Beiträge von Gaensewein

    Deine erste Priorität sollte sein, wieder ein regelmäßiges und ordentliches Einkommen zu haben. Das Arbeitseinkommen ist für Normalsterbliche das Fundament sämtlicher Finanzplanung. Insofern sind alle anderen Fragen erst einmal nebensächlich. Eine Immobilie zur Vermietung wird mit 100k Eigenkapital und arbeitslos oder in der Probezeit ohnehin nichts. Das macht keine Bank mit.

    Mal einen großen Zeh an die Börse zu hängen, ist sicherlich nicht verkehrt. Was die Rentenlücke anbelangt, würde ich mich erst einmal nicht zu sehr verkopfen. 1000€/Monat sind sicherlich sehr viel, aber vielleicht gehen mit Job dann 500€. 23 Jahre sind eine lange Zeit und realistisch kommen da noch 1-2 Jahre drauf, bis es so weit ist.

    Das was Du sagst stimmt hinsichtlich der Prioritätensetzung.


    Ich kann aber an meinem eigenen Beispiel das auch so ist wie ich das sage (ohne Über oder Untertreibungen) zeigen, dass es manchmal (auch in positiver Weise) anders kommen kann als man denkt:

    Bis Mitte 40 habe ich quasi keine Rentenbeiträge entrichtet und nur marginal privat vorgesorgt - ich hatte selbständig immer wieder gute Zeiten aber fast alles verprasst.

    Dann wurde ich fest angestellt, wechselte noch 2 mal zur Gehaltsaufbesserung und liege nun deutlich im sechsstelligen Bereich Jahresbrutto.

    Seit etlichen Jahren schliesse ich meine Lücke nun in riesigen Schritten und dennoch fahre ich in wunderschöne Urlaube - mit der ganzen Familie.

    Disziplinierte Weiterbildung im Job (nun bin ich in einer Nische extrem spezialisiert und das ist da sehr selten) und dass ich mich auf meine Planung sehr konzentrierte halfen.

    Im Monat lege ich inzwischen wirklich regelmäßig etliche tausend Euro zurück - eine irre Aufholjagd.

    Dennoch als Warnung: die Lücke ist nicht mehr schliessbar. Ich werde mit 67 mein Niveau deutlich absenken müssen aber ich werde immer noch akzeptabel leben können und bin der Altersarmut entkommen. Aber auch bei Aufholjagden sind im Normalfall entscheidende Fehler die über die Zeit von Sorglosigkeit geschahen nicht mehr korrigierbar - nicht zu 100%, nicht im Normalfall.


    Allerdings ist Geld nicht alles. Ich hatte bislang ein super Leben und Dank meines Glücks schaffe ich es deutlich bei allen Absenkungen der Armut im Alter zu entkommen.

    Auswandern in ein Land, indem der Euro deutlich mehr Kaufkraft hat als hier wird zudem alles etwas begünstigen für mich.

    Was will ich sagen?

    - es gibt eigentlich immer Hoffnung (es ist NIE zu spät)

    - das Leben muss man geniessen

    - man sollte merken, wann man auf Disziplin umschalten sollte und auch etwas dafür tun

    - Geld ist nicht alles (auch wenn man bei quasi "nichts" schlecht dran ist)

    - Gesundheit ist mehr wert als Geld

    - der Job muss Spass machen und den Arbeitgeber zu wechseln, kann (ich weiss es) in kurzer Zeit gigantische Gehaltszuwächse bringen (bei mir war es so - nicht 10%, nicht 20, nicht 30, nicht 40... es war wirklich viel mehr ausgehend von bereits einer guten Basis).


    Mein Rat an den, der den Beitrag begann:

    Firma finden, die einen auch nach dem Eintrittsalter beschäftigen wird und zudem lange Auszeiten gewährt - dann haste quasi beides: Einkommen und eine Art begrenzten Ruhestand nach 67.

    Ich werde erst mal bleiben, aber durchaus die Augen aktiv offen halten und bei Angeboten, die ich nicht ablehnen kann, den Absprung wagen.


    Einen Aspekt finde ich solltest Du zwingend und zwar mit Priorität im Auge behalten:

    Deine Gesundheit und dazu gehört auch die psychische. Das ist KEINE Schande und kein Grund sich zu schämen.

