Alle in der heutigen Sendung vom 19.11.2024 angeführten Gründe für das hohe Gewicht der USA in internationalen Indizes sind zutreffend und wohl auch die maßgeblichen: hoch entwickelter Finanzmarkt, Technologieführerschaft, höhere Wachstumsraten.
Ich möchte hier zusätzlich auf einen weniger beachteten Faktor hinweisen: bei US-amerikanischen Unternehmen wird der 'shareholder yield' viel stärker als in anderen Ländern von Aktienrückkaufprogrammen (buybacks) dominiert. Europäische Unternehmen legen den Schwerpunkt hingegen stärker auf Dividenden. Da thesaurierende ETFs ausgeschüttete Dividenden proportional zur Marktkapitalisierung reinvestieren und Ausschüttungen die Marktkapitalisierung eines Unternehmens senken, Aktienrückkäufe hingegen nicht, führt dieser ETF-spezifische Mechanismus zu einer stetigen Umverteilung von Kapital aus Europa in die USA. Der Effekt ist pro Jahr nicht überwältigend, summiert sich über die Jahre aber doch zu einem nennenswerten Drift der Gewichte in Richtung USA.