Debeka PKV Tarifwechsel (Beamte) _ Bisex-Tarif vs. Unisex-Tarif _ Erfahrungen

  • Guten Tag,

    zum evtl. Tarifwechsel bei der Debeka als beihilfeberechtigter Beamter habe ich Fragen und bitte um Unterstützung.

    Mein Problem ist die Unsicherheit, ob ich von den P/Z-Tarifen (Mann – Frau getrennt) in die „neuen“ UniSex-Tarife B, WL, BC wechseln soll, ohne mich zu verschlechtern. Wichtig sind mir insbesondere 2 Aspekte, wenn ich den Tarif wechseln sollte:


    1. Keine Verschlechterung bei den Versicherungsleistungen

    - Konnte ich klären, Leistungsspektrum ist bei den neuen Unisex-Tarifen besser,

    - Breiteres Leistungsangebot (z.B. künstliche Befruchtung, Augen Laser-OP) kann sich aber auch nachteilig auf

    Beitragsentwicklung auswirken.


    2. Beitragssteigerungen, vor allem später im Alter

    Hier bin ich noch völlig unsicher und etwas skeptisch


    Kurz zu mir:

    Seit meinem 17. Lebensjahr bin ich als Beamter mit Beihilfeanspruch bei der Debeka privat krankenversichert. Bald werde ich 60, habe nicht mehr lange zur Pension.

    Da meiner mein älterer Sohn (noch Student) das 25. Lebensjahr erreicht hat, ändert sich mein Beihilfeanspruch von 70% auf 50%, was zur Folge hat, dass ich mich wieder zu 50% krankenversichern muss.


    Die Debeka bietet nun, ohne Gesundheitsprüfung (da Änderung des Beihilfeanspruchs) einen Wechsel in die neuen Unisex-Tarife an, empfiehlt dies mit Nachdruck. Dabei werden folgende Argumente vorgebracht, wobei ich mir unsicher bin, ob dies so stimmt (Debeka-Vertreter ist ja nicht unabhängig):


    1. Argument des Debeka-Betreuers:

    Beiträge werden in den alten Tarifen künftig stärker steigen, weil keine neuen Versicherten mehr in diesem Tarif nachkommen. Diese Neuzugänge seien in der Beitragskalkulation bzw. Risikokalkulation der Debeka jedoch mitberücksichtigt worden.

    Stimmt das?


    Zunächst klingt das plausibel, jedoch habe ich gelesen, dass die Beiträge in der PKV individuell vom Eintrittsalter bis zum Ende (Lebenserwartung Mann) kalkuliert werden. Hier im Forum habe ich auch gelesen, dass die Beiträge selbst dann stabil bleiben müssten, wenn nur noch ein Versicherter in dem jeweiligen Tarif verbleibt.


    Rein von der Logik her, müssten die Beiträge in den neuen Unisex-Tarifen (Mann + Frau) eigentlich stärker steigen, wegen zusätzlicher Risiken der Frauen wie z.B. Geburt, Pränatal-Diagnostik, künstliche Befruchtung (ist im Leistungsumfang enthalten), längere Lebenserwartung der Frauen.

    Dies befürchte ich.


    Laut Debeka seien die Beiträge in den letzten Jahren in den alten Tarifen (nur Mann) stärker gestiegen als in den neuen Tarifen (Mann+Frau), was ich nicht ganz glauben kann.

    Stimmt das?


    Altersrückstellung:

    Unabhängig vom Tarif soll die Altersrückstellung (wird in neuen Tarif übertragen) ca. ab dem 60. Lebensjahr eine starke Beitragssteigerung durch häufigere Inanspruchnahme von Leistungen kompensieren.

    Dies dürfte sich bei einem Tarif-Wechsel als nicht negativ auswirken.


    2. Argument des Debeka-Betreuers:

    Leistungen sind in den neuen Tarifen besser (stimmt, da hat er Recht)


    3. Argument des Debeka-Betreuers

    - Durch einen Tarif-Wechsel ergibt sich ein „neues Eintrittsalter“(?)

    - Ein Wechsel wäre für mich jetzt mit 60 Jahren günstiger, als z.B. mit 64 oder 65 Jahren bei Pensionsbeginn.


    Hinweis: Bei Pensionsbeginn ändert sich erneut der Beihilfeanspruch, dann kann wieder ohne Gesundheitsprüfung der Tarif gewechselt werden.


    „Neues Eintrittsalter“ - Dies ist mir völlig suspekt!