    Niemand hat das Recht Dir hier eigene Verantwortung für Dich selbst abzusprechen. Wer das macht, muss nämlich die Folgen eines "Durchhaltens" nicht tragen. Die trägst immer Du und nachrangig Deine Lieben.

    Ich entsinne mich noch sehr gut als ich wiederum 2017 zu meinem allerersten Wechsel antrat, Ich war richtig krank. Als ich weg ging, war ich kurz beim Arbeitsamt. Die sagten mir: "aber Sie können doch jetzt nicht in den Urlaub fahren".

    Ich habe geantwortet: "ich habe mich beworben, im Zweifel verzichte ich auf jede Transferleistung und stemme alles was ich brauche selber".

    Ich verwies darauf, dass ich einen gültigen Reisepass habe und wir nicht in der DDR leben.

    Während der Reise trudelte die ersten Zusagen für Vorstellungsgespräche ein (das war noch vor dem Headhunter) und ich genoss meinen Urlaub mit Töchterchen in Asien. WEIL ich NUR mein Ding durchzog, endete auch dort alles gut - na klar: nicht tatenlos.

    Ich würde aktiv werden, mich zurück lehnen und sagen: "ich mache was ich nur kann aber ich mache mich nicht kaputt".

    Kein Arbeitsplatz rechtfertigt eine Totaldemontage des eigenen Seelenbefindens. Nur verantwortungslos abhauen aus den Problemen ist genau so dumm wie verantwortungslos an einem Arbeitsplatz kleben.

    Bereite Dich vor. Organisiere das gut. Aber die Richtung muss stimmen:

    Verbesserung Deiner Situation.


    Viel Glück - wird schon, nur Mut!

    P.S. was ich bei einer hohen Abfindungssumme beachten würde wäre dennoch Diversifizierung. Ich halte die Rente in Deutschland für "bedingt sicher".

    Einmal Rentenpunkte gekauft, Vorgang nicht rückgängig zu machen.

    Bei sagen wir 100 000 Euro würde ich mindestens 50% anders investieren:

    Aktien

    Gold

    Festgeld

    Fremdwährungen

    Anleihen

    Wenn sich in der Firma wirklich etwas ändert, wäre das immer noch das Beste.

    Fachkraft hin oder her, mit Mitte 50 geht man bei einer eigenen Kündigung ein extrem hohes Risiko ein. Und die 6-stellige Abfindung - wenn es umgekehrt gemacht wird - wäre auch noch weg.

    Ein Verwandter von mir hatte auch vor ein paar Jahren aus ähnlichen Motiven gekündigt und in einer neuen Firma scheinbar aussichtsreich neu begonnen. Wenige Tage vor Ablauf der Probezeit (6 Monate) war er draußen.

    Sein Alter: Mitte 50. Danach ging nichts mehr.

    Also bloß keine Abenteuer eingehen.

    Bei mir anders:

    1. Hatte einen guten Arbeitsplatz mit gutem Chef

    2. Wollte dennoch deutlich mehr Gehalt

    3. Wurde abgelehnt

    4. heimlich wo anders beworben

    5. Stelle bekommen, 30% mehr Gehalt

    6. Bei Kündigung bot mir die alte Firma sofort ebenfalls 30% mehr, ich lehnte ab - verließ nach Jahren die Firma mit etwas Wehmut

    7. Neue Firma war Schrott. Nach 3 Monaten suchte ich was Neues.

    8. Fand was nach 1 Woche

    9. Nach 4 Monaten sagte ich zu meinem dortigen Chef: "Sie haben bei mir die Probezeit nicht bestanden. Begründen werde ich es nicht."

    Er war massiv irritiert, mir egal. Es hatte gute Gründe aber ich war zu faul da zu "erziehen".

    Er hatte den Nerv mir vertraglich etwas zuzugestehen, den Vertrag wohl nie gelesen zu haben und mich dann für das was er zugestanden hatte vor allen in Grund und Boden zu beschimpfen: ich hatte Urlaub nach 4 Wochen ausgehandelt, weil der schon viel früher gebucht war. Er unterschrieb. Dann wollte er mich mitten im Urlaub zu sich zu einem Gespräch zitieren. Ich hatte keine Ahnung (kein Handy dabei, was er kritisierte) und meinte:

    "Sie hätten kommen müssen!" Ich dachte: "fängt ja gut an. Ein Mann ein Wort! - Hier wohl nicht".

