung "all in" gehen.


    Exakt so ist es. Eigenkapital ist durchaus schon vorhanden, aber angesichts des Preisniveaus in meiner Gegend noch nicht ganz in der erforderlichen bzw. empfohlenen Höhe; dafür sollte es eher im sechsstelligen Bereich liegen.

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    Frage an Frallemand: Lehrer und Lehrerinnen werden gelegentlich auch in ländlich / kleinstädtisch gelegenen Schulen gesucht und benötigt - ein Wechsel des Dienstortes in eine Region mit evtl. niedrigeren Immobilienpreisen käme für Sie auch perspektivisch nicht in Frage?

    Eher nein, unter anderem aus folgenden Gründen: Erstens war und bin ich schon immer (Groß-)Stadtmensch und möchte ehrlicherweise auch nicht komplett auf dem flachen Land leben; zweitens muss man in meiner Region schon sehr weit raus in die Pampa, bis sich das in entsprechend niedrigeren Immobilienpreisen bemerkbar macht - meist erkauft um den Preis einer entsprechend schlechten Infrastruktur (fehlende Einkaufsmöglichkeiten, fehlender ÖPNV, etc.); und drittens würde ich keinen Versetzungsantrag irgendwo ins nirgendwo stellen, nur weil da gerade jetzt im Augenblick die Immobilienpreise leistbar sind. Die Lebensumstände (und nicht zuletzt der Arbeitsplatz!) sollten für einen ja auch halbwegs passen und eine Immobilie sollte kein Selbstzweck sein. Da hielte ich es für das wahrscheinlichere Szenario, dass ich irgendwann einen Partner kennenlerne, der in einer anderen Stadt wohnt und ich deshalb dann den Wohnort wechsle. Aber nur, um sich auf Biegen und Brechen irgendetwas zu kaufen, damit man's hat, würde ich es ganz bestimmt nicht machen wollen.

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    Die mögliche Lösung könnte eine Kombination aus drei Elementen (Bausparvertrag, Tages-/Festgeld, Ein-World-ETF-Depot) sein.

    Beispiel: 50.000 Euro Bausparvertrag mit Mindestansparung von 40% für das Erreichen der Zuteilungsreife, monatliche Einzahlung 333 Euro (dürfte über dem Regelsparbeitrag liegen, daher müsste mit der Bausparkasse vorab geklärt werden, ob sie das zulässt - wenn schon bei Vertragsabschluss "Nein", dann ist die Bausparkasse von vornherein ungeeignet).

    Weitere 500 Euro / Monat gehen je zur Hälfte in Tages- bzw. zeitlich auf das Jahresende 2028 (das sind für mich leicht aufgerundete fünf Jahre ab jetzt) abgestimmtes Festgeld bzw. das Depot.

    Das ist auch die Richtung, in die ich gedacht habe. Aber die Zahlen machen es konkreter - das hilft mir schon mal sehr weiter, denn gerade die Frage, in welcher Höhe und in welchem Verhältnis ich welche Anlagen sinnvollerweise besparen sollte, fällt mir noch schwer.

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    Wenn derzeit nicht die o. a. Summe in Höhe von ca. 830 Euro / Monat gespart werden kann, ohne in unfreiwilligen Frugalismus zu verfallen, wird es mit dem Immobilienerwerb vermutlich so schwierig, dass die Idee ganz grundsätzlich überprüft werden sollte.

    Die angenommenen Zahlen sind realistisch, das sollte ich bei Fortsetzung meiner bisherigen Sparquote auf jeden Fall hinkriegen.

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    Mit einem Teil der 30.000 Euro, die in Festgeld-/Tagesgeld und in Depot geflossen sind, könnte bei Bedarf (tatsächlicher Immobilienerwerb) ein weiterer Bausparvertrag mit sofortiger Einzahlung des für die spätere Zuteilung erforderlichen Mindestbetrags abgeschlossen werden (und insoweit eine Vorfinanzierung in Anspruch genommen werden).

