Meiner Meinung nach brauchen Sie sich hier keine großen Sorgen machen, wenn Sie das Geld in mehrere solide Einzelaktien investieren, die eine nachhaltige Dividende zahlen. Da Ihre ETFs allesamt nach Marktkapitalisierung gewichtet sind, sind Sie über Ihre ETFs überproportional zu Wachstumsaktien exponiert, weil diese ein hohes KGV haben und somit ein hohes Gewicht in den ETFs. Wenn Sie mit Ihrem Spielgeld eher stabile Value-Aktien kaufen, balancieren Sie diese Schlagseite dadurch tendenziell aus.
Beiträge von fafox
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Achim Weiss trollt gar nicht, sein Ton macht es nur manchmal schwer, die häufig klugen Gedanken dahinter zu erkennen. Ging mir auch schon so😅
Im Ernst: auf den Foreneintrag, der "günstige" Steuern anpreist, werden wir alle lang warten müssen.
Zum lokalen Speichern: natürlich erfolgt die Steuerberechnung zunächst einmal anhand der Daten bei der Bank/dem Depotanbieter, aber wie sonst willst Du denen einen Fehler nachweisen, außer durch Abspeichern aller Abrechnungen und Tracken in einer Excel-Tabelle? Und leider umfasst das bei Depotüberträgen auch die Daten aller Vorgängerdepots... 😢
Ich würde diese Auseinandersetzung mit meiner Depotbank - sofern überhaupt notwendig - lieber jetzt führen: bevor Steuern abgeführt wurden und unmittelbar nachdem der Depotübertrag erfolgt ist, und nicht in 10 Jahren, wenn ich die Aktien verkaufe und die DKB drei Mal ihre Datenhaltung geändert haben wird und nichts mehr nachvollziehen kann, was 2024 passiert ist.
Noch zur Verteidigung von "horrend": Wenn keine Einstandskurse vorliegen, kann es passieren, dass mir der gesamte Verkaufspreis als Gewinn zugeschrieben wird. Dann müsste ich (keine Gewinne und keine Verluste angenommen) 25% auf meinen Depotwert zahlen, obwohl eigentlich 0% gerechtfertigt sind. Das wäre schon ein sehr gravierender Schaden.
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Das ist nichts Besonderes. Steuern sind bekanntlich immer horrend, egal wie hoch oder niedrig sie in Wirklichkeit sind.
Und sonst: Ja, es ist praktisch, wenn man die Einstandskurse lokal dokumentiert hat. Das wird jeder bestätigen, der sie mal tatsächlich gebraucht hat, Bankirrtümer kommen vor, nicht zur zu Gunsten des Kunden (wie bei Monopoly), sondern auch zu dessen Unguns
Die Einstandskurse "lokal zu dokumentieren" ist schön, aber in diesem Fall vollkommen nutzlos, denn die Steuer wird ja von der depotführenden Bank abgeführt auf Grunlage ihrer Datenlage, nicht meiner "lokalen" Dokumente.
Bitte trollen Sie meine Beiträge nicht mehr. Danke.
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Bei dem Übertrag der Wertpapiere werden von Consors die Steuerdaten automatisch an die DKB mitgeliefert. Das ist ein automatisierter Prozess.
Du selbst hast keine Möglichkeit nachzuprüfen, ob das auch richtig gelaufen ist. Das musst du auch eigentlich nicht. Du prüfst ja auch nicht, ob deine Überweisung beim Empfänger angekommen ist, sondern gehst in der Regel davon aus, das es so ist.
Als Rat kann ich dir nur geben, dass man die Kauf- und Verkaufsabrechnungen auf dem eigenen Rechner speichert, bevor das alte Depot aufgelöst wird.
Allerdings habe ich es aber auch schon gesehen, dass ich für Überträge die gemeldeten steuerlichen Daten von einem meiner Broker (sBroker) bekommen habe.
Im Falle einer fehlerhaften Übertragung der Einstandskurse können beim Verkauf (ggf. Jahre später) horrende Steuern auf vermeintliche Gewinne anfallen. Deshalb empfiehlt es sich, zu überprüfen, ob die Einstandskurse korrekt übermittelt wurden.