    Mein alter Chef dem ich es erzählte war entsetzt ob diesen Verhaltens - und vor allem: vor allen Leuten. Also weg.

    10. Neue Firma noch einmal glaube 10% drauf gepackt an Gehalt, inzwischen nach 1,5 Jahren sind es 20% mehr und 50% mehr als ich vor 2 Jahren hatte.

    11. Neue Firma super. Da bleibe ich noch ein wenig (nicht zu lange, bald Ruhestand aber ein paar Runden drehe ich noch. Bin 57.


    Fazit: So kann es auch gehen. Ohne Wagnis, null Verbesserung.


    Neue Firma ist in jeder Hinsicht echt gut.

    Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen auch Finanz-Entscheidungen !

    Ausgesprochen freundlich reagiert, keinerlei blöde Häme (ist oft reflexartig Standard ggü vielen Fragern und das komplett sinnfrei und unnötig denn irren oder unsicher sein darf jeder und jede), informativ und angenehm zu lesen.

    Vorbildlich. Ich wünschte Internet würde immer so genützt werden - vieles wäre viel einfacher so.

    Danke sehr.

    P.S. die Angelegenheit ist so komplex (sie hat auch viel mit dem Gedanken zutun, dass das eigene Leben endet was man sich psychologisch lange lange nicht vorstellen mag und nicht vorstellt), dass ich einen positiven Aspekt bei mir ausgenommen habe, einfach verschwitzt: Ich bekomme ja noch eine zweite Rente aus dem anderen Land (Schweiz), in dem ich gearbeitet habe. Nicht so viel, aber immerhin umgerechnet so 400 Euro im Monat (on top).

    Es wird eine Menge Fusselarbeit all die kleinen verschiedenen Quellen zu ordnen...

    Ich glaube Lebensläufe werden zunehmend wie meiner bei ganz vielen Menschen:

    Nicht mehr alles "aus einem Topf", sondern sehr viel Diversifizierung. Das wiederum erfordert, gut Übersicht zu behalten. Es hat aber auch den Vorteil, dass man weniger anfällig wird gegen Ausfälle - bricht das deutsche Rentensystem wirklich zusammen, trifft das mich nicht fundamental.

    @Souvereign:

    Besten Dank. In meinem Fall hat Asien auch einen Aspekt, der aus meiner Familie herrührt.

    Meine Frau ist Deutsche mit philippinischem Ursprung, die Asien mag aber nicht die Philippinen. Sie würde mich auf die Philippinen niemals begleiten - hat auch politische Gründe und gehört hier nicht rein. Aber Thailand geht gut.

    Es ist auch nicht so wie bei einigen anderen: ich mag meinen Chef, er mag mich, ich mag meine Firma aber will einfach absehbar etwas verändern und frage mich, wie ich das in ein paar Jahren finanziell gut vorbereiten kann. Mehr ist das nicht. Kein finanzielles Grundproblem, keine unrealistische Träumerei, kein Aussteigen wegen anderer Frauen (meine ist die beste und Einzige - ist so).

    "Lästig" ist mir niemand und ich bin weder unbeliebt am Arbeitsplatz noch will ich "abhauen".

    Ich will einfach nur etwas anderes und das gut vorbereiten und ich frage mich, ob meine Sparerei nicht optimiert werden kann. Ziemlich langweilig im Grunde als Fragestellung, ich weiss.

    Aktien mache ich ja, aber die sehe ich langfristig wenn meine anderen Werte aufgebraucht sind (in Anspruch zu nehmen).

    Lebensversicherungen sind 2 für mich, eine um meiner Tochter das Studium zu finanzieren.

    Ansonsten viele einzelne Festgeld und Anleiheposten - aber das bringt immer nur so 3-4% also gleicht nur Inflation aus und wenig extra.

