7. Und schauen, was das wirklich ist.
Schon eine Kapitallebensversicherung
7. Und schauen, was das wirklich ist.
Schon eine Kapitallebensversicherung
Meine Eltern haben 140k angespart (und in wenigen Jahren wird noch eine [Kapital]lebensversicherung über 50k ausgezahlt) und sind kurz vor der Rente
... bzw. Pension (was einen erheblichen Unterschied macht) ...
(sie sind 60 und 62 Jahre alt) mit vielen Fragen auf mich zugekommen. Unter anderem war eine Frage "wie viel brauchen wir fürs Alter?"
Diese Frage zählt zum Kernbestand der eigenen Finanzkompetenz. Wieviel Geld ich brauche/verbrauche, muß ich in allererster Linie selber wissen und mir nicht von einem Kind erklären lassen. Wenn ich schon 60 Jahre bin oder so, sollte ich in einem langem Erwerbsleben gelernt haben, mit dieser Frage umzugehen.
Als Kind kann man sich mit der Antwort auf diese Frage nur die Finger verbrennen.
Schulden sind keine vorhanden und meine Eltern besitzen "nur" ein Einfamilienhaus - sonst gibt es keinen weiteren Besitz.
Außer halt dem Depot von 140 T€ sowie der Lebensversicherung über 50 T€, die in wenigen Jahren dazukommen wird.
Um das vernünftig einschätzen zu können, wäre es nützlich, die zugehörigen Gehälter zu kennen (und die Renten- bzw. Pensionsansprüche). Bei den meisten Leuten gibt es Renten- bzw. Pensionslücken, die mit vorhandenem Barvermögen ausgeglichen werden sollen. Wenn Du die Renten- und Pensionslücken Deiner Eltern einschätzen kannst, mußt Du die finanziellen Verhältnisse Deiner Eltern im Detail kennen. Ich kann mich da nur wundern. Ich gehe jede Wette ein, daß ein Gutteil der Deutschen noch nicht einmal die eigene Rentenlücke beziffern kann, geschweige denn die des Partners.
Wir haben daraufhin eine Aufnahme aller kommenden Investitionen für die nächsten 30 Jahre gemacht und sind in jeden Raum des Hauses gegangen und haben sämtliche zukünftigen, notwendigen Investitionen aufgenommen. Darunter waren z. B.
- neue Küche, neue Heizung, neue Fenster, Haus streichen, Keller renovieren, Fußböden und Einrichtung in bestimmten Zimmern neu, 2x neue Autos, etc.
Wir haben mit heutigen Preisen gerechnet und aufgeschrieben, wann die Investitionen voraussichtlich anstehen und mit 2% Inflationszuschlag den zukünftigen Preis berechnet.
Ich halte das nicht für einen sinnvollen Ansatz. Ich glaube nicht, daß man als Laie Baumaßnahmen finanziell realistisch einschätzen kann, für einen Zeitraum von 30 Jahren ohnehin nicht.
Auch dürfte es zu kurz gegriffen sein, Ausgaben lediglich auf diesem Sektor sehen und den Finanzbedarf dafür dann für 30 Jahre festzuzurren.
Was kostet ein behindertengerechtes Bad? Was kostet ein Umzug, der aufgrund eines Schlaganfalls notwendig ist. Verkauft man dann das Haus für eine Eigentumswohnung oder mietet man?
Benötigt werden (laut Aufnahme und ohne Inflation) etwa 193.000 Euro. Mit Inflation von 2,0% bis zum jeweiligen benötigten Zeitpunkt sind es 254.000€.Uns ist bewusst, dass die Zukunft nicht planbar ist, aber wir haben nun wenigstens eine Idee, was ganz grob auf meine Eltern zukommt.
Ich glaube nicht, daß Deine Rechnung belastbar ist.
Nun würde ich die vorhandenen 190k wie folgt anlegen:
- der Betrag der Investitionen, die in den nächsten 10 Jahren anstehen, in einen Geldmarktfond stecken (ca. 50k) und
- alles drüber in einen Welt-ETF
Was denkt zur zu dieser Vorgehensweise?
Ich würde als Sohn die Finger davon lassen, meinen Eltern Anlageratschläge zu geben. Das müssen die in der geschilderten Lebenssituation schlichtweg selber wissen.