Ihren Rat, die Kaufabrechnungen zu speichern, beherzige ich. Danke für den Hinweis.
Auf welchem Weg haben Sie die steuerlichen Daten vom sBroker bekommen?
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Ich habe erstmalig Aktien aus meinem Depot bei der Consorsbank zu einem DKB-Depot übertragen. Das ging überraschend leicht und schnell. Finanztip empfiehlt, nach dem Übertrag zu prüfen, ob die Einstiegskurse auch korrekt übertragen wurden. Aber wie mache ich das? Ich habe nach dem Übertrag im Posteingang der DKB ein Dokument erhalten namens "Depotbuchung - Gutschrift". Dieses enthält aber keine Angaben zu den übermittelten Einstiegskursen. Wo finde ich diese? Ich danke euch für Hinweise.
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Mir scheint, dass Sie sich über die Transaktionskosten schon sehr gut informiert haben und die richtigen Weichen gestellt haben. Wenn Sie die Spreads an verschiedenen Börsen nicht in Echtzeit angezeigt bekommen, dann gehen Sie einfach direkt auf die Webseiten der Börsen und lassen Sie sich dort Brief- und Geldkurs anzeigen, um das richtige Limit zu setzen. Ich setze typischerweise knapp (ca. 0,1%) über dem Briefkurs. Es sollte hier nicht darum gehen, das letzte Quentchen rauszuholen, sondern nur darum, nicht durch eine unerwartere Illiquidität im Markt einen Mondpreis zu bezahlen.
Nur noch ein Hinweis: Was Sie zu den Transaktionskosten schreiben klingt, als wollten Sie alles rausholen. Ohne zu wissen, wo sie das Depot eröffnet haben: Das würde ich bei der Wahl des Depotanbieters bei einer so großen Buy-and-Hold-Anlage eher nicht machen. Bezahlen Sie lieber einmalig etwas (20 Euro?) mehr, sind damit aber bei einer Onlinebank mit etwas Service statt bei einem Neobroker. Im unwahrscheinlichen, aber möglichen Fall, dass es irgendwelche Probleme gibt, werden Sie froh sein, wenn auf der anderen Seite jemand antwortet.
Ich wünsche gutes Gelingen bei der Anlage!
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Das darf jeder mit seinem eigenen Geld so handhaben, wie er will.
Selbst der größte Dividendenfreund in diesem Forum hat allerdings mittlerweile eingesehen, daß Thesaurierung ihre Vorzüge hat.
Diesen steuerlichen Vorteil bestreite ich auch nicht. Im Gegenteil hatte ich eingangs die Diskussion vom Dividendenfokkus als Anlagestrategie vom steuerlichen Aspekt der Thesaurierung unterschieden:
"Natürlich kann das Sinn machen. Dividenden-Fokus ist eine Anlagestrategie, Thesaurierung eine Strategie zur steuerlichen Optimierung (Stundung). Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun."
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Danke für die umfangreiche und interessante Replik! Meine Gedanken:
Punkt 1 zeigt sich in der Praxis nicht. Das kann vielfältige Gründe haben. Auch weil Dividentitel keine homogene Gruppe sind? Oder auch, weil man in der Defensiven auf Dauer nicht gewinnen kann? Vieleicht fehlt da der Mut für Invest/Risiko und das wird dann zum Risiko, weil man stehen bleibt? Irgendwann steht die Dividende dann als Sharholder Value im Vordergrund und die gesamte Strategie wird danach ausgerichtet und schlimmsten Falls aus der Substanz ausgeschüttet
Punkt 2 Ebenso in der Praxis nicht messbar und auch irgendwie rational schwierig. Wenn Du für die Dividenden eine bessere Anlagemöglichkeit, als die Thesaurierung siehst, solltest Du das ganze Kapital, was in dem Unternehmen steckt sachlogisch woanders hingucken
Punkt 3 Die Überlegung hatte ich auch schon. In Indizes sind Dividendentitel theoretisch unterrepräsentiert, wenn sie so aufgebaut sind, wie von Dir beschrieben. Wie ist das bei MSCI gelöst (total return net)? Weißt Du das, oder vermutest Du das? Interessanter Punkt.
