Wie Daten nach Depotübertrag prüfen?

  • Ich habe erstmalig Aktien aus meinem Depot bei der Consorsbank zu einem DKB-Depot übertragen. Das ging überraschend leicht und schnell. Finanztip empfiehlt, nach dem Übertrag zu prüfen, ob die Einstiegskurse auch korrekt übertragen wurden. Aber wie mache ich das? Ich habe nach dem Übertrag im Posteingang der DKB ein Dokument erhalten namens "Depotbuchung - Gutschrift". Dieses enthält aber keine Angaben zu den übermittelten Einstiegskursen. Wo finde ich diese? Ich danke euch für Hinweise.

  • Das würde mich auch interessieren. Leider zeigt das Online-Depot bei der DKB nicht die einzelnen Tranchen (Kaufzeitpunkt und Kurs) einer Wertpapierposition an. Es gibt nur Auskunft zum derzeitigen Gesamtwert und der Gesamtrendite seit Erstinvest.


    Ich glaube bei deiner bisherigen Bank ist das viel besser gelöst. Zumindest habe ich schon entsprechende Screenshots hier im Forum gesehen:



    Müsste/sollte das nicht bei allen Depots in ähnlicher Weise einsehbar sein?

  • Gerne möchte ich die durchaus berechtigte Frage des Ursprungsposters noch einmal nach oben bringen.


    Wie soll man konkret die übertragenen Daten prüfen, wenn man sie - wie im Falle der DKB - überhaupt nicht einsehen kann?


    Danke euch im Voraus für eure Mithilfe!

  • Bei der comdirect gibt’s im Depot die Steuersimulation. Da kann man vor dem Verkauf berechnen, wie viel Steuer anfallen wird bzw. welche Verrechnungstöpfe und Freibeträge man nutzen würde. Als Nebeneffekt gibts da auch die steuerlichen Anschaffungsdaten zu den einzelnen Anteilen. Also Kaufkurs zzgl. Kaufkosten und angerechneter Vorabpauschale.


    Vielleicht gibts das bei der DKB auch irgendwo?

  • Gerne möchte ich die durchaus berechtigte Frage des Ursprungsposters noch einmal nach oben bringen.


    Wie soll man konkret die übertragenen Daten prüfen, wenn man sie - wie im Falle der DKB - überhaupt nicht einsehen kann?

    Bei dem Übertrag der Wertpapiere werden von Consors die Steuerdaten automatisch an die DKB mitgeliefert. Das ist ein automatisierter Prozess.


    Du selbst hast keine Möglichkeit nachzuprüfen, ob das auch richtig gelaufen ist. Das musst du auch eigentlich nicht. Du prüfst ja auch nicht, ob deine Überweisung beim Empfänger angekommen ist, sondern gehst in der Regel davon aus, das es so ist.


    Als Rat kann ich dir nur geben, dass man die Kauf- und Verkaufsabrechnungen auf dem eigenen Rechner speichert, bevor das alte Depot aufgelöst wird.


    Allerdings habe ich es aber auch schon gesehen, dass ich für Überträge die gemeldeten steuerlichen Daten von einem meiner Broker (sBroker) bekommen habe.

  • Bei der comdirect gibt’s im Depot die Steuersimulation. Da kann man vor dem Verkauf berechnen, wie viel Steuer anfallen wird bzw. welche Verrechnungstöpfe und Freibeträge man nutzen würde. Als Nebeneffekt gibts da auch die steuerlichen Anschaffungsdaten zu den einzelnen Anteilen. Also Kaufkurs zzgl. Kaufkosten und angerechneter Vorabpauschale.


    Vielleicht gibts das bei der DKB auch irgendwo?

    Nein, sowas kann ich dort nicht finden. Man sieht immer nur den Gesamtwert einer Position und wie viele Stücke vorhanden sind. Keine weiteren Details.

  • Du selbst hast keine Möglichkeit nachzuprüfen, ob das auch richtig gelaufen ist. Das musst du auch eigentlich nicht. Du prüfst ja auch nicht, ob deine Überweisung beim Empfänger angekommen ist, sondern gehst in der Regel davon aus, das es so ist.

    Es wäre schon schön zu sehen, wie sich das Depot konkret zusammensetzt - es ist ja schließlich meins, nicht das der DKB.


    Auch ob und wie die Vorabpauschalen den einzelnen Tranchen bereits angerechnet wurden, wäre durchaus interessant.


    Wenn es um recht viel (meiner) Kohle geht, bin ich kein Freund von „Blackbox“.

  • Es wäre schon schön zu sehen, wie sich das Depot konkret zusammensetzt - es ist ja schließlich meins, nicht das der DKB.


