Beiträge von Segensreich

    Das funktioniert wie beschrieben mit der Einschränkung, dass du nicht zwischen Vorauszahlung von Basis- und Nicht-Basisbeiträgen differenzieren können wirst. Du kannst aber die vier Posten Krankenversicherung von dir und deiner Frau und Pflegeversicherung von dir und deiner Frau jeweils getrennt betrachten, um so auf den "idealen" Vorauszahlungsbetrag zu kommen.


    Ein möglicher Fallstrick: achte bei unterjährigen Tarifänderungen genau darauf, welchen Beitrag du voraus zahlen kannst. Du musst zur Berechung den Beitrag von Beginn des Kalenderjahres nehmen und nicht den erhöhten. Zahlst du mehr als drei Jahresbeiträge voraus, funktioniert die Sache überhaupt nicht mehr und das Geld wird stattdessen in dem Jahr abzugsfähig, für das es gezahlt wurde.

    Die Frage ist, ob du gerne dein Risko sehr alt zu werden (besser) absichern möchtest. Wenn ja, dann kann eine Rentenversicherung oder ein Riestervertrag sinnvoll sein. Es handelt sich aber - wie gesagt - um Langlebigkeitsversicherungen, die generell recht teuer sind.


    Wenn dir deine erwartete Rente als Grundabsicherung reicht, dann würde ich persönlich ausschließlich in marktbreite ETFs investieren. Alles andere ist nur teurer und bringt dir nichts. Ob sich in 35 Jahren heute versprochene Steuerersparnisse tatsächlich manifestieren ist völlig ungewiss und sollte aus meiner Sicht eher nichts zur Entscheidung beitragen.


    Generell würde ich dir von jedem Produkt abraten, dass dir von einem Tecis-Verkäufer angeboten wurde. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit findest du ein besseres oder günstigeres Produkt.

    Warum sollte Finanztip auf so ein Werbevideo reagieren? Herr Rabe verrät ja gar nicht wie es besser geht. Wenn er tatsächlich Bösenhochs und Börsentiefs vorhersehen könnte, dann müsste er ganz sicher keine Youtube-Videos drehen.


    Eine wichtige Aussage in seinem Video ist aber sicherlich: man sollte seine eigene Risikotragfähigkeit regelmäßig kritisch hinterfragen. Wenn man nämlich bei einem großen Depot bei einem Rücksetzer anders reagiert als bei einem kleinen Depot, dann hat man wahrscheinlich zu viel Geld an der Börse investiert.

    Du musst halt für 50€ Steuerersparnis auf jeden Fall mindestens 100€ einsetzen. Ob sich die Sache am Ende lohnt hängt vollständig davon ab wie alt du wirst. Wenn du das Geld übrig hast und dich sorgst, dass die Rente/Pension nicht reicht - warum nicht. Mir wäre diese Langlebigkeitsversicherung zu teuer um mehr als das Existenzminimum abzusichern.

    Man kann natürlich den Good Case als mickrig interpretieren, aber welche andere Anlage erzielt denn mehr bei 1.000 € Invest pro Monat über 7 Jahren ohne hohes Risiko zu haben?

    Also hier machst du definitiv einen Denkfehler. Eine Aktienanlage über 7 Jahre ist alles andere als ohne hohes Risiko. Nach 7 Jahren kann dein Depot problemlos 10 oder 15 oder 20% im Minus stehen.


    Dein Rürup Anbieter garantiert dir die Rente bis zu deinem Lebensende. So eine Garantie ist eben teuer. Wenn du nur bis zum 82. Lebensjahr abgesichert sein möchtest und du für den Rürup-Vertrag in diesem Fall eine Rendite von -3% erwartest, kannst du das billiger haben indem du das zur Absicherung nötige Geld einfach auf ein Tagesgeldkonto legst. Die Differenz von 16.000€ könntest du dann selbstständig zwecks Renditechance an der Börse anlegen.

    Beim Rürup-Vertrag von Fairr sollten keine von dir nicht veranlassten Umschichtungen stattfinden. Hier trägst du ja das gesamte Risiko und bekommst einfach den Endstand deines Depots verrentet.