Grundsätzlich bleibt es aber, wie es ist. Auf lange Zeiträume mehr Risiko und weniger Rendite und dazu noch die Vehikelrisiken. Ich wollte mir da mal die Zeit nehmen mir ein paar Indizes über Covid anzusehen, weiß aber nicht wo ich die Allokatiomsveränderungen komfortabel Einblicken kann. Muss man da die Geschäftsberichte der ETF lesen? Steht das da mit Datum drin?
Ich hatte aber beim Deka Dax MaxxDiv. (Ja, ohnehin kein guter Index) während Corona mal geschaut und da wurde schon ordentlich umallokiert, wenn ich das richtig gesehen habe. Wenn da dann robuste und solide Unternehmen zu Niedrigstkursen rausgehauen werden um dann diese zurück zu kaufen, wenn die Kurse wieder oben sind und wieder Dividenden gezahlt werden, ist das doch ein absoluter Renditekiller in Krisen.
Für mich ist das nix.
Ich denke, es kommt eher darauf an, ob ein Unternehmen die für dieses richtige Ausschüttungsstrategie fährt, die zum Unternehmen, den Zielen usw. passt, als ob es ausschüttet. Ausschüttungen an sich sind für mich kein maßgeblicher Indikator zur Beurteilung des Unternehmens.
Vielen Dank für den guten Austausch! Ich erwidere noch mal zu Ihren Punkten.
(1) Richtig, Dividendenaktien sind natürlich sehr heterogen. Das Risiko, dass Unternehmen aus der Substanz ausschütten, besteht insbesondere bei High-Yield-Aktien. Aufhänger dieses Threads (im Titel) waren aber Dividendenaristokraten, also Unternehmen, die seit Langem ihre Dividenden steigern können. Ich achte zusätzlich auf ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell, eine gesunde payout ratio und einen geringen Verschuldungsgrad, wenn ich meine Dividendenaktien auswähle. (Ich investiere in Einzelaktien, das war vielleicht noch gar nicht klar.)
(2) Nicht unbedingt. Unternehmen sehen sich Investitionsmöglichkeiten mit abnehmendem Grenznutzen gegenüber und finden regelmäßig Investitionsmöglichkeiten vor, die nicht skalierbar sind. In dieser Situation sollten sie bis zu dem Punkt investieren, bis zu dem der return on investments rentabel ist und weniger rentable Investitionen unterlassen, stattdessen ausschütten. Es ist also keine Alles-oder-Nichts-Entscheidung.
(3) Das ist keine Vermutung von mir, sondern ganz sicher so: ein ETF auf den MSCI World investiert jeden Mittelzufluss regelbasiert und die Regel lautet: proportional zur Marktkapitalisierung. In einem thesaurierenden ETF werden auch Ausschüttungen so behandelt, also nach Marktkapitalisierung reinvestiert. Das wird z.B. in diesem Finanzflussvideo gut erklärt:
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Klar. Es gibt auch Papiere (REITS?), die monatlich ausschütten.
Geld ist Psychologie. Das Monatsende ist nah, eine Gehaltszahlung ist zu erwarten. Sie ist kein Geschenk des Arbeitgebers, sondern der Preis für die geleistete Arbeit - und doch empfinde ich die Gutbuchung als erfreulich.
Nach all den Jahren hat sich das Geschenk-Gefühl bei Eintrudeln einer Dividende nicht verloren. Zum primären Anlagekriterium würde ich das dennoch nie machen.
In unserer Arbeitswelt hat sich die monatliche Entlohnung durchgesetzt. Früher war das anders: Der Tagelöhner hat jeden Abend seinen Tageslohn ausbezahlt bekommen, später war der Samstag (als letzter Arbeitstag der Woche) Zahltag, schließlich starb die Lohntüte und die Leute bekamen ihren Lohn am Monatsende auf ihr Girokonto. Am Anfang muß man 4 Wochen ohne Geld überbrücken, aber ab dann ist es praktisch egal, ob das Geld vorschüssig oder nachschüssig kommt.
