Beiträge von Raff

    Was hilft dir die Steuerfreiheit wenn keine oder nur geringe Gewinne raus kommen?

    Na ja, das hängt ja davon ab, wie sich das zukünftig entwickeln wird. Und da kann man ja unterschiedliche Annahmen treffen.

    Wenn ich die letzten drei Jahre nehme, dann ist die Kursperformance grob 50% vs. 30% im Vergleich zu einem Ausschüttenden DAX-ETF. Wenn ich jetzt von den 50% die KESt abziehe, dann lande ich irgendwo bei 35% nach Steuern vs. 30% steuerfrei.

    Daher die Frage: Was würdest du machen?

    Also was wäre die konkrete Empfehlung? Ich gebe noch dieses Jahr die Hälfte, also 1103 Anteile an die Deka zurück und nächstes Jahr den Rest?

    Mein Tipp: Bei der Comdirect die Anschaffungsdaten anfragen. Dann rechnen, wie viel Gewinn der Fondsbestand beinhaltet. Vielleicht rechnet dir das die Comdirect auch aus. Wenn der Gewinn < 2000,- (das ist der Sparerfreibetrag für Verheiratete, sonst 1000,-) dann kannst du in einem Trade zurück geben (egal in welchem Jahr). Bist du über dem Freibetrag, dann in zwei Häppchen 1103 + 1104 aufteilen. Wenn du das so machen möchtest, dann solltest du vorher der Comdirect einen Freistellungsauftrag über die höchste mögliche Summe erteilen, falls nicht eh schon passiert.

    Die Ausschüttungsrendite dürfe bei ca. 1,4 % liegen.

    Der Basiserstrag 2025 für Aktienfonds ist ca. 1,7%. Wegen des unterjährigen Erwerbs im September zahlst du nur 4/12 davon. Evtl. auch 3/12, da weiss ich nicht genau, wie der September gerechnet wird.... Davon werden dann wegen der Teilfreistellung nur 70% gerechnet.

    Wenn allerdings der Fonds in 2025 Verlust gemacht haben sollte, ist keine Vorabpauschale zu zahlen.

    Hatte ich denn überhaupt einen Kursgewinn? Schrumpft der dann nach der Dividendenauszahlung? Ist es also egal, ob ich vor oder nach dem Dividendenstichtag zurückgebe? Ich überblicke das leider gerade gar nicht.

    Ja, hast du. Seit du die Fonds übernommen hast sind es ja 403,66€ (siehe die Zahlen aus dem Depot oben). Du hast leider nicht nur die Fonds geerbt sondern auch die Steuerschuld für die Kursgewinne.

    Die Rechnung geht so: Verkaufserlös minus Einstandskosten deines Vaters (inkl. Gebühren, Ausgabeaufschlag) = Kursgewinn. Davon wird die KESt abgezogen. Du würdest also keinesfalls 101.007,99€ bekommen sondern du must davon noch die KESt. zahlen.

    Bei der Comdirect muss man meines Wissens per Suppotanfrage die Anschaffungsdaten erfragen. Die sollten beim Übertrag mit gekommen sein.

    Je nachdem, wie viel es ist macht es Sinn die zwei Tranchen zu verkaufen in 2025 und 2026 um zweimal den Sparerfreibetrag zu nutzen, wobei ich annehme, dass du den nicht schon für was anderes nutzst.

    Und ja, der sinke nach dem Dividendenstichtag, weil der Kurs sinkt und damit der Verkaufserlös.

    Ich würde sagen, das ist egal. Der Fonds hat ja keine Ausstiegskosten so wie ich das sehe. Du zahlst ja die KESt auch auf die Kursgewinne. Verkaufst du nach Ausschüttung, dann zahlst du KESt auf Dividende und (denn dann niedrigeren) Kursgewinn. Verkaufst du davor zahlst du die KESt auf den (dann höhheren) Kursgewinn. Das gibt sich nix.

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    Das diskutierte Konzept sieht vor, den Sparer-Pauschbetrag auf 3.000 € (eventuell sogar 5.000 €) zu erhöhen und gleichzeitig eine progressive Abgeltungssteuer einzuführen: kleine und mittlere Kapitaleinkünfte bleiben bei 25 %, höhere Einkünfte werden stufenweise mit 30–40 % besteuert, sodass das Steueraufkommen stabil bleibt.

    Das ist ein Bürokratiebeschaffungsprogramm. Wenn man sowas schon will, dann sollte man Kapitalerträge zum persönlichen Steuersatz versteuern, ggf. mit entsprechenden Freibeträgen. Stabiles Steueraufkommen ist eine Mogelpackung (siehe Grundsteuer).

    Sowas gehört zwingend in den Kontext der laufenden Diskussionen über die eigene Altersvorsorge und entsprechende Steuerfreiheit/nachgelagerte Besteuerung dort.

    Als isoliertes Vorhaben ist es abzulehnen.

    Hallo,

    ich habe einen Bestand von Concentra (WKN: 847500), die ich irgendwann um das Jahr 2000 gekauft habe - jedenfalls vor der Einführung der Abgeltungssteuer durch das Investmentsteuergesetz. Ich habe die Anteile jetzt viele Jahre liegen lassen um die Kursgewinne nach §56 (6) steuerfrei zu realisieren (der Freibetrag von 100k€ ist noch nicht ausgeschöpft).

    Das war ja schon immer ein teurer Fonds (TER 1,8%) und in manchen Jahren haben die Verwaltungskosten die Erträge aufgefressen, so dass es keine Ausschüttungen gab. Seit 3 Jahren rentiert er wieder mit einer Ausschüttungsrendite von ca. 1,7% aber die Kursperformance liegt deutlich unter einem ausschüttenden DAX-ETF. Die TER sowieso. Außerdem ist die Down-Market Capture-Rate auf 160% hoch. Also ganz schön riskant geworden.

    Ich habe den Fonds immer als ein stabiles defensives Investment im Portfolio geschätzt, das sich mehr oder minder 1:1 entlang DAX entwickelt. Das ist er definitiv nicht mehr.

    Was meint ihr?

    (a) Verkaufen, steuerfrei realisieren, neu anlegen und dann Steuern auf die Erträge zahlen.

    (b) Liegen lassen, Zähne zusammenbeißen und später zu höheren Kursen steuerfrei realisieren.

    Was meint ihr?