    Wie habe ich das zu verstehen: Wenn ich eine Immobilie gefunden habe und diese kaufen möchte, kann ich dann einfach so einen weiteren Bausparer abschließen und sofort das ganze Geld, das zum Erreichen der Zuteilungsreife erforderlich ist, einzahlen und damit sozusagen gleich die niedrigen Zinsen für die Anschlussfinanzierung sichern? Da würden doch die Banken oder Bausparkassen bestimmt nicht mitmachen, oder?

    In jedem Fall vielen Dank für diese nützlichen Hinweise.

    Achim Weiss So langsam driftet die Tonlage stellenweise in eine persönliche Schiene ab, was ich mehr als bedauerlich finde.

    Wenn ich "eingerastet" oder "beratungsresistent" wäre, hätte ich mich nicht hier in diesem Forum registriert, um mir verschiedene Meinungen einzuholen. Mir geht es nicht darum, eine Bestätigung für eine bestimmte Sichtweise einzuholen. Was richtig ist, ist die Feststellung, dass eine Immobilie mein persönlicher Wunsch wäre. Andere stehen halt mehr auf maximale Rendite durch Börsenspekulation. Ist halt nicht mein Fall.

    Ich habe auch nicht behauptet, mir in 24 Stunden ein umfassendes Expertenwissen angelesen zu haben.

    Und nein, ich "drücke" mich nicht um Aussagen zu meiner derzeitigen Geldanlage. Manches will ich aber vielleicht nicht öffentlich in einem Internetforum breittreten.

    Vielen Dank für die Beiträge!

    Wie oben schon angemerkt wurde, ist meine private Situation möglicherweise noch nicht endgültig (alleinstehend; unverheiratet); daher möchte ich mir einerseits größtmögliche Flexibilität offen halten. Andererseits wäre es mittelfristig schon mein Wunsch, in der eigenen Immobilie zu wohnen, wenn es irgendwie geht und sich aufgrund meiner persönlichen Umstände anbietet.

    Nachdem ich mir alles durchgelesen und mich mit der Materie weiter befasst habe, tendiere ich dazu, in jedem Falle einen Teil meines Geldes in ETFs zu investieren. Wo ich für mich immer noch nicht wirklich weiterkomme, ist die Frage, wieviel von meinem Geld ich darin investieren soll und kann und ob man nicht doch noch zumindest einen kleinen Bausparer abschließen sollte, um sich für den Fall der Fälle niedrige Darlehenszinsen zu sichern (also nicht als Geldanlage gedacht, sondern als reinen "Zinsschutz" für den Fall, dass die Zinsen für Kredite weiter steigen). Und dann stellt sich die Frage, was genau "klein" bedeutet, also wie hoch die Bausparsumme sein darf bzw. sein sollte. Bei den 100.000 Euro Bausparsumme, die mir die Bank vorgeschlagen hat, dürfte sich in erster Linie die Bank freuen.

    Finanzvermittler und Bankmitarbeiter wollen eben in erser Linie Provision kassieren; ob das dann immer die für einen selbst beste Lösung ist, ist dann oft eher zweitrangig, so lange der Profit für den jeweiligen Makler bzw. Bankverkäufer stimmt. Daher ziehe ich in Erwägung, zu einem Honorarberater für Finanz- und Vermögensfragen zu gehen. Der kostet zwar auch Geld, handelt aber unabhängig von bestimmten Unternehmen und verdient sein Geld an der Beratung und nicht an der Prämie irgendeines Vertrags. Das wäre zumindest meine Überlegung. Ist das einigermaßen nachvollziehbar? Und lohnt sich das (vielleicht hat jemand ja genau damit schon Erfahrungen gemacht)?

    Referat Janders In der Tat mache ich mir weniger Sorgen darüber, ob ich einen Kredit bekommen würde; da bin ich als Beamter relativ gut dabei. Das Problem sind eher die hohen Preise. Bei der momentanen Marktlage müsste ich schon alles zusammenkratzen, was ich habe, damit ich diese überhaupt abbezahlen könnte. Und man will ja nicht nur für das Abstottern eines Kredits leben...