    Krypto habe ich nicht und begreife nicht die Strategie dahinter. Einzeltitel Aktien begreife ich auch nicht - alle die ich auswählte sind im Minus (die ETF's dicke im Plus).

    Ich frage mich also was ich machen soll, wenn ich Möglichkeiten nehme - noch mehr sparen ginge auch, denn ich bin genügsam und verdiene deutlich mehr als ich benötige und fahre dennoch jedes Jahr viel weg.

    Ich hatte gehofft auf ähnliche Vögel zu treffen und dass die schon weiter sind mit so einer Planung.

    Meiner Firma kann ich nicht zu genau zu viel sagen, denn dann begreifen sie, dass die Gehaltserhöhungen meinen Absprung beschleunigen.

    Schreibe das alles noch einmal, damit andere auch nicht annehmen hier fragt einer der mit nichts zufrieden ist und verantwortungslos abspringt.

    So ist das einfach nicht. Aber in meinem Kopf geht folgendes Szenario:

    Viele Menschen sterben in letzter Zeit um mich herum. Meine Lebenszeit ist mir zu schade, noch 20 weitere lukrative Projekte zu stemmen, dafür gute Gehälter bis 67 zu ziehen, dann mit 68 zu sterben und alles zu vererben.

    Auch will ich nicht mit 62 aufhören und mit 67 dann merken: es wird eng.

    Dieses Spannungsverhältnis versuche ich einzuordnen und was draus zu machen.

    Vielleicht 64 und dann ALG I 2 Jahre dachte ich, bekomme ja den Höchstsatz aber das ist auch blöd, denn da darf ich nicht reisen und meine Firma würde mich niemals kündigen. Da müsste ich schon bescheissen und das mache ich nicht.

    So. Nun werde ich mal auswerten was Du genau vorschlägst...

    P.S viele Idioten meinen, mit 1200 Euro im Monat könne man in Thailand leben wie ein König. Das ist glatter Blödsinn - ab 1500 wird es machbar, ab 2000 interessant, ab 2500 schön, denn man benötigt eine gute KV dort und die kostet in meinem Alter 400 Euro aufwärts im Monat ... eine GUTE!

    Wenn man dann noch pendelt, wird es auch nicht billiger mit den Lebenshaltungskosten - allerdings ist Deutschland etwas teurer - so um 20 - 30% nehme ich an.


    LG

    Falls Du bis dahin die 35 Jahre an Versicherungszeiten (Schule, Studium und Co. zählen auch) nicht vollbekommst, dann wäre vor 67 tatsächlich kein Geld von der Rentenversicherung zu erwarten.

    Soviel kann man pauschal sagen.

    Was die für Dich (!) optimale Anlage ist, kann man aus der Ferne kaum beurteilen. Vieles dabei ist von persönlichen Vor- und Einstellungen abhängig. Hängt auch davon ab, ob man leicht nervös wird oder nicht.

    Ich bin kein nervöser Typ.

    Ich werde auch nicht abschmieren, weil ich im für mich Worst Case beim Durchhalten bis 67 bei 2.02 Rentenpunkten im Jahr und etwa 30 000 neu angespartem Kapital / im Jahr entweder früh sterbe oder lange lebe und mindestens genug haben werde.

    Ich lote nur Chancen aus, etwas früher "raus zu gehen" und zugleich Risiken zu minimieren.

    Zumindest habe ich ha noch 3 private zusätzliche Versicherungen am Laufen von denen die größte sehr bald fällig wird und ich zusätzlich gut ansparte - dazu kommt ein absehbares Erbe einer Immobilie. Nur will ich letztere nicht einbeziehen.

    Meine Mutter SOLL 100 werden, geht es nach mir. Oder älter.

    1. Du hast ein Kind. Willst du es nicht unterstützen im Studium und danach? Irgendwie klingt dein Text so, als sei dir deine Familie lästig und du willst nur deine Ruhe. Daher auch der Wunsch nach Thailand.

    Ich habe ja genau deshalb mehrere private Versicherungen abgeschlossen - eine dazu ist exakt dafür gedacht meine Tochter zu versorgen. Meine Familie ist mir nicht "lästig".

