verzögerte Jahresabrechnung

  • Hallo zusammen,

    ich habe bisher keine Jahresabrechnung für den Zeitraum 1.1.2022 bis 31.12.2022 von meinem Gasanbieter bekommen.

    Die letzten Jahre kam die Rechnung immer am Anfang des Jahres.

    Mein Anbieter hatte im März angekündigt, dass es zu Verzögerungen kommen wird wegen der gesetzlichen Vorgaben.

    Später hieß es wegen IT Problemen konnten sie die Anforderungen noch nicht umsetzen aber sie arbeiten mit daran.

    Eine Anfrage per Mail wird gar nicht beantwortet und am Telefon wird man nach einer endlosen Wartezeit weiter vertröstet.

    Immerhin wird man aufgeklärt, dass durch die nicht verschickten Rechnungen bisher auch keine Anpassung der Vorrauszahlung durchgeführt wurde und die verbleibenden Monate im Jahr um so teurer werden und man schon mal vorsorglich Geld zurück halten soll. Mein Anbieter ist die Mainova.


    Normalerweise gibt es eine gesetzliche Frist von 6? Wochen bis die Abrechnung erstellt sein muss. Wie verhält es sich in der jetzigen Situation in der der Staat in die Mechanismen eingreift und verkompliziert?

    Hat jemand von euch einen Hinweis, kann ich irgendwas tun, oder einfach nur weiter warten?

    Gibt es bei sonst noch jemanden ähnliche Probleme?


    Grüße

  • ich habe bisher keine Jahresabrechnung für den Zeitraum 1.1.2022 bis 31.12.2022 von meinem Gasanbieter bekommen. ... Eine Anfrage per Mail wird gar nicht beantwortet und am Telefon wird man nach einer endlosen Wartezeit weiter vertröstet.


    Immerhin wird man aufgeklärt, dass durch die nicht verschickten Rechnungen bisher auch keine Anpassung der Vorauszahlung durchgeführt wurde, die verbleibenden Monate im Jahr umso teurer werden und man schon mal vorsorglich Geld zurück[legen] soll.


    Normalerweise gibt es eine gesetzliche Frist von 6 Wochen, bis die Abrechnung erstellt sein muss. Wie verhält es sich in der jetzigen Situation, in der der Staat in die Mechanismen eingreift?

    Genauso.

    Hat jemand von euch einen Hinweis, kann ich irgendwas tun, oder einfach nur weiter warten?

    Ich lese einmal in der Woche meine Zählerstände ab und habe mir schon vor vielen Jahren ein Rechenblatt gestaltet, das mir quasi eine fiktive Rechnung ausrechnet. Ich kann also jede Woche sagen, ob der Versorger von mir Geld zu bekommen hat oder ich von ihm.


    Mein erster Schritt wäre gewesen, die Rechnung zum 31.12.2022 selbst auszurechnen.*


    Hätte ich vom Versorger Geld zu bekommen, würde ich möglicherweise noch einen Abschlag warten (denn formal hat er ja 6 Wochen Zeit zur Erstellung der Rechnung), spätestens den zweiten Abschlag würde ich dann aber gegen mein implizites Guthaben aufrechnen.


    Hätte der Versorger von mir Geld zu bekommen, hätte ich alle Zeit der Welt, würde mir das passende Geld allerdings zur Seite legen.


    *Genauer gesagt: Nachdem ich das schon viele Jahre mache, kann ich auch meinen zukünftigen Verbrauch ganz gut extrapolieren. Ich hätte somit die zum 31.12.2022 zu erwartende Rechnung bereits etliche Wochen vorher ganz gut vorhersagen können. Hätte sich schon im Vorfeld eine deutliche Überzahlung angedeutet, hätte ich schon im Vorfeld auf eine Verringerung der Abschläge gedrungen. Hätte der Versorger das abgelehnt, hätte ich bereits die erste Zahlung im neuen Jahre gegen mein Guthaben aufgerechnet. Natürlich hätte ich dem Versorger die Aufrechnung angekündigt und vorsichtshalber die Einzugsermächtigung widerrufen, schließlich ist es vonseiten des Versorgers ein unfreundlicher Akt, wenn er bei bestehender Überzahlung die Abschläge nicht anpaßt.


