Zum allgemeinen Riester-Bashing erlaube ich mir anzumerken, dass die Idee aus Zeiten stammt, als es noch Zinsen und damit auch bei Kosten eine Rendite gab. Insofern war eine Konstruktion mit garantiertem Kapitalerhalt nicht so aus dem Weg wie man es heute betrachtet.
Genau das ist der Punkt den viele heute nicht mehr beachten, bzw. wir immer alles am aktuellen Markt gemessen.
Das das Produkt Riester, bzw. die Rahmenbedingungen, aber auch schon 18 Jahre alt ist wird immer vergessen. Im Jahre 2003 gab es aber z.B. sogar noch über 2 % Zinsen auf Spareinlagen, also komplett Risikolos für den Privatanleger.
Und ETF´s, weil sie immer wieder gerne als vergleich heran gezogen werden, zu dem Zeitpunkt gerade mal 2 Jahre überhaupt Handelbar an der Deutschen Börse (2000) und wahrscheinlich nur für eingefleischte ein Begriff oder zu verstehen.
Das bedeutet nicht das Riester damit aus der Kritik zu nehmen ist, aber es bedarf halt eine "Reform" an aktuelle Marktmechanismen. Davon wird schon lange geredet. Inzwischen ist es auch in der Politik langsam mal angekommen, aber anscheinend hat man da mal wieder keine "Eier" das Thema anzugehen sondern gibt den Versicherern nochmals Aufschub.
Zeit die denen die Vorsorgen wollen oder müssen, keiner aus Berlin wieder geben kann. Das ist es eigentlich was mich an der Thematik wirklich stört.
Ich hoffe immer noch darauf das einfach wirklich mal eine Marktgerecht Regelung oder ein Produkt auf den Markt kommt, oder doch eine Art Deutschlandfond kommt, wo man sein alten Vertrag bzw. das Guthaben mit übertragen kann. Denn dem Verbraucher wieder zu erzählen das das was er jahrelang bespart hat jetzt für die Katz ist und er, inzwischen Jahre dichter an der Rente, wieder neu anfangen kann ist irgendwann kaum noch vermittelbar.
PS: Es mag so erscheinen, aber ich will Riester nicht loben oder verteidigen, sonst hätte ich meinen Riester ja auch nicht stillgelegt und nun gekündigt. Aber man muss halt alle Seiten nüchtern betrachten dürfen.