Beiträge von Bowdenzug

    Wie Länder aussahen/aussehen, bei denen sich Leute mit ählich gelagerten Sichtweisen wie der des TAZ-Autors politisch durchgesetzt haben, ist ja bekannt. Reichtum für alle wird versprochen, Armut für alle ist das Ergebnis. Oder um Margaret Thatcher zu zitieren: "Das Problem am Sozialismus ist, dass einem irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht."

    Ja, läuft richtig gut in Großbritannien. Kaum Armut, den Menschen geht gut, gute Infrastruktur. Alles supi!

    Es geht nur sehr wenigen auf Kosten der Mehrheit gut. Aber irgendwie muss man sich seinen Leben und Reichtum auf Kosten anderer ja rechtfertigen.

    Wirklich tiefgreifende Änderungen, die die fundamentalen Eigenschaften des Systems berühren würden, sind dagegen nur über einen Hard Fork möglich. Demokratischer geht es doch kaum: Jede Entität entscheidet anschließend selbst, ob sie das neue oder alte Netzwerk nutzen möchte, nichts wird „von oben“ diktiert.

    Das ist nicht demokratisch.

    Aber schon interessant, dass ausgerechnet dir dieses Thema so wichtig ist – dabei bist du sonst doch jemand, der klare Vorgaben und Kontrolle „von oben“ befürwortet. Verrückte Welt.

    Wo habe ich Kontrolle "von oben" gefordert? Ich habe demokratische Kontrolle gefordert.

    Du wirst autoritär, demokratisch und liberal durcheinander und scheinst es zu verwechseln. Wild.

    Dass sich in all den Jahren kein Fork wirklich durchgesetzt hat, zeigt aber doch, wie stabil und durchdacht die „Urversion“ von Satoshi Nakamoto ist. Konkurrenz gab’s genug – aber keine hat die Grundprinzipien von Dezentralität, Sicherheit und Knappheit besser umgesetzt.

    Nein. Es wurde natürlich weiterentwickelt. SegWit ist z.B. nicht Teil der Urversion sondern wurde vom Unternehmen Blockstream forciert, bei dem Bitcoin Core Entwickler angestellt sind.

    Niemand „entscheidet“ zentral über Änderungen am Bitcoin-Code. Jeder kann theoretisch eine eigene Version des Codes schreiben und veröffentlichen – das nennt man einen Fork.

    Ob sich diese Version durchsetzt, entscheidet aber nicht eine kleine Gruppe, sondern das gesamte Netzwerk:

    Nur, wenn die Mehrheit der Full Nodes (für alle hier: Nutzer, die eine vollständige Kopie der Blockchain betreiben) diese Änderung akzeptiert und verwendet, wird sie Teil des aktiven Bitcoin-Netzwerks. Wenn nicht, bleibt sie einfach wirkungslos – oder spaltet sich als eigene, alternative Version ab (wie damals bei Bitcoin Cash).

    Ich habe "eine Gruppe von Menschen" geschrieben. Nur der kleine Anteil der Weltbevölkerung, der entsprechende Ressourcen hat und einbringt entscheidet mit und dabei gilt auch, wer mehr Rechenressourcen hat kann mehr entscheiden.

    Und auch das ist schon idealisiert in der Realität haben Core Developer und die unterstützenden Firmen wesentlich mehr Macht. Bisher konnte sich noch kein Fork durchsetzen, dein Szenario ist ein theoretisches, welches sich durch die Machtgefüge noch keinmal durchgesetzt hat.

    Bitcoin kann daran nicht scheitern, weil diese menschliche Komponente bewusst aus dem System entfernt wurde. Es gibt keine Regierung, die den Code ändern oder die Geldmenge ausweiten kann.

    Die menschliche Komponente wurde nicht generell aus dem System entfernt und statt einer Regierung gibt es eine Gruppe von Menschen auf der Welt (alles andere als auch nur im Ansatz demokratisch), die über die Änderung des Codes entscheidet.

