Kapitalertragssteuer bei Altverträgen - Hinweise bei Depotübertragung

  • Liebe Alle,

    ich habe bereits das Forum durchstöbert, gleichwohl nicht ganz das gefunden, was mir wichtig ist. Ich habe im Jahr 2003 eine fondsgebundene Rentenversicherung bei einer großen Versicherungsgesellschaft abgeschlossen. Grundlage ist der Wertzuwachs über einen DWS, MEAG und Ökoworld Fonds. Nach einem wenig hin und her (keine Pflicht bei Altverträgen) habe ich folgende Standmitteilung bekommen:

    - 51.841€ Beiträge gezahlt

    - 9.883 € Abschluss- und Vertriebskosten

    - 2.668 € Risikobeiträge

    - 3.372 € Verwaltungskosten

    - 466 € Verwaltungsstückkosten

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    -- mithin ein Sparbetrag von 35.450 €.

    Bei Auszahlung steht ein Deckungskapital von 52.890 € an. Mithin 1.050 € in 21 Jahren "knapsen" - (*jammer*)

    Zu erahnen ist, wie gut die Perfomance der Geldanlagen in den 21 Jahren insgesamt waren - schade; diese müssten ja abzüglich der Kosten des Versicherers sowie TER Fonds ungefähr Nahe 15.000 € liegen (?fiktiver Gewinn?, siehe unten).

    Meine Überlegung:

    Die Anlage ist kapitalertragssteuerfrei, mithin entfallen die ~26% auf die versteuernden Gewinne bei Auszahlung.

    Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

    1. ich lasse das Geld auszahlen und lege ein Depot beim Trader an; hier könnte ich überführen bspw. in einen MSCI World mit TER 0,18%.

    2. ich lasse Depot mit den Fonds an Trader überführen, und belasse die Fondsanteile in den nächsten Jahren, gleichwohl mit TER zwischen 1,15% und 1,83% - dafür aber anständige, eigener Rendite.

    Bei 1. scheint die Situation klar zu sein. Auszahlung ohne Abgeltungssteuer -- mögliche Gewinne über MSCI World später mit ~26% belegt.

    Bei 2. habe ich es so verstanden nach Haufe - bei kostenfreie Übertragung Depot keine Steuern auf mögliche Gewinne.

    Nun die Frage:

    Wenn ich die Variante 2. fahre, bleibt diese Position auch in Zukunft "kapitalertragssteuerfrei" bspw. in 10 Jahren?

    Wenn nein: müsste ich dann bei Depotübertragung bspw. auch Abgeltung zahlen auf die "fiktiven Gewinne" der Jahre 2003 bis 2024?

    Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier im Forum ein-zwei Hinweise bekommen könnte, damit ich ein besseres Gespür für das Fahrwasser bekomme.

    Herzliche Grüße zum Wochenende

    Bohne

  • Hallo BioBohne und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    weg mit dem Rotz (also hol Dir das Geld) und dann rein damit in das eigene Depot!

    Es werden Dir bei einem MSCI World auch noch 30% der Gewinne freigestellt (Teilfreistellung bei Aktienfonds), so dass sich effektiv eine Besteuerung von rund 19% auf die Gewinne ergibt!

    Und zu Szenario 2. Natürlich sind die Fonds im eigenen Depot nicht mehr steuerfrei! Das galt nur im Zusammenhang mit Deiner Versicherungspolice!

    Und super Rendite nach 20 Jahren. <X Vor allem wenn man mal bedenkt, dass wir seit 2009 für 15 Jahre einen super Aktienmarkt hatten!

    Da hättest Du das Geld alle die Jahre lieber auf ein Tagesgeldkonto eingezahlt...

  • Lieber Monstermania, vielen Dank für die nette Begrüßung im FT-Forum.

    vielen Dank für deine Einschätzung - sicherlich eine gute Entscheidung. Dann lasse ich mir das Geld auszahlen.

    Herzliche Grüße Bohne

  • Eine Ergänzung noch!

    Bitte berücksichtige bei Deiner Entscheidung, dass das Geld in der Versicherung im Falle eines evtl. Bezugs von Soziallleistungen nicht angerechnet wird, da es als private AV zählt.

    Bei einem ETF-Depot und Bezug von Sozialleistungen muß Vermögen oberhalb des Schonbetrags zunächst verbraucht werden.

    Das sollte man zumindest wissen und ich habe diesen Hinweis in meinem 1. Beitrag leider vergessen.