Trauernder Mann
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Die Familie ist gegründet, das Haus gekauft – höchste Zeit an die Absicherung Deiner Liebsten zu denken. Wenn Dir etwas zustößt, ist das für Deine Familie auch finanziell ein schwerer Rückschlag: Sie muss fortan alle Kosten wie Hauskredit, Miete oder Kinderunterhalt allein tragen.

Die Risikolebensversicherung zahlt im Falle Deines Todes eine feste Summe an die Hinterbliebenen. Sie ist eine der wichtigsten Versicherungen für junge Familien. Hier unsere 7 Tipps für den Abschluss.

Tipp 1: Einzelne Verträge sind die bessere Wahl

Als Ehepaar mit Kindern solltet Ihr zwei einzelne Versicherungsverträge abschließen, wobei Ihr Euch gegenseitig als Begünstigte im Vertrag einsetzt. Stirbt einer von Euch, erhält der andere die Summe aus dem Vertrag des Partners, und umgekehrt.

Der Letztüberlebende kann die Kinder als Begünstigte einsetzen. So ist auch der Worst-Case abgesichert, dass beide Elternteile versterben. Bei einem gemeinsamen Vertrag („verbundene Leben“) gibt es die Versicherungssumme nur einmal. Für kinderlose Paare kann ein gemeinsamer Vertrag hingegen sinnvoll sein, da das Geld nur einmal benötigt wird.

Tipp 2: Unverheiratete sollten sich über Kreuz versichern

Bist Du unverheiratet, müssen Du oder Dein Partner in der Regel Erbschaftsteuer zahlen, wenn Ihr Geld aus dem Vertrag des anderen bekommt – der Freibetrag liegt gerade mal bei 20.000 Euro. Daher bieten sich „Über-Kreuz-Verträge“ an. Das heißt: Ihr schließt beide jeweils einen eigenen Vertrag ab, bei dem die Versicherungssumme an Euch ausgezahlt wird, wenn der andere Partner stirbt.

Tipp 3: Alleinerziehende sollten an einen Vormund denken

Erziehst Du Deine Kinder allein, solltest Du die Risikolebensversicherung zugunsten der Kinder abschließen. Zusätzlich solltest Du unbedingt einen Vormund wählen, der das Geld aus der Versicherung im Falle Deines Ablebens verwaltet.

Trauernde Frau
Bild: IMAGO / Westend61

Tipp 4: Versicherungssumme hoch genug ansetzen

Für die Versicherungssumme gibt es eine Daumenregel: Eine Familie mit Kindern sollte das Vier- bis Fünffache des Bruttojahresgehalts des Hauptverdieners absichern.

Seid Ihr beide berufstätig, solltet Ihr jeweils das Gehalt absichern, das nach dem eigenen Tod fehlen würde: Angenommen die Ehefrau verdient 40.000 Euro im Jahr, der Ehemann 30.000 Euro. In diesem Fall versichert die Ehefrau 160.000 bis 200.000 Euro, der Ehemann wählt eine Versicherungssumme von 120.000 bis 150.000 Euro. Ein offener Hauskredit sollte zusätzlich abgesichert werden.

Tipp 5: Lieber etwas länger versichern

Der Vertrag sollte so lange laufen, bis die Kinder selbst für sich sorgen können – also bis zu einem Zeitpunkt zwischen ihrem 20. und 25. Lebensjahr. Läuft der Hauskredit noch zwanzig Jahre, solltest Du für diese Zeit abgesichert sein.

Schlage im Zweifel besser ein paar Jahre drauf. Stehen Deine Kinder früher auf eigenen Beinen, kannst Du den Vertrag kündigen – ihn zu verlängern, ist hingegen schwierig.

Tipp 6: Günstige Anbieter suchen

Wir haben Versicherer untersucht und können Dir die Risikolebensversicherung der Hannoverschen*, Huk24*, Europa und Cosmosdirekt* empfehlen. Vergleiche die Preise und entscheide Dich für die günstigste Versicherung in Deinem Fall.

Der Preis für eine Versicherungssumme von 200.000 Euro lag in unserem Vergleich bei 100 bis 300 Euro im Jahr. Risikofaktoren wie Krankheiten, Rauchen oder riskante Hobbys können die Versicherung deutlich teurer machen.

Tipp 7: Einen Teil zu versichern ist besser als nichts

Sind Euch die Beiträge für die gewählte Versicherungssumme zu hoch, dann versichert zumindest einen Teil der Summe. Etwas Geld ist am Ende immer noch besser, als komplett ohne Absicherung zu bleiben.

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Barbara Weber
Autor

Stand:

Barbara Weber berichtet bei Finanztip über Versicherungen und Rechtsthemen. Die auf Arbeits- und Sozialrecht spezialisierte Juristin kam über Umwege zum Schreiben: Nach Studium und anschließendem Referendariat arbeitete sie zunächst in einer Wirtschaftsberatung und half Unternehmen bei der Gründung. 2020 machte sie eine zusätzliche Journalismus-Ausbildung. Damit bringt sie ideale Voraussetzungen für die Arbeit in der Finanztip-Redaktion mit.

2 Kommentare

  1. Was ist denn, wenn beide Eltern gleichzeitig ums Leben kommen und diese – wie oben beschrieben – jeweils die Ehefrau/Ehemann als Begünstigten in die Risikolebensversicherung eingetragen haben. Dann gehen die Kinder doch leer aus. Was wäre hier die sinnvollste Vorgehensweise?

  2. Ich habe die Anbieter und ein paar weitere nochmal verglichen. Die Vrk solltet ihr auch noch mit aufnehmen, deren Angebot für eine Risikolebensversicherung fand ich auch sehr ansprechend. Ansonsten super Artikel!

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