Wie schafft man es, wenn man ein Taschengeldkonto bekommen sollte, Geld zu sparen?

  • Tagesgeldkonto geht (leider) auch nicht. Wie Pantoffelheld schon ausführte, darf man in der Verwertungsphase (in der ich momentan noch bin) kein zweites Konto haben.

    Sorry, dann war das ein Schnellschuss von mir. Der Tatsache war ich mir nicht bewusst.

    Mir erschließt sich diese Regelung aber ehrlich gesagt auch nicht. Dass mehrere Girokonten unterbunden sind leuchtet ein. Aber Sparkonten, die man sowieso nur im Haben führen kann...?

    Viel Erfolg weiterhin!

  • Sorry, dann war das ein Schnellschuss von mir. Der Tatsache war ich mir nicht bewusst.

    Ja. Es ist aber nur in der Verwertungsphase so. In der Wohlverhaltensperiode dürfte das kein Problem sein, ein zweites Konto zu haben, zumal mein gesetzlicher Betreuer meinte, dass ich "so viele Konten haben dürfte, wie ich wollte".

    Vielleicht kann man den 'Sparumschlag' einem (sehr) guten Freund geben, der einen auch jeden Monat daran erinnert, die entsprechende Summe einzuzahlen?

    Das wäre ja auch wieder Vermögensverschwendung und dann müsste man sich gegenüber dem Treuhänder rechtfertigen.

    Viel Erfolg weiterhin!

    Danke. Ich werde weiter berichten, wenn ich was Neues aus meinem Verfahren zu vermelden habe.

  • Ich glaube, gegen "Schrottkäufe" helfen zwei Dinge:


    1. Ein Haushaltsbuch. Egal ob in Excel, auf Papier, mit einer Software oder App, aber schreib dir auf, was du an monatlichen Einkommen hast und was davon abgeht. Vergiss dabei nichts, sprich auch jährliche Versicherungen, Quartalsmäßige GEZ-Kosten, etc. alles was anfällt ziehst du ab. Plane Pauschalen für Lebensmittel-Einkäufe und "Unmöglichkeiten" (z.B. Auto-Reparaturen, etc.) ein.

    Schau, was dir für den Monat wirklich verfügbar bleibt, also nicht nur der Kontosaldo, sondern was "verfügbar" ist, wenn alle anderen Abgänge durch sind. Von dem Geld solltest du - wenn irgend möglich - etwas sparen.
    Erst, was danach noch wirklich übrig ist, kannst du ausgeben.

    2. Wenn du etwas kaufen möchtest, prüfe ganz genau:

    - Preis/Leistung. Nicht auf Impuls kaufen, weil man es will, sondern prüfen, ob es woanders ggf. günstiger ist (bei gleicher Qualität natürlich).

    - wenn du zu Online-Käufen neigst, speichere dir den Wunsch-Gegenstand für mindestens einen Monat in deinen Browser-Favoriten/der Onlineshop-Wunschliste ab. Und überlege dann nochmal genau, ob du das wirklich benötigst oder nur gerade "willst". Überlege auch, wie oft du den Gegenstand wirklich verwenden wirst.

  • Der konkrete Sachverhalt hier ist ziemlich speziell. Mit Privatinsolvenz und Betreuung kenne ich mich weniger aus.

    Aber zum Thema Sparen möchte ich meinen generellen Senf gerne einmal beisteuern.

    Sparen heißt schlicht im betreffenden Zeitraum weniger auszugeben, als eingenommen wird. Das klingt trivial und ist es auch, dennoch sehen da manchmal Menschen den Baum vor lauter Bäumen nicht, habe ich den Eindruck.

    Mentale Buchführung, Unterkonten, sparen in Briefumschläge, Daueraufträge ist kein Sparen.

    Man kann einen ETF Sparplan einrichten und stolz behaupten: "Ich spare jeden Monat". Dennoch ist es möglich, dass man stets mehr ausgibt als man einnimmt. Da schrumpft dann unmerklich der Kontostand auf dem Giro, man geht mal ans Tagesgeld, gibt eine fällige Festgeldzahlung für die neue Küche aus usw.

    Sparen heißt nicht in Töpfe stecken oder wegüberweisen, sondern schlicht nicht ausgeben.