    Ich weise in diesem Zusammenhang aber auf die beiden recht aktuellen Blogartikel von Hartmut Walz hin: https://hartmutwalz.de/nichts-…versicherungs-vertraegen/ und https://hartmutwalz.de/unsiche…nsversicherer-ein-update/. Wenn du nicht wirklich unbedingt dein Langlebigkeitsrisiko absichern möchtest, solltest du dir dreimal überlegen einen Rürup-Vertrag zu starten.

    Ja, das Warten kann sich lohnen, denn im Rahmen der Günstigerprüfung durch das Finanzamt kann euer Kapitalertrag auch mit eurem persönlichen Einkommenssteuersatz statt mit der Abgeltungssteuer versteuert werden. Wenn ihr sonst gar keine Einkünfte mehr hättet wären dann knapp 20.000€ Kapitalertrag steuerfrei.

    Wenn dein Makler dir das so vorgeschlagen hat, würde ich davon eher nichts halten.


    Ein Rürup-Vertrag ist eine Langlebigkeitsversicherung. Was du dort eingezahlt hast erhältst du (und nur du) als Leibrente bis zu deinem Tod. Stellt sich die Frage: willst du das? Wenn du den Spitzensteuersatz zahlst, hast du ja wahrscheinlich auch erhebliche Ansprüche gegenüber der GRV. Die hat den selben Zweck wie ein Rürup-Vertrag.


    Ich persönlich würde meine Langlebigkeit nur mit dem, was ich absolut zum Leben brauche, absichern. Für allen "Luxus" würde ich auf diese enorm teure Versicherung verzichten. Aber das ist Geschmackssache. Wenn du eine Langlebigkeitsversicherung haben möchtest, könnte man sich dein Modell ansehen. Ich kenne die von dir genannten Verträge nicht. Aber du schreibst von "garantierten Rentenleistungen". Wenn dem wirklich so ist, dann hat dieser Vertrag das selbe Problem wie jeder Riester-Vertrag und die Performance wird entsprechend schlecht sein. Rürup-Verträge müssen dir keine Rente garantieren - darum sind auch die Renditechancen höher. Ich würde bei einer Entscheidung von so großer finanzieller Tragweite dazu raten, einen Honorarberater hinzuzuziehen. Der wird dich in deinem Interesse beraten.


    Wenn du das alles als Steuersparmodell siehst: lass es. Dazu sind Rürup-Verträge zu teuer. Wenn du nicht planst 120 und älter zu werden wird der Verlust an Rendite die Steuerersparnis eher nicht ausgleichen.

    Wenn der Riestervertrag deiner Frau aufgelöst werden musste weil das Geld benötigt wurde, stellt sich auch die Frage, ob ihr einen hinreichend großen Notgroschen (3 bis 6 Netto-Monatseinkünfte) habt. Ist dies nicht der Fall solltet ihr zunächst darüber nachdenken diesen aufzubauen. Das beste Konzept zur Altersvorsorge nützt nichts, wenn es beim ersten größeren finanziellen Problem aufgegeben werden muss.


    Der Notgroschen sollte jederzeit verfügbar und sicher angelegt sein.

    Wenn du einen Broker mit geringen Transaktionskosten auswählst ist das von dir angedachte Vorgehen auf jeden Fall eine gute Idee. Der einzige Vorteil beim Ausschütter ist aus meiner Sicht die Tatsache, dass die Ausschüttung eben kostenlos ist und keine Gebühren anfallen. Wenn du immer einen fixen Betrag brauchst würde ich auch einen Therausierer nehmen und den entsprechend entsparen.

    Wie lange geht das noch gut, bis die SUTOR-Bank in die Knie geht? Einziger Vorteil für die Anleger: Wir kriegen die Einlage (+ Riesterzulage?) von der Einlagensicherung zurück und müssen uns nur die versprochene "Zusatzrente" aus dem Kopf schlagen. Und die Geldentwertung mitnehmen.

    Diese Einschätzung ist leider falsch. Die Beitragsgarantie kommt allein von der Sutor-Bank, sie ist nicht von der Einlagensicherung geschützt. Ist die Sutor-Bank insolvent gibt es auch keine Beitragsgarantie mehr.


    In diesem Fall wirst du dann wahrscheinlich die Wertpapiere in deinem Sutor-Depot an einen anderen Anbieter übertragen können oder die Wertpapiere werden verkauft und du wirst das erhaltene Geld übertragen können. Der neue Anbieter wird jedenfalls nur für das tatsächlich übertragene Geld eine Beitragsgarantie geben und nicht für den Betrag, den du ursprünglich eingezahlt hast.


