Festgeldkonto im europäischen Ausland

  • Hallo,

    ich überlege ein Festgeldkonto im europäischen Ausland zu eröffnen (bin 78 Jahre alt).

    Kann es Probleme geben, wenn ich wärend der Laufzeit versterbe,

    z.B. dass es bei der Auszahlung nach Ende der Laufzeit für die Erben starke Verzögerungen bei der Auszahlung gibt bzw.

    dass Kosten entstehen, um an das Geld zu kommen?

    Wäre eher empfehlenswert, das Festgeldkonto in Deutschland zu eröffnen?

    Europäische Länder bieten halt durchschnitllich höhere Zinsen.

    mfg Peter

  • Hallo midlive,

    wenn du auf Nummer sicher gehen willst könntest du z.B. über den Deutsche Bank Zinsmarkt anlegen. Dann hast du Zugriff auf seriöse europäische Festgeldangebote und ein Referenzkonto bei einer deutschen Bank.


    Das es Probleme bei Erbfällen gibt, wenn das Konto direkt bei einer Bank im europäischen Ausland ist, kann ich mit eigentlich nicht vorstellen. Aber vielleicht weiß da jemand anderes mehr dazu.

  • Was als "Problem" empfunden wird, hängt immer davon ab, wie gut man sich zu helfen weiß. Aber grundsätzlich gilt, 'andere Länder, andere Regeln'. Beispiele:


    In Deutschland wird der Erbe automatisch Rechtsnachfolger des Verstorbenen. Als Nachweis genügt ein Erbschein. Wenn der Erbe aber an Vermögen des Erblassers in Österreich will, muss er beim dortigen Bezirksgericht ein sog. Ausfolgungsverfahren durchführen, mit dem seine Erbberechtigung festgestellt wird. Anschließend muss noch bei einem österreichischen Notar eine Bestandsaufnahme der Vermögenswerte des Erblassers in Österreich aufgenommen werden. Die Bank überträgt dann das Kontoguthaben auf den Erben, wenn ihr der Gerichtsbeschluss und die notarielle Urkunde vorgelegt werden, ein Erbschein vom deutschen Nachlassgericht reicht nicht aus.


    In Frankreich oder Spanien werden Vermögenswerte an Erben mit Auslandswohnsitz nur ausgezahlt, wenn nachgewiesen wird, dass die lokalen Erbschaftsteuerpflichten erfüllt sind oder keine bestehen. In Deutschland ist es übrigens ähnlich, Banken, Versicherungen oder Vermögensverwalter werden inländische Vermögenswerte erst dann an Erben im Ausland auszahlen, wenn sie die Zahlung der Erbschaftsteuer nachgewiesen bekommen, weil sie anderenfalls selbst gem. § 20 Abs. 6 ErbStG für die Steuern haften.

  • ich überlege, ein Festgeldkonto im europäischen Ausland zu eröffnen (bin 78 Jahre alt).

    Kann es Probleme geben, wenn ich wärend der Laufzeit versterbe,

    z.B. dass es bei der Auszahlung nach Ende der Laufzeit für die Erben starke Verzögerungen bei der Auszahlung gibt bzw. dass Kosten entstehen, um an das Geld zu kommen?

    Na klar.

    Wenn Du in Deutschland wohnst und die prospektiven Erben auch, ist zumindest der bürokratische Aufwand höher. Und der kostet halt gern mal Geld.

    Wäre eher empfehlenswert, das Festgeldkonto in Deutschland zu eröffnen?

    Europäische Länder bieten halt durchschnittlich höhere Zinsen.

    Ich frage immer andersherum:

    Wieviel bringt die Anlage im Ausland in absoluten Werten?

    Was kostet mich das an Spesen?

    Wieviel bürokratischer Zirkus ist zu erwarten?

    Lohnt sich der Aufwand für den Mehrertrag?


    Wo hier Deine Grenze ist, mußt Du entscheiden. :)


    Ich mag Festgelder generell nicht, und zwar deswegen nicht, weil man selbst im Notfall nicht an das Geld herankommt. Das könnte in Deinem Fall sein (Du hast davon angefangen!), daß Du nach 3 Jahren stirbst und die Anlage noch weitere 2 Jahre läuft. Dann erbt der Erbe Geld, auf das er weitere 2 Jahre nicht zugreifen kann (am schlimmsten noch im Ausland!).


    Ich würde statt eines Festgeldes immer eine Rente kaufen (also ein festverzinsliches Wertpapier). Das kann man im Bedarfsfall verkaufen (oder es bis zur Fälligkeit liegenlassen).

  • schau doch mal bei der ... die haben gestern ihre Festgeldzinsen erhöht.

    Ratschläge würden besser, wenn die Leute, die um Rat fragen, ihre Anfrage nicht regelmäig so obfuszifizieren würden. Es hilft, wenn man weiß, wieviel Geld angelegt werden soll und was die ausländische Bank für Zinsen bietet. Was hierzulande üblich ist, kann man ja leicht nachschlagen. Mit diesen Informationen könnte man den Gewinn ausrechnen und fragen:

    "Lohnt sich der Aufwand für 50 € Zinsertrag mehr?"