Das leidige Thema Versicherungen: lohnt sich eine Anwartschaft für die PKV?

  • Hallo liebe Community,


    ich bin angehender Assistenzarzt und stehe kurz vor dem Arbeitsbeginn (15.03.). Leider habe ich mich viel zu spät mit dem Thema Versicherungen befasst. Insbesondere beschäftigt mich die Frage bzgl. der privaten Krankenversicherung.


    Ich bin aktuell über meinen Vater bei der Barmenia privat versichert und könnte eine Anwartschaft beantragen, die nicht nur meinen Gesundheitszustand, sondern auch meinen aktuellen Tarif einfriert. Der Vorteil wäre, dass es sich hierbei um den alten Bisextarif handelt, der nur 418€/M kostet, anstatt des seit 2013 eingeführten Unisextarifs mit 655€/M. Nachteil ist, dass ich für die Anwartschaft bestimmt 2-3 Jahre lang 160€ zahlen muss, was ich für einen monatlichen Tarif für enorm viel halte und mich ehrlich gesagt auch überrascht hat. Alternativ könnte man sich mit einem Optiosntarif den Gesundheitszustand, nicht jedoch den Tarif einfrieren. Dies würde jedoch nur 8€ monatlich kosten.


    Würde sich denn eine Anwartschaft lohnen? Aktuell höre ich ohnehin von immer mehr Ärzten, dass sich kein Bock auf das System und die damit verbundenen Probleme haben und lieber bei der GKV bleiben, zumal es nach hinten hinaus bei der PKV wohl sehr teuer werden kann.


    Habe zwar keine "richtigen" chronischen Krankheiten, aber brauche u.a. eine Brille, und wsl. bald ein Hörgerät (eine Kostenübernahmeanfrage war beantragt). Zudem Plattfuß (also ggf Einlagen) , sowie zahnmedizinisch Parodontose und Aufbissschiene.

    Daher habe ich die Befürchtung, dass mein Tarif nach Gesundheitsprüfung (ggf. nötig, da ich unsicher bin ob Krankentagegeld dabei ist) ohnehin recht teuer werden könnte, oder ich bei einem anderen Versicherungsunternehmen nicht , oder nur mit hohem Risikozuschlag genommen würde.


    Ich habe eine Krankenakte sowie eine Tarifübersicht beantragt, jedoch liegen beide noch nicht vor. Ich weiß nur, dass keine Selbstbeteiligung dabei ist.


    Habe (für die Prüfung zum Glück) noch keine Psychotherapie in Anspruch genommen, werde es aber irgendwann nach eventueller AWV Beantragung anfragen.


    Ansonsten zu mir: bin 26M und werde später wsl. keine Kinder haben (wenn dann wenige über Adoption). Habe nicht vor mich niederzulassen, wenn dann Anstellung in einem MVZ oder Gemeinschaftspraxis. Als Arzt bin ich Teil des Ärztlichen Versorgungswerks.




    Würde mich über Antworten freuen, dieses Thema zerbreitet mir wirklich Kopfzerbrechen :)


    Liebe Grüße

  • Hallo liebe Community,


    [...]


    Würde mich über Antworten freuen, dieses Thema zerbreitet mir wirklich Kopfzerbrechen :)



    Liebe Grüße

    Hallo Methylglyoxal ,


    man kann sich ja über vieles den Kopf zerbrechen. Aber unbedingt auch über 8 € monatlich?

    Als Preis für den "Fuß in der Tür" für die Zeit, in der Du noch nicht sicher bist, ob Du wieder rein willst oder doch nicht.


    Übrigens: Auch ein Plattfuß in der Tür erfüllt seinen Zweck. Wird er aber im falschen Augenblick zurückgezogen, will später aber doch wieder rein, kostet das platterdings einen Beitragszuschlag, den man sich hätte ersparen können.


    Sorry für dieses Treten auf die Zehe in der Tür, aber vielleicht hilft es ja beim Nachdenken.


    Gruß

    Alexis

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • Okay, fassen wir mal zusammen:

    Du zahlst zwei, drei Mal 100€ im Jahr mehr und darfst in einem Tarif bleiben, wo du langfristig ca. 100€ (200€ ohne AG-Beitrag) jeden Monat weniger zahlst.