    Ich bin nun seit 42 Jahren privat bei der Debeka versichert, nun soll sich bei Tarifwechsel das Eintrittsalter ändern???


    Stimmt das?


    Laut Angebot der Debeka wäre jetzt, für mich bei einem Wechsel in die neuen Tarife (Mann+Frau) der Beitrag um monatl. 20 € günstiger, als wenn ich mit gleichem Beitragssatz (50%) im bestehenden Tarif (nur Mann) verbleibe.

    Ich bin wegen der künftigen Beitragsentwicklung, vor allem bzgl. der neuen Tarife äußerst skeptisch.


    Mir ist auch bekannt, dass die Debeka wieder „einheitliche Tarife“ haben will. Es wurde mir auch gesagt, dass derzeit so manche Leistung in den alten Tarifen aus „Kulanz“ gezahlt wird, was künftig evtl. nicht mehr erfolgen soll, da es ein Bestreben der Debeka ist, die alten Tarife zu schließen.


    Für Antworten zu meinen Fragen wäre ich sehr dankbar:

    1. Ist es richtig, dass in die Beitragskalkulation bzw. Risikokalkulation der alten Tarife Neuzugänge mit ein kalkuliert wurden?

    2. Weiß jemand, ob dies stimmt, dass in den letzten Jahren (seit Tarifeinführung ca. 2011 bis 2023) , die Beiträge für die alten

    Tarifen (nur Mann) stärker gestiegen sind, als für die neuen Tarife (Mann+Frau)?

    3. Kann das sein, dass bei einem „internen“ Tarifwechsel (gleicher Versicherer) ein neues Eintrittsalter gilt?


    Ich hoffe auf Antworten aus dem Forum.

    Vielen Dank.


    Lasengo

  • Hallo Lasengo,


    hast Du den Debeka-"Betreuer" schon gebeten, Dir alle seine Aussagen in schriftlicher Form zu geben und zum Teil seiner Beratungsdokumentation zu machen?


    Mir erscheint ein großer Teil fragwürdig, wenn nicht frei erfunden. Hier möchte Dir jemand etwas verkaufen.


    Mathematisch erscheint es nicht nachvollziehbar, dass ein Unisex-Tarif mit angeblich besseren Leistungen dauerhaft günstiger sein könnte als ein Bisex-Tarif mit geringeren Leistungen.


    Neuzugänge finanzieren nur ihre eigenen Leistungen, nicht die der Altversicherten. Jede Alterskohorte finanziert ihre Versicherungsleistungen selbst und bildet dafür Rückstellungen.


    Du solltest Dir auch schriftlich bestätigen lassen, dass Du im Alter das Recht behältst, ggf. in den besonders günstigen Standardtarif zu wechseln, das Du verlieren würdest, wenn Du in die Unisex-Welt wechselst.


    Lass Dir alles schriftlich geben und von Deinem "Betreuer" unterschreiben oder bitte um eine schriftliche Bestätigung aller seiner "Argumente" durch die Debeka-Hauptverwaltung.


    Viel Erfolg!

  • Meine Frau ist als Beamtin (zufriedene) Debekaversicherte, auch noch im alten Bisex-Tarif. Die hat letztes Jahr geprüft, ob ein Wechsel in einen Unisex-Tarif sinnvoll sein könnte. Anlass war, dass ein Debeka-Vertreter die Behörde heimgesucht hat, um Tarifwechsel schmackhaft zu machen.


    Das Ergebnis war so eindeutig, dass die Aussagen im Eingangspost verwundern. Die Leistungen sind in allen relevanten Bereichen im alten Unisex-Tarif gleich oder sogar besser. Was ausnahmsweise bei den neuen Tarifen besser ist, ist finanziell belanglos (Zahnreinigung und ähnliches, das nicht viel kostet).


    Lustig ist, dass der 60-jährige männliche Beamte Lasengo künstliche Befruchtungen als Argument nennt. Nicht nachvollziehbar ist, warum eine medizinisch indizierte Augen-Laser-OP in den alten Tarifen nicht bezahlt werden soll. Natürlich ist das auch in den Bisex-Tarifen vom Versicherungsschutz gedeckt.


