Beiträge von theAzzi

    Danke für Deinen sehr hochwertigen Beitrag! Sprengt ein wenig die Grenze des Schreibbaren. Ich sehe in Btc vor allem 2 wesentliche Faktoren:

    Bank the unbanked: ein wesentlicher Anteil der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu Konten / dem Finanzsystem. Horrende Gebühren wie über Western Union sind mMn ein Skandal für die bereits einkommensschwachen Menschen unterhalb der Armutsgrenze, die Familienmitglieder im Ausland haben, die wiederum die Familien unterstützen möchten. Die technischen Gründe warum ich Btc hier für die beste Lösung halte sind wiederum zu viel zum Schreiben, im wesentlichen aber Sicherheit und Echte Dezentralität.

    El Salvador und co sind für mich aktuell nicht besonders erfolgreiche Experimente. Btc erfüllt für mich aufgrund der Volatilität noch keine Geldfunktion und es ist fragwürdig, ob es diese langfristig je übernehmen kann.

    Zweitens der Spekulationsaspekt und potentiell Wertspeicher in der Zukunft in der westlichen Welt. Sollten Blackrock und co mit ihren Spot ETF durchkommen, werden vermutlich immer mehr Versicherungen etc dieses ihren Risk Asset beimischen. Meiner persönlichen Einschätzung nach wird BTC niemals Geld ablösen, es hat langfristig mit abnehmender Volatilität eher Wertspeicher Eigenschaften wie Gold bei leichterer Handhabbarkeit. Bis dahin kann man die Volatilität aber gut für sich nutzen.

    Ist aber klar das Risikoreichste Asset bei mir und daher nur gering gewichtet. Ich weiß, die Debatte über alleine diese beiden Punkte kann Bücher füllen, daher belasse ich es dabei.

    Bleibt ja jedem selbst überlassen und ich habe den auch seit 10 Jahren im Portfolio und lasse monatlich da etwas rein fließen.

    Aber wenn mittlerweile selbst die Kassiererin an der Kasse bei Aldi (nicht dispektierlich gemeint, die machen einen tollen Job) von ihren MCSI World Sparplan erzählt, sagt mir meine Intuition, dass ich die Gewichtung zukünftig reduzieren sollte. Ist wie gesagt meine persönliche Meinung.

    Edit: PS: Kodak hat auch weltweit vertrieben ;-). Alles hat einen Lebenszyklus.

    Das bis zu meinem Renteneintritt so mancher Lebenszyklus überschritten wird, halte ich für sehr wahrscheinlich. Dass die Stellung der USA bis dahin weiter abnimmt für einigermaßen Wahrscheinlich. Wie immer eine Frage von Wahrscheinlichkeiten und Anlagehorizont. Und da bin ich wieder bei meiner Risikostreuung.

    Da ist es aber ein ganz kleiner Klumpen, wenn alle Industrieländer samt Tech abschmieren, haben wir ganz andere Probleme.

    Meines Wissens nach besteht der klassische MCSI World zu 70% aus US Anteilen, alleine Microsoft und Apple machen 10% aus.

    Wer in den MCSI World investiert, wettet auf den Dollar, IT und Finanzen in den USA mit kleiner Diversifikation.

    Ich halte das nicht für besonders diversifiziert ?‍♂️. Klar kann man immer das „dann haben wir ganz andere Probleme“ Argument bringen. Aber ist ja nicht so, dass gewisse Trends, Vormachtstellungen in der Welt und Währungen sich historisch nie abwechseln.

    Edit: möchte damit natürlich nicht den teufel an die Wand malen und bei Aktien macht ein All World ETF sowie MCSI World auch den Großteil meines Portfolios aus. Man sollte sich des Klumpen trotz des Titels „World“ aber bewusst sein.

    In der Doku „Geschichte“ Leben wir seit ww ii in einer ungewöhnlich langen Epoche des konstanten Aufschwungs (if zoomed out). Kann so weiter gehen, muss aber nicht. Statistisch steigt die „echte“ Krisengefahr Jahrzent zu Jahrzent. Muss nicht sein, aber wie gesagt: ich bin da eher auf der Vorsichtigen Seite. Alles eine Frage von Wahrscheinlichkeiten. Wahrscheinlichkeiten sind unter anderem dadurch geprägt, dass sie nicht eintreten müssen.

    Hatte ich ja bereits vorher ausgeführt.

    Vorsicht im Sinne von Klumpenrisiko Vermeidung/ Diversifikation mit 5-6% beigemischt.

    Aktien sind ein Klumpen, auch ein MCSI World fokussiert sich stark auf USA, darunter auch viel Tech. Eine Anlageform in die nahezu jeder unabhängig von Performance monatlich investiert führt potentiell auch zu Ineffizienzen.

    Wenn man sich die Geldmenge M3, die Historie diverser Währungen, die Staatsverschuldungen sowie diverse spieltheoretische Szenarien zum Geld anschaut, birgt auch Bares Risiken.

    Das „Betongold“ ein Klumpenrisiko birgt, insbesondere bei der Zunahme von Naturkatastrophen, demographischem Wandel und einer wechselhaften Politik ist glaube ich auch jedem klar.