Ob ich Kapitalerträge nur einmal im Vierteljahr oder auch nur jährlich bekomme, ist ein Verteilungs- und Aufwandsproblem. Zinsen werden seit jeher meistens jährlich gezahlt. Wenn ich als Anleger wirklich davon lebe, muß ich sie halt so verteilen, daß sie übers ganze Jahr reichen.
Als Erwachsener sollte man das schaffen. In meinen Augen ist kompetenter Umgang mit Geld Teil des Erwachsenseins.
Aber - wie schon so oft gesagt: Jeder mag sein Geld nach seinem Gusto anlegen. Wer partout eine quartalsmäßige oder gar monatliche Ausschüttung haben will, kann sein eigenes Geld passend anlegen. Möglichkeiten dazu gibt es ja.
Sie haben mich missverstanden. Mir geht es beim 'steten Cashflow' nicht um den Takt der Ausschüttungen. Mir geht es als Anleger schlicht um eine rentable finanzielle Gegenleistung von der Unternehmung, an der ich mich per Aktienkauf beteilige, oder zumindest die Aussicht auf eine solche. Dividendenzahlungen sind der einzige Weg, über den diese Gegenleistung erbracht werden kann. Es ist deshalb für mich das Natürlichste der Welt, die gegenwärtige und zukünftige Höhe und Zuverlässigkeit dieses Zahlungsstroms in den Mittelpunkt meiner Investitionsstrategie zu stellen.
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Ich kann die emotionale Komponente natürlich verstehen. Aber nüchtern betrachtet macht es keinen Sinn Geld aus dem Portfolio zu entnehmen (Dividende) solange man noch in der Vermögensaufbauphase sich befindet.
Man könnte auch beispielsweise 100 Euro monatlich weniger einzahlen ins Depot. Dann hat man auch mehr Cash zur Verfügung und es würde aber keine Steuer kosten.
Gegen Kursschwankungen hilft nicht ins Depot zu schauen.
Ich entnehme die Dividenden auch nicht meinem Portfolio, sondern reinvestiere sie in der Phase des Vermögensaufbaus vollständig in jene Titel, die zum jeweiligen Zeitpunkt die attraktivste Bewertung aufweisen. Ich finde es schon etwas kurios, wie sehr man hier begründen muss, dass man von einer Unternehmung, in die man investiert, einen Zahlungsstrom - eben eine Dividende - erwartet.
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Da gebe ich Dir recht. Ist es denn auch eine sinnvolle Anlagestrategie?
Rein kapitalmarkttheoretisch ist doch weder die Tatsache, dass ein Unternehmen Dividende zahlt, noch wieviel für Rendite oder Risiko relevant, oder irre ich da? Nach den aktuellen Erkenntnissen der Kapitalmarktforschung ist jedoch eine unzureichende Diversifikation, auch über Branchen hinweg, schädlich für das Risiko/Renditeprofil. Eine Dividendenstrategie führt zwangsläufig aber zu einer schlechteren Diversifikation. Darüber hinaus ist auch bekannt, dass die jeweiligen Indexkonstruktionen, die Dividenden-ETF zugrundeliegen nachteilig sein können, da diese oft zu zyklischem Handeln führen, was wiederum nach einhelliger Meinung eine Minderrendite nach sich zieht.
In der Theorie gibt es daher aus meiner Sicht keinen rationalen Grund, der für eine Dividendenstrategie sprechen würde.
Mir fallen drei theoretische Argumente ein, die eine Dividendenstrategie motivieren können:
1. Ein Prinzipal-Agenten-theoretisches Argument, wonach eine explizite Dividendenpolitik das Management diszipliniert, da es immer für einen gewissen freien Cashflow sorgen muss und unter dieser Bedingung selektiver und somit wirtschaftlicher investiert und akquiriert.