    Finanziell hätte der Wechsel selbst für die ca. 50-jährige Frau nur Nachteile gebracht. Das muss für den 10 Jahre älteren Mann eigentlich noch sehr viel deutlicher gelten. Negative Aspekte des Tarifwechsels wurden genannt, schon deshalb verbietet sich eigentlich ein Tarifwechsel. Hinzu kommt, dass die Option auf einen künftigen Wechsel in den Standardtarif wegfällt. Für Beamte ist das nicht so wichtig, aber auch als Beamter weiß man nicht mit letzter Sicherheit, wie sich das Leben entwickeln wird, und es ist nicht verkehrt, zumindest die Option zu haben.


    Was die Leistungspraxis angeht, die Debeka zahlt nichts aus "Kulanz", unabhängig vom Tarif und auch nicht an Altversicherte. Die Debeka zahlt exakt das, was sie schuldet. Das allerdings zuverlässig, schnell und ohne irgendwelche Mätzchen.

  • Guten Abend allerseits,

    ich bin neu hier und wegen bevorstehendem Pensionseintritt auf der Suche nach verlässlichen Infos zu den Bisex und Unisex-Tarifen. Das Thema ist tatsächlich mehr als Komplex und je tiefer man sich einliest, umso mehr Verunsicherung entsteht. In meinem Fall betrüge die Ersparnis zw. den Tarifen nach Pensionseintritt (30% Vers/70% Beihilfe) 35€

    zugunsten Unisex. Allgemein sollen die Leistungen sich kaum unterscheiden. Mir ist allerdings aufgefallen, dass bei einem Selbstbehalt von jeweils 165€ jährlich der Monatsbetrag bei Bisex um 29€ sinkt, bei Unisex jedoch nicht mal um 9€. Irgendwie habe ich den Eindruck, ein momentan sehr günstiger Monatsbeitrag in den Unisex Tarif locken soll - am Sinnvollsten scheint mir tatsächlich ein Selbstbehalt zu sein, um den Beitrag zu senken…da macht man bei großer Verunsicherung wohl auch am wenigsten kaputt!

    Gruß und schön‘ Abend

    Manfred

  • Hallo epsilon2,

    vielen Dank für deine Infos und Einschätzungen.


    Die "künstliche Befruchtung" (wie auch andere Leistungen) habe ich in Zusammenhang mit

    mir wichtigen Aspekten genannt (1. Keine Verschlechterung der Leistungen UND 2. kein enormer Beitragsanstieg im Pensionsalter). Natürlich werde ich als 60jähriger Mann keine künstliche Befruchtung brauchen ;-). Dies habe ich vor dem Hintergrund einer sich dadurch evtl. entwickelnden stärkeren Beitragssteigerung im UniSex-Tarif für alle Versicherten (auch Männer), als in den alten Tarifen (nur Mann), genannt.


    Für mein Verständnis müssten sich derartige neue, erweiterte, sehr kostenintensive Leistungen (speziell für Frauen, aber auch z.B. Augen-Laser-OP), nachteilig auf die allgemeine Beitragsentwicklung auswirken - für alle Versicherten im UniSex-Tarif. In den neuen UniSex-Tarifen (B, WL, BC ) sind auch spezielle frauenspezifische Leistungen genannt, wie Pränataldiagnostik, (Frauen bekommen immer später in höherem Alter Kinder), künstliche Befruchtung, in alten Tarifen (P, Z) nicht genannt, wurden evtl. auch nicht bezahlt.


    Tatsächlich bietet der neue UniSex-Tarif in einigen Bereichen, bessere Leistungen als die alten Tarife (z.B. auch bei Brille und Zahnersatz). Neue im alten Tarif noch nicht vorhandene Leistungen, wie z.B. ist Laser-OP der Augen ("brechkraftverändernde Augen-OP"), kamen hinzu. Diese Augen Laser-OP wurde generell aufgenommen, früher kam das offensichtlich nur in Betracht, wenn eine Brille nicht mehr ausreichte. Habe beide Tarife (alt - neu) akribisch durchgearbeitet und verglichen.

    Jeder muss natürlich entscheiden, welche Leistung ihm/ihr wichtig sind.


    Meine Befürchtung ist ein starker Beitragsanstieg im Pensionsalter.

    Mehr Leistung in neuen UniSex-Tarifen und Inanspruchnahme dieser, erzeugen zwangsläufig auch mehr Kosten und müsste folglich zu Beitragserhöhungen führen.


    Bisher war ich eigentlich zufrieden mit den Leistungen, hatte kaum Probleme.

    Zwei Aspekte die vom freundlichen Debeka-Betreuer angeführt werden, sind mir nach wie vor sehr suspekt:


    1. In alten Tarifen zahlt Debeka Leistung, die nicht im Tarif genannt sind, als Kulanzleistung, was künftig nicht mehr gemacht werden soll.