    Usw usw. Es gibt im Endeffekt keine risikolose Anlageklasse. In Bitcoin (nicht Krypto) sehe ich persönlich viel Potential, insbesondere außerhalb der Wirtschaftsmächte. Die Ansicht muss man nicht teilen und es wäre zu komplex dieses hier im Detail aus zu führen. Kleiner Teil im Portfolio gehört für mich persönlich ebenso wie Edelmetalle dazu, um mich gegen gewisse Szenarien ab zu sichern.

    Das meine ich mit „Vorsicht“.

    Wen interessiert das Uhrforum?

    So ziemlich alle Uhrennerds im deutschsprachigen Raum ?‍♂️.

    Ich habe es nur erwähnt, weil du hier behauptest ich würde Euch bzgl der Uhren veräppeln (da könntest Du Dir Beweise holen, falls es dir beliebt). Oder ich wäre Dagobert Duck und würde in einer Bruchbude leben.

    Ich hoffe das ist hier nicht das übliche Niveau / der allseits anerkannte Umgang.

    Na wenn Du meinst… im Uhrforum.de verwende ich denselben Nickname ;-). Kannst mich dort gerne anschreiben, dann sende ich dir Bilder der aktuellen Sammlung. Hier gehört das wohl nicht hin.

    Edit: PS: 230 war 2016 und damals zu günstig um nicht zuzuschlagen. Vergleichbare Wohnung wurde vor 2 Monaten für 200 mehr verkauft.

    Ich persönlich sehe nicht ein zu viel für Wohnen zu zahlen bzw ist mir das zu viel Klumpenrisiko und wir reisen viel und gerne. Wir wohnen schön, „Bruchbude“ am Preis fest zu machen finde ich ziemlich dispektierlich und nicht jeder muss das gleiche Lebensmodell fahren und so teuer wohnen wie nur irgendwie möglich.

    Vorsichtig und Bitcoin? 8o

    Da würde ich Tilgung vorziehen.

    Bei ETF sieht es wieder anders aus. ;)

    Vorsichtig im Sinne von Diversifikation. Invest in MCSI World ist ja auch Klumpenrisiko US (Tech) und FIAT Geldsystem. Beides hat eine Ausfallwahrscheinlichkeit, gegen die ich mich absichere :-).

    Hier habe ich für mich Edelmetalle, Krypto und halt die selbstgenutzte Immobilie im Portfolio (und ein paar Uhren, aber die sind Hobby und werden getragen).

    Sind aber tatsächlich nur 5-6%, habe den Großteil unter 20k$ gekauft.

    Nach den weiteren Schilderungen erscheint mir die Anschlussfinanzierung sehr unproblematisch, daher klingt ein zusätzlicher Puffer (spätestens verfügbar zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung) für mich sinnvoller als Sondertilgungen. Momentan dürfte der sich auch nach Steuern besser verzinsen als der laufende Kredit.

    Unter der "Nicht alle Eier in einem Korb"-Betrachtung macht paralleles ETF-Sparen schon Sinn, sofern die Möglichkeiten hierfür gegeben sind.

    Das zusätzliche Tilgen macht allenfalls psychologisch Sinn, mathematisch eher nicht.

    Ja, ich bin eher von der skeptischen / vorsichtigen Sorte. Daher bin ich recht breit diversifiziert und meine Sparrate ist aktuell > 2/3 der monatlichen Rate für den Immobilienkredit. Zukünftig genau so groß bzw eventuell sogar größer.

    Nur ist das ja eher ungewöhnlich, daher wollte ich mich hier Rückversichern ob ich irgend etwas übersehe.

    Mit sparen meine ich nicht Konsumsparen, sondern 2-3 ETF, kleiner Teil Bitcoin und Edelmetalle, sehr gute Altersvorsorge seitens Konzern, aktuell wegen der Zinsen und weil ich es in 12 Monaten brauche Tagesgeld (Bad für >20k -> das fällt vermutlich eher unter Konsum / Werterhaltung).

    Ich bin gerne diversifiziert unterwegs, falls etwas nicht funktionieren sollte. Immobilie ist da ein Baustein, Miete müsste ich sonst auch zahlen.

    Beim Kredit bleibt tatsächlich etwas über 100k übrig nach Ende der Laufzeit, wenn ich nicht sondertilge oder die Rate erhöhe. Ich habe damals auch Modernisierungen mit finanziert, hat aber auch den Wert der Immobilie gesteigert (Kredit war bei 280k).

    Ich bin da relativ entspannt, da die betriebliche Altersvorsorge auf einen Schlag ausgezahlt wird und bereits jetzt die Restschuld übersteigen würde. Auch wäre ich Alleinerbe von 2 weiteren Immobilien (Rechne realistisch aber eher mit einer, da ich hoffe das meine Mutter noch lange lebt und eine davon Verkauft und Ihr die finanzielle Sorglosigkeit im Lebensabend beschert).

    Daher betrachte ich das unter dem Gesichtspunkt der Gesamtoptimierung des Networth bei Alterseintritt.