2. Im Vergleich mit Unternehmen, die vor allem auf Rückkäufe setzen eine rationalere Kapitalallokation, weil Rückkaufprogramme vor allem dann laufen, wenn Unternehmen sich diese in einer günstigen Geschäftslage leisten können. In diesen Phasen sind die Kurse des Unternehmens meist besonders hoch bewertet. Im kontrafaktischen Fall der Dividendenausschüttung bietet sich dem Investor die Gelegenheit, die Ausschüttung in die optimale Investitionsgelegenheit zu diesem Zeitpunkt zu investieren. Buybacks sind letztlich recht blinde (weil stur immer nur in das eigene Unternehmen) Kapitalallokation durch das Management, während Ausschüttungen zu einer Allokation durch den Markt führen, die theoretisch wohl effizienter sein dürfte.
3. Dividendenaktien sind durch die zunehmende Bedeutung von ETFs systematisch unterinvestiert: Da thesaurierende ETFs ausgeschüttete Dividenden proportional zur Marktkapitalisierung reinvestieren und Ausschüttungen die Marktkapitalisierung eines Unternehmens senken, Aktienrückkäufe hingegen nicht, führt dieser ETF-spezifische Mechanismus zu einem stetigen Kapitalabfluss raus aus Dividendentiteln und rein in Unternehmen, die auf Rückkäufe setzen. Dividendentitel sollten theoretisch also ceteris paribus einen besseren earnings yield bieten als Nicht-Dividendentitel.
Das wären drei theoretische Mechanismen, auf die man eine Dividendenstrategie stützen könnte. Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass sich diese empirisch nachweisen lassen. Ich fahre selbst auch eine Dividendenstrategie, aber nur zum kleineren Teil weil ich an die o.g. Mechanismen glauben würde, zum größeren Teil aus niederen psychologischen Gründen: Ich brauche einfach den steten Cashflow der Dividenden, um von Kursschwankungen absehen und investiert bleiben zu können. Wenn Du das psychologisch nicht brauchst und eine reine Gewichtung nach Marktkapitalisierung durchhalten kannst, ist das wahrscheinlich nur von Vorteil für dich.
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Das Sampling führt dazu, dass weniger Small-Cap-Titel im ETF landen, aber jene, die im ETF landen, werden so übergewichtet, dass das Gewicht (nach Marktkapitalisierung) der Small Caps im ETF dasselbe ist wie in der Grundgesamtheit. Das Sampling ist so kalibriert, dass es die Transaktionskosten optimiert (=minimiert). Leider ist die exakte Methodik des Sampling Betriebsgeheimnis der Fondsgesellschaften und daher nicht genau nachvollziehbar.
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Ein thesaurierender ETF mit Dividenden-Fokus macht wenig Sinn. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es sowas überhaupt gibt. Wozu sollen hohe Dividenden gut sein, wenn sie dann doch im Fonds thesauriert werden?
Außerdem bist du mit einem Dividenden-ETF weniger gut diversifiziert. Und Rendite lässt du damit auch liegen, da der Gesamtmarkt i.d.R. besser läuft. Vergleiche z.B. mal die Performance des normalen FTSE All-World mit der des FTSE All-World High Dividend Yield (Dividenden/Ausschüttungen sind in der Wertentwicklung enthalten):
Natürlich kann das Sinn machen. Dividenden-Fokus ist eine Anlagestrategie, Thesaurierung eine Strategie zur steuerlichen Optimierung (Stundung). Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun.
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Alle in der heutigen Sendung vom 19.11.2024 angeführten Gründe für das hohe Gewicht der USA in internationalen Indizes sind zutreffend und wohl auch die maßgeblichen: hoch entwickelter Finanzmarkt, Technologieführerschaft, höhere Wachstumsraten.
Ich möchte hier zusätzlich auf einen weniger beachteten Faktor hinweisen: bei US-amerikanischen Unternehmen wird der 'shareholder yield' viel stärker als in anderen Ländern von Aktienrückkaufprogrammen (buybacks) dominiert. Europäische Unternehmen legen den Schwerpunkt hingegen stärker auf Dividenden. Da thesaurierende ETFs ausgeschüttete Dividenden proportional zur Marktkapitalisierung reinvestieren und Ausschüttungen die Marktkapitalisierung eines Unternehmens senken, Aktienrückkäufe hingegen nicht, führt dieser ETF-spezifische Mechanismus zu einer stetigen Umverteilung von Kapital aus Europa in die USA. Der Effekt ist pro Jahr nicht überwältigend, summiert sich über die Jahre aber doch zu einem nennenswerten Drift der Gewichte in Richtung USA.