    Das beschreibt es nicht richtig. Ich habe nur vor "vorausschauend" darüber nachzudenken, wie ich es schaffen könnte Dinge zutun, die mich persönlich auch "weiter bringen" - nicht überhastet, nicht "verantwortungslos".

    Alles spreche ich mit meiner Frau und meiner Tochter ab.

    Ich werde etwa ab 67 bei meinem Plan im Monat 1400 - 1600 Euro im Monat erhalten und auf Ersparnisse zurückgreifen. In Thailand ist das Leben günstiger. Ich überlege, wie ich das was ich habe optimal optimiere.

    Tochter "danach" unterstützen?

    Die Unterstützung dient dazu, ein Studium abzuschliessen. Sie ist nicht zielführend, danach zu unterstützen.

    Nach dem Studium sollte ein erwachsener Mensch sich selbst unterstützen - das war bei mir so und sollte auch für meine Tochter gelten. Aber das Studium wird unterstützt - was die Mutter nicht hin bekommt. Ich habe darauf nun separat Jahre zurück gelegt.

    Es ist auch gut, wenn sie in den Semesterferien einen Beitrag leistet. Habe ich damals auch getan für mich.

    Meine Frau ist nicht Mutter meiner Tochter.

    Hallo.

    Wie lange bist Du im Betrieb? Bieten die Altersteilzeit oder Arbeitszeitkonten an?

    Auch wenn die Rente niedrig ist, kann sie doch für Krankenversicherungsschutz sorgen.

    Lass' Dir doch einmal von der Rentenversicherung die Rentenhöhe mit 63 ausrechnen. Vielleicht lässt sich dann besser planen.

    Gruss. Danke für die Gedanken.


    In der neuen Firma erst seit 2 Jahren, zuvor fing ich abhängig beschäftigt zu 1,6 Rentenpunkten im Jahr erst ab 2016 an zu arbeiten. Davor war ich selbständig und habe viel "rumgeeiert", aber schon etwas angespart.

    Mein Job jetzt ist bombensicher und sehr gut bezahlt. Mit 63 ist das ausgeschlossen - habe nicht genug Jahre absolviert. Konnte aber in den letzten Jahren und auch schon als Selbständiger etwas zurück legen - gegenwärtig massiv.

    Was ich auch machen werde ist zu fragen, ob ich im Jahr längere Auszeiten bekommen könnte - bei weniger Monatsgehalt.

    Insgesamt zielt meine Frage darauf ab, meine Ersparnisse optimal zu investieren. Da habe ich einfach zu wenig Rendite meiner Einschätzung nach.

    Den Ansatz aus Nr. 33 (von Gaensewein) finde ich übrigens gut (es sei denn er/sie ist selbst Headhunter und akquiriert hier ...; nur ein Späßchen)

    Das wäre eine interessante Idee, mache ich aber nicht.

    Ich berate in einem Fachgebiet und habe dafür Studium, Ausbildung (eine zweite), Referendariat und Examina abgeschlossen und träume noch heute den Mist, den ich mal lernte und manchmal auch durchgefallen zu sein.

    Letzteres teile ich mit gefühlt 90% der Kollegen, furchtbar.

    Aber ich muss sagen: Headhunter die richtig gut sind, sind eine komplett andere Liga als das Arbeitsamt.

    Ginge es nach mir, würde ich Arbeitsämter Deutschlandweit in der Wirtschaft umschulen lassen wie so ziemlich die gesamte Exekutive. Gestern wieder erlebt:

    Ich habe per Vollmacht (die ich selbst verfasste und zwar professionell) den Perso meiner 17 Jahre alten Tochter abholen wollen. Ich vermerkte den Satz nicht, indem ich den Eingang der Abholpost bestätigte. Ich nahm in die Vollmacht aber auf, dass JEDE und ALLE Maßnahmen die zur Zielerreichung des in der Vollmacht angelegten Anliegens bevollmächtigt werden, was meine Tochter unterschrieb und wollte dann an ihrer statt den Eingang sofort bestätigen.

    Die Dame war zu blöd das zu verstehen und beharrte autistisch auf der genauen Bezeichnung im Text.

