Beiträge von Pfennigbaron

    Wollte man klugsch**ßen: Zum Zahltag hat er nix geschrieben, er schrieb vom Ex-Tag.

    Dass das in diesem Fall aufs gleiche Datum fällt, ist eher der Ausnahme- als der Regelfall. Und daran, dass ein Broker diesen Tag dann auch noch zum Buchungstag macht, gewöhnt man sich besser auch nicht.

    - Die Bafin habe ich noch nicht angeschrieben, im Netz heißt es, daß sie in Einzelfällen nicht weiterhilft.

    Die Bafin ist eine deutsche Behörde. Und deutsche Behörden machen für gewöhnlich bei jedem Posteingang das, was deutsche Behörden dann eben machen/zu machen haben: Erstmal Zuständigkeit prüfen. Und an der Stelle ist das Gesetz über die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Finanzdienstleistungsaufsichtsgesetz - FinDAG) eindeutig, u.a. in § 4 Abs. 1a FinDAG:

    Zitat

    Die Bundesanstalt ist innerhalb ihres gesetzlichen Auftrags auch dem Schutz der kollektiven Verbraucherinteressen verpflichtet.

    (Hervorhebung durch mich)

    Was die Bafin mit den Beschwerden einzelner Kunden macht, ist auch im FinDAG beschrieben: Sie wird die Beschwerde nehmen, knicken/lochen/kopieren/abheften, und den Finanzdienstleister zur Stellungnahme auffordern. Das klingt nach einem mächtigen Werkzeug, solange man wenig Ahnung hat, aber: Zur Abgabe dieser Stellungnahme ist der Finanzdienstleister dann gar nicht verpflichtet. Und wenn er eine gegenüber der Bafin abgeben sollte, entscheidet er, ob dem Beschwerdeführer diese Stellungnahme überhaupt weitergeleitet werden darf.

    Was die Bafin also ausdrücklich nicht macht: Probleme einzelner mit dem Support von TR (o.ä.) lösen. Was sie macht: Das gleiche, was der Kunde auch machen könnte/erfolglos probiert hat/gar nicht versucht hat... Nur eben steuerfinanziert. Und im Behördentempo.

    Was sie möglicherweise auch macht: Eine Strichliste, wieviele Kunden sich über das gleiche/ähnliche individuelle Problem X mit dem Anbieter Y beschwerden, und wenn es auffallend viele sind, mit den Möglichkeiten, die das FinDAG etc. ihnen als Behörde zuweist, da mal nachhaken. Dann schreibt die Bafin an TR (o.ä.) "Das solltet ihr generell mal verbessern", TR antwortet (vielleicht) "Ja, wir arbeiten mal dran das zu verbessern", auf beiden Seiten wird Papier abgeheftet, und gut ist. Nur der einzelne beschwerdeführende Kunde, der hat davon immer noch genau: Nix.

    Die böse Form dieses Schriftverkehrs wäre ungefähr diese: https://www.bafin.de/SharedDocs/Ver…er_Bank_AG.html

    Aber auch davon profitiert der einzelne Beschwerdeführer erstmal nicht.

    Dass das so ist, könnte der beschwerdeführende Kunde auch vorher schon selbst herausfinden, wenn er den Weg über den obigen Link zur Beschwerdeeinreichung nimmt und dabei ein paar Buchstaben berücksichtigt, die so drumherum zu finden sind:

    (Quelle: https://www.bafin.de/DE/Verbraucher…weren_node.html)


    Also lange Rede kurzer Sinn:

    1. Eine Beschwerde über den Ablauf eines Depotübertrags kann man zur Bafin schicken. Man kann sie auch auf einen Zettel schreiben und dem Nachbarn in den Gartenteich werfen. Die Erfolgsaussichten werden durch die Wahl zwischen diesen Mitteilungswegen kaum beeinflusst.

    2. Wer seiner Bank/seinem Broker schreibt: Macht was ich will, sonst gehe ich zur Bafin, zeigt denen direkt mal, dass man keine Ahnung hat.

    Übrigens gilt bei der Verbraucherzentrale praktisch das gleiche. Die können nervigere Pressemitteilungen verbreiten als eine Behörde, sind aber letztlich auch nur große steuerfinanzierte Kummerkästen für Verbraucher, die sich ihrer Sache total sicher sind, aber sich damit nicht auf den Rechtsweg trauen/Kosten dafür vermeiden wollen. Aber was nix kostet, ist eben oft auch nix.