    Ob bar oder giral, am letzten des Monats die Zuflüsse und das Vermögen erfassen und man weiß, was los ist. Vermögen steigt = es wurde gespart, Vermögen sinkt = es wurde entreichert. Zuflüsse minus Vermögenszuwachs = Ausgaben. Vermögenszuwachs minus Ausgaben = Sparbetrag, Sparbetrag/Zuflüsse mal 100 = Sparquote. Das ist das Ergebnis des einen Monats, aussagefähig wird das erst nach vielen Monaten. Was, wieoft, wieviel und wohin überwiesen, zurücküberwiesen, in Umschläge gesteckt wurde etc. ist total unerheblich. Ob es einem das Sparen erleichtert? Ich glaube nicht.

    Wenn ich wissen will, wo das Geld hingeflossen ist, hilft ein Haushaltsbuch mit ALLLEN Ausgaben.

    Ein gesondertes Konto um einen Sparerfolg zu beweisen braucht es meiner Meinung nach nicht. Es reicht eine Aufstellung der Sparbeträge und Sparquote eines definierten Zeitraumes. Dann kann man sagen, ich habe 24 Monate gespart, meine Sparquote ist soundso usw.

    Das nur ganz generell. Wie das nun hier im vorliegenden Fall aussieht weiß ich nicht. Liegt Kaufsucht vor, dann Therapie und zwar keine Selbsttherapie. Aber die Betreuung wird das schlimmste ja verhindern.

  • Sparen ≠ Sparen

    Man sollte schon unterscheiden zwischen freiem und eingeplantem Geld. Wenn ich u.B. meine jährliche Zahlung für BU-Versicherung (> 1000 €) monatlich anspare, dann ist das zwar monatliches sparen, aber kein Geld, was nach einem Jahr übrig ist. Somit ist der Topf BU-Versicherung sehr relevant und sollte nicht in den eigentlich Spartopf eingerechnet werden.

  • Sparen ≠ Sparen

    Man sollte schon unterscheiden zwischen freiem und eingeplantem Geld. Wenn ich u.B. meine jährliche Zahlung für BU-Versicherung (> 1000 €) monatlich anspare, dann ist das zwar monatliches sparen, aber kein Geld, was nach einem Jahr übrig ist. Somit ist der Topf BU-Versicherung sehr relevant und sollte nicht in den eigentlich Spartopf eingerechnet werden.

    Ansparen ist halt nicht unbedingt gleich Sparen.

    Wie ist das mit einem Auto? Als Jahreswagen für 30k gekauft, 5 Jahre gefahren, noch 15k wert. Dann Neuanschaffung. 5 Jahre eine regelmäßige unbemerkte Entreicherung von 250€ mtl. ohne es zu merken... Spare ich auf den neuen Wagen an, ist das nun sparen oder nicht. eigentlich müsste man dann alle höherwertigen Dinge abschreiben und berücksichtigen. Beim Auto tue ich das, bei Möbeln, Küche etc. Neuanschaffungen dieser Art führen halt zu negativem Sparen in den Monaten der Fälligkeiten.

  • Ansparen ist halt nicht unbedingt gleich Sparen.

    Wie ist das mit einem Auto? Als Jahreswagen für 30k gekauft, 5 Jahre gefahren, noch 15k wert. Dann Neuanschaffung. 5 Jahre eine regelmäßige unbemerkte Entreicherung von 250€ mtl. ohne es zu merken... Spare ich auf den neuen Wagen an, ist das nun sparen oder nicht. eigentlich müsste man dann alle höherwertigen Dinge abschreiben und berücksichtigen. Beim Auto tue ich das, bei Möbeln, Küche etc. Neuanschaffungen dieser Art führen halt zu negativem Sparen in den Monaten der Fälligkeiten.

    Alles was absehbar ist, das wird angespart. Das ist das Prinzip des Envelope-Systems, welches Du in deinem Post als unnötig dargestellt hast. Ich finde das System sehr sinnvoll. Gerade wenn man sich "negatives" Sparen nicht erlauben kann.

    Ich verstehe Dein Vorgehen und jetzt wo das Haus abbezahlt ist und immer mehr da ist, als ich ausgebe, da mache ich es auch so. Aber wenn man genauer hingucken muss oder will, dann ist das Envelope-System (Budgetieren) eine sehr effektive und vorausschauende Methode.