#216 'Hat der US-Aktienmarkt ein Problem?' - Buybacks und ETFs

  • Alle in der heutigen Sendung vom 19.11.2024 angeführten Gründe für das hohe Gewicht der USA in internationalen Indizes sind zutreffend und wohl auch die maßgeblichen: hoch entwickelter Finanzmarkt, Technologieführerschaft, höhere Wachstumsraten.


    Ich möchte hier zusätzlich auf einen weniger beachteten Faktor hinweisen: bei US-amerikanischen Unternehmen wird der 'shareholder yield' viel stärker als in anderen Ländern von Aktienrückkaufprogrammen (buybacks) dominiert. Europäische Unternehmen legen den Schwerpunkt hingegen stärker auf Dividenden. Da thesaurierende ETFs ausgeschüttete Dividenden proportional zur Marktkapitalisierung reinvestieren und Ausschüttungen die Marktkapitalisierung eines Unternehmens senken, Aktienrückkäufe hingegen nicht, führt dieser ETF-spezifische Mechanismus zu einer stetigen Umverteilung von Kapital aus Europa in die USA. Der Effekt ist pro Jahr nicht überwältigend, summiert sich über die Jahre aber doch zu einem nennenswerten Drift der Gewichte in Richtung USA.

  • Da thesaurierende ETFs ausgeschüttete Dividenden proportional zur Marktkapitalisierung reinvestieren und Ausschüttungen die Marktkapitalisierung eines Unternehmens senken, Aktienrückkäufe hingegen nicht, führt dieser ETF-spezifische Mechanismus zu einer stetigen Umverteilung von Kapital aus Europa in die USA.

    Die Logik würde ich nochmal ganz genau überdenken (wollen)… ;)


    Es gibt gewaltige Faktoren, die dazu führen, dass die USA immer mehr finanzielle Mittel aufsaugen wie ein Schwamm (Weltleitwährung, Handelsüberschüsse bzw. Defizite insb. ggü. China, etc.). Die Frage, ob Unternehmen lieber Dividenden Zahlen, oder das Geld in Buybacks stecken, ist imho keiner davon.

  • Wer die Gesamtmarktrendite möchte der muss den Gesamtmarkt halten. Und dann ist es unerheblich wie sich dieser zusammen setzt.


    Mal ist es Tech, mal Energy, mal Healthcare, mal Japan, mal USA, mal Schweizer Franken, mal EURO, mal Dollar, mal Amazon, mal Nestlé, mal Shell usw.


    Man erhält stets seinen fairen Anteil daran. Egal ob aufwärts, seitwärts oder abwärts.


    Blasen gab es schon immer und wird es auch immer geben. Genauso wie sich der Markt bereinigt (Rückkehr zum Mittelwert). Die Bereinigung erfolgt durch einen knackigen Crash oder durch eine langlaufende Seitwärtsbewegung.


    Ich sehe das ziemlich entspannt. Vorallem wenn so ein Szenario eintritt, dann hat man ja noch den oft zitierten (zurecht) Sicherheitsbaustein bzw andere Assetklassen die anders zum Aktienmarkt korrelieren.


    Betrachtet man sein Vermögen als Ganzes, so ist der Anteil USA dann doch nicht so hoch.