    RNowotny Ich würde sagen, die momentanen Marktpreise liegen in meiner Gegend je nach Lage schon noch ca. 50.000 - 100.000 über dem, was ich bereit wäre, für eine 3-Zimmer-Wohnung zu zahlen - bzw. wo ich mich sicher genug fühlen würde, die Kaufsumme auch stemmen zu können, ohne die nächsten drei Jahrzehnte nur noch von Brot und Wasser leben zu müssen.

    DennyK Finde ich interessant. Klappt das, gleichzeitig einen Immo-Kredit abstottern und noch Geld in einen ETF beiseite räumen? Wie gesagt, in meiner Gegend (Uni-Stadt) sind die Preise so hoch, dass ich so ziemlich alles zusammenkratzen müsste, was ich habe. Leben Sie auf dem Land?

    Pumphut / Noob Ich könnte natürlich auch eine größere Summe meines Ersparten in den Bausparer pumpen. Dann kriege ich ihn je nach Bausparsumme vielleicht schon relativ bald zuteilungsreif, oder? Ansonsten stimme ich Ihnen zu, der Zeitfaktor ist bei mir in der Tat eine nicht zu vernachlässigende Größe. Ich bin jetzt Anfang 30; ich denke mal, wenn ich in diesem Leben noch eine Immobilie abbezahlt bekommen möchte, sollte ich bis spätestens 40 Nägel mit Köpfen machen. Blieben noch so ca. 7-8 Jahre Zeit. Bei ETFs liest man ja immer, dass eher ein Anlagehorizont von 10-15 Jahren Sinn macht. Sollte ich trotzdem jetzt noch in einen ETF-Sparplan einsteigen? Oder macht es da eher Sinn, z. B. auf Festgeld mit einer entsprechend kürzeren Laufzeit zu setzen? Jetzt, da die Zinsen wieder steigen...

    RNowotny: Danke für den Link; dass Bausparer nicht als Sparanlage zu begreifen sind (jedenfalls zu den heute üblichen Guthabenzinsen), war und ist mir durchaus bewusst. Mir ginge es, wenn ich denn einen Bausparer abschließen sollte, allein um die Sicherung eines niedrigen Darlehenszinses. Der Artikel verweist zu Recht darauf, dass man den niedrigen Darlehenszinsen die Verluste durch geringe Guthabenzinsen (im Vergleich zu anderen Anlageformen) gegenüberstellen muss (Zinslücke). Die Frage ist: Gilt diese Rechnung auch für einen kurzfristigeren Zeitraum? Was ist, wenn ich z. B. schon in 5 Jahren eine geeignete (und leistbare) Immobilie finde? Nach meinem laienhaften Verständnis müsste die Zinslücke dann ja kleiner sein, oder verstehe ich da etwas falsch?

    Der Buhmann: Mit Ihrem Post kann ich ehrlich gesagt nichts anfangen. Statt Vorwürfen, die mir in meiner Situation nicht weiterhelfen (das Rad der Zeit kann man nun mal nicht zurückdrehen), würde ich mich über konstruktive Beiträge freuen.

    Liebe Finanztip-Community,

    ich bin ziemlich neu hier und ziemlich neu in der Materie; deshalb vor der eigentlichen Frage ein paar Worte zu meiner Situation bzw. zu meinen Zielen.

    Ich, Anfang 30, bin inzwischen verbeamteter Lehrer und konnte dadurch nach meinen Studium etwas Geld auf die Seite räumen. Angesichts der momentanen Situation (Immobilienpreise, Zinsentwicklung, Inflation) stellt sich mir jedoch wie vielen anderen auch die Frage, wie ich dieses Geld unter diesen Rahmenbedingungen am sinnvollsten anlege. Mein Herzenswunsch wäre nämlich eigentlich eine selbst genutzte Immobilie; allerdings wohne und arbeite ich in einer Uni-Stadt mit gut betuchter Klientel (Uni-Personal; High-Tech-Unternehmen mit sehr guten Gehältern...), sodass die Immobilienpreise hier und in der gesamten Region in den letzten Jahren jenseits von gut und böse lagen (und leider immer noch liegen, trotz leicht rückläufiger Tendenzen). Als verbeamteter Akademiker in Vollzeit verdiene ich zwar gut und regelmäßig - aber für dieses exorbitante Preisniveau leider offenbar nicht gut genug. Hinzu kommt der Umstand, dass ich Single und damit Alleinverdiener bin. In Verbindung mit der Tatsache, dass man in meiner Gegend für eine halbwegs intakte 2-bis-3-Zimmer-Wohnung momentan mindestens 400.000 bis 500.000 € hinblättern muss, erschien es mir bislang kaum realistisch, als Alleinstehender eine solche Immobilie im Laufe eines normalen Lehrer-Berufslebens abzubezahlen, wenn man nicht bis an sein Lebensende völlig auf jeglichen Urlaub und jegliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verzichten will. Und ich bin in der Hinsicht schon sparsam... aber eben auch kein Frugalist ;).