    Ist ein Exkurs aber genau diese Blödheit ist maßgeblich mit verantwortlich dafür, dass dieses Land nicht weiter kommt. Klar macht man wegen diesen Deppen kein Aufheben, aber ich bin immer wieder erschüttert wie wenig Menschen in der Exekutive oft in der Lage sind schlicht zu denken.

    In der Wirtschaft geht das komplett anders.

    Ich bekam irgendwann dann halt einen Anruf von der Geschäftsführung eines Konzerns. Die waren extrem freundlich zu mir. Ich musste mich nicht einmal mehr bewerben - nur einen Vertrag unterzeichnen: "tragen Sie mal die von Ihnen gewünschte Gehaltssumme ein. Passt uns das nicht, melden wir uns".

    Der Headhunter beriet mich. Ich trug ein. Ließ den Vertrag noch prüfen und unterschrieb. Wurde anstandslos akzeptiert. Nochmal: ich habe mich selber nicht einmal beworben - einfach nur eingescannt Zeugnisse und Nachweise mit dem Vertrag verschickt.

    Bequemer geht es nicht.

    Ich kann Headhunter die was drauf haben echt nur empfehlen. Man wird behandelt wie ein Prinz.

    Ich übertreibe wirklich nicht. Vor allem haben die es besser drauf sich für einen zu bewerben und man hat diese ganze Mühe nicht und trifft sofort auf die Arbeitgeber, die echtes Interesse haben also auf extrem fruchtbaren Boden.

    Ich wäre schon raus aus dem Arbeitsleben, wäre es nicht so gelaufen und weil alles so lief, kann ich finanziell wiederum früher raus. Letzteres ist mein Geheimnis und ich versuche mich gerade auf den Tag X in ein paar wenigen Jahren vorzubereiten.

    Bis dahin lege ich zurück und das recht entspannt.

    Ich hatte auch andere Tage und die waren nicht schön: Mobbing bis zum Krankenhausaufenthalt und OP bei 30% Chance es nicht zu überleben.

    Ich frage mich im Nachhinein warum ich so blöde war alles so weit kommen haben zu lassen.

    Die Antwort: wer sich selbst nicht genug wertschätzt, wird oft nicht wertgeschätzt.

    Der Bruch und meine OP haben mich geweckt damals.

    Der Frager hier sollte es aber nicht erst so weit kommen lassen und sich den Umweg über eine Katastrophe mit ungewissem Ausgang wirklich ersparen.

    Gute Leute werden in der Wirtschaft momentan auf Händen getragen. Die schlechten Zeiten des Kniefalls sind vorbei! Die fetten Jahre sind da.


    Kapitalismus ist keine Einbahnstrasse. Das müssen die Menschen aber endlich mal begreifen - zu ihrem Vorteil.

    P.S. der Markt ist international. Deutschland ist nur ein kleines Zimmerchen. Fremdsprachen sind hier ein absoluter Türöffner. Wer sowas zusätzlich sehr gut beherrscht, ist nahezu unverwundbar.

    Meine Situation hat nur bedingt etwas mit Arbeitsrecht zu tun, vielleicht macht es dies auch einfacher, eine Diskussion anzustoßen. Folgende Lage: ich bin seit über 20 Jahre bei einer amerikanischen Firma beschäftigt, vom Ursprung her hielt diese Firma ihre "Werte" immer hoch, es ging um harte Arbeit, aber auch um Spaß miteinander und gegenseitige Wertschätzung.

    Nun hat sich in den letzten Jahren verstärkt die Tendenz herauskristallisiert, dass ausschließlich die Vertriebszahlen zählen, die Qualität der Produkte hat gelitten, weil in der Geschäftsführung nur Kaufleute sitzen, wichtige Bereiche werden kaputtgespart, dafür wird Geld ohne Ende in den Vertrieb gebuttert...der Aktienkurs hat sich über die letzten Jahre halbiert. Ich selbst sehe mich in meiner Arbeit vom neuen Chef (eingestellt vor ca. einem Jahr) in keiner Weise gewertschätzt...wenn ich mir den Allerwertesten aufreiße, kommt bestenfalls ein "durchschnittliches Feedback" heraus, meist aber das Testat einer unterdurchschnittlichen Arbeit).

