Beiträge von tobiasweiss

    Du würdest also in dieser Situation die "sichere" Variante nehmen, stückeln & ggf. nachkaufen bei Kurseinbrüchen?

    In meinem Privatdepot mache ich manchmal ganz irrationale Sachen. Objektiv betrachtet finde ich diese Variante am vernünftigsten. Falls Du jemand bist, der sich sehr ärgert, nicht den günstigsten Kurs erwischt zu haben, musst Du evtl. eine andere Variante wählen. Wenn Du aber passiv wartest, musst Du auch das Szenario einkalkulieren, dass die Kurse steigen, ohne auf Deine Wunschkurse zurückzukommen.

    Statistisch ist die sofortige EInmalanlage am erfolgreichsten. Das liegt einfach daran, dass die Börsen langfristig immer gestiegen sind. Wenn Du aber direkt vor dem Crash alles investierst, nützt Dir die schönste Statistik nichts, dann bist Du halt einer der Ausreißer darin.

    Die Börsen können die nächsten 6-12 Monate mit mehr oder weniger großen Schwankungen steigen, fallen oder seitwärts laufen.

    Um Dir Durchschnittskurse zu sichern, kannst Du regelmäßig einen Teilbetrag investieren und ggf. zusätzlich bei deutlichen Rücksetzern einen Sonderkauf ausführen. Wenn Du Chance und Risiko erhöhen willst, investierst Du alles sofort oder wartest komplett ab. Ich persönlich finde, die Altersvorsorge sollte kein Glückspiel sein.

    So, eben nachgeschaut (und Augen gerieben):

    https://dejure.org/gesetze/EStG/86.html

    Absatz 1 Satz 2 letzter Halbsatz klingt für mich jetzt auch so. 8o

    "(2) Ein nach § 79 Satz 2 begünstigter Ehegatte hat Anspruch auf eine ungekürzte Zulage, wenn der zum begünstigten Personenkreis nach § 79 Satz 1 gehörende Ehegatte seinen geförderten Mindesteigenbeitrag unter Berücksichtigung der den Ehegatten insgesamt zustehenden Zulagen erbracht hat."

    Das ist aber m.E. unklar geschrieben. Dieser letztgenannte Ehegatte ist der gleiche wie der erstgenannte, also der nach §79 Satz 2, oder?

    Hallo @boromi, willkommen in der Community! An Deine Frage traut sich wohl keiner ran, dann versuch ich's mal :)

    Das größte Problem des DWS-Riesterrente ist aus meiner Sicht, nachdem ich den länglichen Verriss der Kollegen von Bierl nochmals größtenteils gelesen habe, dass der Rentenfaktor erst bei Renteneintritt festgelegt wird. Kontrolliere mal bitte, ob das in Deinem Vertrag wirklich auch so steht.

    Ein Rentenfaktor von z.B. 20 bedeutet, dass pro vorhandemem Kapital von 10.000 EUR eine monatliche Rente von 20 EUR gezahlt wird. Aufs Jahr sind das 20*12 = 240 EUR. Das sind also 2,4% des Kapitals (so einfach könnte man das auch ausdrücken). Das heißt, dass man sein Geld nach 41,6 Jahren wieder zurückbekommt (=100 / 2,4). Wenn Du mit 67 in Rente gehst, musst Du also mindestens 108 Jahre alt werden, damit "es sich lohnt". Wenn manche Versicherungen mit einem Rentenfaktor von 15 rechnen, dann ist das entsprechend absurd aus Kundensicht.

    Wenn Dir die Versicherung heute noch nicht sagt, wie hoch der Rentenfaktor mal sein wird, dann sollte man den Vertrag aus meiner Sicht nicht abschließen. Ob Riester überhaupt sinnvoll ist, hängt m.E. vor allem von den Zulagen ab. Aus Renditesicht würde ich aber viel mehr Geld in ETF-Sparpläne stecken. Da weiß ich, dass die Rendite nicht von den Kosten und einer unnötigen Beitragsgarantie aufgefressen wird.

    Das lief bei uns tatsächlich so:
    a) Mein Eigenbeitrag 1450 EUR + Kinderzulage 300 EUR + Grundzulage 175 EUR
    b) ihr Eigenbeitrag 60 EUR + Grundzulage 175 EUR

    D.h. die Grundzulage des mittelbar Förderberechtigten wird im Hauptvertrag als Beitrag berücksichtigt.

    Hier ist der Artikel dazu, aber ohne meine eigene Abrechnung hätte ich das hieraus nicht ablesen können:
    https://www.finanztip.de/riester/riester-foerderung/

    Die Einlagensicherung über 100.000 € bezieht sich auf Geldeinlagen, also Guthaben auf Giro-, Tagesgeld- oder Verrechnungskonten.

    Die ETF oder Fonds, die Du kaufst, fallen nicht darunter. Die sind Sondervermögen, d.h. die Depotbank muss sie getrennt von ihrem eigenen Vermögen lagern. Sie sind immer Dein Eigentum, gehören nie der Bank. Auch alle Beträge weit über 100.000 €. Falls die Bank pleite geht, gehören Deine Fonds immer noch Dir.

