steuerliche Fondsart herausfinden

  • Hallo!

    Leider habe ich mich in meiner Anlage-Anfangsphase auf einen Roboadvisor eingelassen und damit innerhalb von zwei Jahren einen unteren fünfstelligen Betrag verloren. Die Verluste musste ich auch leider realisieren und da es sich um eine ausländische Bank handelte (Openbank aus Spanien) habe ich nunmehr über die Anlage KAP-INV Zeile 14ff ein "Verlustguthaben" (sorry, ich weiß, das heißt anders) beim Finanzamt angesammelt.

    Um dies jetzt in Zukunft steuerlich mit möglichen Gewinnen zu verrechnen frage ich mich, ob es eine einfach Art gibt, herauszufinden, ob ein Fonds unter die Kategorie "Sonstige Investmentfonds" fällt. Dies ist nämlich die Kategorie, in der ich die meisten Miese gemacht habe ;)

    Vielen Dank für Eure Hilfe!

  • Leider habe ich mich in meiner Anlage-Anfangsphase auf einen Roboadvisor eingelassen und damit innerhalb von zwei Jahren einen unteren fünfstelligen Betrag verloren.

    Wie hat der Robo-Advisor denn in der aktuellen Börsensituation das hingekriegt?

    Die Verluste musste ich auch leider realisieren und da es sich um eine ausländische Bank handelte (Openbank aus Spanien) habe ich nunmehr über die Anlage KAP-INV Zeile 14ff ein "Verlustguthaben" (sorry, ich weiß, das heißt anders) beim Finanzamt angesammelt.

    Ja. Das heißt anders, steht aber genau auf Deinem Steuerbescheid drauf. Wenn Du einen Verlust eingereicht hast, bekommst Du einen separaten "Bescheid über die gesondere Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags zur Einkommensteuer". Darin steht eine Zahl, die Rubrik trägt einen Titel. Diesen Titel brauchen wir hier.

    Um dies jetzt in Zukunft steuerlich mit möglichen Gewinnen zu verrechnen frage ich mich, ob es eine einfache Art gibt, herauszufinden, ob ein Fonds unter die Kategorie "Sonstige Investmentfonds" fällt. Dies ist nämlich die Kategorie, in der ich die meisten Miese gemacht habe ;)

    Die Kategorie "Sonstige Investmentfonds" gibt es in diesem Zusammenhang nicht.

    Bitte poste die erbetene Info, dann kannst Du die erwünschte Info bekommen.

  • Wie hat der Robo-Advisor denn in der aktuellen Börsensituation das hingekriegt?

    Es ging während Corona und bis Ende 2022 leider bei deren Strategie extrem abwärts. Größtenteils waren es wohl Staatsanleihen und leider konnte ich es nicht aussitzen da ich unerwartet an das Geld musste. Jedoch war es bei mir auch eine sechsstellige Einmalinvestition und kein Sparplan. In dem Punkt habe ich jetzt aber meine Hausaufgaben gemacht.

    Darin steht eine Zahl, die Rubrik trägt einen Titel. Diesen Titel brauchen wir hier.

    Der Bescheid mit den größeren Verlusten aus 2022 steht noch aus. In der St.-Erklärung sollte ich die obigen Werte jedoch in besagter Kategorie eintragen.

    In meinem Bescheid für 2021 sehe ich jedoch auch leider keine Rubrik. Dort steht lediglich Verlustvortrag nach 10d Abs. 4 EStG (Veräußerung von Aktien).

    In diesem Jahr waren es auch in der Tat Aktienfonds. Für 2022 rechne ich jedoch mit besagten "sonstigen Fonds" :(

    In der detaillierten Auflistung der Bank ist bei diesen Fonds die Ziffer "5" für "Art" angegeben. Bei Aktienfonds die "1". Ist das ggf. genormt?

  • Es ging während Corona und bis Ende 2022 leider bei deren Strategie extrem abwärts.

    Das ist bekannt, aber länger als zwei Jahre her. Ich habe Deine Vorgabe so verstanden, daß Du diese Verluste in den letzten beiden Jahren eingefahren hättest.

    Der Bescheid mit den größeren Verlusten aus 2022 steht noch aus. In der Steuererklärung sollte ich die obigen Werte jedoch in besagter Kategorie eintragen.

    Diese Kategorie gibt es halt nicht, und daher kann es an dieser Stelle keine Antwort geben.

    Es dürfte sinnvoll sein zu warten, bis Du den Steuerbescheid hast und dann wörtlich angeben kannst, was dort steht. In rechtlichen Dingen ist der genaue Wortlaut wichtig, eine grobe Erinnerung reicht in der Regel nicht, so in Deinem Fall.

