Das Geld, was ich ausgezahlt bekommen würde, brauche ich momentan nicht.
Nun also die Frage: die RV ohne BU sowie den RV-Anteil in der BU beitragsfrei stellen, das Geld dort bis zum Auszahlungstermin liegen lassen oder die Beträge auszahlen lassen und alles in einen ETF anlegen?
Eigentlich ist Deine Frage nicht: "Was mache ich mit einer bestimmten Rentenversicherung?"
Eigentlich ist die relevante Frage: "Spare ich überhaupt? Und wenn ja, wie?"
Das heißt: Du brauchst ein zumindest mittelfristiges Finanzkonzept, dem sich dann alles andere unterordnet. Dieses Finanzkonzept muß Dir aber erstmal in den Kopf hinein, und wie schwierig das ist, weiß ich aus der eigenen Erfahrung.
Für die meisten Deutschen ist der wichtigste Aspekt der Geldanlage die Sicherheit: Vor die Wahl gestellt, einen regelmäßigen kleinen Verlust in Kauf zu nehmen oder andererseits Wertschwankungen ertragen zu müssen, wählen die meisten den kleinen sicheren Verlust. Segensreich in diesem Zusammenhang ist die Inflation, denn sie sorgt für ständig steigende Nominalwerte, wodurch der sichere kleine Verlust mißweisend als kleiner Gewinn erscheint.
Wenn man sich das einmal vor Augen geführt hat, erkennt man, daß man bei der Geldanlage um die Börse nicht herumkommt. Allerdings hilft es nichts, wenn andere Leute einem das vorbeten, sondern man muß es selbst erkennen und einsehen. Mir ist es jedenfalls damals so gegangen.
Vielleicht ist es ganz gut, daß der jungdynamische Debeka-Verkäufer Deine Verträge umdecken will (aus ureigenem Provisionsinteresse!). Damit stößt er Dich auf das Thema, vermutlich ist es klug, sich damit nun zu beschäftigen.
Du bist Beamter und hast damit eine Altersversorgung zu erwarten, die entscheidend besser ist als die des üblichen Angestellten. Auch Du magst eine "Rentenlücke" haben (in Deinem Fall "Pensionslücke"), aber sie wird kleiner sein als beim durchschnittlichen Angestellten.
Auch für Dich gilt natürlich, daß Ersparnisse finanziellen Freiraum schafft. Das gilt für jeden Menschen, der das kann.
Meine Vorstellung resultiert aus meinem Menschen- oder Sparerbild, nach dem man die Leute nicht zum Sparen zwingen muß. Das mag meine optimistische Vorstellung sein, aber das ist sie nun einmal. Das heißt: Zum reinen Sparen braucht man keinen Zwang in Form eines Vertrags, das schafft man auch selber.
Von jeglicher Rentenversicherung, also diesem Doppelvertrag bestehend aus einem Sparvertrag mit anschließender Sofortrente, halte ich nichts. Die Sofortrente, die das Langlebigkeitsrisiko abdeckt, hat zwar ihre Berechtigung, aber eben erst im Ruhestand. Die sollte man nicht mit 30 Lebensjahren festzurren. Wer weiß denn schon, was in 35 Jahren (Eintritt in den Ruhestand) schon ist.
Mit BU (bei Dir: DU) kenne ich mich nicht aus, die sollte man im Auge behalten, sinnvollerweise allerdings einen Profi fragen, der nicht an eine Firma gebunden ist (wie es vermutlich Dein Debeka-Verkäufer ist), sondern Policen mehrerer Firmen im Auge und im Angebot hat.
Üblicherweise verwirrt den Anfrager die Vielfalt der Antworten hier. Er möchte auf eine konkrete Frage eine konkrete Antwort. Die bekommt er aber nicht. Das ist auch gut so, weil sich nämlich diese Frage ohne den Kontext nicht seriös beantworten läßt. Ich schreibe immer, und das schreibe ich auch Dir: Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst (vielleich ein Vierteljahr?) und informiere Dich in dieser Zeit selbst. Laß das, was Du bisher hast, dies Zeit weiterlaufen und mache keine Schnellschüsse. Frag gern, wenn Du etwas wissen willst, Du wirst auch passende Antworten bekommen. Und nach dieser Zeit weißt Du selbst, was Du machen solltest - schließlich trägst auch nur Du selbst die Konsequenzen Deiner Entscheidung.