    Hallo @Yokohama, willkommen hier in der Community!

    Der ETF hat laut Emittent die Risikostufe 6 auf der Skala von 1 bis 7. Die Einstufung der Consorsbank ist dazu einigermaßen konform.

    Der ETF streut weltweit. Der oft zitierte MSCI World hat die gleiche Risikostufe 6. Wenn die Börsen wie jetzt im März um 20-40% einbrechen, tut dies Dein ETF ungefähr genauso. Wenn Dir dieses Risiko bewusst ist, passt das m.E. zum Anlagehorizont von 15 Jahren.

    Wenn man eine NV-Bescheinigung hat, ist der Steuervorteil maximal, wenn man jährlich innerhalb des Freibetrags Erträge erzielt. Also ja, Ausschüttungen und realisierte Kursgewinne sind vorteilhaft.

    Bei einer Anlagedauer von 10-15 Jahren gehe ich davon aus, dass die Aktienkurse höher stehen als heute (weil das in der Vergangenheit auch so war, was aber keine Garantie für die Zukunft ist). Dann ist es sinnvoll, alles wieder zu investieren, statt es auf dem Tagesgeldkonto von der Inflation auffressen zu lassen.

    Ja, kann man so machen. Generell lohnt es sich, den jährlichen Sparerpauschbetrag von 801 € auszunutzen. Wenn das nicht durch andere Erträge schon geschieht, kann man (1) entweder ausschüttende Fonds nehmen. Man kann aber auch (2) thesaurierende Fonds nehmen und einmal im Jahr kurz einen Kursgewinn realisieren (hoffentlich vorhanden) über Verkauf und sofortigen Wiederkauf.

    Bei (1) bedenken, dass auch ausschüttende Fonds langfristig hoffentlich im Wert steigen. D.h. auch die Ausschüttungen werden immer höher, was dann steuerlich kein Vorteil mehr ist. Bei (2) sollten die Gebühren für Kauf und Verkauf nahe Null sein, sowie die Kurse vorteilhaft.

    WIr bekommen zwei Grundzulagen und eine Kinderzulage, meine Frau zahlt nur die 60 EUR ein. Wegen dieses Szenarios habe ich Riester überhaupt abgeschlossen. Erst bei der Debeka, da wurde mir eine Gesamtrendite von gut 3% ohne Steuerbetrachtung prognostiziert (bei meiner Frau natürlich ein Vielfaches). Nach dem Übertrag zu fairr hoffte ich auf mehr, und wir hatten sogar Glück, weil der Übertrag so lange dauerte, dass das Geld erst nach dem Crash ankam. Wenn die neue Anlagepolitik so bleibt, wäre ich besser bei der Debeka geblieben.

    Ich sehe meinen Riester-Vertrag als Diversifikation des Vermögens. Er erhöht meine gesetzliche Rente um 5-15%. Das wäre lächerlich, wenn's nicht so traurig wäre, dass sich viele darauf verlassen. Meine Altersarmut vermeide ich durch meine ETF, die werden am Ende mehr abwerfen als die GRV.

    Ich kenne dieses Produkt der Sutor Bank nicht und wundere mich, dass die entsprechenden Seiten auf deren Homepage nicht mehr existieren. Die Suchmaschinen finden nur alte Links.

    Hier gibt es eine veraltete Bewertung:
    http://www.silber-und-gold.com/goldsparplan-v…-der-sutor-bank
    Da müsstet Ihr prüfen, ob diese Konditionen auch so in Eurem Vertrag stehen.

    Wenn das stimmt, zahlt man wohl 50 EUR für den vorzeitigen Ausstieg und 1% Abschlag auf den aktuellen Verkaufspreis an der Börse. Angesichts der täglichen Schwankungen finde ich diese Kosten verschmerzbar. Eine Auslieferung bietet die Bank erst ab 100g an, das klappt also noch nicht.

    Die Frage ist dann, ob Ihr als nächstes wirklich physisches Gold mit Lagerung zuhause kauft (Kosten, Risiko), oder etwas anderes. Ich persönlich investiere lieber in weltweite Aktien (ETF) als Absicherung gegen Inflation. Da finde ich das Risiko besser gestreut als bei der Anlage in ein einziges Edelmetall. Die langfristige Überrendite der Aktienmärkte gegenüber Gold spricht dafür, wobei natürlich niemand weiß, wie das künftig sein wird.

    Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Hängt davon ab, welche Anlageziele Ihr verfolgt, welchen Anteil das Golddepot am Gesamtvermögen hat und wie viel Buchgewinn dort gerade steht. Magst Du mehr dazu verraten?

    Das Umwandeln in physisches Gold ist mit Kosten verbunden. Einmaligen plus dauerhaften für die künftige Lagerung.

    Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr in Gold-ETC investiert habt (z.B. Xetra-Gold oder Euwax-Gold), die eventuell ab nächstem Jahr steuerpflichtig werden? Dann wäre aus meiner Sicht abzuwarten, ob das wirklich so kommt.