    Ich bin eine recht robuste Natur, aber die Aussicht, bis zur Rente in gut 10 Jahren in einer solchen Atmosphäre wirken zu müssen, macht mir wenig Freude. Zudem wurden in den letzten Jahren verstärkt langgediente Mitarbeiter mit hoher Erfahrung und großartiger Performance per Aufhebungsvertrag "abgefunden" (von einem Tag auf den anderen, wie dies bei Firmen dieser Art schon mal üblich ist). Diese Gefahr sehe ich bei mir ebenfalls, auch wenn nicht absehbar ist, ob und wann dies passieren könnte.

    Nun überlege ich intensiv, ob es nicht nervenschonender wäre, sich für das letzte Jahrzehnt meiner beruflichen Tätigkeit noch mal nach einem neuen Arbeitgeber umzusehen. Klar ist dies immer ein riskanter Schritt. Über die beiden letzten Jahrzehnte habe ich mir einen sehr guten Kündigungsschutz aufgebaut, eine Abfindung wäre sicherlich im gut sechsstelligen Bereich, dies würde ich natürlich durch eine Kündigung aufgeben. Auch ist das aktuelle Gehalt so, dass ich damit rechnen müsste, bei einer neuen Beschäftigung finanzielle Abstriche machen zu müssen.

    Wie würdet Ihr in dieser Situation handeln? Warten bis die Firma mich mit einer satten Abfindung rauswirft, um mir dann eine neue Stelle zu suchen - auf die Gefahr hin, noch vielleicht jahrelang in einer wenig wertschätzenden Atmosphäre arbeiten zu müssen. Oder selbst den Schritt tun (auch wenn dies bei einer aktuellen Kündigungsfrist von 7 Monaten sicher auch nicht ganz einfach sein wird), eine neue Position bei einer Firma zu suchen, die vielleicht dem deutschen Mittelstand zugehörig ist, idealerweise ein familiengeführtes Unternehmen, wo man vielleicht relativ nah bei der Geschäftsführung agieren könnte....?

    Bin gespannt auf Euer Feedback.

    Gruss,


    habe vor wenigen Jahren meinen Job gewechselt, um mein Gehalt zu pushen und erst dadurch so richtig gemerkt, was geht. War mir nie so bewusst, weil alle immer nett waren zuvor - nur halt "weniger Kohle".

    Versuch es einfach mal. Bei mir kamen 40% Steigerung raus und ich handelte meinen Vertrag so aus, dass ich etwa 10-15% pro Jahr mehr bekomme (5% davon sind Prämie, die ich aber immer zu 100% ausgezahlt bekam). Inzwischen sechsstelliges Gehalt - nicht bombastisch aber schon gut. Zudem: alle sind nett zu mir, weiterhin. Aber: heimlich betrachtet sage ich ohne Scham: ich hab irgendwie keinen Bock mehr obschon mir viel gelingt. An der Firma liegt es nicht, ganz sicher. Sowas gibt es auch.

    Was will ich sagen? Die Aussage über Gehaltseinbussen, kann ich so nicht bestätigen. Der Wechsel brachte mir die Situation, dass ich nun endlich über einen frühen Ausstieg nachdenken kann und zugleich aufgrund des guten Gehaltszuwachses zögere und überlege: "wie machen"?

    Bewirb Dich heimlich und lass Dir von top Headhuntern helfen. Letztere sind exzellent.

    Wenn wir in der selben Branche sind und ich den gewünschten Absprung in wenigen Jahren vielleicht schaffe, schenke ich Dir meinen Arbeitsplatz ^^

    Viel Glück. Bedenke: Lebensglück ist die härteste Währung. Die zweithärteste, ist Lebenszeit.

    Das Zweite ist vom Ersten mit abhängig.

    Wechsel Deinen Job, aber mache es klug und nimm Dir Headhunter. Die zahlt der AG, nicht Du.

    Guten Tag liebe Mitmacher. Ich habe eine sehr ehrliche und zugleich merkwürdige Frage:


    Ich stelle mich vor, um die Frage besser beurteilen zu können:


    Alter 57

    Rentenpunkte: keine Ahnung, etwa ab 67 nur 600 Euro (bis jetzt!) Regelrente zur Zeit

    Rentenpunkte momentan / Jahr im Job: maximal. Glaube 2,02. Schneller Zuwachs momentan!

