Alles anzeigenDu warst vor 5 Jahren 57 Jahre alt und hast damals gefragt, ob Du anfangen solltest, in Aktien-ETFs zu investieren. Das hast Du damals wohl nicht gemacht. Damals hattest Du 3 vermietete ETWs, heute nur noch 2. Vermutlich hast Du in der Zwischenzeit eine ETW verkauft.
Deine Rentenansprüche sind also minimal (heißt: bei weitem nicht ausreichend für den Lebensunterhalt); die Rentenansprüche Deiner Frau sind eher gering. Wie seid Ihr krankenversichert? Aus den beiden Wohnungen hast Du oder habt Ihr Mieteinkünfte in unbekannter Höhe.
Überschlagsmäßig läuft eine Rente 20 Jahre, etwa vom 65. bis zum 85. Lebensjahr. Männer leben im Durchschnitt etwas kürzer, Frauen etwas länger. Einzelfälle können abweichen, so daß sich das bekannte Langlebigkeitsrisiko manifestiert.
Im Rahmen einer Peilung dividiere ich Geldvermögen typischerweise durch 250 (Monate = etwa 24 Jahre); einen eventuellen Kapitalertrag unterschlage ich. Du fängst früher an und solltest eher durch 300 dividieren. Typischerweise schlägt der Kapitalertrag festverzinslicher Anlagen die Inflation nicht, liegt aber in einer ähnlichen Größenordnung. Das heißt: Deine 500 T€ übersetzen sich in eine monatliche Entnahme von 1700 € brutto. Am Kapitalertrag nagen nicht nur Inflation und Steuer, sondern möglicherweise auch die Krankenkasse. Wirst Du wohl den Status KVdR erreichen?
Du hast vermutlich Dein Leben lang Dein Geld als Festgeld angelegt und wirst vermutlich nun auch im Alter nicht davon weggehen. Gerade in den letzten 5 Jahren hätte sich eine Anlage am Aktienmarkt mächtig rentiert, das hast Du wohl verstreichen lassen.
Bei solchen Beträgen und auch der Tatsache, daß Du Deine Altersversorgung darauf baust, solltest Du die Einlagensicherung im Blick behalten. Wenn alles bei einer Bank liegt (wovon ich ausgehen), bekommst Du im Insolvenzfall 100 T€ (wenn alles gut läuft).
Du brauchst das Geld nicht auf einen Schlag, insoweit wäre es nicht schlimm, wenn das Geld festliegt. Früher gab es dafür mal eine Prämie, sprich: Längere Festlegung brachte höheren Zins. Just das ist ja der Hintergrund des Konzepts "Festgeldtreppe": Man hat frei werdendes Geld immer zu einem vergleichsweise guten Zins an das Ende der Schlange gestapelt, die vorhandenen Anlagen sind ja automatisch kürzer geworden, so daß alle Jahre etwas frei wurde. Seit längerer Zeit bringt das keinen Mehrwert mehr. Ist Dir übrigens klar, daß eine Festgeldtreppe eine Zinsspekulation ist? Vermutlich nicht.
Deine Anfrage ist deutlich zu knapp. Auf die Frage: Soll ich eine Festgeldtreppe machen? gibt es keine seriöse einfache Antwort. Eine Finanzplanung für den Ruhestand ist deutlich komplexer. Das ist dennoch eine Aufgabe, die Du angehen solltest.
Wie Geld anlegen als Entnahmemöglichkeit
- JottEff
- Erledigt
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uff..... das war ein verbaler Kinnhaken der sich gewaschen hat. Aber irgendwie zurecht...
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Die Endfälligkeitsrendite einer Anleihe ergibt sich aus Kurssteigerung + Kupon.
Die 2046er Anleihe wird zu 84% ihres Wertes gehandelt und bietet 0,1% Kupon.
16% Kurspotential in 21 Jahren sind 0,76%/a, dazu den Kupon macht die genannten 0,86%. Dazu dann die Inflationsanpassung von meinetwegen 2%. Das wären rechnerisch z.B. 2,86% für eine noch etwa 20jährige Anleihe. Gleiche steuerliche Bewertung unterstellt, bleiben davon
74%, also etwa 2,1% nach Steuern. Wenn der Herr Klingbeil seine Visionen umsetzt, weniger.
Das haut einen nicht vom Sockel.
Aber denke schon, dass man nach Steuern und Inflation eine Nullnummer hinlegt. Also als Sicherheitsanker zwischen den Festgeldtreppen kann das schon eine Idee sein.
Na gut!
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Nur was ist, wenn unerwartete Inflation auftritt?
Wenn du wie von 2020 bis 2024 die Rate um 20% in 4 Jahren anheben musst?
Und was mache ich, wenn meine persönliche Inflation noch nicht einmal mit der offiziellen steigt? Meine persönlich Inflation lag von Ende 2020 bis Ende 2024 bei ca. 10%.
Aber klar, da die Leute 2020 so extrem viel Auto gefahren sind und geheizt haben, fallen die 12% Preisverfall der fossilen Treibstoffe im Jahr 2020 besoners ins Gewicht und sind bei der Entnahmerate über 20++ Jahre zu berücksichtigen.
Also meine Rechnung (Milchmädchen)
ca. 1.000 EUR Mieteinnahmen vor Steuern
ca. 1.500 EUR DRV
ca. 2.100 EUR aus den 500K (1,5%, 22 Jahre, nach Steuern)
in Summe also 4.600 EUR EinnahmeHaus und ETW bezahlt.
Kostenseitig inkl. Lebenshaltung ca. 3.200. Hier gibts aber "Luxuspuffer".
DRV: ca. 1250€ Netto (inkl. Abzug der KVdR/PV). -> Falsch, das ist auf eine Person mit 1500€ berechnet, das werden bei euch vermutlich weniger, dem Rechner im Netz bei nur 300€ Rente traue ich nicht.
Mieteinahmen: 750€ Netto (Keine Ahnung, was Du an steuern dann gesamthaft zahlst und wie sicher die Einnahmen sind).
Kapital (2,5% Steigerung der Entnahme p.A., Rendite 1,5% p.A., 20 Jahre Entnahme, die Beerdigung ist sichber schon beauftragt?) wären ca. 1900€ Netto-Entnahme im 1. Jahr. Das unter der Annahne, dass das gesamte Kapital jetzt Netto zur Verfügung steht, also versteuert auf dem Konto liegt.
Macht also mit Glück 3900€ Netto im 1. Jahr. DRV steigt weniger wie die Infaltion, Kapitalentnahme könnte mit der Inflation steigen (hier 2,5% angenommen). Ob Du aber dauerhaft die 1,5% Zinsen bekommst?. Mietsteigerung und deren Sicherheit (Mieterwechsel, ausfallende Zahlungen) musst Du selber wissen.
Aber wehe, es gibt Sonderausgaben bei einer Wohnung/Haus, die nicht mit anderem, bisher nicht genannten Kaptial abgesichert sind. Die Rücklagen der WEG dürfte in der Regel nicht für ein neues Dach, eine neue Heizung oder den Dämmungswahn der Politik reichen, da muss ich an eine TG-Sanierung im Altbau garnicht erst denken. Im Haus musst Du sowieso selber kalkulieren (und das würde ich in 10-20 Jahren nicht nur mit einem neuen Ölbrenner).
Sonstige große Ausgaben gibt es auch keine mehr (oder die werden wieder von nicht genanntem Kapital bezahlt). Ist das jetzige Auto kaputt, folgt das D-Ticket.