Depot-Umstrukturierung (mal wieder)

  • Hallo liebe Leute,

    aktuell besitze ich 2 Depots:

    • Depot 1 (VL-Sparen)
    • Depot 2 (Altersvorsorge)

    Als ich damals (Ende 2020) mit meinem Finanzvermittler alles besprochen hatte klang das soweit i.O. Jetzt habe ich mich aber die letzten Wochen doch noch mal intensiver mit der ganzen Materie beschäftigt und festgestellt, dass ich doch das ein oder andere mit dem heutigen Wissen anders machen würde.

    Worum geht's aber genau:
    1. Alleine die Depotgebühren bei der FNZ-Bank kosten mich im Jahr 82€. Wenn ich mir so die aktuellen Preise anschaue eigentlich Geld, was man nicht unbedingt zahlen müssten wenn ich den Depot-Anbieter wechseln würde
    2. Ich habe mir mal die einzelnen Fonds in meinen Depots angesehen:

    Depot 1 (läuft insgesamt schon seit 04/2017; ca. 6.000€):

    • DWS ESG Akkumula (WKN 847402); Wertentwicklung seit Eröffnung ca. 9% p.a., GuV ca. +2.100€

    Depot 2 (seit 01/2020; ca. 31.000€):

    • AXA Chance Invest (WKN 978945); Wertentwicklung seit Eröffnung ca. 4% p.a., GuV ca. +660€
    • DWS Vermögensbildungsfond (WKN 847652); Wertentwicklung seit Eröffnung ca. 9% p.a., GuV ca. +1.600€
    • Nordea 1 (WKN A0NEG2); Wertentwicklung seit Eröffnung ca. -0,12% p.a., GuV ca. -10€
    • Allianz US Large Cap (WKN 847503); Wertentwicklung seit Eröffnung ca. 11% p.a., GuV ca. +2.000€
    • DJE - Dividende & Substanz (WKN 164325); Wertentwicklung seit Eröffnung ca. 4% p.a., GuV ca. +360€

    Alle Daten habe direkt aus meiner FNZ-App entnommen.

    Wenn ich mir deren Performance/Kosten insgesamt so anschaue und mit z.B. einem MSCI-World vergleiche, dann frage ich mich schon ob es nicht sinnvoll wäre, alles umzuschichten. Zudem gibt es viele Überschneidungen zwischen den Fonds.

    2 Ideen zur Umstrukturierung hätte ich dazu:

    1. 1-ETF-Lösung: Sowohl Depot 1 als auch Depot 2 werden in einen MSCI World oder MSCI ACWI umgeschichtet
    2. Core-Satellite: Depot 1: Bspw. S&P 500 oder Euro Stoxx 600 und Depot 2: MSCI World + EMI oder nur MSCI ACWI

    Ich will gar nicht zu sehr die Vergangenheit bewerten sondern in die Zukunft schauen. Hoffe, dass ich durch eine Umschichtung zum einen weniger Fonds besitze und gleichzeitig kosteneffizienter unterwegs bin.

    Was meint ihr dazu?

    Danke und Grüße
    Oliver


    P.S.: Bin 36 Jahre, habe also noch ein bisschen Zeit bis zur Rente. Zudem habe ich "leider" auch noch einen Riester-Fondssparplan und eine fondgebundene Rentenversicherung (Condor). Aber denen widme ich mich später.

  • Kater.Ka 12. Dezember 2025 um 12:29

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wie viel hast du denn noch an Freistellungssumme für 2025?

    Als erstes könntest du ein Depot bei einem Broker eröffnen, bei dem dich die Kosten zufriedenstellen. Dann könntest du den Nordea und den DJE verkaufen und mit dem Geld im neuen Depot Anteile an einem Welt-ETF kaufen.

    Und dann machst du vielleicht erstmal Weihnachtsferien und liest dich noch bisschen ein? Denn das Aufräumen in einem großen Schritt würde dich einiges an Steuern kosten - und dafür solltest du überzeugt sein von dem, was du tust. Vielleicht hältst du es nach dem Einlesen sogar aus, langsamer aufzuräumen. Dann würdest du viel Geld sparen.

  • Danke für deine Antwort!

    Zitat

    Wie viel hast du denn noch an Freistellungssumme für 2025?

    Es sind noch ca. 900€ übrig.

    Zitat

    Und dann machst du vielleicht erstmal Weihnachtsferien und liest dich noch bisschen ein? Denn das Aufräumen in einem großen Schritt würde dich einiges an Steuern kosten - und dafür solltest du überzeugt sein von dem, was du tust. Vielleicht hältst du es nach dem Einlesen sogar aus, langsamer aufzuräumen. Dann würdest du viel Geld sparen.

    Ich hatte mich unter anderem an diesen Beispielen orientiert: https://depotstudent.de/fonds-in-etfs-…en-und-steuern/ bzw. hieß es auch an andere Stelle öfter: "Lieber jetzt als nie, denn die Kosten + Steuern amortisieren sich "relativ" rasch"

  • Es sind noch ca. 900€ übrig.

    Ah ja, dann könntest du den AXA auch noch verkaufen. Mit dem Nordea und dem DJE wären dann schon mal drei Altlasten weg.

    Wenn du befürchtest, es wirklich "nie" anzugehen, dann verstehe ich den Impuls zum Kahlschlag natürlich. Aber mir täten die Steuerzahlungen weh, die ich durch Nach-und-nach-Verkaufen vermeiden könnte. Der "Depotstudent" vergleicht in seinen Tabellen ja nur "ganz oder gar nicht", wenn ich das richtig sehe - und keine hybride Lösung.

  • Motas91' Ansatz finde ich gut.

    Ich würde auch prüfen, was ich dieses Jahr noch ohne große Steuerbelastung loswerden kann und (wenn ungeduldig) dann den Rest in 2026 umschichten oder halt nochmal strecken.

    Auf jeden Fall wird es ein befreiendes Gefühl für dich sein, wenn du keine teuren, aktiven Fonds mehr im Depot hast und keine 82 € im Jahr für etwas ausgibst, was es woanders kostenlos gibt.