  • Es dürfte sinnvoll sein zu warten, bis Du den Steuerbescheid hast und dann wörtlich angeben kannst, was dort steht. In rechtlichen Dingen ist der genaue Wortlaut wichtig, eine grobe Erinnerung reicht in der Regel nicht, so in Deinem Fall.

    Ja, da hast Du sicherlich Recht. In der Anlage KAP-INV (welche mir die Bank freundlicherweise ausgefüllt hat) der Steuererklärung steht jedoch in Zeile 26 ganz deutlich der Begriff "Gewinne und Verluste aus sonstigen Investmentfonds".

    Eventuell heißt "Sonstige Investmentfonds", dass sie keine der Kriterien für eine Teilfreistellung erfüllen?

    Das sogar ganz sicher. In sämtlichen Quellen im Internet bezgl. der Teilfreistellung ist es in der Tat so, dass die Rede von "Fonds, welche nicht den anderen Kriterien entsprechen". Hierbei ist dann eine Teilfreistellung von 0% anzusetzen.

    Mir geht es ja auch hauptsächlich darum, dass ich meine Investmentstrategie frühzeitig daraufhin optimieren kann, die aufgelaufenen hohen Verluste in der Zukunft optimal mit potentiellen Gewinnen verrechnen zu können.

    Im Idealfall würde dies dann für mich bedeuten, einen entsprechenden Anteil von z. B. Staatsanleihen in mein Portfolio aufzunehmen.

  • Nun ist endlich der Steuerbescheid da und wie erwartet habe ich eine Verlustbescheinigung über 11T EUR für "Einkünfte aus Kapitalvermögen (ohne Veräußerung von Aktien)" erhalten.

    Habt ihr schlaue Tipps, wie ich diesen "Gutschein" in Zukunft sinnvoll verwende?

    Derzeit habe ich ein ETF-Portfolio (Welt/EM) mit 100% Aktienquote. Entsparen will ich in 15-20 Jahren anfangen ... macht es Sinn, jetzt schon Weichen zu stellen, um diesen Verlust später sinnvoll verrechnen zu können?

    Vielen Dank für Eure Ideen ;)

  • Nun ist endlich der Steuerbescheid da und wie erwartet habe ich eine Verlustbescheinigung über 11T EUR für "Einkünfte aus Kapitalvermögen (ohne Veräußerung von Aktien)" erhalten.

    Eine Verlustbescheinigung bekommst Du von Deiner Bank, nicht vom Finanzamt.

    Am einfachsten dürfte sein, daß Du das fragliche Papier auf den Scanner legst (oder abphotographierst), im Scan oder Photo alle persönlichen Daten unkenntlich machst und es hochlädtst.

  • Eine Verlustbescheinigung bekommst Du von Deiner Bank, nicht vom Finanzamt.

    Am einfachsten dürfte sein, daß Du das fragliche Papier auf den Scanner legst (oder abphotographierst), im Scan oder Photo alle persönlichen Daten unkenntlich machst und es hochlädtst.

    Okay, sorry. Ich meinte den "Bescheid über die gesonderte Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags" :D

    Ich hänge ihn hier (Seiten aus ESt Bescheid 2022_geschwärzt.pdf) mal an.

    Meine amateurhafte Recherche hat ergeben, dass damit in der Tat alles abgedeckt ist, was nicht Gewinnen aus dem Verkauf von Aktien entspricht. Daher ist meine Vermutung, dass z. B. folgendes für mich bis zum Aufbrauchen steuerfrei wäre:

    - Dividendenzahlungen

    - Zinsen

    - Gewinn aus dem Verkauf von Anleihen und/oder Immobilienfonds

    - Gewinn aus dem Verkauf von Immobilien

    - Gewinn aus dem Verkauf von Geschäftsanteilen

    Liege ich da richtig bzw. gibt es noch andere nennenswerte Punkte?

    Würde wirklich ungerne die knapp 12T EUR "verschenken" und denke, dass ich im Laufe der kommenden 10 Jahre insgesamt noch einen weiteren unteren sechsstelligen Betrag zum Investieren ansparen kann.

  • Okay, sorry. Ich meinte den "Bescheid über die gesonderte Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags" :D

    Meine amateurhafte Recherche hat ergeben, dass damit in der Tat alles abgedeckt ist, was nicht Gewinnen aus dem Verkauf von Aktien entspricht.

    Ja. Für alles, wofür Du Abgeltungsteuer bezahlst, was nicht aus dem Verkauf von Aktien stammt, hast Du einen Verlust von 11.921 €. Für den Verkauf von Aktien hast Du einen Verlust von 86 €.

    In den nächsten Jahren wirst Du also brav Deine Kapitaleinkünfte deklarieren und bekommst dann für etwa 12 T€ die Kapitalertragsteuer vom Finanzamt erstattet.