    Ist irgendwie nen Nobrainer, oder?

  • Ist irgendwie nen Nobrainer, oder?

    man kann sich ja über vieles den Kopf zerbrechen. Aber unbedingt auch über 8 € monatlich?

    Als Preis für den "Fuß in der Tür" für die Zeit, in der Du noch nicht sicher bist, ob Du wieder rein willst oder doch nicht.


    Die 8€/Monat sind für den Optionstarif, der lediglich den Gesundheitszustand einfriert und nicht den Tarif. Ich kann danach nur in die dann für mich verfügbaren Tarife wechseln (also voraussichtlich etwa 600€), nicht jedoch in den Bisextarif, der deutlich günstiger ist (aktuell 418). Sondern es geht um die Anwartschaft, die 160€ pro Monat kostet, die jedoch den Gesundheitszustand, die bereits gebildeten Altersrückstellungen, sowie den Tarif konserviert, sowie im Verlauf der AWV weitere Rückstellungen bildet.

  • Die 8€/Monat sind für den Optionstarif, der lediglich den Gesundheitszustand einfriert und nicht den Tarif. Ich kann danach nur in die dann für mich verfügbaren Tarife wechseln (also voraussichtlich etwa 600€), nicht jedoch in den Bisextarif, der deutlich günstiger ist (aktuell 418). Sondern es geht um die Anwartschaft, die 160€ pro Monat kostet, die jedoch den Gesundheitszustand, die bereits gebildeten Altersrückstellungen, sowie den Tarif konserviert, sowie im Verlauf der AWV weitere Rückstellungen bildet.


    Aaah, die 160€ sind pro Monat.

    Also hat sich der alte Tarif erst nach ca. 4-5 Jahren rentiert.


    Immer noch ein Nobrainer?

  • Aaah, die 160€ sind pro Monat.

    Also hat sich der alte Tarif erst nach ca. 4-5 Jahren rentiert.


    Immer noch ein Nobrainer?

    Naja 4-5 Jahre, die ich 160 pro Monat nicht anderweitig investieren kann. Und für einen Tarif bei dem ich nicht weiß, ob er vergreißt ist und die Beitragsdynamik schlechter.

    Die Beitragsentwicklung ist nicht zu unterschätzen. Mein Vater, über den ich ja versichert bin, zahlt jetzt mit 71 über 1000€/M. Die Frau eines Freundes zahlt jetzt mit 40 auch schon 900 (was zwar GKV Satz entspricht, aber das wird sich ja nur noch weiter erhöhen). Dh die Beiträge können durchaus auch schon in jungen Jahren hoch sein und werden nur noch weiter explodieren. Dafür dann so viel Geld monatlich ausgeben, wenn man hinten raus sowieso schon so viel zahlen wird müssen,.. weiß ja nicht

  • Willst Du denn überhaupt in der PKV bleiben? Für 160,- im Monat müsste ich mir schon sehr sicher sein, dass ich das will.

    Genau das ist eben die Frage. Ich habe prinzipiell nichts gegen GKV, als Single ohne Kinder ist es halt doch ziemlich teuer für mittelgute medizinische Leistungen. Gleichzeitig kann PKV halt auch sehr teuer werden und die Mehrinvestitionen, die man durch das Ersparte machen konnte sind dann schnell aufgefressen. Ich würde es halt machen, wenn es sich (zB durch die Anwartschaft) finanziell lohnen würde. Weiß ja nicht ob ich bei den anderen Versicherungsunternehmen mit meinen Vordiagnosen noch (rentabel) genommen würde.

  • Dass Alterungsrückstellungen bereits gebildet sind, davon war bisher nicht die Rede. Die (nicht ganz unberechtigte) Vermutung war, Du stecktest bisher in einem Ausbildungstarif ohne Aufbau von Alterungsrückstellungen.


    Unabhängig davon und um in meinem zuletzt strapazierten Bild zu bleiben: Den Fuß aus der Tür zuruckzuziehen, ist m. E. die schlechteste deiner drei Optionen. Ihr einziger Vorteil: Du sparst 8 € im Monat. Wirst du davon reich?