    Nun beobachte ich sehr aufmerksam die allgemeine Zinsentwicklung. Die extreme Niedrigzinsphase der letzten Jahre ist bekanntermaßen vorbei; Immobilienkredite sind hiervon natürlich nicht ausgenommen. Da stellt sich mir die Frage: Lohnt es sich, in der momentanen Situation noch einen Bausparer abzuschließen, um sich jetzt noch halbwegs niedrige Darlehenszinsen zu sichern - für den Fall, dass ich mir vielleicht doch irgendwann mal eine Immobilie leisten kann? Oder meint ihr, es ist sinnvoller, das Ersparte lieber zu höheren Anteilen in ETFs zu sticken, um damit mehr Rendite zu machen und das Vermögen im Laufe der Jahre zu erhöhen?

    Mein Dilemma ist einfach folgendes:

    • Lege ich mein Geld in ETFs an, dann macht es nur Sinn, das Ganze langfristig zu tun. Läuft mir nun zufälligerweise in den nächsten 5 Jahren dann doch ein attraktives Immobilienangebot über den Weg (weil die Preise ja vielleicht doch in den nächsten Jahren noch um einiges fallen), dann ist es natürlich blöd, wenn mein Geld an der Börse geparkt ist bzw. ich meine Anteile mit Verlust verkaufen muss, weil die Kurse halt leider gerade zu dem Zeitpunkt schlecht stehen...
    • Bespare ich einen Bausparer, so bekomme ich, wie bereits angesprochen, nicht wahnsinnig viel Geld durch Zinsen heraus, sollte mein Immobilientraum in den nächsten Jahren mangels Finanzierbarkeit endgültig platzen. Einen wirklichen Inflationsschutz für mein Geld habe ich dadurch jedenfalls nicht.

    Eine Alternative wäre natürlich, beides zu machen: Einen Teil meines Geldes stecke ich in einen Bausparer, einen anderen Teil in ETFs. Die Frage ist: Macht das Sinn? Und wenn ja, in welchem Verhältnis? Ich war kürzlich bei einer Bank; dort riet man mir angesichts der hohen Immobilienpreise dazu, wenn ich einen Bausparer machen sollte, dann mindestens eine Bausparsumme von 100.000 Euro zu wählen; darunter mache es keinen Sinn. Mir kommt das aber sehr hoch vor; außerdem müsste ich dann quasi alles, was ich am Monatsende zum Sparen überhabe, in den Bausparer pumpen, wenn ich ihn in angemessener Zeit zuteilungsreif haben will. Dann habe ich aber nichts mehr übrig, was ich in renditestärkere Anlageformen stecken kann...

    Ich weiß, die Entscheidung muss ich alleine treffen. Aber was würdet ihr in dieser Situation machen? Ein Dreiklang aus Bausparer, Tagesgeld und ETFs? Oder den Bausparer lieber gleich ganz weglassen, weil ich mir realistischerweise eh nie eine Immobilie in meiner Gegend leisten können werde? (P.S.: Den Tipp, ich solle doch endlich heiraten, habe ich schon öfters gehört. Auch von der Bank. Bringt mich aber leider nix, wenn ich keinen Partner habe. Und meine Vermögensplanung von einem hypothetischen Partner abhängig machen will ich auch nicht...). Ich eiere in meinen Überlegungen hin und her und komme bei dieser Frage einfach nicht weiter...

    Vielen Dank für eure Einschätzungen und viele Grüße!