    Im Bekanntenkreis gibt es halt so manche Schnelltilger, die selbst genutzte und abgezahlte Immobilie oftmals als eine Religion sehen :-). Da rät jeder zur Tilgung und nichts anderes.

    Für mich war die Immobilie eher Sicherung des Kaufpreises 2016 und Festschreibung einer festen Miete. Zuerst wollte ich auch vermieten (wäre ja steuerlich interessant), aber der Frau war der Nestbautrieb mit Kind zu wichtig :)

    Ein Zinsdifferenzgeschäft sollte hier prinzipiell möglich sein.

    Die 1,8% sind nach Steuern, d.h. er ist mit dem Guthabenzins nach Steuern zu vergleichen. Beachte auch, dass sich Steuerregeln ändern können.

    Ein sicheres Zinsdifferenzgeschäft würde bedeuten, dass Du jetzt 13-jährige Anleihen o.ä. kaufst. Bei kürzeren Laufzeiten solltest Du prüfen, wie hoch Deine Sondertilgungsmöglichkeiten sind, falls sich die Zinsen wieder ändern, damit Du notfalls aus der dann negativen Situation wieder heraus kommst.

    Ich suche im Endeffekt glaube ich kein sicheres Zinsdifferenzgeschäft. Ich bin kein direkter Finanzexperte, ich habe nur das Bauchgefühl, dass die Opportunitätskosten relativ hoch sind, wenn ich anstatt das Geld an zu legen das Geld in eine Kredittilgung mit so niedrigen Zinsen stecke?

    Mein Bauchgefühl sagt mir igendwie, dass in den nächsten 13 Jahren eine vernünftige Anschlussfinanzierung machbar sein wird und ich langfristig bis zum Ruhestand in 27 Jahren mehr Vermögen aufbaue, wenn ich jetzt monatlich 300€ mehr investiere anstatt meine monatliche Kreditrate um 300€ zu steigern.

    Aber ich habe da wie gesagt nur gefährliches Halbwissen. Man liest nur häufig "Immer Kredit zuerst tilgen!", daher bin ich irgendwie vorsichtig das Gegenteil zu machen in meiner Situation :-).

    Hallo.

    Bei der Schilderung würde ich wohl erst nach Schaffung eines Puffers und ausreichendem Investment an eine Erhöhung der Raten bzw. Sondertilgungen denken.

    Falls es der Nachtruhe zuträglich ist, könnte man auch die Rate erhöhen, aber irgendwie klingt das nicht so durch. Also wohl eher nicht.

    Puffer ist vorhanden, werden in Kürze auch das Bad sanieren (Bar). Es geht wirklich nur darum, ob es bei dem niedrigen Zinssatz überhaupt Sinn macht, mehr zu tilgen wenn man für einen höheren Zinssatz auch diversifiziert sparen / investieren könnte.

    Hallo Zusammen,

    tldr: Kredit für selbst genutzte Immobilie seit 2016, toller Zinssatz (knapp 1,8%) auf 20 Jahre -> Monatliche Rate erhöhen oder lieber investieren?

    Ich habe 2016 als junger Familienvater eine Wohnung gekauft. Ich habe die monatliche Rate gering gehalten, da ich respekt vor der neuen Situation hatte (ca. 900€).

    Es gibt die Option die Tilgung 2x kostenlos an zu passen und kostenlose Sondertilgungen zu tätigen. Kaufsumme war damals 230.000€, der Wert dürfte nach dem Abschwung seit Zinswende bei ca. 380T€ liegen (relativ konservativ, ein ähnliches Objekt ist vor kurzem für ca. 410T€ weg gegangen).

    Mittlerweile ist ein größerer Puffer vorhanden, ich spare / investiere 600-800€ pro Monat. Es ist aktuell wieder etwas mehr monatliches Geld verfügbar. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung: Rate anpassen und mehr tilgen oder lieber mehr investieren & sparen? Durch einen potentiellen Jobwechsel (ich bin gerade in einem Bewerbungsverfahren) könnte ich die Quote sogar signifikant erhöhen und würde dann deutlich mehr sparen als ich als Rate für die Wohnung zahle.

    Selbst Tagesgeld bietet deutlich mehr Zinsen als ich für den Kredit zahlen müsste. Eine Mischung aus Tagesgeld, ETF und Anleihen wäre ein für mich kalkulierbares und vertretbares Risiko auf 13 Jahre - mal abgesehen davon, dass ich dann auch einfach eine Anschlussfinanzierung machen könnte mit geringer Laufzeit, hoher Tilgung und zurückfahren des Sparplans in 13 Jahren.

    Spricht irgend etwas dagegen? Habe ich einen Gedankenfehler und solle lieber mehr Kredit tilgen? Kann ich die ca. 1,8% Kreditzins wirklich so direkt vergleichen oder übersehe ich etwas? Würde mir heute jemand einen Kredit für 1,8% bieten, würde ich den ja sofort nehmen und für 3,5% auf die Bank schieben und würde trotz Gebühren Geld machen.

    Bitte zeigt mir meinen Gedankenfehler :)

    Beste Grüße!

    Michael