    Auch ob und wie die Vorabpauschalen den einzelnen Tranchen bereits angerechnet wurden, wäre durchaus interessant.


    Wenn es um recht viel (meiner) Kohle geht, bin ich kein Freund von „Blackbox“.

    Dann musst du dir einen anderen Broker suchen,der deine Wünsche erfüllt....

  • Wie soll man konkret die übertragenen Daten prüfen, wenn man sie - wie im Falle der DKB - überhaupt nicht einsehen kann?

    Einfach bei der DKB per Kontaktformular anfragen, die schicken einem das dann per Post. Habe ich schon mehrfach gemacht und mir ein Script gebaut, mit dem ich die Daten dann mit meinen vorhandenen Anschaffungsdaten abgleichen kann.

  • Einfach bei der DKB per Kontaktformular anfragen, die schicken einem das dann per Post. Habe ich schon mehrfach gemacht und mir ein Script gebaut, mit dem ich die Daten dann mit meinen vorhandenen Anschaffungsdaten abgleichen kann.

    Die DKB kann ja nur die Daten übernehmen, die von dem abgebenden Institut (hier: Consors) mitgeliefert werden.

    Wenn es tatsächlich Differenzen gäbe, müssen die bei dem alten Broker gesucht werden.


    Kann ich denn bei Consors die Steuerdaten einsehen?

  • Früher konnte man vom abgebenden Broker die Taxbox-ID zu den Depotpositionen anfragen. Damit kann beim Übertrag die einbuchende Bank die Steuerrelevanten Anschaffungsdaten nachtragen, wenn die fehlen. Vielleicht gibt’s mit dem Stichwort noch hilfreiche Infos. Ggf. Tolle Gelegenheit zur Google Recherche?


    Das ist aber so ein Bank-zu-Bank Ding, man selbst kriegt da - meine ich - trotzdem erstmal nix zu sehen.

  • Per Post?

    Deutschland, digitales Vaterland …

    Klar. E-Mail ist halt Postkarte. Bei Sendungen mit irgendwelcher rechtlicher Relevanz habe ich damit Probleme. Aber verschlüsselte E-Mail kommt halt nicht in Gang.


    Ich hatte heute wieder eine Sendung von rechtlicher Relevanz zu versenden, ich habe das mit mäßigem Bauchweh per offener E-Mail gemacht. Das vermeintlich total gestrige Fax wäre mir als Übertragungsweg bedeutend lieber gewesen. Die Sendung ist Teil einer Korrespondenz. Das "Ursprungsposting" (wenn ich das so nennen darf) habe ich per E-Mail abgesandt, die Antwort der amtlichen Stelle kam (selbstverständlich) per Sackpost. Ich habe wieder mit E-Mail-Postkarte geantwortet und die erbetenen Unterlagen per Attachment drangehängt.


    Wie machen das andere, digitalere Länder?

  • Die DKB kann ja nur die Daten übernehmen, die von dem abgebenden Institut (hier: Consors) mitgeliefert werden.

    Wenn es tatsächlich Differenzen gäbe, müssen die bei dem alten Broker gesucht werden.

    Richtig, aber mir geht es ja darum, den neuen IST-Zustand zu überprüfen. Wenn dann Differenzen auftreten, wird es natürlich kompliziert und man muss u.U. den alten Broker kontaktieren.


    Bei meinem letzten Depotübertrag hat die comdirect z.B. sogar aktiv inkl. Taxbox-ID darauf hingewiesen, dass man bei Fragen den neuen Broker kontaktieren soll.

    Klar. E-Mail ist halt Postkarte. Bei Sendungen mit irgendwelcher rechtlicher Relevanz habe ich damit Probleme. Aber verschlüsselte E-Mail kommt halt nicht in Gang.

    Naja es gäbe theoretisch ja schon andere Möglichkeiten wie bspw. die Inboxen, die die Banken ja eh schon nutzen. Dann wird nur die Info "Neue Nachricht" offen per Email versandt und der Empfangszeitpunkt, Öffnung, etc. ist ebenfalls rechtssicher dokumentiert.

    Es scheint sich wohl eher um ein anderes technisches System zu handeln, aus dem der Auszug dann nur ausgedruckt werden kann ^^

  • E-Mail ist halt Postkarte. Bei Sendungen mit irgendwelcher rechtlicher Relevanz habe ich damit Probleme. Aber verschlüsselte E-Mail kommt halt nicht in Gang.

    Es gäbe theoretisch ja schon andere Möglichkeiten wie bspw. die Inboxen, die die Banken ja eh schon nutzen. Dann wird nur die Info "Neue Nachricht" offen per Email versandt und der Empfangszeitpunkt, Öffnung, etc. ist ebenfalls rechtssicher dokumentiert.

