Yancy: Habe nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen. Bin zudem nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter, mit zudem ein bißchen Erfahrung.
Wir wollen das Haus jetzt verkaufen, weil die Vermietung uns nicht gefällt. Die Familie möchte das Haus nicht kaufen.
"Möchte" im Sinne von "will" die Familie das Haus nicht kaufen oder "kann" die Familie das Haus generell nicht kaufen (Eigenkapital, Bonität, Einkommen, Kapitaldienstfähigkeit usw. im Kontext mit einem möglichen Darlehen) ... ? Die Frage halte ich nicht für ganz unwesentlich.
EFHs sind üblicherweise - Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel - Objekte für Eigennutzer. Ein von einem Mietverhältnis freies EFH wird sich daher tendenziell meist deutlich besser und schneller verkaufen lassen - als ein vermietetes Haus (Kündigungsfrist sollte - ohne nähere Prüfung und Gewähr - übrigens eher 6 denn bei 3 Monaten liegen).
Die Frage wäre auch, wie in Deiner Region der Wohnungsmarkt generell und überhaupt aussieht. "Den Wohnungsmarkt" in Deutschland gibt es nicht - es gibt (strukturschwache) Gegenden mit massenweise Leerstand - aber auch (begehrte strukturstarke) Regionen mit massenweise Andrang (auch von Mietern). Hier vor Ort nicht selten mehrere Hundert Anfragen auf ein Mitangebot schon am ersten Tag. Ohne die Internetportale als "Resterampe" bezeichnen zu wollen - vieles (preiswertes - im wahrsten Sinne des Wortes) geht hier nicht selten vorher "unter der Hand" weg (Verwandte, Bekannte, Freundeskreis, Arbeitskollegen, Hausverwaltung, Hausmeister usw.) und schafft gar nicht erst den Weg ins Internet. Nicht ganz wenige größere oder große Familien hier vor Ort
Familie mit 4 Kindern.
kaufen daher (notgedrungen und soweit finanzierbar) eine große Wohnung oder ein größeres Haus - weil was Entsprechendes gar nicht oder kaum zur Miete angeboten wird ... Der bzw. die Mieter dürften sich umso mehr quer stellen, desto schwieriger für sie als große Familie das Finden einer Ersatzbleibe aussieht.
Gute bis beste Erfahrungen habe ich mit "lukrativen Angeboten" gemacht, die finanziell so "überzeugend" sind, daß man diese "schwer bis kaum ablehnen kann" (Ziel: Konsensualer Mietaufhebungsvertrag). Womit man wieder bei dem "Markt vor Ort" wäre und der Frage, wie hoch wird wahrscheinlich die Differenz im Verkaufserlös sein zwischen "Haus Mieterfrei" und "Haus vermietet an große Familie". Daraus leitet sich der finanzielle Spielraum ab für ein solches Angebot (Mietaufhebungsvertrag).
Wäre ich Hauskäufer würde ich immer ein von einem Mietvertag freies Objekt bevorzugen - Eigenbedarfskündigung hin oder her ("auf hoher See und vor deutschen Gerichten ist man in Gottes Hand" ...) und angenehm ist so ein Procedere auch eher nicht. Hängt auch weder vom "Markt vor Ort" ab. Wenn jemand als Käufer die Wahl hat, wird das wohl fast immer so sein. Wenn jemand als Käufer aber wenig oder kaum eine Auswahl hat, kann es auch ganz anders sein und er ist froh überhaupt an ein Haus zu kommen (selbst mit Mietern und dem Weg über eine Eigenbedarfskündigung; wobei es auch das zu Verzögerungen (Widerspruch) und Problemen (Härtefälle) kommen kann).
Gut funktioniert in solchen Fällen meist das Stellen einer vergleichbaren "Ersatzbleibe" plus Übernahme der Umzugskosten. Funktioniert aber nur, wenn man einen größeren Bestand an Immobilien inklusive einer halbwegs passenden in der Gegend hat (wovon ich hier eher nicht ausgehe).
Würde daher zuerst den Markt ausloten sowie die wahrscheinliche Preisdifferenz "EFH frei" vs "EFH noch mit MV". Daraus ergibt sich eine Range für eine mögliche Abfindung ("damit finde ich mich sehr gerne ab" - um mal ein Zitat in dem Kontext zu erwähnen). Ein seriöser und kompetenter Makler mit lokaler Marktkenntnis sollte dazu auch Einschätzungen und Infos liefern können (Differenz den Kaufpreis betreffend vermietet vs mieterfrei).
Gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen wünsche ich !