    Jetzt Du :)

    Ohne daß man weiß, wie Du stehst, wird man Dir nicht raten können.

  • Hallo Doublefant,


    bei vielen Versorgern ist Land unter wegen der ganzen Bremsen- Gesetze. Die verzögerte Abrechnung ist also nicht bösem Willen geschuldet.

    Hat jemand von euch einen Hinweis, kann ich irgendwas tun, oder einfach nur weiter warten?

    Wie Achim Weiss schon schrieb, die Kernfrage ist, erwarten Sie eine Nachzahlung oder ein Guthaben?


    Falls Sie eine Nachzahlung erwarten, haben Sie alle Zeit der Welt. Die Inflation arbeitet für Sie, wenn Sie die erwartete Nachzahlung zu 1-2% Tagesgeld zurücklegen.


    Erwarten Sie ein Guthaben, wäre die Frage in welcher Höhe. Bei 50-100 Euro würde ich nichts unternehmen, aber das hängt von der persönlichen Schmerzgrenze ab. Wenn Sie natürlich eine erhebliche Summe erwarten, könnten Sie z.B. einmal die Bundesnetzagentur über den Fakt informieren. Wenn Sie es auf die Spitze treiben wollen, können Sie dem Versorger Verzugszinsen androhen.


    Gruß Pumphut

  • Vielen Dank für eure Meinungen, das beruhigt mich etwas.

    Etwas was immer funktioniert hat ist plötzlich anders und das verunsichert mich durch Unwissen, sorry.

    Achim Weiss Respekt, so akribisch habe ich meine Zahlen nicht aufgenommen. Ich habe nur ein grobe Hochrechnung gemacht aber ich erwarte eine Nachzahlung.

    Den Betrag + Sicherheitpuffer habe ich schon Beiseite gelegt, eigentlich sollte somit nichts mehr schief gehen.

    Dann lehne ich mich zurück und warte, auch wenn ich es gerne erledigt haben möchte.


    Ich Danke euch.

    Grüße

  • Achim Weiss Respekt, so akribisch habe ich meine Zahlen nicht aufgenommen.

    Ob ich jetzt die ganze Zeit hier im Forum herumhänge oder einmal in der Woche Zählerstände ablese ... :)


    Ich habe in der Vergangenheit regelmäßig den Versorger gewechselt. Die Anbieter überbieten sich geradezu mit Neukundenrabatten. Warum sollte ich die dann nicht mitnehmen? Allerdings mag man sich beim einen oder anderen Anbieter fragen, ob sein Geschäftsmodell längerfristig tragfähig ist. Mir ist auch schon gelegentlich ein Anbieter geplatzt. In dem Fall ist es für mich als Kunden praktisch zu wissen, wie ich mit diesem Anbieter stehe. Ich zahle meine Rechnungen, aber ich möchte meinem Geld nicht nachlaufen. Das heißt: Ich versuche zu erreichen, daß ich unterjährig die Rechnung möglichst unterzahle. Wenn ich sie aber doch überzahle, versuche ich die Chose so zu steuern, daß ich mir mein Geld per Rückbuchung einer oder zweier Lastschriften zurückholen kann, wenn der Anbieter insolvent ist.


    Eine fiktive Rechnung zu erstellen, ist mit Excel nur eine kleine Denksportaufgabe. Das macht man einmal und paßt dann in den Folgejahren nur noch die Parameter an.

    Ich habe nur ein grobe Hochrechnung gemacht, aber ich erwarte eine Nachzahlung.

    Den Betrag + Sicherheitspuffer habe ich schon beiseite gelegt, eigentlich sollte somit nichts mehr schief gehen.

    Dann hast Du ja - wie geschrieben - alle Zeit der Welt. Wenn ein Anbieter noch Geld von mir zu bekommen hat und mit seiner Rechnung nicht in die Puschen kommt, dann werde ich ihn nicht drängen. :)