Das Thema ist nicht neu: Seit 2012 drängen die Bundesländer auf die Senkung der Dispozinsen. Denn: Wer auf den Dispokredit zurückgreifen muss, zahlt horrend hohe Zinsen und hat es dadurch erst recht schwer, wieder ins Plus zu kommen. Die Bundesregierung hat dazu zunächst keine Änderungspläne.
Ich habe selbst ein paar Situationen erlebt, in denen Menschen unverschuldet ins Minus kamen. Meist sind das dann die, die es eh schon schwer haben, z. B. weil die Kinder in die Schule kommen oder der Job weg ist. In solchen Situationen wäre die Senkung auf ein gewisses Maximum, auch wenn man bedenkt, dass der Leitzins derzeit ein Niedrigniveau erreicht hat, ein Segen. Andererseits wird argumentiert, dass man mit so einer Senkung dem Missbrauch Tür und Tor öffnet. Wer also vorher schon chronisch überzogen hat, wird das erst recht tun.
Die scheinbare Universallösung: Umschuldung auf eine günstigeren Ratenkredit. Aber nicht alle können den in Anspruch nehmen. Was meinen Sie: Ist die Senkung der Dispozinsen eine Möglichkeit, die hohe Überschuldung in Deutschland etwas zu verbessern? Oder ist der Dispogedanke so tief in der Gesellschaft verankert, dass man an einer anderen Stelle ansetzen müsste, z. B. bei der Finanzerziehung?
Und v. a.: Sollte sich die Bundesrergierung kooperativer zeigen und die Senkung zugunsten der Verbraucher durchsetzen?