    Auch ich kann dies nicht ganz glauben.


    2. Beiträge in den "alten Tarifen" werden künftig stärker steigen, da keine Neuzugänge mehr nachkommen, dieses Nachkoimmen "frischer" Versicherter sei aber in der Kalkulation mit einberechnet.

    Auch das habe ich anders gehört - Beiträge sollen in PKV für jeden Versicherten von Beginn an individuell nach Gesundheitszustand kalkuliert werden.


    Beide Argumente der Debeka sollen offensichtlich in den neuen Tarif drängen, die zudem derzeit noch geringfügig günstiger sind. Aber was passiert in einigen Jahren?

    Ich habe KEIN gutes Gefühl dabei, werde wohl eher im alten Tarif bleiben.

    Vielen herzlichen Dank für deine Infos.


    Lasengo

  • Wie gesagt, in Versicherungsdingen ist das gesprochene Wort eines "Beraters" nur Schall und Rauch. Es gilt nur das geschriebene Wort, deshalb jedes "Pseudo-Argument" verschriftlichen und von ihm oder der Debeka schriftlich bestätigen lassen. Wenn das verweigert wird, weißt Du Bescheid.

  • Für Antworten zu meinen Fragen wäre ich sehr dankbar:

    1. Ist es richtig, dass in die Beitragskalkulation bzw. Risikokalkulation der alten Tarife Neuzugänge mit ein kalkuliert wurden?

    2. Weiß jemand, ob dies stimmt, dass in den letzten Jahren (seit Tarifeinführung ca. 2011 bis 2023) , die Beiträge für die alten

    Tarifen (nur Mann) stärker gestiegen sind, als für die neuen Tarife (Mann+Frau)?

    3. Kann das sein, dass bei einem „internen“ Tarifwechsel (gleicher Versicherer) ein neues Eintrittsalter gilt?

    Hallo Lasengo , danke für diesen weiteren Einblick in die Geschäftspraktiken der Debeka Vertreter. Das Drängen von Kunden zum Wechsel in Unisex mit teils zwielichtigen Argumenten scheint leider recht verbreitet zu sein.


    Auf unserer per Google recht einfach zu findenden Seite "Debeka Unisex oder Debeka Bisex?" steht dazu ja schon einiges.

    1. Ist Quatsch - wieder mal der alte Mythos der Vergreisung.
    2. Das müsste der Debeka Mensch ja einfach belegen können.
    3. Ist vielleicht nur ungeschickt formuliert. Der Wechsel führt zu einem Mehrbeitrag und der fällt minimal günstiger aus wenn man früher wechselt.

    Hilft das?

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Das Ergebnis war so eindeutig, dass die Aussagen im Eingangspost verwundern. Die Leistungen sind in allen relevanten Bereichen im alten Unisex-Tarif gleich oder sogar besser. Was ausnahmsweise bei den neuen Tarifen besser ist, ist finanziell belanglos (Zahnreinigung und ähnliches, das nicht viel kostet).

    könnten Sie das einmal bitte genauer erläutern:


    Was ist ein Alter Unisex-Tarif?

    Können Sie mir einmal erläutern, inwiefern folgende Leistungen belanglos sind:

    - geschlossener Hilfsmittelkatalog im Bisextarif

    - keine Heilmittelleistung für Logopädie oder Ergotherapie im Bisextarif

    - nur 20 Sitzungen Psychotherapie im Bisextarif zu 52 im Unisex

    - Rollstuhl nur bis 620 EUR im Bisextarif

  • Die Frage lag mir auch auf der Zunge Ltotheeon . Die Liste der Unterschiede zwischen Debeka Bisex und Unisex wie auf unserer Website beschrieben finde ich schon ganz beachtlich.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Auf unserer per Google recht einfach zu findenden Seite "Debeka Unisex oder Debeka Bisex?" steht dazu ja schon einiges.

    Den Vergleich auf Ihrer Seite konnte ich leicht finden. 👍

    Die Debeka bietet aber laut ihrer Homepage unterschiedliche Tarife an: Für "Beamte", "Selbstständige & Freiberufler" und für "versicherungsfreie Arbeitnehmer". Gilt Ihr Vergleich zwischen Bi- und Unisex für alle drei o.g. Gruppen. Oder anders gefragt: Sind die oben genannten Tarife leistungsmäßig gleich oder gibt es Unterschiede?