Alles anzeigenDas kann sein.
Eine Rente für langjährig Versicherte kannst Du ab 63 in Anspruch nehmen (wenn Du 35 Versicherungsjahre hast). Das kostest Dich 0,3% Abschlag pro Monat. Die Rente wird berechnet aus den Entgeltpunkten, die Du bis zu diesem Zeitpunkt erwirtschaftet hast.
Die Rente für besonders langjährig Versicherte kannst Du ab 2 Jahre vor Deinem offiziellen Rentenalter in Anspruch nehmen (wenn Du zu diesem Zeitpunkt bereits 45 Versicherungsjahre hast). Diese Rente wird aus den bis dahin erwirtschafteten Entgeltpunkten ohne Abschlag berechnet.
Seit wenigen Jahren kannst Du neben dem Rentenbezug problemlos beliebig hinzuverdienen. Das war bis vor wenigen Jahren noch anders, da war nur ein relativ kleiner Betrag frei, Einkommen darüber hinaus wurde von der Rente abgezogen.
Klar ist, daß letztlich derjenige mehr Geld hat, der länger arbeitet. Der vielerorts gefundene Vergleich eines Rentners, der mit 63 in den Ruhestand geht, mit einem Rentner, der 4 Jahre länger arbeitet, 4 Jahre länger Entgelt bezieht und dann erst seine Rente beantragt, ist schlichtweg daneben. Es ist ja logisch, daß der zweite mehr Geld hat.
Für einen fairen Vergleich müssen beide gleich lang arbeiten.
Und da ist es halt so, daß einer, der mit 63 eine Rente mit Abschlägen bezieht und weiterarbeitet, weiter von seinem Gehalt lebt wie bisher und die Rente anlegt, mit 67 ein erhebliches Vermögen angehäuft hat. Beide gehen nun mit 67 in den Ruhestand. Sein Kollege bekommt nun seine erste Rente, die höher ist als die Rente des ersten. Der erste hat aber die gesparte Rente auf seiner Seite und könnte nun Monat für Monat aus diesem Vermögen Geld nehmen, um sich quasi selbst seine Rente auf "Normalmaß" aufzupolstern. Rein rechnerisch reicht das angesammelte Vermögen bis in seine 80er hinein, also etwa 15 Jahre. Dann ist das Geld aufgebraucht, ab dann stellt er sich "schlechter" als sein Kollege, wenn Du so willst.
Rechnungen über eine so lange Zeit sind allerdings unsicher, deswegen ist das obere mehr Peilung als echte Rechnung. Da spielen ja viele Dinge hinein, die man für die Zukunft nicht beurteilen kann, etwa Kapitalertrag, Anlageverhalten, Rentensteigerungen und Inflation.
Für die angebliche Rente ab 63 (also die Rente für besonders langjährig Versicherte), die aktuell erst mit 64 Jahren und 4 Monaten beantragt werden kann und nicht mit 63/0, geht die obige Rechnung sinngemäß genauso, nur daß in diesem Fall die Rente ohne Abschlag gezahlt wird und nur 2 Jahre vor der Zeit.
Wer das für sich selber plant und beide Optionen hat (also Rente für langjährig Versicherte und Rente für besonders langjährig Versicherte), der rechnet sich das am besten für sich selber mit den eigenen Zahlen durch.
Wer neben dem Rentenbezug noch länger arbeitet, zahlt auch weiter Rentenbeiträge und erwirtschaftet Entgeltpunkte. Dafür gibt es letztlich ab dem offiziellen Rentenbeginn mehr Rente.
Du erwägst allerdings, auch nach dem offiziellen Rentenbeginn noch weiterzuarbeiten, nämlich bis 70. Da kannst Du weiter Rentenbeiträge zahlen, mußt es aber nicht, soweit ich weiß. Wie das im Detail verrechnet wird, weiß ich nicht, ich könnte mir auch vorstellen, daß diesbezüglich die Dinge noch im Fluß sind. Eine offizielle Auskunft bekommst Du von der Deutschen Rentenversicherung. Schon deren Hotline ist ungewöhnlich freundlich und kompetent. Fachlich noch besser ist die offizielle Rentenberatung. Frag dort doch mal nach!
monstermania will das nicht so machen. Der will mit 63 echt in Rente gehen: Rente kassieren und nach Hause gehen. Es ist klar, daß er weniger Geld hat, als wenn er dann noch 4 Jahre weiterarbeitet. Dafür aber hat er halt 4 Jahre mehr Freizeit, und das ist es ihm wohl wert. Er hat dafür ja bisher schon fleißig gespart.
Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Bei dem örtlichen Büro der Versicherung habe ich einen Termin Mitte Juni und die Hotline habe ich bis dato noch nicht kontaktiert.