    Das ist übliche Trick: ein kleiner Teilaspekt von Bitcoin (Konsensmechanismus zur Einigkeit auf ein gemeinsames Register) wird auf das ganze System ausgeweitet. Du vermischt die Ebenen.

    Dadurch das so viele Menschen so wenig von IT verstehen funktioniert es so gut, die Leute zu täuschen.

    Gold hat allerdings drei Vorteile im Vergleich zu BTC:

    • extrem langer track record (Lindy-Effekt)
    • geringe Korrelation mit dem Aktienmarkt (nicht immer, aber oft) - BTC säuft eigentlich immer ab, wenn es am Aktienmarkt mal kriselt
    • weltweite Akzeptanz

    Und es ist nicht auf eine dauerhaft laufendes Energie-intensives Netzwerk angewiesen. Ohne dauernden Verbrauch von Ressourcen (Hardware und Energie) funktioniert Bitcoin nicht.

    Durch diesen Mechanismus – den sogenannten Proof-of-Work – schafft es Bitcoin erstmals, die digitale Welt mit der physischen Realität zu verknüpfen. Energie wird in fälschungssichere Information umgewandelt. Das hat vorher kein anderes digitales System oder Asset geschafft.

    Bitcoin ist nicht mehr oder weniger mit der physikalischen Realität verknüpft als alles andere Digitale.

    Und bei jeder Verschlüsslung wird Energie wird in fälschungssichere Information umgewandelt.

    Religiöse Überhöhung von IT-technischen Trivialitäten.

    Bei Bitcoin wird sich sehr teuer erkauft, dass es zwischen den Teilnehmern des Bitcoin-Netzwerkes (nicht der Ökosystems drumherum!) theoretisch kein Vertrauen geben muss. Und wir reden hier nicht von Vertrauen in Bitcoin ansich sondern ausschließlich über das Vertrauen über die Richtigkeit eines gemeinsam geführten Registers (einer Liste von Transaktionen).

    Na so ist ja nun auch nicht. Ich muss schon darauf vertrauen dass die Mehrheit in demokratischen Händen bleibt, oder? Man muss auch hier vertrauen, nicht einzelnen Institutionen oder Mächtigen, aber dennoch dem System. Ohne Vertrauen geht es doch nie. Auch bei Gold muss ich doch darauf vertrauen, dass die anderen das als wertvoll ansehen.

    Das zentrale Wertversprechen von Bitcoin ist, niemanden vertrauen zu müssen. Darum ist es im Kern libertär. Nur wie du schon schreibst, ohne Vertrauen funktioniert eine Gesellschaft nicht.

    Bitcoin ist nicht demokratisch, es gilt das Recht des Stärkeren, wer mehr hat kann mehr kontrollieren. Darum ist es ja für Leute wie Musk, Thiel, Trump etc. so interessant.

    Holy Bitcoin. Bitcoin lügt nicht. Bitcoin ist Wahrheit.

    Im Gegensatz zu Bitcoin übrigens: Hier musst du niemandem glauben oder vertrauen – du kannst alles selbst verifizieren. Keine Meinung, kein Marketing, kein „Glaub mir, Bruder“, sondern Mathematik, Physik und Transparenz.

    Das gilt nur, wenn man Bitcoin technisch komplett versteht und selbst einen Node betreiben kann. Jede andere Person muss jemandem vertrauen. Und ja, dann haben wir einen Konsens über eine Liste von Transaktionen. Das ist die Wahrheit von der wir hier sprechen.

    Und gilt nur für Transaktionen innerhalb des Bitcoin Netzwerkes. Alles im Ökosystem drumherum ist davon ausgenommen.

    Und Marketing und „Glaub mir, Bruder“ ist in der Bitcoin-Community sehr verbreitet.

    Der Großteil der Kosten ist aber nun einmal energetisch. Welcher „Großteil der Kosten“ soll denn da noch fehlen?

    Ernsthaft?