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  • Was macht dein Vater denn falsch bzw. hat er früher falsch gemacht, dass er jetzt mit 71 Jahren (* 1952?) 1.000 € monatlich zahlen muss?

    Wobei ich mal unterstelle, dass deine Mutter in diesem Beitrag nicht mitversichert ist.

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  • [...]
    Die Frau eines Freundes zahlt jetzt mit 40 auch schon 900 (was zwar GKV Satz entspricht, aber das wird sich ja nur noch weiter erhöhen). Dh die Beiträge können durchaus auch schon in jungen Jahren hoch sein und werden nur noch weiter explodieren. Dafür dann so viel Geld monatlich ausgeben, wenn man hinten raus sowieso schon so viel zahlen wird müssen,.. weiß ja nicht

    GKV-Satz mit Krankengeld sind zurzeit 960 € ("kinderlos" 978 €), und der wird sich auch "ja nur noch weiter" erhöhen.

    Und klar, wo was explodiert, da sollte man sich besser fernhalten. Wo knallt es denn gerade?

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  • Im ersten Schritt würde ich jetzt einfach mal die Frage des Threads beantworten. JA! :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • In Kinder- und Ausbildungstarifen werden normalerweise keine Alterungsrückstellungen gebildet. Das kann man mit einer Anfrage beim Versicherer aber auch einfach herausfinden.

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  • Die Leistungsunterschiede zwischen den Ärzetarifen VHV (bisex) und VHV+ (unisex) der Barmenia sind beträchtlich. Schicken Sie mir wenn Sie möchten gerne eine Mail Methylglyoxal , dann sende ich Ihnen einen Vergleich der wichtigsten Unterschiede, die den Beitragsunterschied nachvollziehbar machen. Vor diesem Hintergrund wäre ich mir nicht sicher, ob das Erhalten der Bisex Variante einen so großen Vorteil bedeutet.


    Haben Sie keinen Versicherungsmakler, der Ihren Vater bzw. den Vertrag betreut und Ihnen Antworten zu Ihren Fragen geben kann?

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  • Haben Sie sich schon einmal damit beschäftigt, welche Beiträge (die nach meiner Erfahrung eher wenigen) Ärzte, die sehenden Auges freiwillig in der GKV bleiben, aufgrund der Besonderheit der Mitgliedschaft in einem Versorgungswerk im Alter zahlen Methylglyoxal ? Einfach mal nach dem Thema "Krankenversicherung Versorgungswerk" googeln, da finden Sie (m)eine Seite, die das detailliert erklärt. :)

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  • Noch eine Frage Methylglyoxal : Sie schreiben, dass Sie bald ein Hörgerät benötigen. Haben Sie sich schon näher damit beschäftigt, welche Qualität von Hörgeräten die gesetzliche Krankenversicherung bezahlt und wie das in den beiden Barmenia Tarifen aussieht?

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  • Sie vermuten übrigens richtig: Eine Annahme bei einer anderen privaten Krankenversicherung dürfte schwierig werden.

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  • Und die GKV nicht, oder wie?

    Die GKV im Zweifel sogar deutlich mehr. Durchschnittliche Erhöhung seit 1970: 5,66% pro Jahr! Das wird noch mal deutlich heftiger, wenn in den kommenden Jahren die Babyboomer in Rente gehen und das Demographieproblem zum Tragen kommt.

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  • Dass Alterungsrückstellungen bereits gebildet sind, davon war bisher nicht die Rede. Die (nicht ganz unberechtigte) Vermutung war, Du stecktest bisher in einem Ausbildungstarif ohne Aufbau von Alterungsrückstellungen.


    Die werden soweit ich das verstanden habe ab 21J gebildet.


    Was macht dein Vater denn falsch bzw. hat er früher falsch gemacht, dass er jetzt mit 71 Jahren (* 1952?) 1.000 € monatlich zahlen muss?

    Wobei ich mal unterstelle, dass deine Mutter in diesem Beitrag nicht mitversichert ist.

    Sich leider überhaupt nicht damit beschäftigt wie so viele andere und einfach mal abgeschlossen und blind bezahlt ? Ne meine Mutter ist bei einer anderen PVK