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Einfach sofort und vollständig den Fehler durch Verkauf und vollständige Reinvestition korrigieren und die ursprüngliche Strategie umsetzen, würde ich sagen.
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Einigen wir uns auf folgendes: Wir wissen es einfach nicht.

Wenn ein Staatsbankrott Deutschland ansteht dürfte eine Einlagensicherung eh hinfällig sein. Aber dann haben wir sicherlich auch ganz andere Probleme in diesem Land.

Zustimmung zu Ihrer Aussage: Wenn wir einen Staatsbankrott haben (= Ausfall der Anleihe), dann ist die Einlagensicherung auf jeden Fall auch hinfällig.
Ich denke aber eben, dass dies umgekehrt nicht mit derselben Gewissheit gilt: Ich kann mir durchaus den Fall vorstellen, dass die Einlagensicherung aufgeweicht wird, aber die Staatsanleihen nicht ausfallen. Und zwar deshalb, weil ein Staatsbankrott für jene Politiker, die diese harten Entscheidungen dann treffen müssten noch schmerzhaftere Folgen hat als die Aufweichung der Einlagensicherung.
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Du bekommst sogar aktuell 3,5% p.a. für eine 7 jährige Festgeldanlage (Aareal Bank).
Sollte auch sicher sein, wenn man sich im Rahmen der Einlagensicherung bewegt.
Ja, Festgeld ist eben fest und man kommt da im Falle des Falles nicht vor Ablauf ran.
Meines Erachtens ist die Festgeldanlage weniger sicher als die direkte Anlage in Staatsanleihen der BRD. Denn sollte die Einlagensicherung greifen, dann wahrscheinlich im Fall einer systemischen Bankenkrise, in der viele Banken gleichzeitig Pleite gehen. In diesem könnte die BRD die Einlagensicherung wohl nicht in vollem Umfang gewährleisten, sodass es zu einem 'Haircut' für Festgeldanleger kommt. Ich halte einen solchen für politisch leichter durchzusetzen als eine Staatspleite und halte deshalb die Staatsanleihen für sicherer als Festgeldanlage im Rahmen der Einlagensicherung. In diesem (Extrem-)Fall hält man übrigens auch lieber direkt eine Staatsanleihe als einen Anleihen-ETF, da letzterer höhere Gegenparteirisiken birgt (Fondsgesellschaft, verwahrende Institution, Wertpapierleihen).
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Worin unterscheidet sich denn das Grundbuch vom Wertpapierzuordnungsbuch (das hat bestimmt in Wirklichkeit einen besseren Namen)?
Von einem 'Wertpapierzuordnungsbuch' habe ich noch nie gehört. Auch eine Googlesuche bringt keine Aufklärung. Was soll das sein?
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Liebes Forum,
ich bin umgetrieben von der Sorge, dass der unwahrscheinliche, aber verheerende Fall einer Panne bei meinem Broker eintritt (Brand im Datenzentrum, Hackerangriff, Insolvenz des Broker, etc.), in dessen Folge ich den Zugang zu meinem Aktienportfolio verliere, oder dieses nicht mehr den korrekten Wertpapierbestand anzeigt. (Das ist keine völlige Spinnerei - Brände in Datenzentren passieren wirklich und die BaFin warnt ausdrücklich vor Hackerangriffen.)
Ich sehe mich gegen diesen Fall derzeit sehr schlecht abgesichert. Während Eigentum an Immobilien durch Eintragunt ins Grundbuch zuverlässig dokumentiert wird, ist dies bei der Depotbank gelagerten Aktien nicht annähernd der Fall. Ich frage mich, ob es vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll wäre, meine Aktien in Namensaktien zu verwandeln. Dann stünde mein Name im Aktionärsregister der AG und wäre auf diese Weise besser dokumentiert. Mir ist bewusst, dass dies, außer bei deutschen AGs, mit zusätzlichen Kosten verbunden ist und die kurzfristige Handelbarkeit einschränkt.
