PKV Erhöhung: Ab in den Selbstbehalttarif?

  • Apropos fällt mir eine Erfahrung dazu ein, die ich hier in München während der ersten 3 Monate meiner Schwangerschaft sammeln durfte. Ich kam damals aus Italien zurück und war noch nicht wieder krankenversichert, als ich mich wegen einer Thrombose im rechten Arm plötzlich in der Uniklinik in der Maistrasse auf der Intensivstation wiederfand. Dort lag ich 2 Wochen.

    Bevor ich entlassen wurde, forderte man mich auf, bei dem Professor der Abteilung vorstellig zu werden. (Glücklicherweise war meine Mutter inzwischen tätig geworden und hatte es geschafft, dass ich wieder gesetzlich in der DAK aufgenommen wurde, wo ich auch vorher lange Jahre während Kindheit und Studium Mitglied war.) Nichts Böses ahnend suchte ich diesen Professor in seinem Zimmer auf. Dieser Mann machte auf mich einen merkwürdigen Eindruck: Es kamen nur private Fragen, er plauderte und erzählte alles Mögliche und zog diese - für mich sinnlose Unterhaltung bestimmt eine Stunde immer wieder hinaus ohne , dass ich wusste, worauf er hinaus wolltel.

    Nach einer für mich gefühlten Ewigkeit zückte er endlich seinen Block, holte mit seinem Stift genüßlich aus, murmelnd, dass ich ja ' privat versichert sei. Mir schwante Ungutes und ich korrigierte ihn sofort, dass dies nicht der Fall wäre - und ich gesetzlich versichert sei. Sofort lief er knallrot an und brüllte mich an, was mir einfiele, seine kostbare Zeit so unverschämt zu verschwenden! Der Stift flog auf den Boden...:cursing:.

    Ich antwortete nicht, sondern verließ daraufhin fluchtartig das Zimmer.

    Das war vor 32 Jahren - ist hoffentlich nicht zu verallgemeinern, diente mir zukünftig jedoch als Lektion bezüglich Professoren und Chefärzten.

  • Nach einer für mich gefühlten Ewigkeit zückte er endlich seinen Block, holte mit seinem Stift genüßlich aus, murmelnd, dass ich ja ' privat versichert sei. Mir schwante Ungutes und ich korrigierte ihn sofort, dass dies nicht der Fall wäre - und ich gesetzlich versichert sei. Sofort lief er knallrot an und brüllte mich an, was mir einfiele, seine kostbare Zeit so unverschämt zu verschwenden! Der Stift flog auf den Boden... :cursing: .

    Ich antwortete nicht, sondern verließ daraufhin fluchtartig das Zimmer.

    Das war vor 32 Jahren - ist hoffentlich nicht zu verallgemeinern, diente mir zukünftig jedoch als Lektion bezüglich Professoren und Chefärzten.

    Meiner Erfahrung nach ist das nicht zu verallgemeinern. Da bist du wohl auf ein besonders unangenehmes Exemplar dieser Gattung gestoßen. Ich habe inzwischen fast ein Dutzend der Kategorie "Chefarzt" kennenlernen dürfen bzw. müssen und durchweg positive Erfahrungen gemacht. Fachlich konnte ich mich bisher nicht beschweren. Ausnahme war ein privat praktizierender Professor mit 3 Doktortiteln, der wirklich Murks fabriziert hat.

    Abrechnungstechnisch habe ich bisher alles erlebt. Termine in der Privatambulanz mancher Professoren wurde teilweise grotesk billig abgerechnet. Deutlich günstiger als bei einem niedergelassenen Arzt. Einmal habe ich sogar nur €10,72 (Ziffer 1) bezahlt. Auf der anderen Seite gibt es Chefärzte, die wissen, wie man wohlhabend wird. Allerdings dürfte das inzwischen auch rückläufig sein. Das liegt an der Vertragsgestaltung zwischen Klinik und Arzt. In den 70ern gab es üblicherweise Verträge, bei denen der Chefarzt alles, was er Patienten privat in Rechnung stellte, behalten durfte. Das änderte sich mit der Zeit. Vor ca. 30 Jahren war man schon gut dabei, wenn man die Hälfte behalten durfte. Natürlich zusätzlich zu seinem Gehalt. Heute ist es häufig schon so, dass Chefärzte nur noch ihr vertragliches Gehalt haben, was auch nicht wenig ist. Das Geld aus den Privatrechnungen allerdings geht an die Klinik. Da hat das Schreiben von Rechnungen eher geringe Priorität.