    D.h. dann wohl, dass Du hier wirklich nur trollst. Das ist ja so wie wenn Leute bei Auto-Fahrtkosten nur das Benzin einrechnen.

    So erklärt sich jetzt auch, warum du dachtest "freie" Energie zu nutzen wäre ein Geschäftsmodell, ob wohl es sich nicht rechnet die notwendige Hardware nur sporadisch auszulasten.

    Ergänzung: In der Logik hätte aber auch nur derjenige ein Motiv, den Rollback durchzuführen, der Opfer des Hacks wurde. Dementsprechend müsste genau die Entität über 51 %-Hashrate verfügen, die auch Opfer wurde, richtig? Bowdenzug

    Ja, das war das skizzierte Szenario.

    Erstmal nicht wahrscheinlich, aber die Wahrscheinlichkeit steigt mit Dezentralisierung sowohl von Mining-Kapazitäten und auch Bitcoin-Verteilung.

    der momentane Wohlstand wurde von denen aufgebaut, die jetzt in der Kritik stehen.

    Wessen Wohlstand? Der Wohlstand weniger.

    Das Land ist kaputtgespart (ÖPNV, Bahn, Bildung, Infrastruktur, ...) und nicht gut für die Zukunft aufgestellt (keine zukunftsgerichtete Energie, Industrie sondern gestrig). Die Grundlagen für die jüngere Generation wurden abgebaut und müssen von ihr erst wieder aufgebaut werden. Und das alles für den Wohlstand weniger, aber darauf braucht man jetzt nicht stolz sein.

    Den "Vorteil" derer, die das Vertrauen in Bitcoin durch ihr Handeln untergraben erschliesst sich mir trotzdem nicht. Auch wenn es das augenscheinlich bei eth schon gab, ist eth und btc halt auch nicht das selbe (getreu dem eth "Messias" Grossrat).

    Der Binance Vorfall betrifft Bitcoin. Das Ethereum-Beispiel betrifft die Krypto-Community, die nicht so disjunkt ist, wie hier teilweise suggeriert wird).

    Wenn ich im Zweifel alles verliere, dann ist mir das untergrabene Vertrauen in Bitcoin wahrschlich nicht so wichtig.

    "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach"

    Außerdem sehr viel Konjunktiv, oder?

    Bei der ganzen Frage geht es doch ausschließlich um Konjunktiv. Oder ist die Kontrolle von über 52 % der Hashrate Realität?

    Taust wollte den Nutzen und Folgen des Szenarios (Kontrolle > 52 % Hashrate) wissen.

    Grossrat

    Ich denke ich bin kein Jünger und auch deutlich unwissender als Ihr, aber mich würde der ganz konkrete Nutzen mit Realitätsbezug und die Folgen in dem Szenario schon auch interessieren

    Und was wäre ein realistisches Szenario, in dem jemand diese Macht hätte und was genau macht er denn aus deiner Sicht, was ihm den Arsch rettet, aber allen anderen schadet? Ich frage das nicht spitzfindig, sondern interessiert. Bisher blieb das äußerst vage.

    Es ging darum welchen Nutzen die Kontrolle von > 52 % der Hashrate hätte. Also Grundannahme ist, dass jemand mehr als 52 % der Hashrate kontrolliert.

    Man hätte dann die Macht Transaktionen Rückgängig zu machen, z.B. unberechtigte Transaktionen nach einem Hack (das Binance Beispiel). https://cryptonews.com/de/exklusiv/bi…n-faellig-3612/ (und das war ja nichtmal ein immens großer fall)

    Das würde allen schaden, da die Integrität von Bitcoin dann als ganzen in Frage gestellt wird. Aber der Wert wäre auch nicht Null, da zu viele mit drin hängen und wahrscheinlich viele Nicht-Bitcoin-Idealisten sogar mitgehen würden. Die Leute, die sich nicht im Kern mit der Technologie beschäftigen, würden es wahrscheinlich pragmatisch sehen. Bei Ethereum gab es so einen Fall und die Leute haben mitgemacht.