Was denkt ihr, wäre das (bei einer buy-and-hold-Strategie) ein sinnvolles Vorgehen?
Ich weiß, dass es für Schweizer Aktien eine reale Möglichkeit dazu gibt. Wisst ihr, ob diese Möglichkeit für deutsche Aktionäre von US-Unternehmen besteht (registered shares)? Wie sieht es in dritten Ländern aus? (Insbes. NL, UK, FR)?
Ich bin gespannt auf ihre Informationen und Gedanken hierzu!
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Hallo zusammen,
ich hoffe durch dieses Forum endlich Licht im Tunnel zu bekommen.
Wir sind ziemlich überfordert und können uns nicht entscheiden bzw haben vielmehr Angst etwas falsch zu machen/zu verpassen, was das Thema Geldanlage und insbesondere Immobilienkauf angeht. Unser Wunsch ist es ein kleines Haus mit Garten aber finanziell in unseren Augen schwer machbar. Wichtig ist uns Sicherheit und unsere Altersvorsorge. Die Bank und auch unsere family ist da anderer Meinung und denken dass wir zu ängstlich sind.
Ein paar Eckdaten zu uns:
- Alter 33 und 37
- 1 Kind - bleibt auch dabei
- Haushaltsnetto vor Elternzeit 6K
- Haushaltsnetto während Elternzeit 4.800€ bis September 24, ab Oktober 24 Haushaltsnetto 3.800€
- in 3-4 Jahren durchaus wieder 6.000€ netto realistisch
- Kaltmiete aktuell 950€
- Eigenkapital gesamt 145K
- Eigenkapital Aufteilung:
- 105K - Tagesgeld 4% Zinsen
- 16k Depot Aktien und ETFs
- 12K Gold
- 8K Bitcoin (hier schwankt es ja immer mal wieder, deshalb 5K als Puffer berechnet)
- Aktuell wird monatlich 50% in ETFs, 25% in Einzelaktien (Burggraben), 10% in Bitcoin und der Rest in Gold investiert. Bitcoin mit wöchentlichem Sparplan. Aufs Tagesgeld sparen wir nicht mehr, seit dem wir die 100K Marke erreicht haben. Da wir ein Hauskauf Wunsch haben ist auch deshalb der Depot wert so gering.
Wir möchten im Alter vermögend und abgesichert sein und nicht extrem viele Schulden haben. Das Thema Haus ist uns wichtig, da wir uns Garten und Freiraum wünschen aber überschulden möchten wir uns nicht.
Wie sollten wir unser Geld langfristig anlegen?
- Weitermachen wie bisher und die 100K auf Tagesgeld lassen, bis die Traumimmobilie kommt?
- Wohnung als Kapitalanlage kaufen und vermieten?
- 100K in ETFs stecken und weiter sparen und in Miete wohnen
- Grundstück kaufen und evtl später drauf bauen? Grundstück würde um die 170K kosten.
Wie würde eure Anlagestrategie aussehen? Wir wollen einfach uns nicht in 20 Jahren ärgern.
Das Grundstück ist ein aktuelles Thema und in einer sehr begehrten Lage. Alles bar bezahlen können und wollen wir nicht. Einen großen Teil müssten wir also finanzieren selbst erst mal weiter in Miete wohnen und dann schauen ob wir in ein paar Jahren drauf bauen können. Finanziell macht das wahrscheinlich wenig Sinn, da man mit allen Kosten sicherlich bei locker 700K am Ende landet.
Was sagt ihr?
Danke für eure Hilfe

Es geht hier um eine Entscheidung mit einiger Tragweite. Ich empfehlen Ihnen das Buch "Kaufen oder Mieten? Wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen." von Gerd Kommer. Egal, wie Sie sich entscheiden, - Sie werden sich viel besser fühlen, wenn Sie sich zuvor gründlich informiert haben und wissen was Sie weshalb tun. Handeln Sie nicht auf Empfehlung von knapp formulierten Tipps in einem Internetforum und auch nicht auf Empfehlung von Bekannten, sondern lesen Sie sich ein bisschen ein. Beste Grüße und viel Erfolg!