    Hast Du denn eine solche Inbox etwa bei der BaFin?


    Siehste. :)

  • Mal ganz unabhängig vom "Transportweg" betrachtet, sind wir uns doch alle einig, dass es sich um extrem wichtige Informationen für den übertragenden Kunden handelt.


    Deshalb verstehe ich (als Laie) nicht, warum es dafür keine vorgeschriebene, und leicht verständliche Pflichtdokumentation gibt. Soll heißen: Abgebende Bank stellt dem Kunden einen vollständigen Depotauszug mit ALLEN steuerrelevanten Daten zur Verfügung. Aufnehmende Bank, nachdem (!!!) das neue Depot eingerichtet wurde, macht genau das gleiche.


    Somit hätte Kunde die Möglichkeit, die Korrektheit des Übertrag relativ einfach nachvollziehen zu können und ggf. Widerspruch einzulegen. Eine Korrektur von falsch angelegten Steuermerkmalen in 10 oder 15 Jahren halte ich für ein extrem nervenaufreibendes Unterfangen - falls dem Kunden das dann überhaupt noch auffiele.


  • Im Falle einer fehlerhaften Übertragung der Einstandskurse können beim Verkauf (ggf. Jahre später) horrende Steuern auf vermeintliche Gewinne anfallen. Deshalb empfiehlt es sich, zu überprüfen, ob die Einstandskurse korrekt übermittelt wurden.


    Ihren Rat, die Kaufabrechnungen zu speichern, beherzige ich. Danke für den Hinweis.


    Auf welchem Weg haben Sie die steuerlichen Daten vom sBroker bekommen?

  • Im Falle einer fehlerhaften Übertragung der Einstandskurse können beim Verkauf (ggf. Jahre später) horrende Steuern auf vermeintliche Gewinne anfallen. Deshalb empfiehlt es sich, zu überprüfen, ob die Einstandskurse korrekt übermittelt wurden.


    Ihren Rat, die Kaufabrechnungen zu speichern, beherzige ich. Danke für den Hinweis.


    Auf welchem Weg haben Sie die steuerlichen Daten vom sBroker bekommen?

    Ich habe vor einem Jahr das Depot bei "smartbroker" aufgelöst und den Bestand an den "sBroker" übertragen lassen. In diesem Zusammenhang wurden mir die steuerlichen Anschaffungsdaten separat ins Postfach eingestellt.


    Vor sehr langer Zeit hatte der "sBroker" aus einem bestimmten Grund für mich ein neues Depot angelegt und die Bestände von Depot 1 auf Depot 2 übertragen.


    Dabei ging das alte Postfach mit allen Belegen unter, was ich zum damaligen Zeitpunkt nicht bedacht hatte.

    Seitdem speichere ich alle Abrechnungen auf dem eigenen PC.

  • Richtig, aber mir geht es ja darum, den neuen IST-Zustand zu überprüfen. Wenn dann Differenzen auftreten, wird es natürlich kompliziert und man muss u.U. den alten Broker kontaktieren.

    Dies Thema wird auch hier in Bezug auf FIFO (first-in/first-out) diskutiert.

    RE: ETF-Anteile rollen (mal wieder)

    Wie es bei Consors geht, hatte ich erklärt.
    Bei der DKB habe ich noch nichts gefunden.

    Ich meine mich zu erinnern, dass beim Übertrag von Aktien von Consors zur DKB im Posteingang Schriftstücke waren, die Angaben zur 'Historie' enthielten.
    Es kann aber sein, dass das bei Smartbroker so war.

    Wenn es bei der DKB und anderen Brokern so etwas nicht gibt, kann man neben der Dokumentation der Kaufvorgänge (Papier oder digital) auch noch einen Screenshot wie in #2 abgebildet speichern.

    berghaus 19.02.24

  • Im Falle einer fehlerhaften Übertragung der Einstandskurse können beim Verkauf (ggf. Jahre später) horrende Steuern auf vermeintliche Gewinne anfallen. Deshalb empfiehlt es sich, zu überprüfen, ob die Einstandskurse korrekt übermittelt wurden.

    Das ist nichts Besonderes. Steuern sind bekanntlich immer horrend, egal wie hoch oder niedrig sie in Wirklichkeit sind.


    Und sonst: Ja, es ist praktisch, wenn man die Einstandskurse lokal dokumentiert hat. Das wird jeder bestätigen, der sie mal tatsächlich gebraucht hat, Bankirrtümer kommen vor, nicht zur zu Gunsten des Kunden (wie bei Monopoly), sondern auch zu dessen Ungunsten.