    Weiter oben wurde angemerkt, dass eine Insolvenz der Sutor-Bank recht unwahrscheinlich ist. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass gerade das Riester-Geschäft für die Bank nicht besonders relevant ist. Trotzdem gehen Banken immer wieder mal pleite. Man sollte dieses Risiko meiner Meinung nach darum im Hinterkopf haben, wenn man Entscheidungen zu seinem Fairr-Riester-Vertrag trifft.

    Für alle die argumetieren "Ich stelle den Vertrag jetzt ruhend und die Sutor-Bank soll mal schön zusehen wie sie die Verluste am Ende ausgleicht": Abgesehen davon, dass dies möglicherweise nicht die Strategie mit der besten Renditeaussicht ist, sollte bedacht werden, dass die Sutor-Bank dafür zum Auszahlungszeitpunkt auch noch existieren muss. Meldet die Sutor-Bank auf dem Weg dorthin Insolvenz an, hat man nichts mehr von der schönen Beitragsgarantie und muss die Verluste im Zweifel doch einfach hinnehmen.

    4.) Kündigen - dann muss ich ca. 3500 Zulagen + Steuervorteile (unbekannt) zurückzahlen und den Spaß noch versteuern (25% Abgeltungssteuer?)

    Wenn dein Vertrag im Minus ist, wirst du keine Abgeltungssteuer auf den Auszahlbetrag zahlen müssen. Du hast ja keine Gewinne gehabt.


    Ansonsten ist es Geschmackssache was man macht. Ich persönlich würde mich mit 83 Jahren wahrscheinlich nicht mehr besonders über eine Zusatzrente freuen ;).

    Im Blog von Hartmut Walz gibt es zum Thema Versicherungsprodukte (und dies ist eine Rürup-Rente) einen sehr guten und aktuellen Blogartikel.


    Kurze Zusammenfassung des Artikels: Um Himmels Willen keine solchen Produkte abschließen. Es lohnt praktisch nie. Wenn man sich für die Ausnahme von der Regel hält, sollte man einen Honorarberater hinzuziehen, der einen unabhängig und ohne eigene finanzielle Anreize berät.

    Hallo zusammen,


    ich habe versucht mir die folgende Frage durch das Studieren des entsprechenden Gesetzes selber zu beantworten, aber das Einkommenssteuergesetzt ist wirklich nicht ganz einfach zu durchschauen. Vielleicht gibt es ja hier einen Experten der mir weiterhelfen kann.


    Sind Zahlungen, die ich im Rentenalter aus Riester- und Rürup-Vertragen erhalte, Einkünfte im Sinne des §2 Absatz 3 des Einkommenssteuergesetzes? Oder anders: wenn ich heute fleißig (und steuergefördert) in diese Altersvorsorgeprodukte investiere, verliere ich dann im Alter möglicherweise meine Beihilfeberechtigung als Ehepartner eines Beamten, wenn die Zahlungen aus diesen Verträgen die entsprechende Einkommensgrenze übersteigen?

    gilt das auch für beliebig viele Reisen im Jahr und egal wie lange der Aufenthalt ist??

    Für beliebig viele Reisen in der Regel schon aber häufig sind Auslandskrankenversicherungen auf einen relativ kurzen Zeitraum begrenzt (oft zwischen vier und acht Wochen) in denen du "am Stück" im Ausland sein darfst.

    Wenn du wirklich ein ganzes Jahr versichert sein möchtest, kannst du z.B. beim ADAC genau auswählen wie viele Tage die Versicherung "ununterbrochen" im Ausland gültig sein soll. Dann wird es aber erheblich teurer als bei den klassischen "Urlaubs-Auslandskrankenversicherungen".

    Und das gesparte Geld einfach für das Studium aufzuwenden und nicht auf staatliche Förderungen für einkommensschwache Studenten zurückzugreifen ist keine Option?


    Sobald du hinreichend viel von deinem Ersparten aufgebraucht hast, ist der Bafög-Antrag ja kein Problem mehr.


    Was man ansonsten noch prüfen könnte: zählen Vermögen in Basis-Renten ebenfalls zum zu berücksichtigen Vermögen? Die sind ja Hartz 4-sicher. Vielleicht kannst du Bafög beantragen wenn dein Vermögen nachweislich und ausschließlich der Altersvorsorge dient.