    Richtig. Die Aufteilung in verschiedene Giro- und Verrechnungskonto/-konten wird man hier bei den Forumsnutzern vermutlich häufiger finden, bei der großen Kundengruppe von Neobrokern aber doch eher selten. Da ist dieser Sprung, den TR ja schon vor einiger Zeit gemacht hat, am Ende schlicht logisch.

    In dem Kontext macht mir der geplante Depotkredit eher Stirnfalten. Da werden einige auf die Idee kommen, mit kreditfinanzierten Pennystocks mal eben zum Millionär zu werden, und dann doof schauen, dass das möglicherweise dann doch nicht funktioniert.

    Ich habe gestern zwei Positionen mit Einzelaktien neu aufgebaut. Insgesamt gerade so fünfstellig, je nach Laune der Märkte auch mal nur vier...

    Und ich merke schon: Es macht Spaß, so'n Zeug im Depot zu haben. Und trotzdem auch mal an was anderes denken zu können. Nicht zwanghaft jede Meldung zu denen mitzuverfolgen. Ob die herumliegen oder mal so richtig steigen, selbst das ist (nach dem Kauf) kein Gedanke wert.

    Es wirkt richtig befreiend, dass ich das Geld dazu nicht mehr auf dem Tagesgeld zumlungern habe.

    So ist halt jeder anders. Und solange ich das mit meinem Geld mache, und du mit deinem, ist das eben auch gut so.

    Ist "rollende Drecksschleuder" der moderne Diesel, den ich morgen bestelle, oder ist das der 15 Jahre alte von meinen Schwiegereltern, der demnächst nach Afrika gespendet wird, damit die Menschen dort etwas besser zur Lithiummine für den Chinesen fahren können?

    Ich unterstelle Söder jetzt nicht, in solchen komplexen Zusammenhängen zu denken, aber dass man sie völlig ausblendet, ist halt irgendwie auch ne Art Populismus.

    Die Menschen, die dieses Land am Laufen halten, das sind gerade nicht die, die Mittel haben. Investoren gehören zu Recht nicht zu den systemrelevanten Personengruppen.

    Sie gehören aber zu denen, die sich durch Subventionen Geld aus dem Staatshaushalt rausziehen.

    Früher galt Kapital mal als ein Produktionsfaktor in der VWL. Jeder, der mal Arbeitsplätze schaffen wollte, wird wissen, warum. Heidi weiß das natürlich nicht.

    Solange eine Partei nicht verboten ist, gehört sie zur Demokratie dazu. Oder Demokratie braucht eine neue Definition, was meiner persönlichen Meinung nach dann auch ziemlich undemokratisch wäre.

    Dass die Wähler in nennenswerten Zahlen jemanden wählen, von dem sie partout nicht (mehr) überzeugt sind, nur um jemand anderen klein zu halten, ist jedenfalls utopisch.

    Gebt den Menschen ein Gefühl von Sicherheit - das haben viele in den letzten Jahren verloren. Gebt den Menschen das Gefühl, dass ihre Steuergelder sinnvoll verwendet werden - das sehen viele in den letzten Jahren zunehmen kritisch. Gebt den Menschen das Gefühl, dass sich Wahlprogramme und -versprechen nicht am Tag 1 nach der Wahl in Schall und Rauch unter dem Deckmantel von Kompromiss und Koalition auflösen, sondern Politik in den wesentlichen Punkten verlässlich ist. Ja, da ist vieles mit Gefühl dabei, wo man für manches irgendwo Kennzahlen ausgraben könnte, die anderes sagen. Ist aber den Gefühlen egal. Und stimmen die Gefühle der Wähler, kann man der AfD ein paar Stühle in die hintere Reihe des Parlaments stellen, und hat Ruhe.

    Schau dir nur mal an, wie das Abstimmungs- und Redeverhalten der AfD in vielen Stadt- und Gemeinderäten ist. Auch über z.B. Auftritte von Höcke wird an der Parteibasis sehr differenziert gesprochen. Als Weidel im Sommerinterview krampfhaft nichts einfallen wollte, was in D noch gut läuft, da haben mir hier örtliche AfD-Vertreter wörtlich gesagt so was doofes hätten sie an der Stelle nicht erwartet.

    Ich befürchte, so mancher Protagonist in den entscheidenden Führungsrollen der Parteien denkt wirklich so, wie er nach außen agiert. Geht man aber weiter nach unten an die Parteibasis, ist da oftmals mehr Kritik, mehr Weitblick, mehr Offenheit für Argumente anderer... Das ist im übrigen ein Phänomen, was man von ganz links bis ganz rechts beobachten kann.