    Jahreseinkommen: 100 000 - 110 000 brutto. Tendenz schnell steigend. Etwa 10 - 15% mehr pro Jahr.

    Familienstand: verheiratet. Frau verdient genug für sich und ihr Kind, für mehr reicht es eher wenig

    Mein eigenes Kind: 17 Jahre. Wird studieren. Ihre Mutter ist unfähig. Kind lebt bei uns. Bekomme keinen Unterhalt, mir egal.

    Arbeitsverhältnis: unbefristet, hochqualifiziert, gut integriert und anerkannt. Heimlich ist: ich hab genug. Niemand weiss es, niemand ahnt es. Wie lange schon so? Etwa 5 Jahre. Deshalb habe ich Arbeitsstelle 2x gewechselt und konnte so mein Gehalt um 40% steigern. War reine Strategie. Wozu? Um mehr und schneller zu sparen.

    Sparquote? Etwa 2000 Euro im Monat momentan. Könnte auch locker 3000 schaffen.

    Nettoeinkommen: über 5000 - weiss nicht genau. Glaub so 5500 Euro netto.

    Private Renten: 3. 1 Vertrag fällig 2031, 70 000 werden ausgezahlt. Zweiter Vertrag flexibel: ab 2028 bis 2038, je nach Laune. 2031 wäre etwa 50 000 fällig. 3 Vertrag: 2032, 50 000 werden fällig.

    Aktien: momentan etwa Depot über 25 000 Euro.

    Staatsanleihen: etwa zu 3,5% verzinst; deutsche. 10 000. Fertig bis 2025

    Festgeld: 10 000. Fertig Oktober 2024. Verzinsung 2%

    Gold: Gekauft 10x zu etwa 1300 Euro Unze

    Bargeld: 3000 Dollar

    Tagesgeld: etwa 25 000 Euro

    Fremdwährung: Sparbuch Schweiz, 40 000 CH Franken, 0,8% Verzinsung aber habe die Franken insgesamt zu 1 Euro 1,15 Franken erworben. Wollte mich gegen Eurocrash sichern.

    In etwa 15 Jahren spätestens ist meine Mutter 96. Viel älter wird sie leider vermutlich nicht. Erbe: Vorwegschenkung 300 000 Euro auf Immobilie. Gesamtwert und Gesamterbe zu erwarten: 700 000 Wert der Immobilie

    Davon sind dann etwa 60 000 sofort an Kredit zu tilgen.

    Frage: was sollte ich machen, um eigenständig effizient aufhören zu können zu arbeiten (in bis zu maximal 6 Jahren, die ich noch maximal durchhalte, besser nur 5) OHNE dieses doofe Erbe einzubeziehen. Meine Mutter möge 110 werden. Ich will alles selber schaffen.

    Ich möchte oft nach Asien (Thailand) und nur noch Bücher schreiben (kein Witz und das kann ich auch), schwimmen, essen, Sport treiben, erkunden. NEIN, ausser meiner Frau interessiert mich KEINE. Ist so. KEIN Kostenfaktor. Meine Frau wird weiter arbeiten, ist viel jünger und glücklich. Alles abgesprochen. Bleibe 6 Monate im Jahr dann in Asien, 6 in Europa.


    WIE sollte ich klug gewinnmaximierend investieren?


    Bitte keine hämische Kritik; Kritik ist konstruktiv aber nicht um mich runter zu machen. Und ja: ich habe wenig Rentenpunkte, weil ich zuerst wenig durchgehend als Angestellter gearbeitet habe und viel anderen gab. Keine Rechtfertigung dazu. ist einfach so. Meine Qualifikation ist weltweit allerdings extrem gefragt aber ich schreibe das nicht um irgendwen zu beeindrucken sondern weil es schlicht so ist. NUR: ich hab keinen Bock mehr und schäme mich nicht. Bin MÜDE in der Sache und ...

    ... ausser meiner Frau weiss es keiner. Keiner. Mache ich noch sehr lange weiter, werde ich depressiv. Ansonsten komplett gesund und sehr fröhlich.

    Also: was sollte ich machen und wie?