Empfehlung Rürup als ETF

  • Hallo,

    Um Steuern zu sparen - und eine kleine Zusatzabsicherung im Alter zu haben, möchte ich eine Rürup-Rente abschließen, die über einen ETF läuft und damit möglichst gering in den Kosten ist.

    Hat jemand eine Übersicht, was es da gibt oder kann mir eine Empfehlung geben?


    Viele Grüße und danke schon vorab für eure Antwort!

  • "Steuern jetzt sparen" bedeutet "Steuern später zahlen".

    Zusatzabsicherung ginge auch ungefördert. Man muss wissen, was man will, und Vor- und Nachteile abwägen.

    Das ist wohl richtig. Aber viele Menschen haben im Erwerbsleben einen höheren Steuersatz als im Rentenalter. Muss man halt genau prüfen.


    Ich finde es als Vermögensaufbau oder Altersvorsorge generell gar nicht verkehrt, verschiedene Assetklassen - bzw. produkte zu kombinieren, z.B.:


    - Riester

    - Rürup

    - Sachwerte (z.B. Immobilien, Autos, Uhren, ...)

    - ETF's

    - Aktien

    - Crypto

  • Darf ich mal eine kurze Verständnisfrage stellen? Warum nicht einfach einen eigenen ETF-Sparplan starten? Nur wegen der Steuerersparnis? Die fallen einem später doch wieder "auf die Füße" sprich sind nur verschoben?

  • Ich wäre bei Rürup EXTREM vorsichtig.


    1) Kosten oft exorbitant

    2) völlige Unflexibilität

    3) die Steuerersparnis meist geringer als ursprünglich erhofft

  • Um Steuern zu sparen - und eine kleine Zusatzabsicherung im Alter zu haben, möchte ich eine Rürup-Rente abschließen...

    El Comandante hat's ja schon geschrieben... dass man halt genau prüfen muss.

    Ich wette 1 kg Gummibärchen, dass beim Prüfen - selbst mit den derzeitigen Konditionen - kein "hübsches" Ergbnis auf den Tisch kommen wird. Will sagen, kein Ergebnis, das mit einer "selbst gemanagten ETF-Investition" annähernd mithalten könnte, und ebensowenig ein Ergebnis, das den Ansprüchen an eine "sichere Anlage" gerecht werden könnte.


    Zum Steuernsparen gibt's andere Modelle... und eine vernünftige Zustzabsicherung fürs Alter würde mir auf Anhieb auch etwas anderes einfallen ;)


    Der Trigger "Steuernsparen" wird seit mindestens 4 Dekaden von den Leuten der Weiße-Kragen-Industrie eingesetzt, um das Hirn der Teutonen auszuschalten.

    Statt Steuernsparen sollte im Vordergrund stehen, möglichst nicht zu viel an Steuern (nicht mehr, als geschuldet), jedoch möglichst viel Steuern zahlen zu müssen. (Wer hohe Gewinne erzielt und/oder hohe Einkünfte, zahlt entsprechende Abgaben ;) )

  • Ich wäre bei Rürup EXTREM vorsichtig.

    Ich kann dem nur beipflichten! Würde heute wohl auch keinen mehr abschließen. Meine Rürupp fahre ich so, dass ich nur einzahle, wenn ich hohe Umsätze habe. Dann gehen da 15.000 im Jahr rein, die mich 8.000 kosten, der Rest ist Steuerersparnis. Nach Teilwertung der 15.000 (sind wie 12.000) kriegt man bei Auszahlung der Mindestrente alles vor dem 75. Lebensjahr wieder. Der Rest ist "Gewinn"! Es darf aber insgesamt nur soviel sein, dass man es nicht groß versteuern muss. Also muss man so in Richtung 1.500 Euro , maximal 1.800 hin einzahlen.

    Fazit: Lohnt also nur für den Betrag, auf den man Spitzensteuersatz zahlt. Und das wird auch eifrig genutzt. Selbst viele Reiche haben einen Rürupp-Rente und sparen sich mit Kirchensteuer die Hälfte der Einzahlungen.

  • Dann gehen da 15.000 im Jahr rein, die mich 8.000 kosten, der Rest ist Steuerersparnis.

    Das stimmt so nicht. Von den 15.000 EUR sind nur 90% in 2020 ansetzbar. Dann mit 42% und Zuschlagsteuern kommt man auf 8.500 EUR.


    Fazit: Lohnt also nur für den Betrag, auf den man Spitzensteuersatz zahlt. Und das wird auch eifrig genutzt. Selbst viele Reiche haben einen Rürupp-Rente und sparen sich mit Kirchensteuer die Hälfte der Einzahlungen.

    Der Renner ist Rürup wirklich nicht. Und die etwas Reicheren sind meist nicht in der Kirche, denn der Reichtum kommt vom Sparen.


    ... kriegt man bei Auszahlung der Mindestrente alles vor dem 75. Lebensjahr wieder.

    Wenn man Netto (nach Steuern) und Brutto (vor Steuern) verwechselt, kommt das sicherlich hin.


    Und wer wirklich aktuell ein hohes Einkommen hat, wird meist im Alter auch hohe Steuern zahlen müssen. Deswegen haben die Reichen kein Rürup.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • Ich habe kein Netto mit Brutto verwechselt. Ich habe die garantierte Mindestrente genommen in der Annahme, dass die keine großen Gewinne machen und Steuer 0 angesetzt, weil ich auf den geringen Betrag im Alter keine Steuern zahlen werde. Rechung wie dargelegt.

    Die anteilige Anrechung seit Beginn (das waren ja zunöchst noch viel weniger) und dass man erst ein einigen Jahren die 100% eingerechnet bekommt, sind berücksichtigt.

    Es gibt im Übrigen ein Urteil dazu, dass die Teilanrechung jetzt und spätere Vollbesteuerung gar nicht Rechtens sind und daher ist zu erwarten, dass sich das eher noch verbessert.

    Ich kann schon rechnen, keine Sorge. Richtiges genaues Rechnen ist teil meines Berufes :)